Positive Gefühle dem Therapeuten gegenüber beschreiben

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Montana
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Beitrag So., 01.11.2020, 17:24

Ich war auf drei Traumastationen, einmal war es eine Reha-Klinik. Einzel war überall 50 Minuten pro Woche und natürlich hatten auch die Therapeuten einfach mal drei Wochen Urlaub. Es gab eine Vertretung, aber ihr könnt euch denken, wie viel das bringt.
Piano, inzwischen habe ich von einer Klinik wie du sie beschreibst gehört. Eine Bekannte von mir ist dort zum zweiten Mal. Die machen nicht öffentlich, wie sie arbeiten, denn sie würden überrannt werden. Ist sehr weit weg von mir und für mich, da ich inzwischen Mutter bin, nicht mehr machbar.
@Marlena: da wärst du dann eine von 99,9 % der Patienten, die oberflächlich alles gut hinbekommen. Was meinst du denn, was mit den anderen ist? Für dich käme eine spezialisierte Klinik mit Wartezeit in Betracht. Da sind nur Leute wie du. Das ist keine geschlossene Abteilung einer Akutpsychiatrie und selbst da würdest du staunen, was für einen normalen Eindruck die Patienten machen.

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Arakakadu
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Beitrag So., 01.11.2020, 21:07

Montana hm ja vermutlich klang das etwas dämlich.. Tatsächlich stelle ich mir vor dass Leute die in Kliniken sind bzw gehen, nicht mehr mit ihrem leben zurecht kommen aber vl tue ich das ja auch irgendwie nicht.

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candle.
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Beitrag So., 01.11.2020, 21:14

Was heißt denn das für dich?

LG candle
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Pianolullaby
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Beitrag So., 01.11.2020, 21:18

Ich glaube das ist sehr subjektiv was das bedeutet. Ich mache während einer Klinikzeit meist mehr, als viele während ihres "normalen" Lebens. Meist mind. je 2-3 freiwillige Angebote aus Bewegung und bsp. Malen/Musik plus ich führe sehr autark ein Therapie Tagebuch. Gehe mind. 1 std. freiwillig spazieren. Und oft bin ich abends noch bis Mitternacht am basteln. Und dies alles neben dem normalen Klinikprogramm was in psychosomatik, bzw. zbsp. Traumathera station schon einiges restriktiver ist, als auf einer gesschlossenen
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Arakakadu
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Beitrag So., 01.11.2020, 21:27

candle. hat geschrieben: So., 01.11.2020, 21:14 Was heißt denn das für dich?

LG candle
Meinst du mich?

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Montana
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Beitrag So., 01.11.2020, 21:29

@Marlena: du musst doch Wartezeiten einkalkulieren. Ich habe z.B. während einer 15monatigen Wartezeit EM-Rente beantragen müssen. Angeblich nahmen die bei gravierenden akuten Problemen auch Wartelisten-Leute etwas früher, dafür aber kürzer, nur: ich fragte nach und dauerhafte Arbeitsunfähigkeit bis EM-Rente war dafür nicht schlimm genug. Was schlimm genug gewesen wäre, weiß ich nicht, aber ich verlor innerhalb kurzer Zeit nicht nur meine Erwerbsfähigkeit, sondern auch eine langjährige Beziehung und mein Zuhause. Ich war wirklich nicht mehr zu viel in der Lage. Aber war egal.
Von daher: man MUSS sich kümmern, so lange man kann. Wenn das erstmal nicht mehr geht, dann tut es kein anderer für einen.

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candle.
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Beitrag So., 01.11.2020, 21:30

Natürlich dich Marlena, aber ich habe deine Vorstellung gelesen: Frau mit Partner und Kind.

candle
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Arakakadu
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Beitrag So., 01.11.2020, 21:35

candle. hat geschrieben: So., 01.11.2020, 21:30 Natürlich dich Marlena, aber ich habe deine Vorstellung gelesen: Frau mit Partner und Kind.

candle
Achso ja.
Ja genau das heißt es für mich. Dass ich meine Kinder gut umsorge und täglich aufstehe und meine Pflichten erfülle. Momentan geht nicht mehr. Fühle mich emotional komplett daneben. Mein Freund leidet auch schon seid Monaten mit mir mit. Aber ich denke dass diese Therapiezeit eben einfach anstrengend ist.
Ich frage mich schon oft, wann ich mit einer Essstörung in eine Klinik soll. Ich kann nicht normal mit ihnen essen ohne danach mindestens 1x kotzen zu müssen, auch fühle ich mich oft neben mir stehend. Aber irgendwie denke ich mir, dass ich meinem Therapeuten immer all meine Gedanken (die manchmal verrückt sind) mitteile und es vergeht kaum eine Stunde wo ich keinen emotionalen Ausbruch habe, aber solange er so "entspannt" ist? Ich dachte mir eben dass er mir sonst schon sagen wird, wenn er denkt dass es gut wäre.
Er hat mich nur einmal gefragt als ich gemeint habe ich brauche wirkich hilfe, ob ich dann eine klinik denke, wenn ich sowas sage, wenn ich mich eben so instabil fühle.
Aber vl muss das immer von einem selbst kommen. Ich hoffe dass ich das einfach so in den Griff bekomme, momentan verbessert sich nichts und er weiß seid 1 Jahr von der Bulimie.. Aber dauert auch lange vermutlich.

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Arakakadu
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Beitrag So., 01.11.2020, 21:36

Montana hat geschrieben: So., 01.11.2020, 21:29 @Marlena: du musst doch Wartezeiten einkalkulieren. Ich habe z.B. während einer 15monatigen Wartezeit EM-Rente beantragen müssen. Angeblich nahmen die bei gravierenden akuten Problemen auch Wartelisten-Leute etwas früher, dafür aber kürzer, nur: ich fragte nach und dauerhafte Arbeitsunfähigkeit bis EM-Rente war dafür nicht schlimm genug. Was schlimm genug gewesen wäre, weiß ich nicht, aber ich verlor innerhalb kurzer Zeit nicht nur meine Erwerbsfähigkeit, sondern auch eine langjährige Beziehung und mein Zuhause. Ich war wirklich nicht mehr zu viel in der Lage. Aber war egal.
Von daher: man MUSS sich kümmern, so lange man kann. Wenn das erstmal nicht mehr geht, dann tut es kein anderer für einen.
Wow das klingt wirklich sehr hart. Na eben aber siehst du, solche Leute wie du sollen normalerweise Vorrang haben. Ich hoffe du hast das alles gut in den Griff bekommen.. :)

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Montana
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Beitrag So., 01.11.2020, 21:41

Ja, aber nicht mit Hilfe dieser Klinik. Da gab es noch eine seeehr lange weitere Geschichte.
Inzwischen bin ich allerdings verheiratet und Mutter, die Rente, ok, ich hab mich arrangiert soweit und brauche nicht zwingend die Arbeit um eine Existenzberechtigung zu haben.

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candle.
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Beitrag So., 01.11.2020, 21:42

Naja für die Kinder ist das nicht gut, die bekommen das alles mit. Und für deinen Partner auch nicht...

Statt irgendwelche Nähe- Distanz- Probleme zu besprechen, wenn du doch lange in Beziehung lebst, halte ich ja etwas für unsinnig.

Und Traumaklinik? Bist du denn traumatisiert?

Aber diese Essstörung würde ich schon versuchen in den Griff zu bekommen und das mit Experten, die sich auskennen, denn mit den Blutungen kann es mal richtig schiefgehen.

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Pianolullaby
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Beitrag So., 01.11.2020, 21:50

ABER Marlena
überlege Dir mal, wenn es denn wirklich nicht mehr geht bei Dir, geht es in der Regel trotzdem 6-18 Monate bis du in die Klinik kommst oder du gehst eben dann halt in die akut, was mir jedoch nichts bringt, weil wie Montana schon sagt, kaum Therapie stattfindet, und so spezialisiert dann grad gar nicht. Von daher würde ich mich halt anmelden und abwarten, absagen kannst du jederzeit, aber hinkommen halt nicht. Von daher wäre da für mich die Frage was ist dir lieber? Akut auf der geschlossenen mit wenig bis gar kein Programm, und auf keinen Fall spazialisiert. Oder die Anmeldung mit langer Wartezeit und möglichst angepasster Therapie und möglicherweise auch eine Absage deinerseits möglich.
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Arakakadu
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Beitrag So., 01.11.2020, 21:51

Candle ja ich weiß, ich glaube auch dass sie es mitkriegen.. Also von den Gefühlen her. Kotzen kann ich ja leise.. Aber auch da bin ich schon so weit dass ich es einfach mache und immer unvorsichtiger werde. Aber es sind eben schon 10 Jahre. Das ist alles sehr schwer.
Traumatisiert? Hm ich bin mir nicht sicher. Ich vermute aber schon. Ich kann diese Frage tatsächlich schwer beantworten.

Naja mein Nähe und Distanz Problem macht mir schon ordentlich zu schaffen. Auch in meiner langen Beziehung. Aber ja, die Essstörung hätte ich vermutlich zuerst angehen sollen.
Ich gehe ja jetzt zu der Psychologin bei der ich vorm Sommer war und lasse mich zusätzlich beraten. Aber so richtig helfen tut mir das auch noch nicht. Sie meinte selbst zu mir, dass das schwer wird aber nicht unmöglich ist.
Ich muss das endlich meinem Therapeuten erzählen. Ich habe ihm das noch immer nicht gesagt, weil ich erstens kaum dort bin und es mich eher nervt, aber ich denke einfach NIE in der Stunde dran. Und jetzt ists mir langsam peinlich.

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Arakakadu
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Beitrag So., 01.11.2020, 21:53

Pianolullaby hat geschrieben: So., 01.11.2020, 21:50 ABER Marlena
überlege Dir mal, wenn es denn wirklich nicht mehr geht bei Dir, geht es in der Regel trotzdem 6-18 Monate bis du in die Klinik kommst oder du gehst eben dann halt in die akut, was mir jedoch nichts bringt, weil wie Montana schon sagt, kaum Therapie stattfindet, und so spezialisiert dann grad gar nicht. Von daher würde ich mich halt anmelden und abwarten, absagen kannst du jederzeit, aber hinkommen halt nicht. Von daher wäre da für mich die Frage was ist dir lieber? Akut auf der geschlossenen mit wenig bis gar kein Programm, und auf keinen Fall spazialisiert. Oder die Anmeldung mit langer Wartezeit und möglichst angepasster Therapie und möglicherweise auch eine Absage deinerseits möglich.
Also Akutstation wird bei mir denke ich nicht nötig sein. Aber ja ihr habt recht ich werde das mit der Hausärztin? Besprechen oder vl eh mit der Psychologin. Mit der habe ich sogar schon mal geredet, sie hat mich dann aufgeklärt dass das möglich ist, auch in Form von einer Tagesklinik, aber wegen corona haben wir nie weiter geredet und das ist alles nur sehr eingeschränkt verfügbar.
Ich muss auch sagen dass es mich abschreckt mit den Therapeuten gemeinsam zu essen... Und dann kommt wieder der Gedanke "Du bist nicht untetgewichtig, was werden die wohl denken"
Zuletzt geändert von Arakakadu am So., 01.11.2020, 21:54, insgesamt 1-mal geändert.

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candle.
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Beitrag So., 01.11.2020, 21:54

Marlena hat geschrieben: So., 01.11.2020, 21:51 Traumatisiert? Hm ich bin mir nicht sicher. Ich vermute aber schon. Ich kann diese Frage tatsächlich schwer beantworten.
Das muß ja auch nicht zwangsläufig so sein, manchmal rutscht man aus anderen Gründen in solche Verhaltensweisen.

Ja, suche dir mal einen Klinikplatz.

candle
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