Sie an den Feiertagen stören, unverschämt?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Mo., 11.02.2019, 21:19

stern hat geschrieben: Mo., 11.02.2019, 21:14 Na ja, wenn man einen Therapeuten m Feiertag wegen einer Nichtterminsache kontaktiert, bringt man ihn ja in Zugzwang.
Das ist doch Quatsch. Es kann doch auch sein, dass er das gar nicht bemerkt, dass er versucht wurde zu kontaktieren. Und selbst wenn kann er ja selbst entscheiden ob er handelt oder nicht, dass ist doch kein "Zugzwang". Ein Therapeut legt ja selbst fest auf welchen Wegen er wann und wie für den Patienten erreichbar ist.

Ich finde da sprichst Du den Patienten zuviel Macht zu, wenn Du so argumentierst. Macht, die sie so nicht haben.

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Philosophia
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Beitrag Mo., 11.02.2019, 21:23

mio, ja, mittlerweile ist das alles chic bei mir und ich kann das für mich regeln. War aber nicht immer so. Und ich habe eben einst auch wirklich Dinge mit den Therapeuten erlebt - Holla. Das Dollste war ne aufgezwungene Umarmung, die ich nur hätte abwenden können, wenn ich mich körperlich gewehrt hätte, da sie mir den Weg zum Ausgang versperrt hat und der Meinung war, ich bräuchte das jetzt.
Das mit dem Zugzwang kann ich ein Stück weit nachvollziehen - immerhin könnte es ja sein, dass das Handy nur fürn Notfall an ist, und wenn dann jemand ne Lapalie schreibt....hm. Aber ja, klar, muss der Therapeut sich nicht geben und auch nicht drauf reagieren.
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stern
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Beitrag Mo., 11.02.2019, 21:28

Na ja, wenn man ein Kontaktgesuch auf den Weg bringt, will man ja auch was... und schickt Mails nicht für den Spamordner. Sonst könnte man es es sich gleich sparen, sich zu melden, wenn es beliebig ist, was der Therapeut damit macht. :lol: Erreichtbder Kontakt den Therapeuten, muss er ja entscheiden, was er nun tut.
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mio
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Beitrag Mo., 11.02.2019, 21:33

Natürlich muss er entscheiden was er tut, aber dass ist ja nicht mein Problem und ich "zwinge" ihm damit nichts auf. Sonst dürfte ich ja überhaupt nichts mehr tun aus lauter Sorge dass sich jemand von meiner Handlung zu irgendwas "gezwungen" fühlen könnte. Aber genau so ein Denken meine ich... :kopfschuettel:

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Pianolullaby
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Beitrag Mo., 11.02.2019, 21:34

ein therapeut der abgeklärt und sich abgenzen kann wird sich den Text ansehen und entscheiden,
ob es sich für ihn dringend anhört, und sich melden, oder ob es reicht, kann man morgen klären anhört, und sich dann morgen meldet. Von daher, es liegt meiner Meinung nicht beim Pat. sich zu überlegen ob der Therapeut sich abgrenzen kann.
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Le_na
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Beitrag Mo., 11.02.2019, 21:35

Stern, ich mache das tatsächlich (mit meiner Therapeutin vereinbart) so, dass ich immer wieder mal Mails schicke zu allen möglichen Themen und die so bis zur nächsten Stunde "loswerde". Nur aufschreiben hilft mir leider noch nicht um mich davon zu distanzieren. Ich erwarte bei diesen Mails keine Antwort und auch nicht dass sie vor der Stunde gelesen werden. Manchmal kriege ich trotzdem eine kurze Antwort, manchmal liest sie das was ich schicke vor der Stunde und manchmal erst in der Stunde wenn es dann noch wichtig ist. Kann man sehen wie man will, mir hilft es, sie hat kein Problem mit den Mails und gerät auch nicht unter Zugzwang. Die kann da gut für sich selbst sorgen und ich mich im Normalfall gut begrenzen.

Wobei klar, das wird nicht die Regel sein warum Patienten den Therapeuten kontaktieren.

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Philosophia
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Beitrag Mo., 11.02.2019, 21:38

Pianolullaby hat geschrieben: Mo., 11.02.2019, 21:34 Von daher, es liegt meiner Meinung nicht beim Pat. sich zu überlegen ob der Therapeut sich abgrenzen kann.
Hast du recht - ABER es kommt vor, dass manche es tatsächlich nicht können und dann leidet der Patient gleich mal ein bissl mit. Uncool.
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mio
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Beitrag Mo., 11.02.2019, 21:41

Dann sollte der Patient wenn es zu doll wird sich aber lieber einen anderen Therapeuten suchen als anzufangen den der es nicht kann zu "schützen" um sich damit "selbst zu schützen". Wäre deutlich effektiver. Und wenn es klärbare Einzelsituationen sind dann entsteht halt mal ein Konflikt, so what, was es nicht tun sollte meiner Meinung nach ist, dass es sich zu einer "Rollenumkehr" hin entwickelt bei der dann der Patient den Therapeuten zu "schützen" versucht indem er dessen Grenzen "bedient und erahnt". DAS wäre dann nämlich wirklich verstrickt.

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Philosophia
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Beitrag Mo., 11.02.2019, 21:44

Ja, auf jeden Fall sollte er das Weite suchen, unbedingt!!! Aber das ist eben das, was ich meinte: Wenn der Patient eben noch so drinhängt, dass der sich nicht wagt zu gehen, mio - was dann? (ich kam einst aus solchen Mustern, für mich war das soooo übelst vertraut, dass ich deswegen nen Fehler im System zunächst nicht fand)
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mio
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Beitrag Mo., 11.02.2019, 21:47

Philosophia hat geschrieben: Mo., 11.02.2019, 21:44 Wenn der Patient eben noch so drinhängt, dass der sich nicht wagt zu gehen, mio - was dann? (ich kam einst aus solchen Mustern, für mich war das soooo übelst vertraut, dass ich deswegen nen Fehler im System zunächst nicht fand)
Ich glaube da gibt es wenig wirklich wirksamen Schutz davor, leider. Manchmal müssen "Fehler" geschehen um aus ihnen zu lernen, auch wenn es schmerzhaft ist.

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Philosophia
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Beitrag Mo., 11.02.2019, 21:50

Ja, ein Stück seh ichs auch so. Aber eben nicht nur - dafür wars teilweise zu doll und ich frag mich echt, warum Therapeuten nicht mal überprüft werden.
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Pianolullaby
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Beitrag Mo., 11.02.2019, 21:50

Philosophia hat geschrieben: Mo., 11.02.2019, 21:38
Pianolullaby hat geschrieben: Mo., 11.02.2019, 21:34 Von daher, es liegt meiner Meinung nicht beim Pat. sich zu überlegen ob der Therapeut sich abgrenzen kann.
Hast du recht - ABER es kommt vor, dass manche es tatsächlich nicht können und dann leidet der Patient gleich mal ein bissl mit. Uncool.
Ich habe ja gesagt dass es Ausnahmen gibt,
aber trotzdem liegt es meiner Meinung nach nicht beim Patienten
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stern
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Beitrag Mo., 11.02.2019, 21:53

Natürlich zwingt man bei einem Feiertagskontakt ihm damit auf, sich damit auseinanderzusetzen... außer der Spamordner wäre genauso ok. Aber dann kann man es gleich bleiben lassen, wenn es dann doch nicht so wichtig ist.

Und der Therapeut kann nicht einfach nur seine Grenzen beachten und sich zurücklehnen, wenn dort steht, also mir geht es so schlecht, dass ich Angst habe mich zu schneiden.

Wenn es tatsächlich ein Notfall ist, muss ein Therapeut sogar handeln. Aber auch im Akutfall kann man uU nicht ohne weiteres sagen, kommt mir etwas ungelegen.

Die Seite, dass Patienten damit auch Druck ausüben können, wird in der Diskussion etwas ausgeblendet... und so getan als kann das nie grenzüberschreitend sein.

Stichwort auch: Haftung.
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Philosophia
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Beitrag Mo., 11.02.2019, 21:54

@Piano: Nee, es liegt so oder so nicht beim Patienten! Gar nicht. Und selbst wenn es dann zu einer Rollenumkehr kommt - auch dann eigentlich nicht. Aber ich denke an solche Eventualitäten eben aufgrund meiner Erfahrungen. Das heißt nicht, dass ich dem Therapeuten seine Verantwortung wegnehmen will - aber ich will sie kennen, um sie nicht übernehmen zu müssen.
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Le_na
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Beitrag Mo., 11.02.2019, 21:56

Aber dann muss der Therapeut eben an Feiertagen sein Diensthandy ausmachen wenn er nicht kontaktiert werden möchte oder habe ich da was in der Diskussion verpasst?

Mein Chef hat mal eine what's app Gruppe für arbeitssachen erstellt gegen die wir uns verweigert haben... Abgrenzung eben. Und wenn das nicht geht aus welchen Gründen auch immer muss man solche Handlungsaufforderungen thematisieren und einen Umgang damit finden.
Zuletzt geändert von Le_na am Mo., 11.02.2019, 21:59, insgesamt 1-mal geändert.

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