Kontakt zu Therapeut außerhalb der Sitzungen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Philosophia
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Beitrag Do., 13.12.2018, 13:37

mio hat geschrieben: Do., 13.12.2018, 13:25 Wenn Du nur 1x wöchentlich (oder sogar seltener) einen Termin hast, dann findet die Hauptarbeit eh außerhalb der angedachten Sitzungen statt, weil Du sonst mit den bewilligten Stunden gar nicht zurecht kommen würdest.

Dh. TfP und VT sind da eh schon anders angedacht und "überlassen" den Patienten ein Stück weit stärker sich selbst. Voraussetzung ist, dass der Patient da grundsätzlich auch "allein" dran arbeiten kann, was aber in machen Phasen einfach schwierig ist.
Ja klar, aber es geht doch einfach nicht, dass der Hauptkontakt dann außertherapeutisch ist, mio - so ists einfach nicht angedacht. Die Hauptarbeit findet auch in der Analyse außerhalb der angedachten Sitzungen statt, nicht nur in VT und TP - man nennt dies: SELBSTreflexion.
Hier bei elfi gehts ja offenbar um Bemutterung oder Überbemutterung, wer weiß das schon
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Philosophia
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Beitrag Do., 13.12.2018, 13:39

Und Leute, hallöle, elfi hat doch selbst gesagt, dass es ihr zu viel ist und sie sich damit mittlerweile NICHT gut fühlt, und das ist das Entscheidene - dann muss man das auch nicht rechtfertigen, was Frau Thera da fabriziert!
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mio
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Beitrag Do., 13.12.2018, 13:43

Ich vermag nicht zu beurteilen worum es da genau geht, finde es aber ebenso wie Du wichtig, dass das dann einfach angesprochen wird um zu schauen, wie damit umzugehen ist. Das meinte ich aber gar nicht.

Mich stören einfach diese "Verallgemeinerungen" vollkommen unterschiedlicher Prozesse (und auch angedachter Konzepte).

Nicht bei allen liegt die Problematik in der "mangelnden Selbstreflexionsfähigkeit" (die natürlich dann vor allem ALLEIN geschehen sollte auf lange Sicht, weil das ja wirklich etwas ist, was nur von einem selbst geleistet werden kann, deshalb heißt es ja auch SELBSTreflektion).

Es gibt aber auch Patienten die bereits sehr gut in der Lage sind sich selbst zu reflektieren, das also gar nicht lernen müssen, und dennoch "unsinnige" Gefühle oder "Zustände" haben. Das sind einfach zwei paar Schuh und die sollten auch klar unterschieden werden.

Ich kann nicht aus meinen Erfahrungen heraus auf alle anderen schließen. DAS ist übrigens die Basis jeder "Mentalisierungsfähigkeit". ;-)

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Philosophia
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Beitrag Do., 13.12.2018, 13:54

Ja, ok, das seh ich ein, ich habe das auch jetzt wirklich sehr platt formuliert. Mich ärgert aber einfach, dass dieser außertherapeutische Kontakt gar nicht selten aus dem Ruder zu laufen scheint - und die Folgen für den Patienten nicht absehbar sind!
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mio
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Beitrag Do., 13.12.2018, 14:00

Ja, aber da kann man dann meiner Meinung nach einfach nur empfehlen:

Offen ansprechen. Und sich im Zweifel - wenn das nix "hilft" - Beratung von außen suchen.

Du wirst nicht alle "emotional abhängigen" Patienten "retten" können; ich glaube eher kaum jemand ist weniger zu "retten", solange die Abhängigkeit so stark Thema ist. Meiner Erfahrung nach besteht in solchen Fällen dann eh meist eine gewisse "Beratungsresistenz" bis der Groschen letztlich vielleicht eben doch "von selber fällt". Manchmal erst nach sehr schmerzhaften Erfahrungen...aber es muss eh aus dem Betroffenen selbst kommen, anders geht es nicht.

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Beitrag Do., 13.12.2018, 14:06

Ja, ach, du hast Recht - es regt mich selbst, das ist ja wohl für jeden offensichtlich, wirklich mehr als auf. Ich habe so etwas einfach zu oft im RL gesehen. Ich habe zwar auf solche Therapeuten nur mit Verachtung reagiert (weil ich woanders gesehen habe, wo das endet kann...), aber natürlich war das bei denen immer verschwendete Lebenszeit. Ich reibe mir jedes Mal wieder ungläubig die Augen - und hätte ich nicht mittlerweile ne bessere Erfahrung gemacht, würde ich immer noch denken, dass alle Therapeuten so sind, so verdammt oft hab ich das erlebt.
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mio
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Beitrag Do., 13.12.2018, 14:22

Ich kenne ehrlich gesagt nur einen Menschen - und ich kenne einige die Therapien gemacht haben - wo das "nach hinten" los ging. Und da war es wohl echt eine "Psychosekte" (also der gesamte Freundeskreis bestand da wohl nur noch aus - wir alle in der heilen Welt...lalalal... - "Mitpatienten" und dem "Guru" Therapeut. Bei allen anderen lief das völlig "normal".

Weshalb es mir auch sehr schwer fällt mir vorzustellen, dass es wirklich so viele "unfähige" und "missbräuchliche" Therapeuten geben soll.

Ich will nicht bestreiten DASS es die gibt, aber ich glaube, dass sich so Menschen dann halt auch "gegenseitig" anziehen. Was es nicht besser macht, aber ich wüsste da auch keine Lösung wenn ich ehrlich bin. Außer vielleicht mehr Kontrolle in der Ausbildung und während der Berufsausübung, was aber dann halt schwierig werden würde, weil damit auch der "geschütze Raum" (der ja schon auch sehr wichtig ist) wegfallen würde. Und Patienten die nach einer missbräuchlichen Erfahrung dann den Mut haben diese melden, damit die Erfahrung/der Therapeut überprüft werden kann.

Es ist einfach schwierig, auch weil die Definition von "Missbrauch" ja bereits "schräg" sein kann. Es gibt ja auch Menschen die fühlen sich von Menschen "missbraucht" die ihnen einfach nur nicht geben was sie BRAUCHEN. Das ist einfach ein hochkomplexes Thema.

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Beitrag Do., 13.12.2018, 14:32

mio hat geschrieben: Do., 13.12.2018, 14:22 Ich will nicht bestreiten DASS es die gibt, aber ich glaube, dass sich so Menschen dann halt auch "gegenseitig" anziehen.
Das ist zweifellos so, mio - davon bin ich fest überzeugt, auch nach meinen eigenen Erfahrungen. Darum habe ich mir ja als meine letzte Therapeutin die Analytikerin ausgesucht, die eben ganz offensichtlich nicht so drauf war - und über die ich mich nicht aufregen konnte. Sie meinte damals aus Spaß, dass ich mich ja jetzt echt langweilen müsste, weil ich nichts mehr zum Verachten habe :lol: (ja, ich gebe zu, die Verachtung selbst hat die ganze Misere wenigstens galgenhumorig gemacht)
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Beitrag Do., 13.12.2018, 14:38

mio hat geschrieben: Do., 13.12.2018, 14:22 Ich will nicht bestreiten DASS es die gibt, aber ich glaube, dass sich so Menschen dann halt auch "gegenseitig" anziehen. Was es nicht besser macht, aber ich wüsste da auch keine Lösung wenn ich ehrlich bin. Außer vielleicht mehr Kontrolle in der Ausbildung und während der Berufsausübung, was aber dann halt schwierig werden würde, weil damit auch der "geschütze Raum" (der ja schon auch sehr wichtig ist) wegfallen würde. Und Patienten die nach einer missbräuchlichen Erfahrung dann den Mut haben diese melden, damit die Erfahrung/der Therapeut überprüft werden kann.
Das sehe ich ähnlich mio, ich halte diesbezüglich z.B. das Forum hier für ganz und gar nicht repräsentativ, während bei den Prävalenzen für psychische Erkrankungen, Angststörungen, Depressionen, somatoforme Störungen und Abhängigkeitserkrankungen (in dieser Reihenfolge) die Nase vorn haben, habe ich in diesem Forum den Eindruck, dass Persönlichkeitsstörungen, (komplexe) PTBS und dissoziative Störungen am häufigsten sind (soweit es offen kommuniziert wird oder zwischen den Zeilen zu lesen ist. Gerade die Frauen mit Missbrauchserfahrung haben oft aufgrund der früh erlebten Grenzverletzung Probleme mit Grenzen und Abhängigkeit und reflektieren dadurch auch stärker auf Therapeuten, die unbewusst oder bewusst, dieses Muster bedienen. Ich kenne auch so einige Therapeuten (privat, beruflich und als Patientin) und kann in dieser "Stichprobe" auch bestätigen, dass es schlecht abgegrenzte und /oder übergriffige Therapeuten schon gibt, sie aber absolut in der Unterzahl sind.(Mein Eindruck ist, dass das bei ärztlichen Therapeuten tendenziell häufiger vorkommt, aber dazu ist meine persönliche "Stichprobe" dann doch zu klein, um das verallgemeinern zu könnnen.
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Beitrag Do., 13.12.2018, 14:42

absolut in der Unterzahl wohl eher nicht, vielleicht aber wohl in der Minderheit - das glaube ich auch mittlerweile - nur so winzig ist die Minderheit eben leider auch nicht.
Im übrigen eine interessante Theorie mit den ärztlichen Therapeuten (das waren die Vorgänger der Analytikerin allesamt!)
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mio
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Beitrag Do., 13.12.2018, 14:45

Ich glaube solange man es "verachtet" (verachten muss) ist man kein Stück besser.

Mir tun so Menschen eher leid, weil ich es mir gruselig vorstelle, derart "abhängig" zu sein. Schlussendlich bedeutet das ja "Ich kann nicht ich selbst - für mich/einfach aus mir heraus - sein" und das hat für mich nichts mit "ehrlicher, aufrichtiger Beziehung" zu tun.

Dh. solange ich mich am anderen "abarbeiten" muss benutze ich auch selbst. Und DAS finde ich fürchterlich, weil es das Gegenteil von (individueller) Freiheit ist. Für mich ist Abhängigkeit auch wirklich was komplett anderes als "gute Hilfe".

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Beitrag Do., 13.12.2018, 14:51

Natürlich nicht mio, Verachtung ist was ganz ekliges, aber war zu dem Zeitpunkt das einzige, von dem ich auch was "Lustvolles" hatte
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mio
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Beitrag Do., 13.12.2018, 14:54

Eklig finde ich Verachtung jetzt nicht unbedingt, ich finde es eher "eklig" sich das was man verachtet selbst anzutun, weil einem das ein "gutes Gefühl" bereitet.

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Beitrag Do., 13.12.2018, 14:56

ja, mio, aber das musste ich erstmal rausfinden, wie masochistisch ich war. (Das war mein Anteil, der das Ganze immer hat so lange laufen lassen.)
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Beitrag Do., 13.12.2018, 14:58

Na ja, und es war nicht nur das: Ich wollte die natürlich auch bekehren, diese Therapeuten, um mein Trauma aufzulösen - aber hach na ja...das hat nicht funktioniert
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