Hochsensibel (HSP)

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.

Waldschratin
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Beitrag Fr., 06.11.2015, 18:54

Jenny Doe hat geschrieben:Meine Probleme geht über das hinaus, was man mit HS erklären könnte. Ich möchte derzeit nur beim Wahrnhmen und Beschreiben wie ich es erlebe und welche Probleme ich genau habe, bleiben. Denn auch die oben beschriebene Problematik ist nicht "typisch" HS bzw. lässt sich nicht mit ihr erklären.
Ja,da hast du sicher recht! Du bist da in nem sehr außergewöhnlichem Maß den Umweltreizen ausgeliefert, da wird mir schon schwindelig,wenn ich dich nur lese...
Wenn das so extreme Formen annimmt,dann ist das sicher nicht mit Ausgleich und anderer Bewertung in ne gut lebbare Form zu bringen.
Hab ja ich manchmal schon so Gedanken (und Bedürfnisse..),mich in ne kleine Hütte irgendwo am A*sch der Welt abzuseilen und dort endlich "glücklich und zufrieden" leben zu können,einfach weil ich "die Welt" mal NICHT ständig in mir drin hocken hab...Wie muß das dann erst für dich sein...?

Bist du dir da eigentlich klar drüber,WAS für ne Leistung du da Tag für Tag (und wahrscheinlich auch Nacht für Nacht) hinlegst,daß du überhaupt nen Alltag hinbekommst?
Ich glaub,da hat auch deine Thera keinerlei Begriff davon...Liest sich jedenfalls so,was du da grade schreibst von ihr.

Sie zusammenfassen und wiederholen zu lassen,was sie von deinem Gesagten aufgenommen hat,ist sicher ne gute Methode! Bin gespannt,wie das weitergehen wird mit euch!

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Freieseele
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Beitrag Mi., 24.08.2016, 20:53

ist das auf der einen Seite nicht schön und gut hochsensibel zu sein? Gut, wenn natürlich dadurch ein größeres Leiden entsteht, ja man muss sich akzeptieren können.

Wir bringen uns besser in Arbeits und Tätigkeitsabläufe ein, sind gewissenhafter.
Wir sind gefühlsbetonter. Sehen, wie es anderen Menschen im Moment geht.
Wir reden nicht gerne Oberflächlich, sondern wollen in die Thematik gehen.
Wir sind eins mit uns.

wie geht es Euch so auf dem Lebensweg?

Ich bin der Ingo und komme damit gut klar auch wenn ich manchmal denke, ich wäre hier fehl am Platze.


Waldschratin
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Beitrag Do., 25.08.2016, 06:32

Was ist "besser",was ist "schlechter"? Ich finde das generell nicht die "richtige" Fragestellung.
Jede Medaille hat zwei Seiten - mindestens. Denn eigentlich sind es ja sogar drei,da gibts ja auch noch nen "Rand".

Der Eine ist hochsensibel,der Andere hat rote Haare, ein Dritter hat 5 Zehen - was ist "besser"?

Ich erlebe meine HS überwiegend als positiv,aber oft steht sie mir im Kontakt zu anderen Menschen auch im Wege - v.a. zu solchen,die ein gut Teil Probleme mit sich selber wegen übersteigertem Narzissmus haben.Die fühlen sich durch die HS oft sowas wie "herausgefordert" und kommen dann gleich mit Diskussionen,ob es "sowas" denn überhaupt gibt und wollen "beweisen", dass Empathie dasselbe wäre und sehen sich genötigt zu relativieren und wegzudiskutieren.
Und das finde ich enorm anstrengend und sowas von überflüssiger Energieverschwendung... Man kommt dann ja auch nicht in nen richtigen Kontakt.

Ich habe viele gute Erfahrungen mit Menschen gemacht,die mein Erleben einfach haben annehmen können - und das waren und sind gar nicht "nur" andere HSler.Meine Freunde "nutzen" meine HS z.B. ganz selbstverständlich,so wie ich z.B. die nüchterne Klarheit einer Freundin "nutze" im Austausch.
"Ergänzung" halt statt Abgrenzung und "Konkurrenzdenken".

Im Alltag steht mir die HS aber auch oft im Weg : das "Überschüttetwerden" mit den Gefühlen,dem Erleben,den "Zuständen" der Leute um mich rum, das ich nicht einfach nach belieben ausgrenzen,mir fernhalten kann,sondern "mit verstoffwechseln" muß,ob ich will oder nicht.
Das lästige "Du mußt mehr unter Menschen gehen!" von Menschen,die nicht verstehen können oder wollen und mir damit nur unnötigen Druck machen - denn es sind ja IHRE Ängste und Grenzen,die sie sich damit vom Gemüt halten wollen. Stichwort "Herdentrieb".
Ein Schaf alleine fühlt sich ja auch nicht wirklich wohl,hat mehr Angst und ist unsicherer,als wenn es in ner Herde verschwinden kann,wo`s nicht selber entscheiden und verantwortlich sein muß,sondern nem Leithammel nur hinterhertrotten braucht.
(Wobei ich auch ganz gerne mal einfach nur hinterhertrotte,wenn ich nem "Leithammel" vertraue. )

Oder das Laute und Rastlose und die Aufdringlichkeit vieler Leute, die einfach ein "einnehmendes" Wesen haben und einem viel zu sehr auf die Pelle rücken mit allem.Der Lärm,der den Leuten heutzutage gar nicht mehr aufzufallen scheint. Na gut,da hab ich ein Handicap : Ich hab nen Tumor um den Hörnerv,der sorgt da schon von alleine dafür,dass mir Geräusche unangenehm bis schmerzhaft werden,die für andere gar nicht mal auffallen.

Andererseits meine Intensität im Erleben,die kaum einer mit "aushalten" kann,für mich aber ganz normal ist.Und die ich umso mehr schätze,da ich lange Jahre dissoziativ unterwegs war und gar keinen Zugang zur "Lebendigkeit" hatte.Jetzt muß ich manchmal,v.a. im Frühling,wenn ich in der Natur unterwegs bin,drauf aufpassen,dass ich nicht "naturhigh" davon werde.

Ich hab meine HS "integriert" als etwas, das nunmal bei mir so ist,wie es ist.Und konzentriere mich darauf,sie zu genießen,wo es mir möglich ist und andererseits gut für mich zu sorgen für den Ausgleich,den ich alleine wegen der HS einfach brauche,wenn es mir gutgehen soll.

"Eins mit mir" bin ich dabei wohl so wie das ein jeder andere Mensch auch ist : Mal mehr,mal weniger.
Es braucht für JEDEN Menschen einen lebenslangen Prozess der Auseinandersetzung,der Reflektion mit sich selbst,um da nen guten Weg zu lernen.

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Davina
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 09:50

Sowie man erkannt hat, HSP zu sein, wird alles verständlich und leichter

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Davina
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 12:19

Soweit man auf tolerante Menschen trifft, kann Hochsensibilität auch sehr schön sein, liebe "freieseeele".
Man kann die schönen und wertigen Dinge des Lebens weit mehr genießen, als die Dickhäuter. Andererseits schmerzen die negativen und bösartigen Menschen, deren Ausstrahlung und auch unschönen Entwicklungen in der Umgebung dafür ganz besonders.
Für meinen Teil kann ich sagen, seit ich weiß, dass Hochsensibilität auch andere Menschen betrifft, habe ich erst das Bewusstsein, lernen zu können, mit Beleidigungen (auch den vermeintlichen) besser umzugehen.
Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass von den Mitmenschen sofort abgecheckt wird, dass man sich so einem "HSP" leicht überordnen kann, da Hochsensiblen oft das Selbstbewusstsein fehlt, zu ihrer Eigenschaft zu stehen.

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candle.
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 14:24

Davina hat geschrieben: da Hochsensiblen oft das Selbstbewusstsein fehlt, zu ihrer Eigenschaft zu stehen.
Das ist doch ein interessanter Ansatz, denn ich denke jetzt nicht, dass du in dem Sinne hochsensibel bist wie es gemeint ist- womöglich. Es ist ja weder Diagnose noch sonstwas, zwar gern geschätztes Thema, aber so gesehen existiert es nicht, aber durchuas im Zusammenhang mit psychischen Problemen wie den Selbstwert. Ist eine Eigenschaft eine Eigenschaft, wenn sie veränderbar ist?

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Davina
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 17:00

OH!!
wie konntest du feststellen, ich sei nicht hochsensibel?


Freieseele
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 17:53

ja, da hast Du Recht. Auf tolerante Personen muss mann stoßen. Wo ich arbeite im Großraumbüro ist dies so. Andere seits brauchen auch die "Dickköpfigen" narzstistischen Personen uns Hochsensible. Wir können die Stimmung, wenn sie unterhalb Menschen im Keller ist, wieder schneller aufheitern.

Du lebst in Salzburg? Na, dann grüße von mir mal Österreich schön. Ich fahre dort gerne ski. Die Bergwelt fasziniert mich.

Liebe Grüße
Ingo

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Davina
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 18:18

Ja, ich lebe in einer sehr schönen Gegend und schätze dies sehr.
Ich habe ebenfalls den leisen Verdacht, auf diesem Forum nicht ganz richtig zu sein. Bin dennoch über jede Möglichkeit dankbar, mich auszutauschen.


Freieseele
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 20:11

Davina hat geschrieben:Ja, ich lebe in einer sehr schönen Gegend und schätze dies sehr.
Ich habe ebenfalls den leisen Verdacht, auf diesem Forum nicht ganz richtig zu sein. Bin dennoch über jede Möglichkeit dankbar, mich auszutauschen.

leisen Verdacht? Wie kommst Du darauf? Die Bergwelt gibt Dir bestimmt viele Möglichkeiten vom hektischen Leben abzuschalten und zu Dir selber zu finden. Nun, ich gehe auch gerne in die Natur. Bei uns gibt es nur kleinere Berghügel.

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Davina
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 20:54

Oh, was für ein skurriles Forum !

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candle.
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 20:58

Davina hat geschrieben:Oh, was für ein skurriles Forum !
Was ist skuril? Es gibt aber HSP Foren, falls du das meinst.

candle
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Hamna
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 22:54

Wir bringen uns besser in Arbeits und Tätigkeitsabläufe ein
Ingo, da kann ich dir aus meiner Sicht nicht zustimmen. Ich befürchte sogar, dass die HSP maßgeblich an meinem aktuellen Burnout beteiligt ist (was es ja angeblich auch nicht gibt ). Du arbeitest in einem Großraumbüro, schreibst du. Wie hältst du das nur aus, ich drehe schon durch, wenn mehr als zwei Personen in einem Raum sind und kann dann nicht mehr arbeiten. War nicht immer so bei mir, erst in den letzten zwei Jahren. Hab mich mit meiner Kollegin anlegen müssen, damit sie ihr ewig dudelndes Radio abschaltet, weil ich einfach nicht arbeiten konnte. Kommt noch eine dritte Kollegin hinzu und zwei unterhalten sich (zusätzlich zu dem Radio) habe ich nur noch Rauschen im Kopf und muss den Raum verlassen.

Warst du das, der den Test verlinkt hat? Komme mittlerweile auf 265 Punkte.


sine.nomine
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 23:53

Hallo Rilke!

Ich kenne das sehr gut, mit dem sich gestört fühlen, wenn ein Radio läuft. Als ich noch arbeiten ging, konnte ich es erst im Pausenraum nicht mehr mitanhören(habe außerhalb irgendwo gegessen), dann im Auto der Fahrgemeinschaft und bin alleine gefahren und nun stört mich oft schon der Fernseher, wenn er neben unserer Küche laut aufgedreht ist.

Nun übe ich mich im Weghören, im Ausblenden störender Radiomusik. Geschäfte mit Radios meide ich, wenn dann schnell rein und schnell wieder raus.

Ich will mir nicht vorstellen, wie mein Alltag aussähe, wenn ich noch immer in der damaligen Arbeit wäre. Das war manchmal Leiden pur, klar hat in der Arbeit kaum jemand Verständnis für Hochsensible, besonders in der heutigen Leistungsgesellschaft. Und wenn man das jahrelang erleidet, frisst es einen psychisch auf, zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht.

LG


Freieseele
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Beitrag Di., 30.08.2016, 14:51

Rilke hat geschrieben:
Wir bringen uns besser in Arbeits und Tätigkeitsabläufe ein
Ingo, da kann ich dir aus meiner Sicht nicht zustimmen. Ich befürchte sogar, dass die HSP maßgeblich an meinem aktuellen Burnout beteiligt ist (was es ja angeblich auch nicht gibt ). Du arbeitest in einem Großraumbüro, schreibst du. Wie hältst du das nur aus, ich drehe schon durch, wenn mehr als zwei Personen in einem Raum sind und kann dann nicht mehr arbeiten. War nicht immer so bei mir, erst in den letzten zwei Jahren. Hab mich mit meiner Kollegin anlegen müssen, damit sie ihr ewig dudelndes Radio abschaltet, weil ich einfach nicht arbeiten konnte. Kommt noch eine dritte Kollegin hinzu und zwei unterhalten sich (zusätzlich zu dem Radio) habe ich nur noch Rauschen im Kopf und muss den Raum verlassen.

Warst du das, der den Test verlinkt hat? Komme mittlerweile auf 265 Punkte.
Ja, ich habe den Link reingesetzt. Er gibt schon guten Aufschluss.

Nun, im Großraumbüro arbeite ich nur einen halben Tag. Den anderen halben Tag in der Hausverwaltung meiner Eltern, da habe ich es ruhiger. Arbeite viel von zu Hause aus.
Ich meinte mit dem „besser Einbringen“ das wir die Tätigkeitsabläufe besser chronologisch ordnen können und /oder wollen. Das mit der Geräuschkulisse wie Du es beschreibst ist natürlich nicht angenehm. Kommen dann noch Gespräche hinzu die für Dich unangenehm sind, ja dann denke Sie dir weg. Ich versuche dann immer gegenzulenken.

Wie kommst Du zu „Inneren Ruhe“ nach der Arbeit?

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