Kimba&Blacky hat geschrieben: ↑So., 08.10.2017, 15:50
Hallo Sehr,
aus Erfahrung weiß ich, dass ich dann ernsthaft suizidal werde.
Bei meinem letzten Arbeitsversuch konnte ich monatelang in nahezu jeder Minute an nichts anderes mehr denken. Ich habe dann fast täglich Promethazin (Atosil) eingenommen, um meinen Antrieb zum Suizid zu dämpfen, weil ich absolut am Ende war.
Das wurde erst beendet, als ich in die Psychiatrie eingewiesen wurde und daraufhin habe ich dann den Arbeitsplatz verloren.
Wer also von mir verlangt, ich solle jetzt mein Leben selbst in die Hand nehmen, dem sind entweder die Konsequenzen egal oder der unterschätzt die Lage ziemlich.
Jedenfalls bin ich nicht mehr bereit, mich solchen Risiken auszusetzen.
Wenn ich den ganzen Tag lang machen kann was ich will, hält sich das gut in Grenzen.
Da schreibt sie ja, dass sie in Suizidgefahr gerät, wenn sie arbeiten geht. Sie erklärt zwar nicht, wodurch genau das ausgelöst wird, aber ich finde das in der Branche oder Szene der psychisch Kranken nicht so ungewöhnlich.
Im Gegenteil, ich wundere mich immer wieder wieviele hier im Forum arbeiten oder studieren, obwohl sie etwa psychotisch, depressiv oder was auch immer sind. Wobei nicht wenige psychisch Kranke gar nicht erst angeben, was sie haben, sonst hätten sie ihre Arbeit nicht bekommen. Da gibt es rechtlich nämlich keine Auskunftspflicht.
Ich weiß selbst, wie es ist, wenn Arbeit psychisch zur Last wird. Es gibt sicher auch andere komplexe Fälle, wo Arbeit wirklich entweder nur eingeschränkt oder gar nicht möglich ist. Ich glaube, das hat auch mit zwanghaftem Verhalten zu tun. Also mit Denk- und Handlungsmustern die in bestimmten Situationen, etwa der Arbeit, auftauchen. Und mit einer festgefahrenen, unveränderbaren Wahrnehmung von Dingen, die mit Arbeit zu tun haben.
Das muss man selbst genauso erlebt haben, um es nachvollziehen zu können. Und man muss wohl die Voraussetzungen dafür mitbringen, dass es soweit kommt, nicht mehr arbeiten gehen zu können. Dazu müsste man die detailierte Gesamtsituation und die Vorgeschichte von Betroffenen genau kennen. Zudem kommt dazu, dass man bei geringer Arbeitsfähigkeit entweder nur solche Jobs bekommt, die fürs Leben nicht reichen oder der Arbeitsmarkt einfach nichts hergibt, das geeignet wäre.