Stecken bleiben in der Trauer

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
Benutzeravatar

nonStop
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 80
Beiträge: 503

Beitrag Sa., 15.11.2014, 16:54

Selbst wenn ich ein helfersyndrom hätte, Liebe mia, heißt es noch lange nicht, das ich so handel , wie du ein helfersyndrom empfindest ...

Du handelst nach dein empfinden, ich nach meinem, Peter nach seinem ....

Wer entscheidet was hilfreich ist ?

Mr. X ...weil es nur um ihm und seine Trauer geht ..

Es ist im Ergebnis völlig egal was speziell du über mein von dir empfunden helfersyndrom hälst, ebenso ist es völlig egal was ich von euer / deiner " die Gesellschaft bedrängt " Variante hält...

Es geht immernoch um mr x ...und für ihn kann alles hilfreich sein...also jede Variante , auch die meinige ..

Es auszuschließen bedeutet nur mr x etwas vorzuenthalten & ihn zu bevormunden.. die Richtung bestimmt er ..Nicht du , nicht ich ...

Das war es nun von mir dazu ...

Werbung

Benutzeravatar

Grüner Daumen50
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 50
Beiträge: 8

Beitrag Sa., 15.11.2014, 19:29

Hallo Gelli!

Ich habe vor 12 Jahren meinen Schwiegervater verloren und dabei war er ein echtes Greul wir haben uns nie ganz verstanden. Warum?Weil ich als ich meinen zweiten Mann kennen gelernt und dann ziemlich schnell geheiratet habe, Das genauere Problem war das ich keine Kinder mehr bekommen konnte Ich hatte mir meine Gebärmutter entnehmen lassen aber aus den Grund nicht wegen Kinder sondern weil sie nach drei Geburten und einen Abgang nachvorne Gekippt war normaler weiße sitz sie Senkrecht im Unterleib. Deswegen konnte er sich nicht mit dem Gedanken auseinander setzen das kein Enkel da war der den Nmamen weiter Trug. Ich hatte drei Töchter aber das war ihm egal. Trotz dem konnte er mich nicht gut leiden. Den ich war seiner Meinung nach keine richtige Frau mehr.Aber als er im Sterben lag und ich ihm jeden Tag im Krankenhaus besuchte und ihn ein wenig Pflegte.Kam es dann doch zu einer Situation .Es war an seinen Geburtstag ich fuhr zu ihm ins Krankenhaus und brachte ihm seine Lieblingsblumen mit. Und dann nahm er meine Hand und drückte sie so fest wie er nur konnte und ich war mir sicher das er mir doch noch sein Herz öffnete. Von da diesen einen Tag war es als wenn es das andere nie gegeben hat. Und vier Tage starb er dann ist ganz leise ins Paradies gegangen. Und es war als sie mir mein Herz aus dem Leib reisten. Das alles kann ich nicht gar nicht aus meinen Gedanken löschen. Und vier Jahre 5.Jahre strab dann mein geliebter Papa nach einen schweren Herzanfall und ich kann diese beiden nicht es nicht verarbeiten. Denn mein Papa war mein Hero. er war für mich immer da. Einen lieberen Papa kann man nicht haben. Er war für mich da wenn ich sorgen hatte wenn ich dachte das Leben hat keinen Sinn mehr er hat mir die Liebe gegeben die mir meine Mutter nicht gebgeben hat. Die kein gutes Blatt an mir ließ die mir immer nur eine eißes Kälte entgegen brachte. Und wenn sie mich umarmte dann war es wie wenn ich einen Eisblock in der Hand hatte. Kein Ich hab dich lieb nur böse beleidigende Worte übrig hatte. Usw.Nun das sind zwei Menschen die ich trotz dem das meine Schwiegervater nichts für mich übrig hatte und dann doch Frieden gesucht und auch bekommen hat von mir. Und mein Papa der mir immer noch sehr fehlt und ich sehr oft um ihn weine.Ich aber gehe nicht auf den Friedhof ich habe ein Bild im Wohnzimmer hängen und darunter ein Brett befestigt mit vier Rosenthal Engel darauf stehen und drei Teelichter stehen. Die jeden Tag brennen. Es ist wie wenn ich in ein tiefes Loch falle und es immer dunkler wird. Ich habe auch am Anfang an Selbstmord gedacht. Aber ich habe drei erwachsene Töchter einen Enkel den ich über alles liebe er ist alles für mich .Er ist der Grund das ich wieder neuen Lebenssinn habe .Doch meine Papa kann ich nicht richtig los lassen er fehlt einfach. Und er hinter lässt ein riesen Loch das kann man nicht zu machen. was bleibt ist die Erinnerung an seinen Leben ,an seine Freude an die liebe das lachen was er hatte. Das sind nur einige gernannte wesens züge die er hatte. Die Liebe werde ich nie vergessen. Er war einfach alles für mich.

Ich hoffe du kannst aus diesen Worten die dir sende ein wenig Kraft geben das es dir leichter fällte mit der trauer fertig werden. Was zählt am Ende :Die Liebe und nur die Liebe.


Grüner Daumen50
'Ich möchte gerne zuschauen können wenn ich einmal sterbe wer an mein Grab kommt und um mich weint nur um zu fragen wo warst du oder ihr als ich noch gelebt habe.

Benutzeravatar

nonStop
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 80
Beiträge: 503

Beitrag Sa., 15.11.2014, 19:30

Mia Wallace hat geschrieben:
nonStop hat geschrieben:
doch ich finde es viel wichtiger zu sehen " was im Einzelfall wirklich hilft " ohne dieses die Gesellschaft erwartet geredet ..

Für mich ist es ebenfalls eine individuelle Betrachtung ..ich würde jemand die Hand reichen wenn er es wünscht ..wenn nicht respektiere ich es , bin aber weiter stiller Beobachter, ob irgendwann ein anderes Signal kommt...
.
Mia Wallace hat geschrieben:das und noch mehr: man kann als Helfenwollender schauen was die eigenen Motive sind, unbedingt helfen zu wollen und dem anderen einen neuen Weg "geben" zu wollen.

Und wie viel diese wirklichen oder vermeintlichen Wege und diese Helfenwollen mit einem selbst zu tun haben.
.....Und wie viel oder eben auch wie vielleicht wenig bis sogar gar nichts mit der ins Visier genommenen "Zielperson" der Hilfsaktion.

Und ob der andere die Hilfe überhaupt will.
Das sind glaube ich ganz wichtige (wenn nicht die wichtigsten) Fragen.
Intresannt auch, dass du die für dich so wichtige Frage, die ja bereits beantwortet wurde von mir, nicht zitiert hast

Benutzeravatar

Wandelröschen
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 50
Beiträge: 994

Beitrag Sa., 15.11.2014, 19:55

Sunny75 hat geschrieben: Ich habe kürzlich gelesen, dass psychische Krankheit da entsteht, wo legitimer Schmerz nicht zugelassen wird. Sprich - wer nicht leidet, und durch den Schmerz hindurchgeht, sondern verdrängt, ablenkt, unterdrückt, wird früher oder später psychisch krank - bzw. bleibt in seiner geistigen Entwicklung stecken. Legitimen Schmerz zulassen, durchleben, aushalten macht weise - insofern glaube ich, dass man auch im (vermeintlichen) "Glück" (oder besser gesagt: nicht zulassen von Unglück) steckenbleiben kann. Dann wird man nur älter - aber nicht weiser.
Im allerersten Moment dachte ich auch, woh, gut.
Aber dann stellte sich mir sofort die Frage:

Was ist legitimer Schmerz?

Wenn es legitimen Schmerz gibt, gibt es auch Schmerz der nicht legitim ist.
Wer definiert, was legitimer Schmerz ist oder nicht?
Was darf sein, was nicht?
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

Werbung


LynnCard
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 47
Beiträge: 529

Beitrag Sa., 15.11.2014, 20:20

Das "Steckenbleiben in der Trauer" zeigt in seiner Begrifflichkeit doch eher eine nicht mehr durch die Gesellschaft legitimierte bzw. tolerierte Schmerzbearbeitung auf, so mein Eindruck.
LG Lynn

Benutzeravatar

viciente
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 61
Beiträge: 3085

Beitrag Sa., 15.11.2014, 20:34

.. unter "illegitim" versteh ich in diesem zusammenhang faktisch zwar begründet, jedoch "nicht mehr "angemessen"", aber nicht aus gesellschaftlichen normen heraus betrachtet, sondern als für die betroffene person nicht mehr "gesund", nicht (mit der zeit) heilend - sondern (selbst)zerstörerisch. (bezeichnet doch trauer vor allem einen (vorübergehenden) vorgang und keinen zustand)


Widow
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 2240

Beitrag Sa., 15.11.2014, 23:48

viciente hat geschrieben:(bezeichnet doch trauer vor allem einen (vorübergehenden) vorgang und keinen zustand)
Wer sagt das denn?
Übrigens: Alles Leben ist mit der Zeit zerstörerisch gegenüber sich selbst, nicht etwa "heilend", aber das nur am Rande.

Benutzeravatar

Wandelröschen
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 50
Beiträge: 994

Beitrag So., 16.11.2014, 00:50

Widow hat geschrieben: Übrigens: Alles Leben ist mit der Zeit zerstörerisch gegenüber sich selbst, nicht etwa "heilend", aber das nur am Rande.
Wer sagt das denn?
Klar, jedes Leben endet irgendwann einmal mit dem Tod, könnte man insofern selbstzerstörerisch nennen, liegt in der Natur der Sache, aber bis dahin gibt es sehr wohl auch heilende Phasen. Jeder Organismus erzeugt, solang er lebt, neue Zellen, ersetzt abgestorbene Zellen. Das ist heilend, nur so am Rande bemerkt.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

Benutzeravatar

Wandelröschen
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 50
Beiträge: 994

Beitrag So., 16.11.2014, 01:10

viciente hat geschrieben: bezeichnet doch trauer vor allem einen (vorübergehenden) vorgang und keinen zustand
Sehe ich auch so, denn Trauer verändert sich mit der Zeit (Zeitraum bei jeden individuell).
Wenn es ein Zustand ist, wäre es doch fest, unveränderbar, erstarrt, ja, dann würde man auf alle Ewigkeit feststecken.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.


LynnCard
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 47
Beiträge: 529

Beitrag So., 16.11.2014, 01:16

Ich würde Trauer schon als Zustand bezeichnen, aber der ist ja durchaus auch veränderlich. Vorgang ist mir zu aktiv. Ich empfinde Trauer eher als Zustand (Gefühlszustand), weniger als Bewegungsstrecke von A nach B, die man zurücklegen muss/sollte.
LG Lynn

Benutzeravatar

Wandelröschen
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 50
Beiträge: 994

Beitrag So., 16.11.2014, 01:37

Wenn sich etwas verändert, ist es danach ein anderer Zustand. Die Veränderung von Zustand A zu Zustand B ist ein Vorgang/Prozess, egal, ob „man“ da etwas muss/sollte (also selber aktiv wird, was durchaus bei vielem möglich ist) oder ob es einfach passiert. Vorgang ist nicht zwangsläufig aktiv, gibt genügend passive Vorgänge, auf die man keinen Einfluss hat.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.


LynnCard
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 47
Beiträge: 529

Beitrag So., 16.11.2014, 01:46

Aber vorhin sagtest Du doch, dass ein Zustand für Dich fest und unveränderlich sei. Und das sehe ich eben nicht so. Ein Zustand ist kein fixer, unveränderlicher Punkt. Deshalb braucht es keine Verschiebung in einen anderen Zustand, sondern der Zustand selbst ist genauso in Bewegung. Ein unbewusster, passiver Vorgang kommt dem nahe, ist aber nicht immer deckungsgleich. Ich würde jedenfalls bei einem Gefühl der Trauer nicht von einem so technischen Begriff wie Vorgang sprechen. Für mich passt es nicht. Eher würde ich bei Bemühungen meinerseits, etwas zu verändern an diesem Zustand, von Vorgang sprechen, den ich damit auslöse, eben etwas Aktives, z. B. sich freischreiben, um sich besser zu fühlen. Aber den Gefühlszustand der Trauer würde ich nicht als Vorgang empfinden. Da hat aber wohl jeder auch seine eigene Definition.
LG Lynn


leberblümchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 6034

Beitrag So., 16.11.2014, 08:32

Zustand - Veränderung? Wir verändern uns mit jedem Tag, ob wir wollen oder nicht. Und vermutlich ist das ein wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit der Trauer: anzuerkennen, dass wir uns immer weiter von dem, um den wir trauern, entfernen - und das besonders, wenn wir die Trauer überwinden; scheint doch die Trauer quasi die letzte Verbindung zwischen dem Lebenden und dem Toten.

Ein anderer Aspekt ist, dass die Veränderungen in uns viel zu komplex sind, als dass andere Menschen sie erfassen könnten.

Benutzeravatar

Sunny75
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 1333

Beitrag So., 16.11.2014, 09:43

Wandelröschen hat geschrieben: Was ist legitimer Schmerz?

Wenn es legitimen Schmerz gibt, gibt es auch Schmerz der nicht legitim ist.
Wer definiert, was legitimer Schmerz ist oder nicht?
Was darf sein, was nicht?
Hallo Wandelröschen, diesbezüglich liefert das Buch, in dem ich vom "legitimen Schmerz" gelesen habe, keine Antwort. Im ersten Moment tendiert man wohl dazu, zu sagen: "jeder Schmerz ist legitim! Ich fühle mich schlecht, und möchte, dass das anerkannt wird". Stimmt natürlich - jeder Schmerz hat seine Berechtigung, weil er Verletzungen aufzeigt. Aber oft ist das Ausleben des jetzigen Schmerzes, nur ein Manöver, um vom "echten" (legitimen) Schmerz abzulenken.

Vielleicht eine mögliche Erklärung anhand eines einfachen Beispiels:
Ein Kind fühlt sich von seinen Eltern allein gelassen. Im Erwachsenenleben projeziert es dieses Gefühl auf den Partner, und reagiert mit Verlustängsten und unbegründeter Eifersucht.
Meiner Meinung nach, hat es keinen Sinn, den Schmerz in der Paarbeziehung "auszuleben" - durch den Schmerz hindurchzugehen, diesen immer und immer wieder zu bearbeiten. Das ist kein "legitimer" Schmerz, weil die Wurzel ganz woanders liegt. Das Problem wird sich in Dauerschleife immer wieder wiederholen, solange nicht der Ursprungsschmerz in der Kindheit aufgedeckt, anerkannt und bearbeitet wird.
Im Grunde genau DAS, was in der Psychotherapie geschieht, und warum diese heilsam wirkt.

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12126

Beitrag So., 16.11.2014, 09:46

Ich persönlich glaube ja, dass ein derartiges Steckenbleiben, egal in was, einfach eine psychische Sache ist auf die wir selbst eigentlich überhaupt keinen Einfluss haben.
Es gibt doch unzählige Beispiele wo plötzlich eine Person auf ein Ereignis voll abfährt und hunderttausende andere springen überhaupt nicht darauf an.
Und daher helfen dann weder irgendwelche noch so plausiblen Argumente, ja nichteinmal handfeste Beweise.
In einem österreichischen Forum einer Tageszeitung gab es z.B. einmal eine Userin die schrieb zum Verkehrsttod eines Politikers über 10 000 Postings in denen sie sämtliche Varianten aller nur irgendwie ausdenkbaren Verschwörungen als " Wahrheit" bezeichnete, nur dass der Politiker einfach besoffen viel zu schnell unterwegs war kam für sie überhaupt nicht in Betracht, obwohl beides nachgewiesen wurde.
Mit diesem extremen Auswuchs ihrer " Meinung" zu diesem Thema war sie mit Sicherheit die Einzige Weltweit, aber für sie war es völlig logisch und richtig und nichts und niemand konnte sie davon abbringen.
Ebenso sehe ich es in den diesbezüglichen aktuellen Trauerfällen hier im Forum, hunderttausende Menschen verlieren Angehörige und trauern, manche tun das halt extrem, selbstzerstörerisch und wie in einer Endlosschleife. Nichts und niemand kann sie da herausholen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag