Trigger durch Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
urmely
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 58
Beiträge: 192

Beitrag Mi., 29.09.2021, 11:01

Die Aversion meine Theras gegenüber der neuen Psychiaterin scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Wunderbar :evil: Auch sie konnte sich eine kleine Seitenbemerkung bezüglich seines Arbeitens nicht verkneifen.

Der Termin bei ihr war eigentlich recht gut. Ich fand es irritierend, dass sie von Hand in einem dicken Notizbuch mitschrieb, aber sie hat gezielt Fragen gestellt und so ziemlich schnell viele Infos beisammen gehabt. Was ich irritierend fand war ihre Bemerkung, dass sie bei mir keine Traumafolgestörung erkennen kann, da war ich 10 Minuten bei ihr drin.

Sie hat mir 2 Kliniken genannt, die sie gut findet. Ich soll jetzt erst mal meine Depression in den Griff bekommen und dann schauen, was dahinter steckt. Klingt erst mal nach einem Plan. Ich hab mir die Kliniken angeschaut und 1 davon für mich gestrichen. Ich kann mir nicht vorstellen in eine anthroposophische Psychoklinik zu gehen. Bei der anderen Klinik habe ich angerufen und wurde gleich gefragt, ob ich in psychotherapeutischer Behandlung bin, denn dann brauch ich ein Schreiben vom Therapeuten, warum ich stationär behandelt werden muss, die Einweisung von der Psychiaterin reicht dann nicht.
Also hab ich dem Thera eine Mail geschickt und ihn gebeten, das für mich zu machen. Bin mal gespannt, was als Antwort kommt. Ich habe ja das Gefühl, dass er das blockieren wird... aber vielleicht bin ich echt auch schon paranoid.

Die Psychotherapeutin, die ich um eine Art Supervisionsstunde gebeten hatte, hat geantwortet, dass sie Sprechstundentermine während einer woanders laufenden Therapie nicht machen darf, wollte aber wissen, worum es geht. Ich hab ihr das jetzt mal per Mail umrissen und gefragt, ob eine privat bezahlte Stunde möglich wäre.

Das hat aber dann auch erst einmal den Plan, bei dem neuen Therapeuten ein Gespräch zu vereinbaren vereitelt. Ich muss erst herausfinden, ob das wirklich nicht einfach so möglich ist. Eigentlich wollte ich ja erst hingehen und dann erzählen, dass ich in Therapie bin und wechseln möchte. Jetzt muss ein Plan B her :-(

Über meinen Wunsch nach einer erneuten ADHS-Medikation war die Psychiaterin nicht sehr begeistert, auch angesichts meiner Leberwerte. Falls ich es beim nächsten Termin in 6 Wochen immer noch will, soll ich eine ganze Latte Blutwerte und ein aktuelles EKG mitbringen. Mal schauen, was sich bis dahin tut.

Insgesamt tut es gut, dass etwas in Bewegung kommt, ich muss nur aufpassen, dass ich mich nicht zu Schnellschüssen hinreißen lasse.

Werbung

Benutzeravatar

caduta
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 54
Beiträge: 358

Beitrag Mi., 29.09.2021, 12:51

Hmmm urmely,

Ich habe gerade noch einmal den Thread quergelesen. Man muss schon ehrlicherweise sagen, dass du ziemlich kompliziert auf mich wirkst und aus meiner Sicht bei vielen deiner Beispiele hier im Thread komplett überreagiert hast. Und anschließend erwartest du dann, dass alle rundherum deine Sicht der Dinge für die Richtige halten.

Mag sein, dass das deine psychische Störung ist. Aber wenn du wirklich(!) etwas ändern möchtest, wäre es vielleicht gut wenn du dir in einem ersten Schritt genau das eingestehst, nämlich, dass du offenbar dazu neigst viele Situationen (aus welchen Gründen auch immer) subjektiv als Angriff auf dich zu interpretieren und entsprechend überzureagieren obwohl objektiv nichts dramatisches passiert ist.

Und wenn du diesen Schritt einmal geschafft hast, dann kannst du auch sinnvoll mit (d)einem Therapeuten an diesen Problemen / Überreaktionen / fehlerhaften Interpretationen arbeiten. Im Moment habe ich eher den Eindruck, dass du vor allem von allen (therapeutischen) Seiten betüddelt werden möchtest.

Ob das jetzt unbedingt dieser Therapeut sein muss, kann ich nicht sagen. Ich habe aber den Eindruck, dass das Bild, welches du hier von dem Therapeuten zeichnest sehr stark durch deine Interpretationssicht eingefärbt ist.

caduta


Waldschratin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4199

Beitrag Mi., 29.09.2021, 13:14

Selbst wenn das so ist, caduta : Der Thera scheint ja nicht damit umgehen zu können.
Und das ist schließlich ausschlaggebend.
Mag da ein Klient noch so`n Therpeutenschreck sein, da muss der halt dann auch mal Farbe bekennen und bei sich gucken, ob er das packen kann oder nicht. Und dann bitte aufrichtig damit umgehen, und es nicht dem Klienten als "Schuld" unterjubeln! Das geht gar nicht! :kopfschuettel:

Benutzeravatar

diesoderdas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3694

Beitrag Mi., 29.09.2021, 13:48

urmely hat geschrieben: Mi., 29.09.2021, 11:01
Die Psychotherapeutin, die ich um eine Art Supervisionsstunde gebeten hatte, hat geantwortet, dass sie Sprechstundentermine während einer woanders laufenden Therapie nicht machen darf, wollte aber wissen, worum es geht. Ich hab ihr das jetzt mal per Mail umrissen und gefragt, ob eine privat bezahlte Stunde möglich wäre.
Huch, kann mich jetzt täuschen, aber ich meine, psychotherapeutische Sprechstundentermine sind auch während laufender Therapie möglich.

Werbung

Benutzeravatar

Sydney-b
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 50
Beiträge: 3676

Beitrag Mi., 29.09.2021, 16:32

So wie diesoderdas es beschreibt, kenne ich es auch.
Vielleicht darf man das aber nur, wenn Patienten wechseln wollen?
Und Supervisionsstunden werden anders verrechnet?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
urmely
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 58
Beiträge: 192

Beitrag Mi., 29.09.2021, 16:37

Sydney-b hat geschrieben: Mi., 29.09.2021, 16:32 So wie diesoderdas es beschreibt, kenne ich es auch.
Vielleicht darf man das aber nur, wenn Patienten wechseln wollen?
Und Supervisionsstunden werden anders verrechnet?
Dann muss ich bei dem anderen Therapeuten wohl direkt sagen, dass ich wechseln will.
Dann muss es halt so laufen.

Benutzeravatar

diesoderdas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3694

Beitrag Mi., 29.09.2021, 19:44

Nö, das musst du dem ja nicht sagen.
Kannst beim neuen Therapeuten ja einfach so tun, als ob du auf der Suche nach einem neuen bist - und es dir dann halt anders überlegst, wenn du nicht magst.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
urmely
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 58
Beiträge: 192

Beitrag Fr., 01.10.2021, 10:53

Am Mittwochnachmittag war ich noch bei meiner Körpertherapeutin. Ich hatte sie vorher gebeten, ob sie mit mir mal das Chaos mit meinem Thera anschauen kann und das haben wir getan.

Sie hat eine interessante These geäußert, was meine Kommunikation mit dem Thera angeht. Sie weiß aus einem Gespräch davor, dass es bei mir sexuellen Missbrauch gab. Sie hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen kann, dass das Kommunikationsproblem vielleicht dadurch entstehen kann, dass ich einen männlichen Therapeuten habe, der da etwas in mir triggert bezüglich des Missbrauchs. Sie selbst hatte nämlich eine solche Erfahrung während einer Reha gemacht, wo sie mit dem männlichen Therapeuten Stress hatte und es sich dann in der Arbeit gezeigt hatte, dass es mit einer Missbrauchsgeschichte bei ihr zusammenhing.

Auf einmal erscheint mir das total plausibel :red: Es gab vor rund 25 Jahren Missbrauch durch meinen damaligen Chef, das ging über mehrere Monate. Es gibt tatsächlich zwischen den Personen des damaligen Chefs und meines Theras durchaus einige Parallelen: ähnliches Alter, ähnliche unkonventionelle Art, sogar optisch. Dieser Chef damals war für mich gleichzeitig eine starke Vertrauensperson und mein einziger Halt in einer schwierigen persönlichen Zeit (das zu erklären ist eine lange Geschichte). Letztendlich endete alles damit, dass er Knall auf Fall die Firma verließ und mich quasi dort alleine "unter Feinden" zurückließ.

Vielleicht hat mein Thera da tatsächlich in mir eine Abwehr ausgelöst, die ich persönlich gar nicht wahrnehme, die aber erklären würde, warum er mich als aggressiv wahrnimmt, obwohl ich selbst mich für komplett harmlos in diesem Moment halte.

Ich habe ihm noch Mittwochabend kurz gemailt, ob wir beim nächsten Termin in 2 Wochen über das Thema Missbrauch reden können und von ihm auch schon Antwort bekommen, dass das klar geht.

Auch die von der Psychiaterin vorgeschlagene Klinik findet er gut und passend für mich.

Jetzt hab ich wieder so ne doofe Hoffnung, dass es doch mit ihm weitergehen kann und ignoriere dabei all die verletzenden Dinge, die er mir schon an den Kopf geworfen hat :shocked:


Waldschratin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4199

Beitrag Fr., 01.10.2021, 11:28

urmely hat geschrieben:Ich habe ihm noch Mittwochabend kurz gemailt, ob wir beim nächsten Termin in 2 Wochen über das Thema Missbrauch reden können
Urmely, in 20-25 min, im Ernst?
Wie stellst du dir denn vor, dass das ablaufen soll? Nicht nur aussprechen, den Thera mit seinen Reaktionen (oder Nicht-Reaktionen) dazu aushalten und dann soll er ja bestimmt auch noch ein paar Takte sagen dazu?
Das passt doch in 20-25 min gar nicht rein.
Außer mit Gewalt "abgespult".
Und die Folgen für dich danach? Was es auslöst etc.? Da stehst du dann wieder zwei Wochen alleine da.
Mir stellen sich da ehrlich gesagt die Nackenhaare, alleine wegen der Rahmenbedingungen schon. Da braucht der Thera noch gar nix Schiefes dazu geliefert haben...

Kannst du dein Vorhaben vielleicht vorher noch mit der Körperthera absprechen, dass die dann da sein könnte für dich?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
urmely
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 58
Beiträge: 192

Beitrag Fr., 01.10.2021, 11:36

Waldschratin hat geschrieben: Fr., 01.10.2021, 11:28 Urmely, in 20-25 min, im Ernst?
Der Termin ist jetzt auf 50 Minuten geplant. Ich weiß auch nicht, da ist immer wieder die Hoffnung, dass es doch mit ihm noch gut wird. Die Psychiaterin hat mich mit ihrem "ich sehe bei Ihnen kein Trauma" nach nur ein paar Minuten halt schon wieder total verschreckt.
Waldschratin hat geschrieben: Kannst du dein Vorhaben vielleicht vorher noch mit der Körperthera absprechen, dass die dann da sein könnte für dich?
Ich schau sowieso, dass ich die Termine bei ihr Mittwoch oder Donnerstag habe und sie sehe ich zum Glück wöchentlich. Aber sie ist für mich auch kurzfristig zumindest per Whatsapp erreichbar. Sie bietet mir gerade die Sicherheit an, die mein Thera vermissen lässt.

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9792

Beitrag Fr., 01.10.2021, 12:33

urmely hat geschrieben: Fr., 01.10.2021, 11:36 Der Termin ist jetzt auf 50 Minuten geplant. Ich weiß auch nicht, da ist immer wieder die Hoffnung, dass es doch mit ihm noch gut wird. Die Psychiaterin hat mich mit ihrem "ich sehe bei Ihnen kein Trauma" nach nur ein paar Minuten halt schon wieder total verschreckt.

Du willst bei dem seltsamen Therapeuten auf Teufel komm raus an eine positive Zukunft glauben obwohl nichts dafür spricht.

Hast du auch in deiner Herkunftsfamilie nie aufgehört zu hoffen dass der lieblose Täter dich irgendwann doch noch "lieben" wird? Was dann nie passiert ist? Das ist ein Muster, Liebe und Zuwendung von Leuten zu erhoffen wo sie einfach nicht zu bekommen sind. So wie wenn man sich in der Sahara hinstellt und hofft dass es doch endlich mal regnen muss?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
urmely
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 58
Beiträge: 192

Beitrag Fr., 01.10.2021, 12:41

münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 01.10.2021, 12:33 Du willst bei dem seltsamen Therapeuten auf Teufel komm raus an eine positive Zukunft glauben obwohl nichts dafür spricht.

Hast du auch in deiner Herkunftsfamilie nie aufgehört zu hoffen dass der lieblose Täter dich irgendwann doch noch "lieben" wird? Was dann nie passiert ist? Das ist ein Muster, Liebe und Zuwendung von Leuten zu erhoffen wo sie einfach nicht zu bekommen sind. So wie wenn man sich in der Sahara hinstellt und hofft dass es doch endlich mal regnen muss?
Du hast absolut recht. Ich habe immer noch vor, nächste Woche einen Termin bei dem anderen Therapeuten hier am Ort zu vereinbaren. Er hat halt so doofe Telefonzeiten, dass ich das nur mittwochs probieren kann und diese Woche ging es nicht.

Trotzdem ist es tatsächlich so, dass ich diese blöde Hoffnung bisher nicht los werde, so sehr ich vom Kopf her auch weiß, dass das absoluter Mist ist.

Zumindest sollte ich noch so lange bei ihm bleiben, bis ich die Klinikeinweisung und Bestätigung endlich habe.

Benutzeravatar

Kreativus50
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 50
Beiträge: 316

Beitrag Fr., 01.10.2021, 12:52

Liebe urmely,

ich freue mich, dass Du so aktiv für Dich sorgst und mutig weiter machst. Habe den Eindruck, die Körperthera ist was total Hilfreiches, um das Chaos zu sortieren und erstmal zu verstehen, was da passiert.
Mache ja selber Körperthera und das bringt mich immer wieder auf den Boden. Immer wieder Orientierung, weil in mir viele kleine Unsicherheiten oft ein riesiges inneres Chaos und heftige Reaktionen auslösen. Und wahrnehmen, was gehört ins Jetzt und was wird durch alte Erfahrungen gespeist.

Falls ich es überlesen habe: Ist das mit der fehlenden Antwort der KK auf den Therapieantrag geklärt? Hat der Thera ( bei dem ich wahrscheinlich aufgrund seines Verhaltens auch so meine Schwierigkeiten hätte, genau wie Du ) den Antrag überhaupt eingereicht?

Das was Du neulich schriebst, dass er sich selbst als Profi / Autorität sieht, Dir ja soooo vieeelle Stunden (mehr als allen anderen) gewidmet hat ... Boah, das macht mich wütend.
Damit stellt er sich über Dich. Und schiebt Dir ja klar die ganze Verantwortung zu, weil Du angeblich so schwierig bist. Ne, das ist nicht richtig und ich nehme Dich hier ganz, ganz anders wahr. Im Übrigen würde ich das was er Dir da an Terminen bietet nicht als hilfreich und nichtmal als Therapie bezeichnen. Ich halte das für eine falsche, destabilisierende Behandlung.
Und tappe bitte nicht in die Dankbarkeitsfalle bei ihm.

Lass Dich nicht klein machen. Ich wünsche Dir, dass Du möglichst lange und ausreichend die Körperthera finanzieren kannst. Vielleicht gäbe es da auch noch Möglichkeiten, Gelder aufzutreiben dafür. Denn da habe ich das Gefühl, was Du schreibst, dass Du dort auf Augenhöhe hilfreich behandelt wirst. Wenn Du da bleiben könntest, dann brauchtest Du den andern Thera ja auch nicht mehr.

Das mit der Hoffnung " dass da doch noch alles gut wird " hört sich für mich auch bissel an, als würde bei Dir da schon einiges reinspielen, was aus der Geschichte mit dem Ex-Chef zurückgeblieben ist. Also dass Du dort was " abarbeitest " . Aber bitte lass Dir, wenn Du mit dem Thera darüber sprichst nicht einreden, damit wärst ja NUR DU das Problem. Ich sehe das nicht so. Denn was er da von sich gibt ist z.T. unter aller Kanone. Ich denke, es ist von beidem was.

Zum Thema "Hoffnung" hat Damit Charf einen guten Beitrag auf YouTube gemacht (wahrscheinlich auch auf Ihrer Homepage zu finden). Der hat mir sehr geholfen, bei mir zu verstehen, warum ich mich lange aus einer schädlichen Therapie nicht lösen konnte.

Dies ist aber bitte nur als mein subjektiver Senf und als Denkanstoß zu verstehen. Ich erhebe keinen Anspruch, dass ich Recht habe ☺️

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
urmely
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 58
Beiträge: 192

Beitrag Fr., 01.10.2021, 14:11

Kreativus50 hat geschrieben: Fr., 01.10.2021, 12:52 ich freue mich, dass Du so aktiv für Dich sorgst und mutig weiter machst. Habe den Eindruck, die Körperthera ist was total Hilfreiches, um das Chaos zu sortieren und erstmal zu verstehen, was da passiert.
Ja, aber sie hat Mittwoch schon auch gesagt, dass sie nicht die Therapie für die Therapie machen möchte :-)
Ich bin immer wieder erstaunt, was sie mit mir mache, wobei wir gerade gar nicht mit "Körper" arbeiten, sondern rein mit Imagination.
Kreativus50 hat geschrieben: Falls ich es überlesen habe: Ist das mit der fehlenden Antwort der KK auf den Therapieantrag geklärt? Hat der Thera ( bei dem ich wahrscheinlich aufgrund seines Verhaltens auch so meine Schwierigkeiten hätte, genau wie Du ) den Antrag überhaupt eingereicht?
Der Bescheid der Krankenkasse kam gestern. Ich denke, er hat ihn dann wohl doch erst nach seinem Urlaub hingeschickt.
Kreativus50 hat geschrieben: Das was Du neulich schriebst, dass er sich selbst als Profi / Autorität sieht, Dir ja soooo vieeelle Stunden (mehr als allen anderen) gewidmet hat ... Boah, das macht mich wütend.
Damit stellt er sich über Dich. Und schiebt Dir ja klar die ganze Verantwortung zu, weil Du angeblich so schwierig bist. Ne, das ist nicht richtig und ich nehme Dich hier ganz, ganz anders wahr. Im Übrigen würde ich das was er Dir da an Terminen bietet nicht als hilfreich und nichtmal als Therapie bezeichnen. Ich halte das für eine falsche, destabilisierende Behandlung.
Und tappe bitte nicht in die Dankbarkeitsfalle bei ihm.
Im Moment steck ich da wohl drin, in dieser Falle. Aber da komm ich hoffentlich auch wieder raus.
Kreativus50 hat geschrieben: Ich wünsche Dir, dass Du möglichst lange und ausreichend die Körperthera finanzieren kannst. Vielleicht gäbe es da auch noch Möglichkeiten, Gelder aufzutreiben dafür. Denn da habe ich das Gefühl, was Du schreibst, dass Du dort auf Augenhöhe hilfreich behandelt wirst. Wenn Du da bleiben könntest, dann brauchtest Du den andern Thera ja auch nicht mehr.
Auf absehbare Zeit kann ich das noch finanzieren, zumal die Therapeutin extrem nett ist und mir nur 1 Stunde berechnet, obwohl ich meistens mindestens 1,5 Stunden bei ihr bin. Sie meinte Mittwoch, ich soll mir mein schlechtes Gewissen gleich wieder abgewöhnen, es wäre ihre Entscheidung, wie lange eine Einheit dann tatsächlich ist. :red:
Kreativus50 hat geschrieben: Das mit der Hoffnung " dass da doch noch alles gut wird " hört sich für mich auch bissel an, als würde bei Dir da schon einiges reinspielen, was aus der Geschichte mit dem Ex-Chef zurückgeblieben ist. Also dass Du dort was " abarbeitest " . Aber bitte lass Dir, wenn Du mit dem Thera darüber sprichst nicht einreden, damit wärst ja NUR DU das Problem. Ich sehe das nicht so. Denn was er da von sich gibt ist z.T. unter aller Kanone. Ich denke, es ist von beidem was.
Diese Geschichte mit dem Ex-Chef ist gerade extrem präsent und mir fallen immer mehr Dinge ein. Noch geht es mir aber nicht schlecht damit. Leider sehe ich auch immer mehr Parallelen zu der Situation mit meinem Therapeuten. Ich bin mal gespannt, was der mir auf die Frage antworten wird, ob Therapie mit ihm dann überhaupt noch möglich ist.
Kreativus50 hat geschrieben: Zum Thema "Hoffnung" hat Damit Charf einen guten Beitrag auf YouTube gemacht (wahrscheinlich auch auf Ihrer Homepage zu finden). Der hat mir sehr geholfen, bei mir zu verstehen, warum ich mich lange aus einer schädlichen Therapie nicht lösen konnte.
Danke für den Tipp, ich kannte sie gar nicht. Habe mir gleich das Video zum Thema Hoffnung angeschaut und werde mich auch mit ihren anderen Videos noch beschäftigen. Es ist erstaunlich, ich dachte immer, ich bin alleine so komplett verquer, aber so viele Themen, die sie behandelt und die mich auch betreffen, scheinen durchaus eher Standard zu sein.
Kreativus50 hat geschrieben: Dies ist aber bitte nur als mein subjektiver Senf und als Denkanstoß zu verstehen. Ich erhebe keinen Anspruch, dass ich Recht habe ☺️
Ich danke für deinen Input!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
urmely
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 58
Beiträge: 192

Beitrag Di., 12.10.2021, 19:28

Wieder einmal beim Psychodoc gewesen. Eigentlich war ich die letzten Tage echt ruhig und gelassen, was den Termin bei ihm angeht. Fast sogar eher gleichgültig. Ich dachte echt, es ist mir egal.

Heute mittag bin ich aber dann extrem nervös geworden. Ich war relativ früh in der Stadt, bin dann noch ein bisschen durch den Hofgarten gelaufen und wäre 5 Minuten vor Termin eingetroffen, wenn nicht mein Jüngster mir Whatsapps geschrieben hätte. Er war ohne Impfnachweis beim Friseur und die haben ihn natürlich nicht dran genommen. So bin ich erst 1 Minute vor Termin da gewesen.

Als ich kam saß er in seinem Büro. Ich stand erst rum, dann irgendwann bat er mich, meine Karte einlesen zu lassen und anschließend durfte ich ins Sprechzimmer sitzen.

Er kam rein und fragte, wie ich mich fühle. Ich meinte sarkastisch "wunderbar". Er wunderte sich etwas und ich erklärte ihm, dass ich jetzt sogar schon mit Angst zu ihm komme. Eigentlich hätte ich ihm gerne erklärt, woher die Angst kommt und auch mit ihm geklärt, warum er immer wieder mit mir so umspringt. Aber er lässt da absolut kein Gespräch darüber zu. Er hat immer wieder abgeblockt, selbst meine simple Aussage, dass ich Sicherheit von ihm brauche. Das Maximale war, dass er irgendwas gemeint hat von wegen, er hätte sicher in den letzten Wochen das Eine oder Andere gesagt, was schwer für mich war (ich weiß nicht mehr genau, wie er es ausgedrückt hat)... auf jeden Fall endete es mit der Aussage "so bin ich". Das ist für mich echt ein Trigger, weil man sich so aus allem herausreden kann.

Eigentlich wollte ich heute ganz selbstbewusst für meine Dinge eintreten, zumal ich ja gestern mit der Praxis hier am Ort telefoniert habe und mich auf die Warteliste habe setzen lassen, Wartezeit ca. 4 Monate, leider auch vorher kein Vorgespräch. Aber irgendwie war ich wieder nur total nervös und unsicher.

Er hat mich dann noch nach dem Termin bei der Psychiaterin gefragt. Ich habe ihm gesagt, dass der Termin besser war, als ich es nach seiner Warnung gedacht hätte. Er wollte wissen, wie lange der Termin war, aber das wusste ich nicht, ich hatte nicht auf die Uhr geschaut. Ich weiß nur, dass ich mir nicht gedrängt vorgekommen bin. Ich habe dann aber auch erwähnt, dass sich die Psychiaterin schon in den ersten 5 Minuten geäußert hat, sie würde bei mir kein Trauma sehen. Da hatte er wieder Oberwasser und hat sich darüber ausgelassen, dass viele Psychiater und auch Therapeuten das nicht so erkennen.

Der Doc hat mir dann wieder eine Art Vorlesung gehalten. Dass ich als Strategie erlernt hätte, mich zu unterwerfen, bzw. immer zu schauen, was von mir verlangt wird und dementsprechend zu agieren. Damit hat er sicher recht. Das hat auch, und das sagt er auch, dazu geführt, dass ich mich verleugnet habe. Und dass ich ja wohl einsehen müsste, dass diese Strategie nichts gebracht hat und ich eine andere Strategie bräuchte. Er fing davon an, dass diese Entscheidung, mich so zu verhalten, schon sehr früh in meiner Kindheit gefallen ist, dass ich aber sehen muss, dass ich mir dadurch auch vieles nicht ermöglicht habe, was ich hätte erreichen können. Und wieder die Betonung meiner Intelligenz, die ich nicht genutzt habe, à la "das wäre Ihr Preis gewesen".

Ich sitz dann immer da und höre zu. Es ist ja nicht so, dass er nicht in vielem recht hätte, aber eigentlich war mein Anliegen heute ein ganz anderes. Ich wollte mit ihm den Fragebogen für die Klinik durchgehen und darüber reden, warum es zwischen uns immer wieder zu solchen "Verstrickungen" kommt, auch im Zusammenhang mit einem Missbrauch vor 25 Jahren, der da vielleicht mit reinspielen könnte. Darüber hatten wir nach dem letzten Termin kurz gemailt und es für den heutigen Termin vorgesehen. Er wollte aber nicht darüber reden sondern fragte nach dem Fragebogen. Also kümmerten wir uns um den Fragebogen, bzw. darin die Frage, welche Beschwerden ich denn hätte. Da war er wirklich hilfreich.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag