Gedankentanz hat geschrieben:Kennt ihr das Gefühl, euch wund zu fühlen? Im übertragenen Sinne? Und das jeder noch so kleine Reiz unangenehm, fast schon schmerzlich ist?
Man sich einfach nur in Watte packen will?
Oh ja, nur zu gut!
Grade im Moment geht's mir genaus so. Ich komm grade von der Therapie und könnt die ganze Welt ankotzen, weils alles nicht so läuft, wie ich es gern hätte in mir drin.
Ähnlich wie bei dir : Nicht "schnell" genug, werde nicht "gesehen" etc. pp. Und möchte am liebsten aufgeben und hinwerfen, nicht nur die Therapie, gleich mal "alles".
Das ist dieses Empfinden, "keine Haut" zu haben, "wund" zu sein, ohne "Grenze" und Schutz der Welt ausgeliefert. Durchlässig bis zum abwinken, und jedes kleine Bisserl haut einen nicht nur aus den Latschen, sondern lässt einen gleich mal verzweifeln.
Das ist die eine Seite.
Die andere Seite weiß sehr wohl : Ich bin an einem wichtigen Punkt, es ist absolut "stimmig", dass ich das jetzt grade so und nicht anders (endlich mal!) fühlen kann.
Dass ich Verbindung dazu habe, mich v.a. darum kümmern kann, weil ichs endlich mal bewusst mitkriege, WIE "killbar" ich da im Innersten noch bin.
Wie lange meine Therapie noch dauert, ist mir dabei aber nicht so wichtig.
Therapie ist immer nur ein "Anstoß" zum Heilwerden, bestenfalls lernt man in dieser Zeit, wie man mit sich selber besser klarkommt und sich selber "versorgt" bekommt.
Und wenns dann mal wieder so weit ist, dass man alleine nicht mehr weiterkommt, kann man ja wieder beantragen. Oder "Krisenstunden" nehmen oder oder oder.
Ich denk, es ist eher deine Angst, deine Therapeutin loslassen zu müssen - denn dann kannst du nicht mehr um sie kreisen und dich damit "auslagern" an sie und bist wieder auf dich selber geworfen - mit all dem, was inzwischen in der Therapie hochkam.
Ich persönlich halte es so, dass ich JEDE Stunde versuche "auszukaufen", also das Möglichste für mich rauszuholen.
So wie heute. Und wenn das dann nicht in meinem Sinne klappt - so wie heute - dann ist es ein guter Anlass für mich, umso genauer hinzugucken, was denn eigentlich los ist.
Denn es geht nicht - nie!! - um "Leistung" in ner Therapie. Sondern um Beziehung, in erster Linie der zu sich selbst.
"Mehr" Zeit/Therapie wird dich da auch nicht aus der Kreiselei derzeit rausbringen.