Der Therapeut hinter der Fassade

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

MariJane
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Beitrag Fr., 10.02.2017, 22:53

Baerchen hat geschrieben: vielleicht weil er erfahrungswerte hat und annimmt, dass es weiter geht. als ich mit meiner krankenkasse sprach, meinte sie, dass immer ein gutachter entscheidet, wie lange die therapie weitergeht.
Find ich unlogisch. Du hast nämlich keine Erfahrungswerte und er könnte einfach damit arbeiten, dass die Therapie wohl zu Ende gehen wird. Was über kurz oder lang auch einfach so sein wird.

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Baerchen
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Beitrag Fr., 10.02.2017, 22:57

MariJane hat geschrieben:
Baerchen hat geschrieben: vielleicht weil er erfahrungswerte hat und annimmt, dass es weiter geht. als ich mit meiner krankenkasse sprach, meinte sie, dass immer ein gutachter entscheidet, wie lange die therapie weitergeht.
Find ich unlogisch. Du hast nämlich keine Erfahrungswerte und er könnte einfach damit arbeiten, dass die Therapie wohl zu Ende gehen wird. Was über kurz oder lang auch einfach so sein wird.
habe das empfinden, dass er es deshalb macht, wie er es macht, damit ich nacherleben kann, wie das damals mit dem abschied meines vaters war.


MariJane
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Beitrag Fr., 10.02.2017, 23:05

Ok möglich. Weiß ich ja nicht.


Alyssa
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 02:02

Baerchen hat geschrieben: Hier meinte mal jemand, kann es sein, dass ich den Therapeuten therapieren will.
Das ist ja auch ne prima Sache, um von sich und seinen Problemen abzulenken. Statt an die eigenen Schwächen zu gehen, fühlt man sich dem Therapeuten überlegen, sucht zielstrebig nach dessen Schwächen/Fehlern, und beisst sich daran fest. Ist ne super Taktik, die - je nach persönlichem Eifer, Energieniveau und Verweigerungs-/Abwehrhaltung - fast unendlich fortgeführt werden kann und jeden echten Erfolg in der Therapie vereitelt.
(Man, wie oft habe ich bei meinem Therapeuten gedacht "Du kriegst mich nicht" oder "Ich bin cleverer als du" und hab mich dabei im Kreis bewegt und nur mir selber in den Schwanz gebissen. Vorwärts bin ich erst gekommen, als ich das aufgegeben habe)
Baerchen hat geschrieben:Er meinte, dass es sein kann, dass er seinen Kassensitz nicht mehr behält, nach den restlichen Stunden.
Naja, wenn er so vage ist in dem "Kassensitz behalten oder doch nicht" ist das evtl. seine Art, dir zu spiegeln, wie ambivalent du dich verhälst, wenn es um das potentielle Ende der Therapie geht. Mal schreibst du sehr gefasst, dass es nun defintiv ans Ende geht und du dich damit auseinandersetzt, dann wieder schreibst du, dass es wohl doch kein Ende ist, weil es ja noch Gutachten gibt und die Kasse ja in anderen Fällen auch weitergezahlt hat.
Im Prinzip tut dein Therapeut mit dieser schwammigen Aussage nichts anderes als du, nämlich sein Gegenüber hinhalten und abwarten, bis irgendwer irgendwann eine Entscheidung trifft.
Baerchen hat geschrieben: Und nun, habe keine Ahnung, wie es danach weitergeht.
Das ist natürlich niederschmetternd nach so langer Zeit in Therapie. Und genau da warst du doch beim letzten Thread auch schon...
Baerchen hat geschrieben: werde sehen, was dann passiert.
Das ist doch ne Aussage. Dann lass es zu und sieh einfach mal, was passiert.

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Baerchen
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 08:50

ich werde eingehen, wenn es nicht weiter geht. ich habe einfach keine kraft mehr.

was ich erlebt habe, seitdem ich das schilddrüsenmedikament bekam und danach mit den behandlungen nach dem zeckenbiß, dass gab mir wirklich den rest.

es war schrecklich und das über jahre.

es war, als hätten mich diese medikamente vernichtet.

schrecklicher als das, was ich damit erlebt habe, geht es nicht.

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Baerchen
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 08:59

wenn ich mich manchmal versehentlich verletze, dann sackt mein kreislauf sehr stark ab. ich halte dann dann den schmerz kaum aus und habe das empfinden, dass ich beinahe ersticke, wahrscheinlich wegen dem starken und schnellen blutdruckabfall.

es fühlt sich dann an, als würde jemand auf mir sitzen und das atmen erschweren.

es ist dann in der weise schrecklich, dass ich denke, es wirklich nicht mehr auszuhalten und wünsche mir dann, dass schnell jemand mein bewusstein ausschaltet, weil ich dieses erstickungsempfinden nicht aushalte.

es ist wie, wenn man unter wasser ist und nach einer bestimmen zeit dagegen ankämpft.

es gibt nichts schrecklicheres für mich.

genau das empfinden hatte ich auch mal nach einer blutspende im krankenhaus.

danach bemerkte ich im sitzen, dass sich auf einmal etwas verengt im brustbereich.

als wenn jemand den lufthahn abklemmt.

brach dann zusammen und mein puls war kaum mehr messbar.

und genau das erlebe ich in ähnlicher weise mit dem schilddrüsenmedikament auch.

aber nicht nur das, auch etliche andere beschwerden habe ich seitdem.

und keiner kann sich das erklären.


isabe
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 09:25

Baerchen hat geschrieben:ich werde eingehen, wenn es nicht weiter geht.
Aber was meinst du mit "wenn"? Natürlich geht es nicht mehr weiter, das ist doch nicht die Frage, oder? Du bist doch erwachsen und intelligent, also weißt du, dass "aufgeschoben nicht aufgehoben" ist und dass das Ende trotzdem da ist, auch wenn es (noch) nicht sichtbar ist. Ob du nun in 2 Monaten oder in 6 Monaten die Therapie beendest, spielt in Bezug auf die Abhängigkeitsproblematik gar keine Rolle.

Es geht bei solch einer Therapie auch nicht so sehr darum, dass sich "irgendwas" bewegt, denn das ist für die Krankenkasse viel zu wenig, auch wenn das hart klingt. Diese Einstellung kannst du dir dann erlauben, wenn du die finanziellen Mittel hast, eine solche Therapie selbst zu bezahlen. Mir ist z.B. nicht klar, wieso du, wenn dir die Therapie so wichtig ist, nicht einen Job suchst, der dir dies erlauben würde. Das machen andere Menschen doch auch, und die haben u.U. auch starke körperliche Symptome.

Und wenn auch das nicht geht, dann solltest du der Tatsache ins Auge sehen, dass du eine andere Form von Begleitung benötigst, wie auch immer die aussieht. Und die musst du dir organisieren, also nachfragen, welche Form von Unterstützung für dich denkbar wäre. Damit solltest du jetzt anfangen und nicht erst nach deiner letzten Therapiestunde.

Und an all dem wird sich - das steht fest - nichts ändern, wenn du sagst, dass es dir schlecht geht.

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Sprachlos.
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 09:29

Hallo Bärchen, ich glaube, ganz viele hier können es nachempfinden, dass Abschiede vom Therapeuten traurig sind oder mehr als traurig. Aber vielleicht ist momentan bei dir ja ein guter Zeitpunkt dafür. Vor ein paar Seiten hast du von deinen körperlichen Erfolgen berichtet. Dass du jetzt weißt, woher die Krämpfe kommen, dass du das mit dem Kalzium jetzt im Griff hast. Bei den ganzen nicht aushaltbaren Beschwerden hast du von der Vergangenheit gesprochen. Wie schlimm das war, was du erleben musstest.
Bei dem ganzen konnte man aber auch spüren, welche Energie du JETZT hast. Mit welcher Energie du mit deinem Therapeuten über die Krämpfe und sein Fehlverhalten diskutieren konntest.
Für mich klingt das, als wärest du körperlich auf einem guten Weg, auch wenn es immer noch sehr schlimm für dich jetzt ist.
Dass ein Abschied vom Therapeuten Angst macht und eine Lücke hinterlässt, kann ich gut verstehen. Aber vielleicht ist das auch gerade die Chance, die du brauchst, um noch mehr Veränderung zu schaffen. Eben weil die Veränderung einfach kommt. Und damit auch ganz viele neue Möglichkeiten.
Ich glaube, da kann sich jetzt ganz viel positiv verändern bei dir.


MariJane
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 09:56

Im Zweifelsfall gibts auch Soziotherapie. Da muss du zwar was zuzahlen, aber das ist nicht die Welt. Wenn du gar nicht alleine klar kommst; allerdings entscheidet das wohl ein Psychiater, ob Soziotherapie angezeigt ist. Da hättest du weiterhin Begleitung, wenn du die brauchst. Das wäre weder Klinik noch betreutes Wohnen. Sondern eben Gespräche über das Leben und wie du es organisiert bekommst. Ich bin mir nur nicht sicher, ob du das wirklich brauchst... Das ist eigentlich für Menschen vorgesehen, die nicht stabil genug für ne Therapie sind und ihr Leben nicht geregelt bekommen und dauert maximal 3 Jahre... und auch da wird ne offensichtliche Verbesserung angestrebt.

Mir scheint das so: Du willst etwas, nämlich dauerhafte Betreuung. Aber die Konsequenzen dafür willst du nicht tragen. Und so ist das Leben halt leider nicht. Und da nützt es nichts, über die Krankenkasse rumzulamentieren. Es gibt durchaus Hilfsangebote für Menschen, die sie brauchen. Und ob du sie brauchst, ist deine Entscheidung und auch dein Psychiater hat da noch ein Wörtchen mitzureden.

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Baerchen
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 13:29

arbeiten kann ich nicht, weil meine beschweren zu ausgeprägt sind.

ich will keinen anderen therapeuten, der meine geschichte nicht kennt.

dann fange ich wieder bei anfang an.

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Baerchen
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 13:32

sehne mich nach einem menschen, wie mein therapeut, der genau versteht, wie es mir geht.

und das habe ich nur bei ihm.

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werve
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 13:53

Baerchen hat geschrieben:arbeiten kann ich nicht, weil meine beschweren zu ausgeprägt sind.
Was möglicherweise sinnvoll wäre: eine psychiatrische Rehabilitation für 6 bis 12 Monate mit Tagesstruktur, Ergo- und Arbeitstherapie, auch Gesprächen. (Alles andere ist Verschwendung von Ressourcen bei dir, diesem oder anderen Therapeuten und der Solidargemeinschaft).

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Baerchen
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 14:07

sehe ich anders, weil manche und sehr wichtige themen nicht ansprechbar waren und ich erst jetzt gegen ende merke, dass es besser gewesen wäre, wenn ich mich dem gestellt hätte.

und für mich ist es denkbar, dass in diesen themen auch mein fehlender wille bearbeitet werden kann.

und deshalb verstehe ich die grenze der krankenkasse nicht.

die themen, die ich in dem gesamten zeitraum ansprach, waren aber auch alle sehr wichtig.

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Baerchen
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 14:09

werve: das es nur verschwendung ist, kannst du nicht mit sicherheit beurteilen.


shesmovedon
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 14:12

Für jeden geht die Therapie irgendwann zu Ende. Warum sollte das für dich anders sein. Dass du deine Probleme nicht in entsprechender Zeit besprochen hast, ist schlichtweg dein Problem. Warum sollten für dich Ausnahmen gelten. Hier gibt es sehr viele, die ganz furchtbar schlimme Sachen erlebt haben und die Therapie trotzdem für sich zu wissen nutzen und auch mit einem Ende klarkommen müssen.

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