Therapie beenden - auf anderer Ebene fortsetzen
Ich glaube auch, das ist der Punkt, wo sich aktuell wohl alle einig sind.
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@ kirchenmaus- sowas gab es dann auch.
candle
Ich kann und werde jetzt nicht 17 Seiten recherchieren.
candle
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Danke SinnIch für deine Tipps.SinnIch hat geschrieben: ↑Do., 14.03.2024, 17:09 Ich denke gerade, ich hab zwar nicht das gleiche wie du erlebt, aber eben auch diese Vermischung. Und wenn es dir so geht wie mir wirst du erstmal immer mal wieder den Impuls haben Kontakt zu suchen trotz der Erkenntnis, was da falsch lief.
Da nur so eine Idee: Such dir für solche Momente jetzt eine Ersatzhandlung, schreib z.B. erstmal hier im Forum von dem Wunsch schreiben oder was auch immer, hauptsache keine Kontaktaufnahme. Mach dir dafür wirklich einen Plan, schreib es dir lesbar irgendwohin.
Jeder Kontakt reißt dich sonst nur noch mehr rein. Du weißt das sicher, aber ich weiß, wie sauschwer es ist da jetzt durchzuhalten.
Du bist immer noch ein kleines Stück bei ihm, das kann man rauslesen.
Ja; genauso geht es mir.
Eine gewisse Versuchung ist noch da, trotz meiner Vernunft.
Es ist ein bisschen wie nach einer Trennung von einem Menschen, mit dem man eine schöne Beziehung hatte, der einem aber nicht mehr gut tut.
Wie ein kleiner Entzug und am Anfang geht es am besten mit Ablenkung und alle Erinnerungsstücke erst mal verbannen und die Kontaktaufnahme erschweren, genau.
Naja, so habe ich es auch nach meiner tatsächlichen Trennung im letzten Jahr gemacht.
Und es hat geholfen.
Es ist wirklich krass, wie dieser Therapieaspekt dafür gesorgt hat, dass die Bindung zum Thera so tief geworfen ist und es sich jetzt tatsächlich ein bisschen anfühlt wie nach einer Beziehung.
Und ja, bevor ich an dieser Stelle wieder falsch verstanden werde, natürlich habe ich genug psychologisches Wissen, um zu verstehen, welche emotionalen Aspekte in einer Therapie zwangsläufig wirken.
Aber ich bin trotzdem überrascht, wie es sich tatsächlich anfühlt.
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Candle, das war aber relativ am Anfang.
Und was die Reaktion jetzt aussagen sollte, weiß ich auch nicht.
Das ist auch nicht wichtig.
Ich habe ja keine Liebesbeziehung zu einem verheirateten Mann und will rausfinden, wie ernst er es meint oder so.
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Eben! Das fand ich eben nicht gut.
candle
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Das habe ich lediglich vorgeschlagen, um sein Motiv/seine Absichten näher zu ergründen. Wenn er den Kontakt vor seiner Frau verbirgt, dann kann man ja davon ausgehen, daß es ihm um mehr geht.
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Es ist etwas kompliziert. Ich verstehe dass du jetzt erstmal gedacht hast, warum ruft sie denn gerade ihn an und behauptet dann noch, da sei die Bindung noch nicht so eng gewesen.candle. hat geschrieben: ↑Do., 14.03.2024, 17:09Ist seine Frau denn schon verstorben?LuciaÉtoile hat geschrieben: ↑Do., 14.03.2024, 15:33 Dem würde ich jetzt nicht so viel Bedeutung beimessen.
Erstens habe ich ihn angerufen, weil ich ganz dringend einen Rat brauchte, zum Thema Kostenübernahme der Beerdigung meines Vaters und ich wusste dass er mir auf jeden Fall weiterhelfen kann.
Aber hm, ich würde nicht so auf die Idee kommen meinen Therapeuten sowas zu fragen- eher das Bestattungsunternehmen.
Aber es ist folgendermaßen:
Ich habe keine Mutter mehr und zu meinem leiblichen Vater hatte ich nie Kontakt.
Der Mann, der verstorben ist, ist mein Papa. Meine Mutter und er waren mal vor meiner Geburt zusammen und danach beste Freunde. Sie kannten sich schon ewig. Er hst mich schon als Baby auf dem Arm gehabt und war immer mehrmals die Woche bei uns zu Hause. Er hat also komplett die Vaterrolle übernommen, ohne mein rechtlicher Vater zu sein.
Er hat mich in meiner Stadt auch oft besucht, bin mit 18 in ein anderes Bundesland gezogen.
Der Kontakt war sehr innig. Er war eben mein Papa.
Er hatte keine leiblichen Kinder und seine Eltern sind bereits verstorben. So war ich die Einzige, der es zukam und die sich verantwortlich dafür gefühlt hat, die Gesundheitsfürsorge für ihn zu übernehmen.
Und sich hinterher um die Beerdigung zu kümmern.
Ich habe also alles organisiert und geplant.
Ich stand mit seinen einzig noch lebenden Verwandten (Cousinen und Cousins) in Kontakt und habe sie auf dem Laufenden gehalten.
Sie haben nicht gesagt, dass sie die Kosten für die Bestattung vorstrecken und beim Bestattungsinstitut unterschreiben, obwohl sie alle einzeln und somit auch zusammen (6 Personen) genügend Geld gehabt hätten.
Ich war im totalen Zwiespalt, weil ich einerseits unter allen Umständen wollte dass mein Papa die Beerdigung bekommt, die er verdient hat und andererseits selbst keinen Kredit oder Ähnliches bekommen habe.
Ich war tagelang im Extremstress und habe herumtelefoniert, um eine Lösung zu finden.
Irgendwann wurde alles zeitlich knapp (Leichnamliegezeiten, Organisation mit dem Friedhof, etc.)
Und ich musste am nächsten Tag entweder unterschreiben und somit finanziell haften oder ich hätte die Frist verlängern lassen müssen.
Ich habe ihn angerufen, weil ich seinen Rat haben wollte, was er in dieser Situation machen würde, ich wollte mir selber mehr Kraft geben, zu unterschreiben durch seine Bekräftigung und konkret wollte ich wissen, was seine Meinung ist. Ob er denkt dass die zukünftigen Erben die Beerdigungskosten übernehmen werden, wenn ich erstmal in Vorkasse gehe und sie sehen, wie würdevoll die Beisetzung ist.
Er hat mir erklärt, was psychologisch bei Erben abläuft, welche Phasen nicht nur die Trauernden, sondern auch die Erben durchlaufen, die kaum oder gar keinen Kontakt mit meinem Vater hatten und er meinte dass sie zahlen würden.
Das habe ich dann zumindest so weit glauben können, dass ich am nächsten Tag unterschrieben habe.
Er wusste von der ganzen Lage aus den Therapiesitzungen. Das war immer wieder Thema.
Und diesen speziellen Rat habe ich nur von ihm bekommen können. Zudem hatte er mir zuvor erzählt, wie das mit den Eltern seiner Frau war. Daher wusste ich dass er nicht völlig frei von solchen Erfahrungen ist.
So war es. Und das war dann das erste Telefonat.
Aus der Not also. Und er hat mich da nicht im Stich gelassen. Das sehe ich erstmal als zwischenmenschlich korrekt an, klar es hat die Bindung gestärkt, aber, wie gesagt, was hätte er sonst machen sollen?
Nein sagen und auflegen?
Und das war für mich auch noch keine Vermischung der Ebenen.
Zuletzt geändert von LuciaÉtoile am Do., 14.03.2024, 21:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Ja, das stimmt, Takli.
Wenn sie etwas von ihm will, kann das Sinn machen! Aber für mich klang das eher in Richtung "Rachefeldzug".
Und Takli, wenn ja, was hätte das für einen Sinn für die Therapie?
candle
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Haben sie denn gezahlt?LuciaÉtoile hat geschrieben: ↑Do., 14.03.2024, 21:11 er meinte dass sie zahlen würden.
Das habe ich dann zumindest so weit glauben können, dass ich am nächsten Tag unterschrieben habe.
Verstehen kann ich das nicht. Im Zweifel wäre das Sozialamt wohl zuständig gewesen.
candle
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Candle, die Berührung war eine bewusste. Er hat mir die Hand auf die Schulter gelegt und sie dort kurz gelassen.
So wie wenn man bei der Verabschiedung
nach einem guten Abend (freundschaftliche) Zuneigung ausdrücken will.
Und warum ich noch immer ein bisschen an dieser Frage hänge, ob er Gefühle für mich hat oder nicht?
Weil es tatsächlich einen weniger negativen Beigeschmack für mich hätte, wenn er nicht hauptsächlich manipulativ vorgehen würde und auf seinen Vorteil bedacht, sondern auch weil er mit seinen Emotionen überfordert ist.
Das würde das Gefühl, benutzt worden zu sein, etwas abmildern und mir die Verarbeitung erleichtern.
Aber wahrscheinlich spielt beides eine Rolle und sicher herausfinden werde ich es, wie einige hier schon meinten, vermutlich nie.
So wie wenn man bei der Verabschiedung
nach einem guten Abend (freundschaftliche) Zuneigung ausdrücken will.
Und warum ich noch immer ein bisschen an dieser Frage hänge, ob er Gefühle für mich hat oder nicht?
Weil es tatsächlich einen weniger negativen Beigeschmack für mich hätte, wenn er nicht hauptsächlich manipulativ vorgehen würde und auf seinen Vorteil bedacht, sondern auch weil er mit seinen Emotionen überfordert ist.
Das würde das Gefühl, benutzt worden zu sein, etwas abmildern und mir die Verarbeitung erleichtern.
Aber wahrscheinlich spielt beides eine Rolle und sicher herausfinden werde ich es, wie einige hier schon meinten, vermutlich nie.
Das finde ich im höchsten Maße unprofessionell. Im Grund habt ihr da schon die therapeutische Ebene längst verlassen gehabt. Dass du in ihm eine Art Vaterfigur siehst und seinen Rat möchtest ist völlig verständlich und nachvollziehbar. Aber er hätte da wirklich seine Meinung raushalten müssen. Er hätte mit dir überlegen können, was du brauchst für eine Entscheidung, wie du zu einer für dich passenden Entscheidung finden kannst.LuciaÉtoile hat geschrieben: ↑Do., 14.03.2024, 21:11 Ich habe ihn angerufen, weil ich seinen Rat haben wollte, was er in dieser Situation machen würde, ich wollte mir selber mehr Kraft geben, zu unterschreiben durch seine Bekräftigung und konkret wollte ich wissen, was seine Meinung ist. Ob er denkt dass die zukünftigen Erben die Beerdigungskosten übernehmen werden, wenn ich erstmal in Vorkasse gehe und sie sehen, wie würdevoll die Beisetzung ist.
Er hat mir erklärt, was psychologisch bei Erben abläuft, welche Phasen nicht nur die Trauernden, sondern auch die Erben durchlaufen, die kaum oder gar keinen Kontakt mit meinem Vater hatten und er meinte dass sie zahlen würden.
Das habe ich dann zumindest so weit glauben können, dass ich am nächsten Tag unterschrieben habe.
Er weiß doch gar nichts über die Familienangehörigen und deren Familiendynamik um das alles zuverlässig einschätzen zu können. Dass du ihn bzw. seine Einschätzung ordentlich idealisierst - gehört zum Therapieprozess dazu. Dass er das aber nicht hinterfragt sondern auch noch aktiv bedient finde ich höchst fragwürdig und zeigt mal wieder dass Professorentitel und Koryphäentum nicht immer eine Garantie für Prozess- und Ergebnisqualität sind.
Das finde ich nicht. Du wirst doch noch andere Menschen in deinem Umfeld haben, mit denen du Probleme besprechen kannst?LuciaÉtoile hat geschrieben: ↑Do., 14.03.2024, 21:11 Und diesen speziellen Rat habe ich nur von ihm bekommen können.
Doch. Das ist keine Therapie mehr wenn es um seine persönlichen Meinungen und Einschätzungen geht und du dein Handeln danach ausrichtest. Er hätte das freundlich, aber bestimmt zurückweisen müssen, mit dir überlegen müssen, wie du zu einer Entscheidung finden kannst, mit welchen Personen aus deinem Umfeld du dieses Thema besprechen könntest.LuciaÉtoile hat geschrieben: ↑Do., 14.03.2024, 21:11 Und das war dann das erste Telefonat.
Aus der Not also. Und er hat mich da nicht im Stich gelassen. Das sehe ich erstmal als zwischenmenschlich korrekt an, klar es hat die Bindung gestärkt, aber, wie gesagt, was hätte er sonst machen sollen?
Nein sagen und auflegen?
Und das war für mich auch noch keine Vermischung der Ebenen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Das Sozialamt zahlt nur eine Urnenbestattung mit Sparprogramm.candle. hat geschrieben: ↑Do., 14.03.2024, 21:27Haben sie denn gezahlt?LuciaÉtoile hat geschrieben: ↑Do., 14.03.2024, 21:11 er meinte dass sie zahlen würden.
Das habe ich dann zumindest so weit glauben können, dass ich am nächsten Tag unterschrieben habe.
Verstehen kann ich das nicht. Im Zweifel wäre das Sozialamt wohl zuständig gewesen.
candle
Es ist aber so dass mein Papa wohlhabend war und ich wollte dass er wenigstens eine normal teure und schöne Betattung bekommt.
Zudem wollte ich aus verschiedenen wichtigen Gründen dass er zu mir, in meine Stadt kommt. Und schon eine Überführung in meine Stadt hat 2000€ gekostet und somit mehr, als das Sozialamt je ausgegeben hätte.
Zumal er das Geld für seine eigene Beerdigung mehr als zehn Mal auf seinem Konto hatte. Das wusste ich.
Nur gab es keine Kontovollmacht.
Am Ende hat seine Zweitbank es dann übernommen.
Aber ich will das hier jetzt auch nicht weiter erläutern.
Das war alles hart genug.
Es war eben aus der Not heraus und so fing es an mit den Anrufen.
Glück gehabt! Du hättest dich finanziell auch echt in die... reiten lassen können.
Bei Geld hört bekanntlich jede Freundschaft (Verwandtschaft) auf. Hätte dein Papa nicht mal ein vernünftiges Testament machen können?
OK OT, aber ich bin da gerade auch etwas pikiert wie manche ungeordnet ihr Leben "abschließen".
candle
Bei Geld hört bekanntlich jede Freundschaft (Verwandtschaft) auf. Hätte dein Papa nicht mal ein vernünftiges Testament machen können?
OK OT, aber ich bin da gerade auch etwas pikiert wie manche ungeordnet ihr Leben "abschließen".
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So lange es keinen "Ersatz" für die fehlende Vaterfigur gibt, wird wohl immer eine gewisse Anziehungskraft für die Vaterfigur vorhanden sein.
Das weiß er. Schließlich ist er nicht dumm, sondern dreist.
Jegliche Form von Kontaktaufnahme befeuert das nur.
Da kann es sehr hilfreich sein, sich ein gutes Soziales Netz zu schaffen um sich emotionalen Beistand zu sichern. Bei allem Rund um Erbe und Todesfall ist es sinnvoll rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Beerdigungskosten werden bspw. vom Konto des Verstorbenen gezahlt und mindern entsprechend das Erbe. Dafür benötigen man weder Kontovollmacht noch Erbschein, sondern reicht die entsprechenden Rechnungen bei der Bank ein.
Für sowas hätte er gar nicht zur Verfügung stehen dürfen und schon gar nicht privat.
Er bleibt ein fachlich inkompetenter alter Mann, der seine Bedürfnisse befriedigen wollte. Egal um welchen Preis.
Das weiß er. Schließlich ist er nicht dumm, sondern dreist.
Jegliche Form von Kontaktaufnahme befeuert das nur.
Da kann es sehr hilfreich sein, sich ein gutes Soziales Netz zu schaffen um sich emotionalen Beistand zu sichern. Bei allem Rund um Erbe und Todesfall ist es sinnvoll rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Beerdigungskosten werden bspw. vom Konto des Verstorbenen gezahlt und mindern entsprechend das Erbe. Dafür benötigen man weder Kontovollmacht noch Erbschein, sondern reicht die entsprechenden Rechnungen bei der Bank ein.
Für sowas hätte er gar nicht zur Verfügung stehen dürfen und schon gar nicht privat.
Er bleibt ein fachlich inkompetenter alter Mann, der seine Bedürfnisse befriedigen wollte. Egal um welchen Preis.
After all this time ? Always.
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