Corona-privat: Alltag im Zeichen des Virus

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kaja
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Beitrag Di., 07.04.2020, 07:33

Zumindest in D ist nicht mehr die Durchseuchung das Ziel, denn das würde viel zu lange dauern, sondern die Fallzahlen so weit zu reduzieren, dass man wieder auf Containment zurück fahren kann.

Die Strategie soll gefahren werden bis es einen Impfstoff gibt, weil dieser zeitlich deutlich vor einer Durchseuchung verfügbar sein wird.
After all this time ? Always.

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montagne
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Beitrag Di., 07.04.2020, 13:31

@Pandas du hast es immer noch nicht verstanden, was ich meine. Macht nüscht.
amor fati


mio
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Beitrag Di., 07.04.2020, 16:46

Ja, und selbst bei dieser Strategie wird man sich höchst wahrscheinlich immer um den Faktor 1 rumbewegen und gegebenenfalls wieder gegensteuern müssen um nicht in ein exponentielles Wachstum reinzuschlittern.

Wer momentan von einem baldigen Zustand wie "vorher" träumt der täuscht sich meiner Auffassung nach gewaltig, diesen Zustand werden wir für lange Zeit nicht zurückbekommen. Ich denke wir können von Glück reden wenn wir funktionierende Instrumente an die Hand bekommen die eine Risikoeinschätzung kontrollierter möglich machen und wenn wir die Übertragungssituationen klarer definieren/minimieren können. Aber auch das könnte von den "Uneinsichtigen" torpediert werden.

Ich erlebe zwar die meisten Menschen um mich herum als einsichtig, aber es gibt leider auch viele die es immer noch nicht ernst genug nehmen. Und ich lebe mitten in einem der zeitweiligen "Hotspots", nicht nur in Bezug auf die Stadt sondern auch in Bezug auf den Stadtteil. Dennoch habe ich zB. bei einem abendlichen Gang um den Block von ca. 1km drei Gruppen von 10 Leuten die vorm Kiosk stehen und gemeinsam Bier trinken beobachtet und ich beobachte es auch nach wie vor sehr oft dass gerade die 20-30jährigen in Kleingruppen von 2-3 Leuten unterwegs sind und sich einen feuchten Kehricht um den mittlerweile ja sogar vorgeschriebenen Abstand scheren und keinen Millimeter ausweichen oder sich lustig zu dritt mit einem Einkaufswagen im Supermarkt verlustieren und sich dabei dann noch an einen randrängeln.

Und ich beobachte auch, dass Regeln sehr "frei" interpretiert werden. Neulich wurde ich sogar "eingeladen" doch mal vorbeizukommen wenn mir langweilig ist, man herzt sich halt nicht...Abstand wird aber sicher auch nicht gehalten so wie ich meine Pappenheimer kenne. Und mein Oberpappenheimer diesbezüglich hat nichts bessers zu tun als mal eben ins Nachbarbundesland zu fahren (was eigentlich untersagt ist, er hat aber auf dem Papier noch seinen Hauptwohnsitz dort) um seine Familie die er gerade erst zu Gunsten einer "Neuen" verlassen hat zu besuchen. Vor Corona hatte er das nicht so dringend nötig...jetzt bleiben nicht mehr so viele "willige" Kontakte, da wird halt mitgenommen was mitgenommen werden kann. Und so wird dann aus 1+1 schnell 1+1+1+1+1+1+1+1+1. Hauptsache er wird von irgendwem angehimmelt. Als könnte man nicht für ein paar Wochen auch mal telefonieren oder skypen und gut ist. Geht ja wenn ER es will auch.

Wenn es den Leuten jetzt schon schwer fällt mal Verzicht oder Geduld zu üben dann frage ich mich wie das langfristig funktionieren soll. Im besten Falle über gegenseitige soziale Kontrolle nur dass uns die eben auch nicht vor den Leuten bewahrt die gut im "so tun als ob" sind. So sehr ich persönlich dieses größtenteils freiwillige Konzept schätze, so sehr befürchte ich auch, dass es nicht aufgehen könnte weil sich einige halt gar nicht freiwillig beschränken können oder wollen und weil ihnen die anderen schlichtweg egal sind oder sie sich selbst für "unbesiegbar" halten.

Im Grunde kann man nur hoffen, dass es sich dabei um eine kleine zu vernachlässigende Minderheit handelt. Mittlerweile bin ich mir allerdings nicht mehr so sicher, ob sich diese Hoffnung halten lässt oder ob wir es nicht doch mit einem durchaus nennenswerten Teil der Bevölkerung zu tun haben der sich so assozial verhält und dann könnte das eben alle schönen "Pläne" zu nichte machen.

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lisbeth
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Beitrag Di., 07.04.2020, 19:21

Für alle, die am Karfreitag noch nix vor haben...
Songs für die Seele am Karfreitag

Deutschland im Ausnahmezustand: Keine Konzerte, kein Kino, keine Restaurantbesuche, stattdessen Kontaktsperre, Quarantäne, Isolation. Was hilft gegen die Ängste, gegen die Sorgen und gegen die Vereinsamung?
Emotional Rescue - Songs für die Seele

Machen Sie mit!
Deshalb wollen wir von Ihnen wissen, welche Lieder Ihnen momentan besonders zu Herzen gehen. Welches Lied spendet Ihnen Trost in diesen wirren Zeiten? Welches Lied bringt Sie leichter durch die Einsamkeit? Mit welchem Lied verbinden Sie eine besonders schöne Begebenheit in der momentanen Corona-Krise? Wir spielen Ihre Rettungsmusik - den ganzen Tag am Karfreitag, den 10. April, bei unserem Radioday "Emotional Rescue - Songs für die Seele".
https://www.radioeins.de/programm/sendu ... al-rescue/
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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thundercook
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Beitrag Do., 09.04.2020, 21:02

Mir graut es schon davor, wenn dieser "Ausnahmezustand" wieder vorbei sein wird. Die letzten Wochen waren einige der angenehmsten meines Lebens. Mein Leben war und ist 1 zu 1 wie davor, bloß dass ich von zuhause arbeite. Ansonsten hatte sich nichts, aber auch wirklich gar nichts geändert. Herrlich ist es dagegen zu sehen, wie die anderen Menschen dagegegen gar nicht mit der Situation zurecht kommen. In den Zeitungen und TV-Beiträgen kommen immer wieder sogenannte Experten und Psychologen zu Wort, die alle haargenau wissen, wie man diesen Ausnahmezustand und die Isolation überlebt :lol: Die meisten Menschen sind wie Kinder, die nie gelernt haben sich mit sich selbst zu beschäftigen, keinerlei Langeweile ertragen und unmittelbar weinen, wenn man ihnen auch nur irgendwas wegnimmt im Leben.

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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 09.04.2020, 21:20

thundercook hat geschrieben: Do., 09.04.2020, 21:02 Mir graut es schon davor, wenn dieser "Ausnahmezustand" wieder vorbei sein wird. Die letzten Wochen waren einige der angenehmsten meines Lebens. Mein Leben war und ist 1 zu 1 wie davor, bloß dass ich von zuhause arbeite. Ansonsten hatte sich nichts, aber auch wirklich gar nichts geändert.
(…)
Die meisten Menschen sind wie Kinder, die nie gelernt haben sich mit sich selbst zu beschäftigen, keinerlei Langeweile ertragen und unmittelbar weinen, wenn man ihnen auch nur irgendwas wegnimmt im Leben.
Mein Leben hat sich deutlich verändert. Ich sehe einen Großteil meiner Freunde, Familie und Kollegen nicht. Auch gehe ich gerne ins Kino, Theater oder ins Restaurant.

Deinen Vorwurf hier bezüglich der meisten Menschen kann ich nicht bestätigen. Als Jammern auf hohem Niveau hingegen sehe ich es, wenn jemand Grauen bei dem Gedanken empfindet, dass der Ausnahmezustand irgendwann beendet sein wird.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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thundercook
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Beitrag Do., 09.04.2020, 21:25

Komischerweise wird immer als erstes beklagt, dass man nicht mehr ins Kino könne. Das ist für mich jammern auf hohem niveau: Rumheulen, dass man nicht mehr 20 Euro für das Gucken eines Films ausgeben kann, den man sich für lau im Netz ziehen könnte.

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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 09.04.2020, 21:28

thundercook hat geschrieben: Do., 09.04.2020, 21:25 Komischerweise wird immer als erstes beklagt, dass man nicht mehr ins Kino könne.
Tatsächlich? Ich kenne tatsächlich niemanden, der das beklagt.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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thundercook
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Beitrag Do., 09.04.2020, 21:35

:-o

.................


mio
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Beitrag Do., 09.04.2020, 22:27

thundercook hat geschrieben: Do., 09.04.2020, 21:02 die nie gelernt haben sich mit sich selbst zu beschäftigen, keinerlei Langeweile ertragen
Da ist leider viel wahres dran. Ich habe einige Zeit vor Corona mal gemeinsam mit zwei Kollegen einen Podcast zum Thema "Selbst-Dating" gehört und dachte mir nur: What the fuck?"

Die beiden waren sich aber einig, dass ihnen das extrem schwer fällt und dass sie sich das stärker vornehmen wollen.

Nu, jetzt haben sie die Möglichkeit dazu, bisher scheint es aber nur bedingt zu klappen mit dem zufriedenen Selbst-Dating.

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Kaonashi
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Beitrag Fr., 10.04.2020, 08:37

thundercook hat geschrieben: Do., 09.04.2020, 21:02Die letzten Wochen waren einige der angenehmsten meines Lebens.
Das geht mir sehr ähnlich. Von dem her sollte ich mir wünschen, dass es noch lange so bleibt wie es ist. Denke nur, für viele andere Leute wäre das sehr schlecht.
Vor allem am Arbeitsplatz ist es für mich fast wie Urlaub, weil plötzlich alle Besprechungen wegfallen, viel weniger Leute anrufen und ich endlich mal in Ruhe arbeiten kann. Ich habe in den letzten 3 Wochen fast alle meine Rückstände aufgearbeitet. So viel überflüssiges Zeug wird jetzt gerade als überflüssig entlarvt, wo zu anderen Zeiten die Leute gesagt haben, dass man das unbedingt machen muss, supermega wichtig. Muss man gar nicht. Hoffentlich bleibt wenigstens ein kleiner Teil dieser Erkenntnis auch später noch erhalten... aber ich fürchte, dann kommt doch wieder die Ansage, dass man diese supermega wichtigen Dinge jetzt wieder machen muss, auch wenn es ohne viel besser ging.

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ENA
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Beitrag Fr., 10.04.2020, 22:06

Sagt mal, wenn ihr Auto fahrt und jemanden mitnehmt, der nicht mit Euch im Haushalt wohnt: Wo steigt ihr dann ein bzw. eher: wo sitzt die andere Person?

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thundercook
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Beitrag Fr., 10.04.2020, 22:43

Wenn ich mitgenommen werde steige ich über den Kofferraum ein, kletter dann über die Rücksitzbank und nehme schießlich auf dem Beifahrersitz Platz. Und du?

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ENA
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Beitrag Fr., 10.04.2020, 22:54

Ich fahre selten Auto.

Deine Einsteigweise würde im Ergebnis aber bedeuten, dass der Abstand zwischen Dir und dem Fahren eher keine 1,5 m beträgt.


mio
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Beitrag Fr., 10.04.2020, 22:57

ENA...ich fahre auf dem Dachgepäckträger mit....

Nein, mal im Ernst, für Taxis gibt es zB. die Empfehlung sich nach rechts hinten zu setzen weil da der maximale Abstand besteht.

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