Ich bin - mir (endlich) wichtig...

Manchen Menschen fällt es leichter, über ihre Gefühle und Gedanken zu schreiben oder zu malen, als sie auszusprechen. Hier ist Platz dafür: Bilder, Gedichte, Erfahrungsberichte und andere Texte (bitte nur eigene).
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jennyfer
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Beitrag Fr., 02.07.2010, 11:23

Ich werd das nie mehr vergessen...es steht ansatzweise im alten Forum (Archiv).

Nach dem ich nicht mehr sprechen konnte, nur noch vor Schmerzen wimmerte, bekam meine Schwester Angst. Sie sagte zu Mutter, wir brauchen einen Arzt. Der Diensthabende kam noch am selben Abend, und ich lag steif wie ein Brett, wimmerte vor Schmerzen, konnte nimmer laufen, und mein ganzes Becken tat mir weh... Atmete nur ganz flach, und vegitierte im Wimmern...

Der Arzt (Kügelearzt - Homöopathie zur normalen Med.) meinte, ich solle mich doch gekrümmt hinlegen, wenn ich schon Schmerzen habe. Unter schwersten Schmerzen folgte ich ihm, und winkelte meine Beine langsam an.

Nach dem seine Kügelchen keine Wirkung zeigten, gab er mir zwei Spritzen, mit ganz langen Nadeln (meiner Schwester wurde beim Anblick schlecht) seitlich zwischen meine Beckenknochen. Er sagte in einer viertelstunde ist alles vorbei. Es schob es auf eine eventuelle erste Mens.

Er ging wieder, und nach einer gefühlten halben Stunde, setzte die Wirkung für eine halbe Stunde ein. Dann war alles wieder voll da. Schmerzen ohne Ende, wimmern, ohne Ende....

Niemand ahnte etwas, nicht mal ich selbst. Fehlen mir doch die Stunden davor. Im Nachhinein verschloss ich mich dann sehr lange jeden Tag mit Klebeband. Keiner hat mir geholfen, keiner...obwohl meine Schwester meiner Mutter ein Bild von mir gab, mit der Aussage "die muss zum Psychiater". Wurde alles ignoriert.

ungewiss
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jennyfer
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Beitrag Fr., 02.07.2010, 13:34

M gab mir ein Glas mit einem Getränk darin. Sagte ich solle doch fernsehen gehen, und ich ging in das Wohnzimmer seiner Mutter. Als ich darin war, hörte ich noch die Psychostimme seines Bruder (der sonst nie da war) "ja wer kommt denn da zu mir?" Wie im Gruselfilm. Er beugte sich über mich, M sagte noch "nein" und von da weg, weiss ich nichts mehr. Blackout! Ich weiss nicht mal mehr, wie ich nach Hause gekommen bin. Nur noch das ich am Abend bei mir zu Hause wimmernd vor Schmerzen auf der couch lag. Mir macht zu schaffen, dass die Stunden weg sind. Wie auch das ich die Gefühle dazu, auch wenn unbewusst, in mir trage.

Ich war immer gegen Hypnose. Weil ich auch schon sehr schlechtes gehört habe. Doch da mich das Thema nicht in Ruhe lässt, immer wieder aufkommt, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob es nicht doch auch helfen kann.

ungewiss
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Beitrag Fr., 02.07.2010, 13:38

ich_bin hat geschrieben:Bild
Was hast du nur getan...
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jennyfer
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Beitrag Fr., 02.07.2010, 17:42

Feldkirch – Ein 52- jähriger Vorarlberger Musiklehrer ist am Freitag am Landesgericht Feldkirch wegen sexueller Übergriffe auf eine damals neunjährige Schülerin zu 16 Monaten Haft verurteilt worden.
[video][/video]

Vor einem Jahr hat man dich gefunden, verhaftet. Somit wären es noch vier Monate, wenn du alles absitzen musst. November. Wie könnte es auch andes sein.

ungewiss
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Beitrag Fr., 02.07.2010, 21:17

Wenn ich daran denke, dass er wieder in meiner Nähe sein wird, ganz legal, dann kann ich nicht mehr atmen. Wenn ich daran denke, habe ich Angst arbeitsunfähig zu werden. Ich pack das nicht. Ich sterbe gerade innerlich. XXX Text hat mich auch sehr getriggert, gebe ich zu...die eigene noch verborgene Qual dringt nach oben. Obwohl ich sie mir wünsche, damit ich endlich Gewissheit habe, habe ich auch schreckliche Angst vor ihr...Diese fehlenden Stunden, obwohl ich fühle, was sie da mit mir gemacht haben. Meine körperliche Erinnerung fehlt.

---

Innerlich habe ich mich heute fürs nichtsmehressen entschieden. Meine Kleine halt, weil sie sterben möchte, im neuen Thema. Ich verlange zu vieles von ihr...

Sie soll bleiben, doch sie will nicht. Sie will auch nicht in Therapie, weil sie sich nicht erinnern kann. Das würde noch mehr quälen, da dann die große für sie spricht, was sie gar nicht sagen kann. Somit würde das Ergebniss nicht stimmen. Eine Lüge darstellen, und die kleine sich den atem zuhalten.

Der Zeitpunkt ist zu intensiv für Traumaarbeit. Und doch brauche ich Hilfe. Mir fällt nichts gescheiteres ein, wie meiner alten Thera zu schreiben.


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jennyfer
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Beitrag Fr., 02.07.2010, 21:36

Er lebt dann ganz legal in meiner Nähe. Das ist Psychostress. Ich kann das nicht aushalten. Bin dann ja gezwungen ein lebender Zombie zu sein.

ungewiss
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Beitrag Sa., 03.07.2010, 17:49

Es geht mir heute wesentlich besser. Bin weder taub noch hab ich Sehnsucht nach dem Gegenteil von lebendig sein. Gutes Zeichen, denke ich mir. Alleine hätte ich das gestern nicht geschafft. Danke.

Ich muss hier einfach mal weg. Raus aus meinen vier Wänden. Raus, weg von diesem Ort. Abschalten, neue Eindrücke sammeln, mir wieder bewusst werden, dass ich mich eigentlich liebe. All der Hass, den ich gestern empfand (heute ist es zwar besser, doch noch nicht richtig gut). All das gegen mich richten, mit dem was mir geschehen ist...Das ist nicht gut für mich. So schlimm wie gestern, wars noch nie...oder halt Jahrzehnte nicht mehr.

Meine Kleine hat auch keine Wahl, was das Essen betrifft. Ich machs einfach, obwohl sie das nicht möchte. Ich erhalte sie am Leben, weil ich sie auch nicht im Schmerz sterben lassen möchte...Sie wehrt sich- stemmt sich weg, ist ganz still geworden. Sie mag nicht mehr mit mir sein. Ich ordne es mal als sie ist enttäsucht von meinem Handeln, wos ihr doch so schlecht geht...und sie nicht mehr mag.

Werde mit meiner ehemaligen Thera sprechen, da sie auch Traumaarbeit macht. Ob sie Termine frei hat, für mich.

ungewiss
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Beitrag Sa., 03.07.2010, 17:56

Wenn ich meine vorherigen Zeilen lese, bin ich ganz traurig. Ganz tief drinnen, in ihrer Rolle traurig. Sie fühlt sich verraten, beginnt zu schreien, nach ihrem still sein. Streckt Arme und Beine weg. Ist verzweifelt, und schabt an den Wänden...mich macht das so traurig, dass ich mit ihr weine...doch sie kanns nicht verstehen. Sie will nicht mehr, und ich lasse ihr keine Wahl...

Ich bleibe im Hintergrund, damit sie nicht die Wände hochgeht. Damit sie sich nicht im letzten Winkel für immer verkriecht. Ich sitze in der Ferne, und lasse sie nicht alleine, in ihrer Not. Sie weint, so sehr....auch weil ich sie nicht ziehen lasse...

Ich weine...mit ihr

ungewiss
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Beitrag Sa., 03.07.2010, 18:02

27.07.2007

eines schönen geträumten Tages...

für meine kleine grad...

Eines schönen geträumten Tages, mein gutes Kind, dann werden alle vaterlose Kinder Väter haben und ich wünsch mir dann Dich und kein anderes, nur Dich. Weil Du einen strapazierfähigen brauchst, der mit Dir über alle Zäune steigt und den Weg durch die Hölle kennt. Dann nehme ich die kleine Jennyfer ganz fest bei der Hand, dann wollen wir zu zweit alle Ängste,alle schlimmen Gedanken und Erinnerungen verjagen. Dann sagst Du mir wohin Du willst und was Du willst, dann weinst Du vorher solange Du nur möchtest, und wenn das Tage dauert. Das gibt es, tagelang weinen, das weiβt Du ja.... Und dann, wenn Du dazu fertig bist, gehen wir zu zweit dahin wo Du solche Angst hattest und wir sorgen dafür das alles Schlimme aufhört. Ich finde, wir sollten uns noch den Hund borgen der Dich so liebt, wär das was? Dann ziehen wir los, Du und ich. Dann öffnen wir alle Türen um nachzuschauen, wir gucken um alle Ecken und über- überall. Und erst wenn's dunkel wird, dann siehst Du mich an, und ich sehe Dich an, wir zucken die Achseln und sagen: Nix mehr da! Dann gibt es keinen Ort mehr wo Du Dich nicht traust, dann haben Du und ich überall die Gefahr einfach weggemacht. Und dann habe ich eine endlose Geduld, da Deine Not sehr groβ war und sehr lange dauerte und von einem Vater ein Zuhören ohne Ende verlangt. Weil Dir das zusteht. Aber viel wichtiger: weil Du ihm das Wichtigste auf Erden bist, wichtiger als er selbst. Dann wohnst Du endlich in einer sicheren Welt. Das ist was ein Vater sich für sein Kind wünscht: daβ es in einer sicheren Welt lebt. Und wir machen die Welt sicher für Dich, Du und ich, zu zweit, ja? Ich bin weit weg, aber nur einen Mausklick von Dir entfernt. Ich bin bei Dir, Kind. Weine damit Du wieder lachen kannst. Weine bis all Dein Leid wegflieβt aus Deinem Herz zu mir hinüber. Ich fange dann all Deinen Kummer auf, wie ich auch Deine Sonnenstrahlen aufgefangen habe die Du mir schicktest, ich weiβ schon wie ich mit dem Kummmer fertig werde, für einen starken Vater ist das ja eine Kleinigkeit! Dann wirst Du ruhig sein und gesund schlafen können und Dich ausruhen. Ich möchte daβ Du das heute abend tust. Und jeden weiteren wenn Du diese Worte liest. Dann küss ich Deine liebe Stirn, ich deck Dich ganz warm zu und lass das Licht an. Auch im Flur. Und wenn was ist, dann rufst Du. Ich bleibe da.

Und während Du schlafen wirst, abends, lese ich Deine obigen verzweifelten Fragen und lerne sie auswendig. Damit Dir nie, nie nie in Deinem ganzen Leben je auch nur noch irgendetwas passiert.
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Laura13
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Beitrag Sa., 03.07.2010, 18:15

Hallo liebe Ungewiss,

wow, ist das wunderschön, berührend.....boah, das tut so richtig weh, so schön ist das.
ich spüre meine ganze Sehnsucht auf einmal, wenn ich das lese....

Hast du das selbst "erfunden"?

Es ist soooo schön.

Liebe Grüße,
auch von meiner Kleinen, die auch solch einen Wunsch und Traum, eine unerfüllte Sehnsucht nach so einem Vater hat.

Laura
Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten
aus deinem Haar vergeßnen Sonnenschein.
Schau, ich will nichts, als deine Hände halten
und still und gut und voller Frieden sein.

Rainer Maria Rilke

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jennyfer
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Beitrag Sa., 03.07.2010, 18:26

Hallo liebe Laura,

Das schrieb mir ein User 2007, und es half zu der Zeit meiner kleinen so sehr. (scrollen)

Ja, es ist so berührend, daher möchte ich es auch hier stehen haben, weil es meiner Kleinen gerade nicht gut geht.

Ich hoffe, dass es dir gut geht.

Liebe Grüße
von mir
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Laura13
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Beitrag Sa., 03.07.2010, 18:38

ungewiss hat geschrieben: Das schrieb mir ein User 2007, und es half zu der Zeit meiner kleinen so sehr.
Ach der liebe Gompert,....ja, ich habe es für meine Kleine kopiert, ich hoffe, du hast nichts dagegen?!....
Genau das ist eine tiefe Sehnsucht in mir.....heute noch....mein ganzes Leben....
Ja, es ist so berührend, daher möchte ich es auch hier stehen haben, weil es meiner Kleinen gerade nicht gut geht.
Mh.....arme Kleine.....meiner Kleinen geht es auch sehr schlecht z.Zt.....und ich kann ihr immer noch nicht helfen.....
Ich hoffe, dass es dir gut geht.


Liebe Grüße,
Laura
Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten
aus deinem Haar vergeßnen Sonnenschein.
Schau, ich will nichts, als deine Hände halten
und still und gut und voller Frieden sein.

Rainer Maria Rilke

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jennyfer
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Beitrag Sa., 03.07.2010, 18:56

Liebe Laura,
Laura13 hat geschrieben: Ach der liebe Gompert,....ja, ich habe es für meine Kleine kopiert, ich hoffe, du hast nichts dagegen?!....
Ja, der liebe Gompert. Er hat mit Sicherheit nichts dagegen. Wie ich hörte, half seine Gute Nacht Geschichte schon mehreren Menschen. Das ist einfach nur schön. Selbstverständlich habe ich nichts dagegen. Es freut mich, dass sie dir so sehr gefällt, auch wenn sie schmerzt.
Ja, es ist so berührend, daher möchte ich es auch hier stehen haben, weil es meiner Kleinen gerade nicht gut geht.
Mh.....arme Kleine.....meiner Kleinen geht es auch sehr schlecht z.Zt.....und ich kann ihr immer noch nicht helfen.....
Was ich gerade mach ist gegen sie arbeiten. Das macht mich traurig, und doch geht es gerade nicht anders. Denn schulssendlich fühl ich das das auch ihr helfen wird. Wenn wer "dableibt" egal wie es ihr geht.

Das tut mir sehr leid, dass es deiner kleinen auch sehr schlecht geht... Da können wir uns grad zusammensetzen, und sie mal zu zweit leiden lassen, dann fühlen sie sich vllt nicht so alleine. (meinbilderdenken)
Ich hoffe, dass es dir gut geht.
ichumarmedichmalvorsichtigundweinmitdirwennichdarf
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jennyfer
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Beitrag So., 04.07.2010, 10:59

Heute fühle ich mich wieder recht stabil. Innen wie außen ist es ruhiger geworden. Spür mich seit heute Morgen relativ gut. Hab ganz früh geschlafen, und war nicht mal von einem heftigen Gewitter zu wecken. Ich brauchte das so dringend. Hat meiner Psyche gut getan. Ich kann mich dann auch wenn ich kurz aufwache nicht bewegen, so schwer oder losgelassen bin ich dann. Kommt aber selten vor. Dieses Jahr zwei Mal, soweit ich mich erinnern kann.

Morgen wird andere Luft geatmet. Weg von diesem Ort. Abstand zu alledem. Schön ist, dass ich relativ stabil gehen kann, somit ist es keine Flucht. Einfach Abstand...

Was brauch ich alles...jetzt gehts Frauendenken los...NEIN, nur das nötigste. Will ja meine Seele entspannen. Weg mit Schnick Schnack. Urlaub "pur". Ausatmen, und einatmen.

Liebe Grüße

ungewiss
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metropolis
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Beitrag So., 04.07.2010, 11:08

Sag mal, ungewiss, du könntest doch einen eignen User-Blog aufmachen. Kam mir grad so der Gedanke..

LG

metro
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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