PT-Blog: Der soziale Preis der Covid-Maßnahmen
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Noch ein kurzer Einwurf aus eigener Erfahrung: meine Hausarztpraxis, die bislang unglaublich gut organisiert und zuverlässig war, vergibt - wie ich grad telefonisch erfahren habe - bis Ende März keine Termine mehr, weil von 12 Ärztinnen insgesamt 6 ausgefallen sind - wegen Quarantäne, wegen long Covid, wegen Erschöpfungserkrankung wohl auch wegen der Überbelastung der letzten Monate. Ich bin seit 19 Jahren in der Praxis. Das ist einmalig und für mich ein deutliches Zeichen dafür, einfach laufen lassen gehr nicht.
Ich warte immer noch gespannt auf knappe Aussagen dazu, was denn jetzt aus der Perspektive der Kritiker*innen der politisch beschlossenen Maßnahmen eine angemessene Handlungsempfehlung wäre .... Abwerben von Ärzten aus Mexico und dann scheinheilig zu behaupten, man tue das natürlich auch in Abwägung des lokalen Bedarfs in Mexiko, wie jüngst im deutschen TV behauptet?
Ich warte immer noch gespannt auf knappe Aussagen dazu, was denn jetzt aus der Perspektive der Kritiker*innen der politisch beschlossenen Maßnahmen eine angemessene Handlungsempfehlung wäre .... Abwerben von Ärzten aus Mexico und dann scheinheilig zu behaupten, man tue das natürlich auch in Abwägung des lokalen Bedarfs in Mexiko, wie jüngst im deutschen TV behauptet?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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- Anwesenheitsverbot für alle Berufe, in denen Homeoffice technisch möglich ist - mindestens bis 2036ziegenkind hat geschrieben: ↑Fr., 07.01.2022, 14:21
Ich warte immer noch gespannt auf knappe Aussagen dazu, was denn jetzt aus der Perspektive der Kritiker*innen der politisch beschlossenen Maßnahmen eine angemessene Handlungsempfehlung wäre ....
- Mund-Nasenschutz zum normalen Kleidungsstück machen so wie Schuhe, BH oder Socken
- statt auf die minderwertigen Impfstoffe auf Kneippbäder, Leibesübungen an der frischen Luft und Achtsamkeitsübungen setzen
Vorweg: Ich muss mein Engagement in diesem Forum reduzieren, das führt sonst regelmässig dazu, dass Corona 98% meines Hirns beansprucht, und dann geht das Katastrophendenken wieder los. Ich versuch aber, einen Weg zu finden, mich weiter am Austausch zu beteiligen.ziegenkind hat geschrieben: ↑Fr., 07.01.2022, 12:55 Ich finde die Debatte um Utilitarismus versus Wertethik so viel spannender.
Um das am Beispiel der Maskenpflicht zu illustrieren
Der Zwang Maske zu tragen ist auch ein Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht. Das finde mich mit Blick auf den konkurrierenden Wert des soldarischen Handelns gegenüber anderen vertretbar - auch mit Blick auf die vielen Krebspatienten, die im Moment nicht operiert werden wegen der hohen Inzidenzen.
Also, zu diesem Beispiel:
ich selbst bin Wertethikerin. Ich habe als eine der ersten im ÖV Maske getragen, um andere zu schützen, also aufgrund einer ethischen Verpflichtung, habe mit einer staatlichen Verpflichtung aber aufgrund dieser Grundposition Schwierigkeiten.
Ein bisschen schlägt bei diesem Thema bei mir die Utililtaristin durch mit: Wenn das Gesundheitssystem akut von Überlastung bedroht ist, und das Tragen von Masken eine wirksame Methode ist, diese Überlastung zu verhindern, und alle anderen Methoden dafür schwerwiegendere Eingriffe bedeuten. dann kann eine Maskenpflicht geboten sein.
Wichtig dabei: Es geht hier nicht um den Schutz Einzelner. Das war am Anfang der Pandemie anders, da musste man davon ausgehen, dass die Einzelne vor Ansteckung gut geschützt ist, wenn (und nur dann, wenn!) sowohl sie selbst als auch ihr Gegenüber Maske trägt. Inzwischen ist klar, dass passende und richtig getragene FFP2-Masken die Trägerin gut schützen (unabhängig vom Gegenüber). Für die Einzelne wäre es also das Beste, wenn Einweisungen in korrekte Auswahl und Tragen dieser Masken für alle verfügbar wären, die sich gut schützen müssen/möchten.
Wieder zurück: Die Maske kann ethisch geboten sein, als Beitrag, um die Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Wobei es auch Situationen gibt, in denen das Nicht-Maske-Tragen trotz Ansteckungsrisiko ethisch geboten ist - zum Beispiel im Familienkreis wird das überwiegend so gesehen, zum Beispiel in therapeutischen Settings halte ich es auch häufig für geboten. Zur Rechtfertigung einer Verpflichtung wäre meiner Meinung nach zumindest ein Nachweis der Wirksamkeit schon notwendig.
Ich selbst halte diesen Nachweis im Moment für gut besuchte Innenräume für gegeben und stimme dort einer Verpflichtung zu, aber wenn ich mir Omikron so ansehe bin ich mir nicht sicher, ob sich das nicht in den nächsten Wochen ändern wird. Und zwar aus zwei Gründen: Erstens wegen fehlender Wirksamkeit und zweitens, weil die Bedrohung der Überlastung des Gesundheitssystems wegfallen könnte. Ich drück jedenfalls die Daumen dafür.
Inga, ich mehr mehr als ganz bei Dir.Inzwischen ist klar, dass passende und richtig getragene FFP2-Masken die Trägerin gut schützen (unabhängig vom Gegenüber).
Geht auch mir nicht in den Kopf, warum nicht wieder FFP2 Masken-Pflicht eingeführt wird.
Ich weiß nicht, wie es in anderen Bundesländern ist. Hier sind die Busse menschenüberfüllt und alle stehen und sitzen da nur mit ihren komischen Masken, die links und rechts geöffnet sind, so dass die Luft ungehindert eindringen kann.
Bevor man Menschen alle drei Monate Spritzen verpasst und dabei zusieht, wie täglich hunderte von Menschen sterben, ... sollte man doch erst mal die naheliegendsten Schutzmaßnahmen wählen, die sich bereits längst bewährt haben.
Ne, ... ich war zuerstIch habe als eine der ersten im ÖV Maske getragen
Ich seh das so wie Du. Wenn FFP2 Masken mich und andere schützen, dann brauche ich kein Gesetzt, das mich zum Tragen dieser Masken zwingt.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Jenny Doe hat geschrieben: ↑Sa., 08.01.2022, 09:01Da hast Du mich missverstanden. Ich bin gegen eine FFP2-Maskenpflicht und zwar deshalb, weil es keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür gibt, dass eine solche Pflicht zur Eindämmung der Pandemie beiträgt. Es gibt inzwischen ja genügend Daten aus Gebieten mit und ohne FFP2-Maskenpflicht. Die Dinger werden offensichtlich zu häufig falsch getragen (soviel ich weiss kommt es auch darauf ein, ein zur eigenen Gesichtsform passendes Modell zu verwenden).Geht auch mir nicht in den Kopf, warum nicht wieder FFP2 Masken-Pflicht eingeführt wird.
Aber ich bin dafür, dass Menschen, die sich schützen möchten oder müssen, die Möglichkeit dazu bekommen, das mittels korrekt getragener FFP2-Masken zu tun, dazu braucht es offensichtlich eine Einweisung/Anleitung o.ä. .
Da kann aber doch die FFP2 Maske nichts dafür. Richtig getragen, ist sie sehr wirksam.Inga: Die Dinger werden offensichtlich zu häufig falsch getragen
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
BY hat eine FFP2-Maskenpflicht. Mag etwas bringen, aber im BL-Vergleich hätte ich bisher zumindest an den Infektionszahlen keine drastischen Unterschiede feststellen können. Man trägt sie ja auch nicht dauernd und überall (was auch nicht ginge). Will heißen: Gibt noch genug anderweitige Ansteckungsmöglichkeiten. Und die Widerständler prahlen damit, sie bewusst nicht richtig zu tragen oder Löcher reinzustechen. Denn sonst würden sie ja ersticken. Und manche passen aus Komfortgründen die Bügel nicht an. Wie man sie richtig trägt, weiß nach 2 Jahren jeder. Bei sehr kleinen Köpfen passen die FFP2 aber auch tatsächlich nicht immer.
Ö hat jetzt eine FFP2-Pflicht im Freien: https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... n-101.html
In meiner (kleineren) Stadt hat der Landrat in der Fußgängerzone und Co. seinerzeit gar keine Maskenpflicht eingeführt, weil eh nicht so viel los war... und da Maßnahmen ja auch verhältnismäßig sein müssen, wäre das juristisch ansonsten wahrscheinlich eh gekippt worden. Man hatte extra Passanden gezählt.
Ö hat jetzt eine FFP2-Pflicht im Freien: https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... n-101.html
In meiner (kleineren) Stadt hat der Landrat in der Fußgängerzone und Co. seinerzeit gar keine Maskenpflicht eingeführt, weil eh nicht so viel los war... und da Maßnahmen ja auch verhältnismäßig sein müssen, wäre das juristisch ansonsten wahrscheinlich eh gekippt worden. Man hatte extra Passanden gezählt.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Genau.
Das bedeutet, sie ist hervorragend für Menschen geeignet, die sich selbst schützen wollen.
Nach den mir bekannten Daten kann man aber bis jetzt nicht sagen, dass eine FFP2-Maskenpflicht zur Eindämmung der Pandemie beigetragen hätte. Das könnte zum Teil so laufen, wie Stern das beschreibt - wer die Maske eigentlich nicht tragen will, findet Wege, sie so zu tragen, dass es "bequem" ist. Aber dann wirkt sie nicht.
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auch nur anekdotische Evidenz: neulich in London war ich geschockt, dass in der U-Bahn vielleicht 20% eine Maske tragen und bin dann nur noch Bus gefahren (da war es besser und zudem leerer). Hat das nicht auch mit den dort noch schneller explodierenden Zahlen zu tun?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Ziegenkind, das frage ich mich eben auch. Bei uns sind die Busse ewig überfüllt. Und wir sind eiwg die Stadt in NRW mit der höchsten Inzidenz.
Stern und Inga, stimmt, ich erinnere mich, da war was mit Menschen, die die Maske in eine Kopfbedeckung umfunktioniert hatten.
Stern und Inga, stimmt, ich erinnere mich, da war was mit Menschen, die die Maske in eine Kopfbedeckung umfunktioniert hatten.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Puh, es geht hier ja um eine Omikron-Welle (die in London übrigens zum Glück inzwischen wieder abflacht).ziegenkind hat geschrieben: ↑Sa., 08.01.2022, 14:05 auch nur anekdotische Evidenz: neulich in London war ich geschockt, dass in der U-Bahn vielleicht 20% eine Maske tragen und bin dann nur noch Bus gefahren (da war es besser und zudem leerer). Hat das nicht auch mit den dort noch schneller explodierenden Zahlen zu tun?
Ich würd mich im Moment nicht trauen, zu sagen dass bei Omikron Masken-Tragen eine Ansteckung wirksam verhindert. Bei Delta ja, aber die Omikron-Wellen sind meines Wissens in Ländern mit Maskenpflicht nicht schwächer.
Das ist alles noch sehr vorläufig, aber wirkt sich natürlich auf die Vertretbarkeit einer Maskenpflicht aus: Wenn sie nicht dazu beiträgt, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, wird sie auch von Vertreter:innen einer utilitaristischen Ethik nicht begründbar sein.
Haben sich andere Bundesländer (so zumindest der Beschluß) nicht mittlerweile zu einer FFP2-Empfehlung durchgedrungen? Wobei es ja auch dort nicht so ist, wie in London, dass meist keine Maske getragen wird. Sondern dann sind idR OP-Masken vorgesehen. Also müsste man ermitteln: Welchen Zusatznutzen haben FFP2- gegenüber OP-Masken. Auch OP-Masken halte ich nicht für nutzlos. Die Einführung der Pflicht hatte btw. in BY, dazu geführt, dass Masken kurzfristig wieder deutlich schlechter verfügbar waren und teurer wurden. Also es war nicht ratsam, das ohne Vorankündigung von heute auf quasi morgen so zu beschließen. In z.B. Bremen (hohe Omikron-Anteil) ist FFP2 jetzt auch im Handeln verpflichtend. Kann mir schon vorstellen, dass noch manche BL nachziehen, weil Masken in D als mildes Mittel gelten.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 08.01.2022, 15:28, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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Die korrekt getragene FFP2 Maske wird die verschiedenen Varianten gleich wirksam rausfiltern. Weil die Filterwirkung des Gewebes ja von einem etwas anders aussehenden Spikeprotein nicht verschlechtert wird.
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