Therapeutin möchte Therapie abbrechen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Sa., 12.01.2019, 23:21

Dann kannst Du versuchen chinesisch zu lernen oder aber gehen. Es ist einfach.

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MariJane
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Beitrag So., 13.01.2019, 00:32

mio hat geschrieben: Sa., 12.01.2019, 23:21 Dann kannst Du versuchen chinesisch zu lernen oder aber gehen. Es ist einfach.
Nun ja, aber der Therapeut soll doch auf dich und deine Sprachkenntnisse eingehen... Einfach gehen- klar, in diesem Fall sofort. Grundsätzlich sollte ein Therapeut aber so mit dir arbeiten, dass du kapierst. Und da hilft reden ungemein... und saugende Blicke und später aufeinmal innere Kinder, die versorgt werden wollen, helfe nur marginal...

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Noenergetik
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Beitrag So., 13.01.2019, 08:04

Eher gar nicht. ..

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cat42
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Beitrag So., 13.01.2019, 08:34

Ich weiß ich muss gehen. Ich könnte nur weinen. Ich hab mich eine Zeit lang einfach so gut gefühlt weil ich das Gefühl hatte sie ist da. Ich hab nicht viele Menschen oder Freunde um mich.
Es war einfach ein schönes Gefühl. Mit dem nicht ansehen fühlt es sich an als ob sie mir sagen möchte, dass sie mich loswerden will . Sie traut sich bestimmt nicht es mir zu sagen.
Muss sie sich denn so entziehen? Die Therapie dauert eigentlich noch lange. Ich merke aber auch dass ich mit den Sachen die ich verändert habe wieder aufgehört habe, seit sie mich nicht mehr ansieht. Sie sagt ich hätte alles nur für sie gemacht

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lisbeth
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Beitrag So., 13.01.2019, 08:57

Die Therapie dauert eigentlich noch lange.
Du kannst die bewilligten, noch nicht genommenen Stunden mitnehmen zu einer anderen Therapeutin oder Therapeuten (im gleichen Verfahren). Sprich am besten mit deiner Krankenkasse, die sagen dir, was du dabei beachten musst.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Montana
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Beitrag So., 13.01.2019, 10:54

mio hat geschrieben: Sa., 12.01.2019, 23:21 Dann kannst Du versuchen chinesisch zu lernen oder aber gehen. Es ist einfach.
Man muss normalerweise nicht erst Psychologie studieren um eine Therapie machen zu können. Das wäre echt zu viel verlangt. Der Therapeut muss die Kommunikation so gestalten, dass der Patient mitkommt. Ansonsten kann man sich den Therapeuten sparen.

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Salzstreuerin
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Beitrag So., 13.01.2019, 11:37

cat42 hat geschrieben: So., 13.01.2019, 08:34 Ich merke aber auch dass ich mit den Sachen die ich verändert habe wieder aufgehört habe, seit sie mich nicht mehr ansieht. Sie sagt ich hätte alles nur für sie gemacht
Liebe Cat, zumindest das ist doch eine, wenn auch verdammt schmerzhafte, total wichtige Erkenntnis durch ihre seltsame Intervention..., oder? Solange wir die Dinge, die wir in der Therapie lernen, nur unseren Therapeuten zuliebe tun, steht noch viel an, vielleicht d e r entscheidende Schritt. Ich frage mich auch manchmal: Will ich eigentlich ganz in der Tiefe, dass es mir selber besser geht, dass ich in meinem Alltag neu klarkomme, oder will ich lieber meinen Therapeuten beeindrucken mit meinen persönlichen Ressourcen und Begabungen, dabei aber immer noch ein bisschen hilfsbedürftig bleiben - so, dass ich zwar gut überleben kann, aber weiter auf das Mitgefühl und die Zuwendung meines Therapeuten angewiesen bleibe... Denn das tut ja so gut :roll: .

Mir scheint, dass die entscheidende Frage nicht die ist, ob Du Dich wohlfühlst mit der (zugegeben ziemlich seltsamen) Behandlung durch Deine Therapeutin und ob Du jemanden findest, bei dem Du Dich wieder heimischer fühlen kannst. Wichtiger scheint mir zu sein, dass Du jemanden an der Seite hast, der Dir hilft, im real life - und das heißt eben in absehbarer Zeit ohne therapeutische Unterstützung - zu bestehen und die dort bereitstehenden Möglichkeiten auszuschöpfen und Dich wohler zu fühlen.

Wenn diese seltsame Intervention auf Dauer dazu führt, why not? Wenn aber nicht, dann wäre es sicherlich hilfreich, jemanden zu finden, mit dem Du dieses Abhängigkeitsproblem von Anfang an offen besprechen kannst. Jemanden, der Dir hilft, in eine gesunde Selbständigkeit zu finden. Sonst wiederholt sich das Spielchen nur immer wieder mit anderen Mitteln...
Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es! :roll:

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Montana
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Beitrag So., 13.01.2019, 13:09

cat42 hat geschrieben: So., 13.01.2019, 08:34 Sie sagt ich hätte alles nur für sie gemacht
Das finde ich für eine Übergangszeit auch völlig in Ordnung. Es für dich selbst zu machen ist ein großer Schritt, den du gehen musst; aber nicht gleich am Anfang. Das kannst du eben noch nicht.

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cat42
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Beitrag So., 13.01.2019, 13:15

Ich hab es auch gerne gemacht und jetzt ist es vorbei. Ich find einfach dass der Übergang zu schnell war. Ich fühle mich jetzt so allein. Und sie sagt nur, wenn sie mich wieder ansehen würde, würde es wieder anfangen.

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spirit-cologne
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Beitrag So., 13.01.2019, 13:30

Na ja @Salz, aber das ändert ja nichts daran, dass eine Psychotherapeutin andere Mittel in ihrem Repertoire haben sollte, sich von einer Patientin emotional abzugrenzen, als sie nicht mehr anzusehen... Therapeuten haben ja auch immer eine Modellfunktion und da wäre es m.E. schon die Aufgabe der Therapeutin, der TE vorzuleben, wie das richtig geht, mit dem sich abgrenzen, entweder, in dem sie die TE im therapeutischen Kontakt immer wieder darauf hinweist, wenn sie abhängiges Verhalten zeigt und selbst ein freundlich-höfliches (und dazu gehört auch Blickkontakt) aber trotzdem in der Sache abgegrenztes Verhalten zeigt oder halt, wenn sie denkt, die Abhängigkeit ist so groß, dass das nicht funktioniert, ebenso freundlich-höflich aber offen genau das zu kommunizieren, z.B.: "Frau cat, ich glaube, wir haben uns da in eine Situation hineinmanövriert, in der eine ungute Abhängigkeit von ihrer Seite mir gegenüber entstanden ist und ich tue Ihnen keinen Gefallen damit, wenn ich diese Abhängigkeit durch weiteren Kontakt unterstütze. Deshalb schlage ich Ihnen einen Therapeutenwechsel vor und werde Sie bei der Suche nach einem neuen Therapeuten unterstützen." Das wäre nach meiner Ansicht ein erwachsener Umgang damit gewesen. Aber sie einfach nicht mehr anzuschauen und abzuwarten, bis die emotional abhängige! Patientin von sich aus geht, finde ich unverantwortlich und auch eine Verpulverung von öffentlichen Krankenkassenbeiträgen für eine Therapie, die keine mehr ist. Die Therapeutin entzieht sich da m.E. ihrer Verantwortung als diejenige, deren Aufgabe es ist, die Therapie fachlich zu steuern.

Ich frage mich übrigens, ob das so ein Analytiker-Ding ist mit dem nicht anschauen, d.h. dass vielleicht gerade Menschen, die selbst ein gestörtes Blickverhalten haben, oder sich durch Blicke schnell bedrängt fühlen eine Affinität zur Analyse haben, wo sie ja in der Couchsituation den Patienten nicht ansehen brauchen. Hat vielleicht auch was mit Macht/Ohnmacht zu tun, ist ja schon auch ein deutlicher Machtvorsprung, wenn ich den Anderen beobachten kann, aber der mich nicht. Wenn dem so wäre, fände ich das sehr bedenklich, denn auch wenn der Therapeut in einer Analysesituation den Patienten nicht ansieht, sollte er in den anderen Situationen doch sehr wohl in der Lage dazu sein, ein angemessenes, sozial übliches Blickverhalten selbst zu zeigen und auch auszuhalten. Ich denke jeder gute Lehrer weiß, dass wenn er gut ist, die Zuhörer sprichwörtlich mit den Augen an seinen Lippen hängen (ohne dass sie emotional abhängig von ihm sind) und da auch Therapeuten (hoffentlich!) öfter mal wichtige, emotional bedeutsame Dinge für den Patienten sagen, wird es auch in einer therapeutischen Beziehung ohne Abhängigkeit öfter mal vorkommen, dass die Patientin die Therapeutin mal für eine gewisse Zeit wie gebannt anschaut und an ihren Lippen hängt und das sollte eine Therapeutin auch aushalten können.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...

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Montana
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Beitrag So., 13.01.2019, 13:40

Du sagst, du hast sehr wenig Kontakte im normalen Leben. Du bist aber ein Mensch und damit ein soziales Wesen. Du brauchst Kontakte. Wenn sich dieses Bedürfnis nun auf die Therapeutin konzentriert, dann wird der das zum Einen irgendwann zu viel und zum Anderen bist du total auf sie angewiesen. Da muss mehr um dich rum sein. Natürlich kannst du nicht durch die Stadt laufen und Leute anquatschen, aber es gibt ja Aktivitäten, bei denen man nebenbei welche kennenlernt. Vielleicht könntest du Katzenstreichler im Tierheim werden oder sowas.

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Montana
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Beitrag So., 13.01.2019, 13:43

@spirit: JA, ich denke auch, dass man sich am Therapeuten orientieren können sollte in dem Sinne, dass man an diesem normales Sozialverhalten beobachten kann.

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Salzstreuerin
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Beitrag So., 13.01.2019, 13:48

Hallo Spirit und Montana,

ich bin da ganz bei Euch, und es schüttelt auch mich bei einer solchen Verhaltensbeschreibung... Aber man kann ja das Positive an Einsicht mitnehmen, das man gewonnen hat, und schauen, dass man in der nächsten Therapie nicht wieder in dieselbe Falle läuft :roll: - bzw. das Wesentliche über den Ärger über Methoden nicht aus dem Blick zu verlieren...
Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es! :roll:

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spirit-cologne
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Beitrag So., 13.01.2019, 13:58

Salzstreuerin hat geschrieben: So., 13.01.2019, 13:48 bzw. das Wesentliche über den Ärger über Methoden nicht aus dem Blick zu verlieren...
Ja, da hast du natürlich Recht, wenn ich gerade beziehungsmäßig einen ätzenden Typen abgeschossen habe, hilft es auch manchmal zu sagen: "O.k.,immerhin habe ich das hinter mir, so was wird mir nicht mehr passieren, da bin ich diesmal gewarnt..." :lol: Spaß beiseite: Ja, ich bin auch immer ein Freund davon, nicht nur das Negative zu sehen, sondern auch zu schauen, was habe ich da gelernt für mein Leben, was will ich beim nächsten mal anders machen. Oder anders gesagt: "Nicht jeder ist dein Freund, aber jeder ist dein Lehrer!" Weshalb aber trotzdem deutlich gesagt werden kann, wenn das Sch*** ist, wie sich jemand verhalten ist, da muss schon die Wahrheit auch Wahrheit bleiben und man sollte sich solche negativen Beziehungserfahrungen auch nicht nachträglich schönreden, ich glaube auch das ist ein wichtiger Teil des Lerneffektes, dass man sich noch mal bestärkt, dass die eigene Wahrnehmung da richtig ist und man ihr vertrauen kann.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 13.01.2019, 19:50

cat42 hat geschrieben: So., 13.01.2019, 08:34 Muss sie sich denn so entziehen? Die Therapie dauert eigentlich noch lange. Ich merke aber auch dass ich mit den Sachen die ich verändert habe wieder aufgehört habe, seit sie mich nicht mehr ansieht. Sie sagt ich hätte alles nur für sie gemacht
Ich denke, das weißt du besser. Die sog. Therapeutin scheint mir einen Hang zum Narzissmus zu haben. Sie versorgt Kinder durch ihre Blicke :roll: und glaubt Veränderungen deinerseits fänden ihr zu Ehren statt?

Ich bin gespannt, was man dir im Ethikverein dazu sagt.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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