Fallstricke der 'gewaltfreien' Kommunikation

Themen und Smalltalk aller Art - Plaudern, Tratschen, Gedanken, Offtopic-Beiträge (sofern Netiquette-verträglich..) und was immer Sie hier austauschen möchten.
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mitsuko
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 15:09

Phönixia hat geschrieben:Ich verbitte mir von Dir, ständig etwas zu schreiben und dann immer zu leugnen, dass nicht geschrieben zu haben! Ist das Klar für Dich?!
Tigerkind hat geschrieben:Ich habe hier gar nichts geleugnet, das verbitte ich mir, ist das klar für Dich?
Phönixia hat geschrieben:Ich lasse mir von Dir nichts verbitten /verbieten!
Sehr loriothaft hier....

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hawi
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 15:20

@Nico
Ich kann da ja nur spekulieren, womöglich geht’s Tigerkind, Phönixia und titus2 grad darum, Kommunikationsfallstricke (siehe Themenüberschrift), ganz praktisch erfahrbar zu machen, u. a. dir und mir aufzuzeigen?

Auch wenn ich mal annehme, dir geht es wie mir, kennen wir schon.
.... .... LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell


leberblümchen
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 15:21

Das wirklich Faszinierende daran finde ich dann aber doch die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, die man hier bemerkt. Ganz ehrlich: Es gibt kaum ein Thema, das die User durch die Bank weg so aggressiv macht wie die sog. gewaltfreie Kommunikation. Das kann ja wohl nicht Sinn der Sache sein, und mich würde interessieren, Tigerkind, wie du dir das erklärst.

Mich macht diese passive Aggressivität auch aggressiv. Und wenn man dann noch soooooooooo deutlich spürt, wie hier Aggressionen geäußert werden, die teilweise nicht mal mehr besonders gekonnt verpackt werden, dann IST das nun mal nicht gewaltfrei.

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hawi
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 15:39

@titus2
Natürlich nur meine Wahrnehmung, eine die dies Thema hier eher selten, jedenfalls nicht grad häufig sieht und deshalb schon diverse Themen, auch Themen dieses Forums ähnlich aggressiv machend erlebt, auch stärker, häufiger, als bei diesem hier grad.
Allerdings sind selten, hier ja auch nicht, alle sich Beteiligenden durch die Bank „aggressiv“, immer nur einige und von denen ist oft ein Teil ohnehin als häufiger dahin tendierend bekannt.

LG hawi

Nachtrag: ab und an lande ich mit solch Kommentaren - ohne es so recht zu merken, bestimmt ohne es zu wollen - in persönlichen Konflikten.
Merke grad, es könnte hier auch so sein, dann mich, wenns geht, bitte ignorieren, da raushalten. Danke
Zuletzt geändert von hawi am Fr., 01.06.2012, 15:48, insgesamt 1-mal geändert.
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leberblümchen
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 15:46

Hawi, sehe ich nicht ganz so. Also, klar, ein Thema wie 'Pädophilie' zum Beispiel ist grundsätzlich eher gefährdet, aus den Fugen zu geraten, ebenso wie bestimmte politische Themen. Aber hier geht es um ein Thema, das eigentlich ganz 'schlicht' daherkommen könnte. Und natürlich hat das was Komisches, wenn in einer Diskussion über gewaltfreie Kommunikation so gestritten wird.

Wenn es jetzt nur so wäre, dass 2-3 Menschen darauf allergisch reagieren, könnte man das einfach als deren Macke abtun. Aber das ist es ja gar nicht. Ich hab gesehen, dass auch in Threads, in denen ich gar nicht beteiligt war , heftig über genau dasselbe gestritten wurde. Mit Leuten, deren Kommunikationsstil ich eigentlich als friedlich und unaufgeregt bezeichnen würde.

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hawi
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 15:58

titus, heftige Themen fallen mir noch mehr ein.
Aber stimmt schon, dies sieht eigentlich recht harmlos aus.
Oder? Wirklich eher Spekulation, aber ist GFK nicht grad auch Reaktion auf Gewalt!
Womöglich deshalb da sehr „sensibel“, bzw. löst heftiges aus?
So wie die friedliche Gläubige schnell aggressiv wird, wenn er auf Ungläubige stößt, der Veganer heftig auf Allesesser reagiert und umgekehrt ?
Überzeugungen sind immer auch Achillesfersen, oder?

LG hawi
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mitsuko
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 16:01

Man sollte auch nicht vergessen, dass hier etliche Seiten über nicht so aggressiv über das Thema diskutiert wurde.
Ich kann mich selbst nicht zu den Usern zählen, die kaum etwas so aggressiv macht wie das Thema gewaltfreie Kommunikation. Ich habe da zwar gewisse Bendeken geäußert, aber im Vergleich zu dem ein oder anderen sonstigen Thema haut mich das hier nicht aus den Latschen.
Dennoch verstehe ich, dass es einen leicht aufregt, besonders wenn man Erfahrungen mit einer eher passiv-aggressiven Diskutierweise hat. Ich kenn das ja nun auch bei meinen Reizthemen, dass das einen wild machen kann.
Trotzdem finde ich es schade, dass hier nicht weiter sachlich diskutiert wird.

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candle.
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 16:05

Ich glaube, dass man sich hier nur gegenseitig auf die Nuß hauen will.

Ich behaupte mal, dass hier gerade GAR KEINE Kommunikation stattfindet!

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Phönixia
Forums-Gruftie
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 16:08

ja, mich macht eigentlich nichts so schenll aggressiv, aber dieser Art zu kommuniziern (falls man es so nennen kann) macht aggressiv. Es ist ja auch eigenlich aggressive Kommunikationstil (GfK) und gleichzeitig überheblich und anmaßend.
z.B "du darfst dieses bedüfnis haben" passiv-aggressiv. (ich erlaube dir gnädig das Bedürfnis)
Es wird von psychologen auch empfohlen, passiv-aggresives Verhalten möglichst auf ein offene aggressive Ebenezu bringen. Damit sich der passiv Aggressive nicht mehr hinter seine vermeintlich "wohlmeinenden" Äußerungen verschanzen kann.
Ausserdem akzepiert man den "bösen Peter", der einen dann damit heimlich untergejubelt wird nicht mehr.
Gegen ein aggressives Klip und Klar Sagen ist auch eigenlich nichts einzuwenden. Gegen Beleidigungen schon aber das ist was anderes.


leberblümchen
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 16:24

Es wird von psychologen auch empfohlen, passiv-aggresives Verhalten möglichst auf ein offene aggressive Ebenezu bringen. Damit sich der passiv Aggressive nicht mehr hinter seine vermeintlich "wohlmeinenden" Äußerungen verschanzen kann.
Finde ich auch, Phönixia, aber ich frage mich gerade, woran das liegt, dass wir an dieser Stelle nicht weiterkommen. Es sind ja nicht nur wir beide, die das so empfinden (was jetzt nicht heißen soll, dass wir deshalb automatisch Recht haben), und da würde mich interessieren, warum auf diesen Vorwurf nicht eingegangen wird. Diese Feststellung, dass derjenige, der anderen Leuten vermeintlich deren Bedürfnisse 'gestattet' und der meint, genau zu wissen, dass der Andere seine wahren Gedanken nicht korrekt artikulieren kann, damit ziemlich anmaßend kommuniziert, wird hier überhaupt nicht aufgegriffen, und das würde ich gerne verstehen.

Stattdessen wird so argumentiert, als sei das höchst brutal, darauf hinzweisen und der Angesprochene könne sich ja immerhin nicht wehren und daher dürfte man nicht so hartnäckig bleiben. Auch das verstehe ich nicht. Wir sind doch hier allesamt halbwegs intelligent, zivilisiert und wir gehen auch davon aus, dass wir alle so stabil sind, dass wir selbst wissen, wieviel Diskussion und Streit wir uns selbst zumuten können. Wenn man eine Diskussion anfängt, kann man sich hinterher nicht darauf berufen, dem nicht gewachsen zu sein.

Mir geht es hier dann auch tatsächlich nicht um die Frage, wer überlegen ist (auch wenn ich ja schon vernommen habe, dass mir das unterstellt wird), sondern darum, sich einfach so lange zu einem Thema kontrovers zu äußern, bis alle Argumente beleuchtet wurden. Und diese Beleuchtung, die fehlt mir hier einfach, auch nach 18 Seiten noch.

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candle.
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 16:28

Phöninxia, frage dich doch mal WEN GFK interessiert? Entweder ist das ein Komminaktionswissenschaftler oder aber er/ sie kommt mit Menschen einfach nicht zurecht, dann versucht man sich selber zu helfen.

Es gehört aber eben auch nicht dazu ein Buch so zu übernehmen Satz für Satz wie e da steht, sondern man muß sich daraus selbst entwickeln und DA liegt sicher oft die eigene Begrenztheit. Man muß schon vertehen um anwenden zu können.

Und nun mal ehrlich: Wen interessieren bei einem stressigen Job schon Bedürfnisse des Kollegen. Da muß man sich schon selber drum kümmern.

Nun wurde der Faden nicht von Tigerkind eröffnet, das möchte ich dringend hier festhalten!!!

candle
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Themis
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 16:38

Ich verfolge diesen Thread nun seit 18 Seiten und spekuliere, welches Problem ich mit Gfk habe. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt folgendes: Menschen werden dadurch eingeteilt in solche, die gewaltfrei kommunizieren und solche, die mit Gewalt kommunizieren.
Da spießt sich was, da sperrt sich etwas bei mir und bewirkt Widerstand. Widerstand gegen diese Zwangseinteilung, die gleichzeitig für mich eine bittere Verurteilung beinhaltet.
Ich bin nicht meine Geschichte

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mitsuko
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 16:47

titus2 hat geschrieben: Stattdessen wird so argumentiert, als sei das höchst brutal, darauf hinzweisen und der Angesprochene könne sich ja immerhin nicht wehren und daher dürfte man nicht so hartnäckig bleiben.
So wurde nicht argumentiert, aber dass du mehr an Verdrehung als an Austausch interessiert bist, wurde eh deutlich.

Das wars für mich, viel Spaß noch.


leberblümchen
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 17:09

Doch, mitsuko, so wurde argumentiert.

Übrigens kann ich an deinem kurzen Beitrag noch einige Kriterien für gute vs. schlechte Kommunikation ausmachen:

- Jemand meint, falsch verstanden worden zu sein. Dann wäre es sicher sinnvoll zu sagen: "So, wie du das schilderst, habe ich das nicht gemeint". Schlecht ist es hingegen, davon auszugehen, der Andere hätte bewusst die Worte verdreht.

- Ganz schlecht ist es, dem Anderen vorzuwerfen, er sei "eh mehr an Verdrehung als an Austausch interessiert", denn das ist ja nichts weiter als eine Unterstellung. Man kann das vielleicht vermuten, aber letztendlich ist es eine unzulässige Verallgemeinerung, dem anderen unethische Motive zu unterstellen.

- Und richtig gruselig finde ich (ist aber sicher Geschmacksache ) solche Sprüche wie "ich bin hier raus" o.ä., denn das hat was von: "Ich provoziere dich, aber dann halte ich mir die Ohren zu, weil ich deine Antwort nicht hören will".

In der Summe war das so ein Beitrag von dir, der Null mit dem Thema zu tun hat - im Gegensatz zu meinen Beiträgen, die vielleicht nicht besonders vor Zärtlichkeit gestrotzt haben, die aber immer am Diskussionsgegenstand orientiert waren. Man kann meine Äußerungen übrigens doof finden, das wäre nicht das Problem. Aber ein bisschen argumentativ untermauert, liest sich das dann auch unterhaltsamer - und vielleicht könnte man den anderen dann auch überzeugen oder zum Nachdenken bringen - wenn man denn will.


montagne
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 17:09

Nur kurz, da ich aufm Sprung bin. Mir würde wirklich was daran liegen, über das zu sprechen was gute Kommunikation ausmacht. Ganz persönlich, konkret und nicht an Theorien aufgehangen.

Leider findet hier nach wie vor eine Abgrenzung zu GFK, bzw,. ein durch die Hintertür wieder reinkommen von GFK statt. Von persönlichem Hick-hack ganz zu schweigen. Mich haut ja weniger das Thema GFk um, als der Umstand, wie nico und mitsuko ja auch angemerkt haben,d ass ausgerechnet GFK ein Anlass ist, SO miteinander zu sprechen.

Und ja, wie soll man Tigerkind da raus hlaten, wenn sie sie sich SO einbringt. Also sorry, das ist Tragikomik. jemand der GFK predigt und dann Unterstellungen, ungefragte Deutungen Richtung Ängste und Aggressionen bringt. ich halte nicht viel davon verbale Austausche mit gewalt gleichzusetzen. Aber DAS ist doch irgendwo Gewalt. Gibt GFK solche Sprachhandlungen vor?
In jedem Anfängerkurs für Beratung, Therapie wird gepredigt was eigentlich auch gesunder Menschenverstand und Takt ist: Sei SEHR Zurückhaltend mit ungefragten Deutungen. Und gib Deutungen nur in einer Atmosphäre des vertrauens, NIE im Konflikt. Sie werden einfach schnell zu unterstellungen. Schon so mancher teilnehmer solcher Kurse musste erfahren, dass allgemein, die dort gelehrten Kommunikationsmittel, so gut sie in der Beratung funktionieren, einem im Alltag Anfeindungen bringen.

Wenn jemand zur Beratung oder Therapie kommt, hat er die Rollenverteilung Ratsuchender-Ratgebener irgendwo akzeptiert. Er hat akzeptiert, das dort jemand ist, der einem was über die eigene Person sagt, deutet. Es IST in der Situation ein hierarchisches Verhältnis.
Im Alltag amcht es Menschen eher aggressiv, wenn ihnen ein solches Verhältnis ohne ihre Zustimmung übergestülpt wird, indem man sie ungefragt analysiert, deutet, hinterfragt.

Wo ich doch einen Bogen zur guten Kommunikation schlage. Es ist für mich eine, die die Beziehung respektiert, wie sie vorgesehen ist. Ich will nicht, das mein Berater oder auch mein Chef oder Dozent sich zu meinem Duz-Kumpel macht. ich will aber auch nicht von Menschen im Alltag, Freunde, Partner, auch hier, mit denen ich mich auf gleicher Augenhöhe treffe therapiert und pädagogisiert werden.
amor fati

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