In Treatment & Tell Me You Love Me

[metropolis]

Gestern war ich dann bei Woche 4 angelangt....und, hui, was für eine Szene, als Paul ihre seine Übertragungsgefühle beichtet.

Das war wirklich süß...ich fühlte mich ja ein bisschen an mich erinnert, wie ich immer beichte. Bloß, dass da bei IT jemand im Beichtstuhl sitzt, der mehr meinem Thera gleicht als mir.

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[~silence~]

Ich werde diese Folge jetzt vorziehen.
Ihr macht mich ja total verrückt.



~silence~

[mitsuko]

Also, ich hab die ganze Staffel schon geschaut...


Fand auch die Folgen mit Adele die spannendsten. Hat der Sendung gut getan Gina abzuschaffen. (Obwohl die in Staffel 1 gut gepasst hatte.)
Meint ihr, es ist Pauls Hybris zuzuschreiben, dass er sich als ein Charakter in Ginas Buch erkennt oder soll das so stimmen? Ich tendiere zu letzterem.
Irgendwie rettet Adele in der Tat das Ansehen der ganzen Zunft in dieser Sendung, hab ich den Eindruck, zumindest auf professionellem Level.

Die Sunil Geschichte war mir mal wieder zu aufgebläht, aber ist halt Fernsehen... Die anderen beiden mochte ich jeweils in manchen Folgen gerne sehen und dann wieder manchmal haben sie mich etwas gelangweilt.

[SamuelZ.]

Dass sich Paul in Ginas Buch "wiedererkannt" hat ist wohl einerseits auf seine Hybris zurückzuführen, andererseits ist er auch sehr empfindlich, was Kritik von Mutterfiguren angeht. Seine unsicheren Fragen an Adele, was sie von ihm halte, fallen ja in die selbe Kategorie.

Ich finde auch, dass Paul sehr schlecht weg kommt in der 3. Staffel. Als Vater wirkt er zwar sehr ansprechend (obwohl er auch hier erst mit Adeles Hilfe schwerwiegende Manipulationsversuche gegenüber Max erkennt), aber als PT und Mann hat er stark Federn lassen müssen. Seine Anbetung von Adele in der letzten Folge fand ich fast schon wieder grotesk. Als Pt wirkt er auf mich wie ein anachronistischer "Old Boy" einer psychotherapeutischen "Old School" (Yalom und Co.), der dringend mehrerer Fortbildungen und Supervisionen bedarf, um mit der jungen, professionellen Zunft noch irgendwie mithalten zu können. Sein Austesten von Adele (Bartleby-Episode) hatte was sehr Anmaßendes und Überhebliches. Als müsse SIE IHM irgend etwas beweisen.

Kurzum: Er wirkte auf mich bei Adele wie ein "old fart".

Letztendlich konnte ich mich aber sehr gut mit Pauls Problem (Zielsuche im Leben, Nicht-Einlassen-Können auf das Leben) identifizieren. Schade, vermutlich wird es keine 4. STaffel geben und wir werden niemals erfahren, für welchen Weg er sich entschieden hat.

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[metropolis]

Ich persönlich werde nicht mit Adele warm. Mich hat sie heute richtig genervt mit ihrer Art zu reden.

Solche Therapeutinnen gibts doch gar nicht. Sie kommt mir vor, wie so ein abgehobenes Wesen, das jedes Mal auf Bestellung eine druckreife Lebensweisheit ausspuckt ohne überhaupt mal länger nachzudenken. Ich finde sie unauthentisch und konstruiert. Gina war gelungener. Die hat zwar auch immer so hochgestochene, allwissende Sätze rausgehauen, aber das passte ganz gut zu ihr. Adele dagegen wirkte oft so angestrengt und verkrampft. Pauls Rolle (in den Stunden mit Adele) ist da schon besser gelungen: er spricht spontan, aus dem Bauch heraus, versteht nicht immer sofort, sagt nicht immer das Richtige. Er wirkt wenigstens noch wie ein Mensch.

Die Geschichte mit Paul und Adele finde ich an sich aber ganz gut. Es hat mir vor allem gefallen wie es geendet hat. Es kam mir sehr stimmig vor.
Aber die Dialogschreiber, die Adeles Texte geschrieben haben, schwebten wohl in zu hohen Sphären oder haben ihre Nasen zu tief in die Lehrbücher gesteckt.

[SamuelZ.]

Mein Eindruck von Adele ist ein anderer. Sie wirkt auf mich weder hochnäsig noch abgehoben, sondern fast verletzlich und sehr sehr intelligent und mit einem messerscharfen Verstand gesegnet, der m.E. Paul völlig abgeht. Ihre Analysen sind treffsicher, empathisch, aufhellend, verknüpfend, tiefgründig und absolut nachvollziehbar. Dass dies Pauls Neid hervorruft, ist verständlich, schaut man sich seine Verstrickungen mit Patienten an, die nirgend wohin führen und seine punktuell reizvollen Deutungen, die aber häufig das Gesamtbild vernachlässigen. Adele ist ihm intellektuell und vom professionellen Standpunkt aus LÄäääääängen voraus. Als Mensch wirkt sie wie eine kaum verwurzelte Blume.

[metropolis]

Mein Eindruck von Adele ist ein anderer. Sie wirkt auf mich weder hochnäsig noch abgehoben, sondern fast verletzlich und sehr sehr intelligent und mit einem messerscharfen Verstand gesegnet, der m.E. Paul völlig abgeht. Ihre Analysen sind treffsicher, empathisch, aufhellend, verknüpfend, tiefgründig und absolut nachvollziehbar.

Das ist alles richtig, aber es ist einfach too much. Sie trifft fast immer und dann gleich so druckreif und weise. Wo ist ihre normale, menschliche Seite?
Arrogant und abgehoben ist sie selbst ja nicht. Aber ich halte die Gestaltung der Rolle für unglaubwürdig.

[SamuelZ.]

Sie trifft fast immer und dann gleich so druckreif und weise. Wo ist ihre normale, menschliche Seite?

Ich finde Weisheit und druckreifes Reden an einer Frau weder unnormal noch unmenschlich.

Dieses druckreife Analysieren ist mir allerdings auch in einer früheren Staffel an einer der Figuren aufgefallen. Weiß nicht mehr, wer das war.

[mitsuko]

Ich finde auch, dass Paul sehr schlecht weg kommt in der 3. Staffel.

Interessant, das fand ich überhaupt nicht. Mich hat es ganz positiv überrascht, dass seine professioniellen Schwächen in dieser Staffel so klar benannt wurden. Es war ja schon in den vorigen Staffel deutlich, dass er ein ziemlich unglücklicher Typ ist, der mit seinem Therapeutendasein letztendlich nicht wirklich klar kommt und immer vollends blind war, wenn es darum ging, sich selbst oder die Menschen, die ihm nahe stehen hätten können, zu verstehen. In dieser Staffel nun hat er sich das eingestanden und am Ende konsequenterweise den Job an den Nagel gehangen. Hat ihn mir ein bisschen sympathischer gemacht. Fands auch eine gute Lösung von den Drehbuchschreibern. Oft ist es doch bei solchen Tv Serien so, dass irgendwelche Fäden aus früheren Staffeln einfach fallengelassen oder komplett umgestaltet werden, damit immer was Neues kommen kann.

Adele wirkte auf mich sehr positiv, nicht unbedingt allwissend und hyperintelligent. Sie saß doch recht häufig eher unwissend da und musste mehrfach nachfragen, um zu verstehen, was Paul sagen will. Dass Paul ihr versuchte zu demonstrieren, wie er ihr intellektuell und auf therapeutischer Ebene überlegen ist, kam mir komplett realistisch vor und war sehr unterhaltsam.

[pinguin]

Hallo zusammen,

ab kommenden Montag gibt es die 2. Staffel auf 3sat.

http://www.3sat.de/page/?source=/film/w ... index.html

Leider zu fast unmöglichen Zeiten, mal schauen, wie lange ich dran bleiben kann.

VG
pinguin

[Zwackel]

Also, ich hab die ganze Staffel schon geschaut...

WO kann man denn die 3. Staffel anschauen ? Ich find nix.
Kann mir bitte jemand den link verraten ???

[wichtel]

Also ich finde die Vorschau-Seite wenig anziehend. Paul sieht sich überhaupt icht ähnlich. Und die plötzlich vollzogene Scheidung - das klignt doch arg zusammengestückelt.
Die Klage wg. Alex - reißerisch.
Und April und Mia sollen uns wohl für Laura entschädigen?
Schaade...
Wichtel

[SamuelZ.]

Wichtel: beziehst du dich auf die 2. Staffel? Welche Vorschauseite meinst du?

Mir geht es inzw. so, dass ich aus der 3. Staffel nur die Adelefolgen geschaut habe. Der Rest interessiert mich gar nicht mehr, weil mich die Figur von Paul als T so wenig reizt. Irgendwas ist da verloren gegangen.

[wichtel]

Siehe oben:

http://www.3sat.de/page/?source=/film/w ... index.html

Ich fand Paul als Analytiker gut. Mit den üblichen Einschränkungen, die man bei denen halt schlucken muss. Was ist deiner Meinung nach verloren gegangen?
Wichtel

[SamuelZ.]

Ich hatte das Gefühl, beim Anschauen der 3. Staffel genau das zu fühlen, was Paul in seinem Burn-Out und seinem beschränkten Leben möglicherweise auch empfindet: Überdruss, Langeweile, Routine.
In der letzten Folge der 3. Staffel wird er zum ersten Mal auf der Straße gezeigt. Das kommt schon einer richtigen Befreiung gleich...ich atmete auf und schaltete den PC ab. Seitdem habe ich kein IT mehr geschaut.

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