habe gerade noch mal hereingelesen und deinen beitrag entdeckt... er spricht mich sehr an und ich hoffe und wünsche mir sehr dahin zu kommen, wie von dir beschrieben. ich versuche es... ich habe es in manchen fällen auch schon erleben können, dass ich "meins" und "deins" auseinanderhalten konnte. und es ist, wie du schreibst: es befreit. ja, und es lässt einen genauer hinschauen , was den anderen tatsächlich bewegt.
ich hatte auch erst kürzlich im arbeitsalltag einen ziemlich anstrengenden konflikt zu bewältigen.. ich bin voll eingestiegen auf die ebene der anfeindung und habe einen fehler gemacht. ich musste es dann aushalten als die böse und aggressive person angeguckt zu werden (und das war ich ja auch in dem moment), obwohl ich sofort auf die person versöhnlich zugegangen bin, aber mein versöhnungsangebot wurde ausgeschlagen, das hat schon wehgetan. die person um die es geht, fühlte sich im recht und hat nicht sehen können, dass wir da beide dran beteiligt waren. ich hatte das gefühl, dass es wichtig für mich war, dieses schmähung - ich wurde "bestraft" durch mich ignorieren und spitze bemerkungen machen - auszuhalten und nicht gegenzuhalten. sonst wäre es eskaltiert. ich hätte auf der ebene der gekränkten und um sich hauenden personen agiert. ,da bin ich zum glück nicht drauf eingestiegen. aber es ist sehr schwer, die "böse" zu sein in den augen des anderen... aber ich glaube ich lerne immer besser, die negative sicht anderer auf mich auszuhalten. ich hatte zunächst schuldgefühle und haben mich quasi gefangen nehmen lassen, durch die "bestrafungsaktion". ich habe an der stelle etwas für mich dazu gelernt. gerade durch das aushalten dieses konfliktes...
du hast es wunderbar ausgedrückt...
genau daran arbeite ich. und ich merke, wie es sich anfühlt, wenn man meins und deins besser trennen kann... ich habe auch schöne erlebnisse gehabt, wo ich aggressionen, die gegen mich gerichter waren, zwar als aggression wahrgenommen habe, sie aber nicht mir zugeordnet habe. es hat sich ohne weitere konflikte beim drüber sprechen aufgelöst. damit hätte ich früher mehr mühe gehabt, insofern weisss ich, dass sich die arbeit dafür lohnt.Aus meiner Erfahrung heraus passiert viel mehr Selbstreflektion die auch was bewirkt wenn ich das gesagte oder ausgestrahlte meines Gegenübers nicht mit meinem vermischen lasse. Somit ist da eine Grenze die mich schützen kann, aber die es mir auch ermöglicht viel genauer hinzusehen(hören) weil es mich nicht als persönlichen Angriff trifft.
LG
caro