Übertragung aushalten?

[mio]

Ich glaube nicht dass man etwas bewusst reflektieren muss um es sozusagen "richtig" zu machen. Das reflektieren kommt ja erst in dem Moment wo man merkt: Ok, hat damals funktioniert und war hilfreich. Heute geht es aber auch anders.

[Werbung]

[blade]

ich glaub eher, das war Instinkt.
was das wiederum ist, sein mag....? Darwinismus ist nun nicht unbedingt mein Favorit

[Federchen]

es war eine instinktive Erste Hilfe Maßnahme
der körperliche Schmerz hat mich wieder in die Realität zurück geholt und davor gerettet tatsächlich auseinander zu brechen (DIS wäre wahrscheinlich die Folge gewesen); hat mich wieder mit mir selbst verbunden
und mich wütend werden lassen

Das finde ich einen sehr interessanten Gedanken Herr Blade.

Das Kind das aufgrund der "Gewalt" (in der akuten Situation) die es erfährt "dissoziiert" wiederholt später die Gewalt an sich selbst um dann, wenn es den eigenen Schmerz fühlt (nachdem ES vorbei ist), auch wieder die Verbindung zu sich selbst/zur Realität fühlen zu können.

Dh. der "eigene Schmerz" dient sozusagen als "Realitätscheck", oder?

Kein bewusster Realitätscheck, denke ich...

[mio]

ich glaub eher, das war Instinkt.

Zwischen Darwinismus und gesundem Überlebensinstinkt gibt es aber doch noch eine Menge Spielraum.

Ich denke auch dass das Instinkt war, wir Menschen sind darauf angelegt unsere eigene "Unversehrtheit" zu erhalten, wie jedes andere Lebewesen auch. Es wird im Falle von Selbstverletzungen halt "paradox" weil der offensichtliche Körper selbst "versehrt" wird um die - weniger offensichtliche - psychische Unversehrtheit zu erhalten.

[Werbung]

[blade]

nein.
ein nicht reflektiertes Programm, welches wieder das Tun und das Tempo einem selbst zurück gibt.
Ja . Das könnte sein. Aber wissen tu ich das jetzt nicht.

[mio]

Kein bewusster Realitätscheck, denke ich...

Na ja, wenn es Dir "bewusst" wäre, dann wärst Du ja bereits auf dem Weg dahin, davon weg kommen zu können.

Es gibt irgendwelche Theorien, dass Selbstverletzungen auch deshalb "zurückholen" könne, weil das "Schmerzzentrum" oder so (Nagel mich bitte nicht drauf fest wie es genau ist, ich hab gerade keine Lust das nachzugucken) "höherrangig" ist als das "emotionale" Zentrum. Also quasi der "körperliche Schmerz" imstande ist ein "emotionales Leid" zurückzudrängen.

Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass ein emotionales Leid (das existenziell bedrohlichen Charakter hat) wiederrum "höherrangig" bewertet wird als körperlicher Schmerz (in Bezug auf die Vernichtung des "Ureigenen") ist es ein durchaus "schlüssiges Vorgehen" da dann selbst einen "stärkeren Reiz" zu setzen, der einen dann schützt.

[mio]

ein nicht reflektiertes Programm, welches wieder das Tun und das Tempo einem selbst zurück gibt.

Genau das meine ich. Und ich glaube das funktioniert in "beide Richtungen". Dh. die Psyche kann körperliche Schmerzen zurückdrängen (=Dissoziation), der Körper kann aber auch die Psyche (also die Dissoziation) zurückdrängen. Kommt halt immer drauf an, was gerade "bedrohlicher" ist für das eigene "Selbst"/die eigene Existenz.

Meiner Meinung nach sind das Automatismen die man sich bewusst machen MUSS wenn man sie durchbrechen will, weil sie mittlerweile keine "hilfreiche Funktion" mehr haben.

[Federchen]

Gerade kommt mir die SV eben als mein kleinstes Problem vor, aber ist halt das, was man sieht. Und das ist natürlich meine eigene Schuld...es ist grad viel.

[Philosophia]

Verantwortung trifft es wohl eher.

[Federchen]

Ja, das stimmt. Ich will sie nicht..

[mio]

Ja, das stimmt. Ich will sie nicht..

Das ändert aber nix daran, dass Du sie hast.

[Federchen]

Ja, das ist mir bewusst.

[mio]

Dann mach auch entsprechend.

[Federchen]

Ja, ich ändere das mal schnell..

[mio]

Soll ich jetzt sagen: Nee, ist schon klar, kannst Du "Armes" ja gar nicht?

[Werbung]