Heucheln Psychotherapeuten Sympathie?
Ich finde eher, jemand, der keine nennenswerten psychischen Verletzungen erlitten hat (und also auch keine durcharbeiten konnte), sollte sich davor hüten, Therapeut zu werden. Ich möchte nicht Therapie machen bei jemandem, dessen Leben nur spaßig oder cool war.
Natürlich reden wir hier nicht von Multiplen oder Menschen mit gravierenden Persönlichkeitsstörungen.
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isabe hat geschrieben: ↑Mi., 28.06.2017, 18:19 Ich finde eher, jemand, der keine nennenswerten psychischen Verletzungen erlitten hat (und also auch keine durcharbeiten konnte), sollte sich davor hüten, Therapeut zu werden. Ich möchte nicht Therapie machen bei jemandem, dessen Leben nur spaßig oder cool war.
Ihr habt natürlich recht mit euren Anmerkungen.
Ich rede von Menschen, die ihre eigenen Themen und Probleme nicht so weit bearbeiten können (oder wollen), dass sie eigene Themen und die der Patienten nicht gut auseinanderhalten können, dass sie sich nicht ausreichend abgrenzen können, nicht über genügend eigene Stabilität verfügen etc.
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hmja sorry, hab die Funktion ausgestellt
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Ich denke, dass ein Scheitern natürlich nicht automatisch immer nur am Patienten liegt.Harmonia hat geschrieben: ↑Mi., 28.06.2017, 03:51 Eine Vielzahl an Therapien scheitert tatsächlich aber auch. Und ich fände es angemessen zu fragen, ob es denn tatsächlich immer an den Klienten liegen kann.... Will nur kein Therapeut hören schätze ich.
Vermutlich spürt ein Klient den negativen Einfluss eines "schlechten Therapeuten", allerdings vertraut er diesen Empfindungen nicht oder hadert, ist verunsichert, da es eine ihm bekannte Erfahrung ist, dass ihm eine "Autorität" etwas Anderes einreden will, als das, was der Klient selbst spürt.
Sicher gibt es so manchen selbst gestörten, oder kranken, oder schlecht ausgebildeten Psychotherapeuten. (Schlimm ist, dass in diesem Fall der Patient immer in der schwächeren Position ist)
Genauso wie vielleicht auch fähige, gut ausgebildete und ausreichend selbsterfahrene Therapeuten auf schwerst Gestörte Patienten treffen, die einfach mit jedem immer wieder ihre scheiternden und abhängigen Beziehungen reinszenieren- auch mit dem fähigsten Therapeuten.
Und dann gibt es wahrscheinlich auch die Fälle, in denen beide Seiten am Scheitern der Therapie beteiligt sind.
Ich könnte mir -ohne das zu wissen- vorstellen, dass dieser letzte Fall der häufigste ist
Ich denke auch, dass das der Punkt ist, an dem es therapeutisch schwierig wird. Und zwar sowohl in dem Fall, wenn eine Therapie "positiv" erlebt wird (und damit nicht losgelassen werden kann aufgrund dessen), als auch in dem Fall, dass sie als "negativ" erlebt wird (und sich nicht eingelassen werden kann aufgrund dessen) vom Patienten.Mia Wallace hat geschrieben: ↑Mi., 28.06.2017, 18:27Ich rede von Menschen, die ihre eigenen Themen und Probleme nicht so weit bearbeiten können (oder wollen), dass sie eigene Themen und die der Patienten nicht gut auseinanderhalten können, dass sie sich nicht ausreichend abgrenzen können, nicht über genügend eigene Stabilität verfügen etc.
Ein schlecht abgegrenzter Therapeut wird niemals wirklich den Patienten und dessen Probleme, Wünsche, Eigenheiten "sehen" können und diesem damit auch nicht wirklich bei seiner persönlichen/individuellen Weiterentwicklung/Problemlösung behilflich sein können. Da fehlt dann einfach der "Betrachtungsabstand" der "das Bild" erst eigenständig und vollständig erkennbar werden lässt.
@mia wallace
Wir können jetzt natürlich jedes Wort auf die Waagschale legen, ob das sinnvoll ist, bezweifle ich jedoch.
Kaonashi hat es recht gut beschrieben: natürlich wird keinem die Pistole an die Brust gesetzt, aber Lehrtherapie ist eben doch etwas anderes als "normale" Psychotherapie oder Selbsterfahrung und das finde ich auch gut so.
Wir können jetzt natürlich jedes Wort auf die Waagschale legen, ob das sinnvoll ist, bezweifle ich jedoch.
Kaonashi hat es recht gut beschrieben: natürlich wird keinem die Pistole an die Brust gesetzt, aber Lehrtherapie ist eben doch etwas anderes als "normale" Psychotherapie oder Selbsterfahrung und das finde ich auch gut so.
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Wie merkt man das eigentlich, ob jemand gut abgegrenzt ist oder nicht?
(Und wie kann man das selber lernen?)
Und was mich auch mal interessieren würde:
Gibt es irgendeine Möglichkeit, dass für den Therapeutenberuf Ungeeignete nicht zugelassen werden? Also muss da zum Beispiel der Lehrtherapeut eine Art Befähigungsnachweis ausstellen oder kann da jeder, der die Prüfungen schafft und die vorgeschriebenen Therapiestunden absolviert dann sich selbst auf die Menschheit loslassen.
(Und wie kann man das selber lernen?)
Und was mich auch mal interessieren würde:
Gibt es irgendeine Möglichkeit, dass für den Therapeutenberuf Ungeeignete nicht zugelassen werden? Also muss da zum Beispiel der Lehrtherapeut eine Art Befähigungsnachweis ausstellen oder kann da jeder, der die Prüfungen schafft und die vorgeschriebenen Therapiestunden absolviert dann sich selbst auf die Menschheit loslassen.
Fundevogel
Na, dann musst du Ta-Ra fragen, wie das funktioniert. Vielleicht wird das mit der Person besprochen, und es gibt irgendeine Wertung, ohne dass Details daraus hervorgehen.Mia Wallace hat geschrieben: ↑Mi., 28.06.2017, 18:10 Es ist nicht Aufgabe des die Selsberfahrung Leitenden, das festzustellen bzw ein Ende der Ausbildung einzuleiten. der unterliegt nämlich gottseidank der Schweigepflicht
Ich habe eher den Eindruck, dass du nicht so ganz verstehst, worum es geht.Ziemlich sadistisch, Deine Vorstellung.
Aus meiner Sicht sind deine Kommentare ziemlich unverschämt, und ich verbitte mir das.
Ein Therapeut hat eine ganz besondere Verantwortung, und er arbeitet genau im psychotherapeutischen Bereich, wo es ständig z.B. um Übertragungen u.ä. geht. Da muss ein Therapeut für sich aufgearbeitet haben, was seine Problemlagen sind, sonst läuft die Therapie ständig in die Irre.Gilt das von Dir Gefoderte/Gesagte dann Deiner Meinung nach auch für Psychotherapiepatienten in anderen verantwortungsvollen Berufen?
Es wird doch ziemlich oft auch hier im Forum von Therapeuten geschrieben, die nicht in der Lage sind, ihre eigenen Gefühle und Übertragungen zu reflektieren, und es gibt viele Patienten, die das Opfer von solchen verpfuschten Therapien sind.
Das nimmst du dann wohl in Kauf, oder?
DAS könnte man auch sadistisch finden.
Ich versteh nicht wo das Problem mit der Verletzung der Schweigepflicht liegen soll, wenn dem Ausbildungskandidaten selbst gesagt wird, dass er nicht oder noch nicht abschließen kann?
Nun, es fängt damit an, dass ich Dir nicht sagen kann, wie "man" das merkt, sondern nur, wie ich das merke. Ich merke es zB. daran, dass mir mein Gegenüber nicht wieder und wieder was "überzustülpen" versucht, was meins nicht ist.Fundevogel hat geschrieben: ↑Mi., 28.06.2017, 20:44 Wie merkt man das eigentlich, ob jemand gut abgegrenzt ist oder nicht?
(Und wie kann man das selber lernen?)
Also meine getrennte und eigene Sichtweise/Empfindung respektiert und gelten lässt und nicht behauptet, dass ich mich in meinem "persönlichen Empfinden" (also auf rein subjektive Wahrnehmungen/Sichtweisseen bezogen und nicht auf objektive Sachverhalte die nachweisbar sind) doch täuschen MUSS. Oder auch daran, dass nicht versucht wird, mich immer wieder zu was zu bewegen, was ich bereits klar abgelehnt habe. Nur so als Beispiel.
Lernen lässt es sich denke ich nur, indem der eigene Kontakt zu den eigenen Gefühlen klarer und deutlicher wird für einen selbst. Und weder in Konkurrenz steht, zu den Gefühlen/Wahrnehmungen eines anderen noch sich wie ein Fähnchen im Winde je nach "Kontakt" verändert. Also durch "Selbsterfahrung" und "Selbsterkenntnis" und "Selbstliebe" und "Selbstvertrauen", kurz gesagt: Ein guter sicherer Kontakt zu sich selbst (seinen eigenen Gefühlen, Werten etc.) ist die Voraussetzung dafür gut abgegrenzt zu sein ohne gegen andere "kämpfen" zu müssen oder aber sich von ihnen vom eigenen weg bringen zu lassen.
Es darf beides gleichberechtigt aber unterschiedlich nebeneinander und miteinander bestehen.
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@ mio: danke. ok, wenn ich es recht verstehe, dann empfindest du jemand als gut abgegrenzt, wenn deine Wahrnehmung, Empfinden, Handlungen akzeptiert werden. Kann ich gut nachvollziehen. Und zum Lernen - ja klingt nachvollziehbar. Wenn ich jetzt ganz blöd frage, was das heißt, "Kontakt zu den Gefühlen haben" und wie das geht, dann hört sich das vielleicht eigenartig an, ist aber ernst gemeint.
@ isabe: Ja, genau.
@ isabe: Ja, genau.
Fundevogel
Hallo!
Meine Frage wäre eher WO soll der Therapeut abgegrenzt sein? Wenn jemand ausflippt? Wenn jemand ein schweres Traum mitteilt? Und da fielen mir sicher noch einige Fragen zu ein.
Einmal habe ich zumindest erlebt, dass ein Therapeut sein Problem recht massiv in die Therapie geschleppt hatte was mir extrem unangenehm war. Das war nicht nur im Wort spürbar, sondern machte mir eine "dicke Luft". Ob das nun mit Abgrenzung zu tun hat, weiß ich nicht, ist nur mal ein Beispiel.
Spüren kann man das vermutlich in einer Kränkung. Ich weiß ja nicht, ob man das auch direkt positiv spüren kann oder eher nachhaltig, schlecht ist es wohl, wenn man die Abgrenzung weitgehend nur negativ erlebt.
Und es wird natürlich auch diejenigen geben, die Abgrenzung gar nicht spüren bzw. die auch nicht zwingend notwendig in der Therapie ist, weil das kein großes Problemfeld des Klienten ist.
LG candle
Hm, allgemein ist das sicher eine schwere Frage, aber das hat ja nach Harmonia viel mit Empathie zu tun.Fundevogel hat geschrieben: ↑Mi., 28.06.2017, 20:44 Wie merkt man das eigentlich, ob jemand gut abgegrenzt ist oder nicht?
Meine Frage wäre eher WO soll der Therapeut abgegrenzt sein? Wenn jemand ausflippt? Wenn jemand ein schweres Traum mitteilt? Und da fielen mir sicher noch einige Fragen zu ein.
Einmal habe ich zumindest erlebt, dass ein Therapeut sein Problem recht massiv in die Therapie geschleppt hatte was mir extrem unangenehm war. Das war nicht nur im Wort spürbar, sondern machte mir eine "dicke Luft". Ob das nun mit Abgrenzung zu tun hat, weiß ich nicht, ist nur mal ein Beispiel.
Spüren kann man das vermutlich in einer Kränkung. Ich weiß ja nicht, ob man das auch direkt positiv spüren kann oder eher nachhaltig, schlecht ist es wohl, wenn man die Abgrenzung weitgehend nur negativ erlebt.
Und es wird natürlich auch diejenigen geben, die Abgrenzung gar nicht spüren bzw. die auch nicht zwingend notwendig in der Therapie ist, weil das kein großes Problemfeld des Klienten ist.
Ich weiß das nicht, aber glauben tue ich das irgendwie nicht, dass Ungeeignete nicht zugelassen werden. Das schließe ich jetzt einfach mal aus meinen Unierfahrungen. Ob das anders ist mit der Therapeutenausbildung?Gibt es irgendeine Möglichkeit, dass für den Therapeutenberuf Ungeeignete nicht zugelassen werden?
LG candle
Now I know how the bunny runs!
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