Was ist das für eine Depressionsform?

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sine.nomine
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Beitrag Mi., 04.10.2017, 18:11

Es gibt Fälle, wo Jugendliche depressiv werden und bleiben. Bei welchem Alter das anfängt ist wohl schwer zu sagen. Depressiv Geborene sind für mich auch schwer vorstellbar. Vielleicht bringen manche die Anlagen mit, besonders wenn ein Elternteil betroffen ist, würde ich meinen.

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Maskerade
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Beitrag Mi., 04.10.2017, 19:24

Hallo alatan

Naja, das ist eine schwierig Frage, denn wenn das Baby schon im Bauch einer schwer depressiven Mutter herangewachsen ist, dann kann es schon sein, daß diese Anlagen und Muster grundgelegt sind, und das Kind tatsächlich von Anfang an zu Depressionen neigt. Nur läßt es sich da vermutlich noch besser beeinflussen.
Liebe Grüße, Maskerade

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alatan
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Beitrag Mi., 04.10.2017, 20:13

Eine Neigung zu einer Störung ist nicht gleichzusetzen mit dem aktuellen Vorhandensein derselben.

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Lockenkopf
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Beitrag Mi., 04.10.2017, 20:20

Kimba&Blacky hat geschrieben: Mi., 04.10.2017, 13:11
~~~ hat geschrieben: Mi., 04.10.2017, 00:09Ich hatte sicherlich auch Zeiten, wo ich nicht arbeiten konnte. Aber das waren dann schlimme Phasen.
Was ist, wenn man quasi von Geburt an so schwer depressiv ist, dass man es gar nicht als krankhaft wahrnimmt? Dann fühlt man sich doch logischerweise nicht schlechter als sonst, wenn man nicht arbeiten kann, weil man dann doch immer relativ schwer depressiv ist, oder? Man kennt dann doch nichts anderes.

Kann man das überhaupt herausfinden?
Eine durchgehende Depression seit frühester Kindheit, das ist die Dysthymia, eine relativ leichte chronische Depression die meist schon seit Kindheit oder Jugend besteht.
Und Ja, das ist dann der Normalzustand des betroffenen Menschen.

Aber es ist keine schwere Depression, kann aber mit schweren oder mittelgradigen Depressiven Episoden einher gehen, welche sich dann mit der Dysthymia abwechseln, eine so genannte Douple Depression.
Das traf auch mich zu.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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sine.nomine
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Beitrag Mi., 04.10.2017, 20:32

Ich sage einmal von mir selbst, wenn man merkt, wie gut es anderen geht, fragt man sich zwangsläufig was man selber hat. Da zieht man vieles in Betracht. Insofern verstehe ich K & Bs Anliegen mit dem Thread hier schon, mir geht es glaube ich ähnlich wie ihr. Dysthymie hatte ich auch schon in einem Gutachten stehen, das muss aber nicht viel heißen, möglich wär's. Merkwürdig, seitdem ich hier mitlese fühle ich mich auch wieder depressiv, muss wohl ansteckend sein irgendwie.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Mi., 04.10.2017, 21:11

@sine.nomine: Das Gefühl habe ich auch immer, wenn ich mich mit anderen vergleiche.

Ja, meine Mutter war wohl depressiv, als sie mit mir schwanger war und auch noch danach.


Ich kann ja mal versuchen zu beschreiben, wie meine Entwicklung verlaufen ist:
Die ersten Jahre hat mein Umfeld mich nicht als auffällig gesehen. Aber dann, mit ca. 2,5 Jahren habe ich mich anscheinend auffällig verhalten. Ich zog mich sozial zurück, hatte angeblich Zwänge und entwickelte mich psychisch langsamer.

Im Kindergartenalter wurde das dann stärker. Ich sprach kaum mit jemandem. Im Schulalter sprach ich wieder, wurde aber immer sonderbarer und leistungsschwächer.
Die anderen Kinder überholten mich in der Entwicklung. Ich konnte immer schlechter lernen.
Laut anderen wirkte ich apathisch und ängstlich, gleichzeitig aber auch dickköpfig.
Meine Motorik verlangsamte sich und meine Körpersprache wurde weniger lebendig.
Nach Schulschluss ging es mir jeden Tag sehr schlecht.
Die Wochenenden konnte ich nicht mehr genießen und fing Sonntags Nachmittags zu weinen an, weil ich es so schlimm fand, dass das Wochenende schon fast vorbei war.
Ich fing an, mich ohne Grund dreckig zu fühlen.

Dann fing ich an die Schule zu verweigern. Daraufhin musste ich zum Psychiater, Psychologen und Neurologen. Alle haben eine Depression sowie eine Schulangst und allgemeine soziale Angst diagnostiziert. Ich hatte ambulante und stationäre Therapie, sie brachten nichts.
Ich unternahm immer weniger, wollte auch Freunde kaum noch sehen.
Schließlich verließ ich die Wohnung kaum noch und dann auch mein Bett nicht mehr. Ich wusch mich kaum noch und putze kaum noch meine Zähne. Die ambulante Psychologin kam sogar zu mir nach Hause, aber ich wollte sie nicht sehen.
Ich wurde dann stationär behandelt.

Weil ich mich komisch benahm und immer noch sagte, dass ich psychisch gesund sei, hatten die Ärzte den Verdacht auf Psychose. Dieser bestätigte sich später doch nicht und das Neuroleptikum, das ich deshalb bekam, wurde abgesetzt.
Dann tauchte das Wort "Frühstörung" in einem Bericht über mich auf.

Aufgrund der Schulverweigerung und sozial unangepasster Verhaltensweisen (keine Aggressionen, eher zu starke Ängstlichkeit/Gehemmtheit) musste ich einen Teil meiner Jugend im Heim verbringen.
Dort besserte sich nichts gravierend.

Zur Schule konnte ich immer noch nicht regelmäßig gehen und später auch nicht zur Arbeit.
Ich weinte viel, bin mir aber sicher, dass das manipulatives Weinen war.
Alle Arbeitsversuche scheiterten nach einiger Zeit.
Manche hielt ich nur ein paar Tage durch.

Arbeitstherapien in Kliniken hielt ich länger durch, aber auch da fühlte ich mich sehr überfordert.


Maskerade
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Beitrag Mi., 04.10.2017, 21:13

Alo ich muß Sagen, daß ich auch schon von klein auf Depressionen hatte. Zum Einen war meine Mutter schwer depressiv und mit schlimmen Ängsten vor sexueller und tätlicher Gewalt und seelischer Grausamkeit. Ich wurde in einer Vergewaltigung in der Ehe gezeugt und in diese extrem ungesunde Umgebung hineingeboren. Mit 3 J habe ich zum ersten mal gesagt, ich will tot sein und solche Gedanken und Aussagen kamen immer häufiger und klarer. Ich weiß sehr weit zurück, daß ich schon so klein Depressionen hatte. Behandlt worden sind die damals zwar nicht, aber ich war sehr stark, was mich später dzu verleitete, meine depressiven Phasen nicht nach aussen zu zeigen. Jedenfalls nicht im ganzen Ausmaß. Lieber aber gar nicht. Ich weiß nicht wie, aber es ist mir gelungen und das bis Anfang 20 Jahren. Ach ja und auch in der Großfamilie meines Vaters gab es gleich mehrere, die auch mit Depressionen behaftet waren. Also von beiden Elternteilen ...

Klar, die Krankheit ansich wird nicht vererbt, aber man bekommt, jenachdem mehr oder weniger Anlagen mit und das Kind lernt von der Mutter, es orientiert sich an der Mutter.
Liebe Grüße, Maskerade

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Alyssa
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Beitrag Mi., 04.10.2017, 21:20

Ich glaube, das ist wie im Medizinstudium. Wenn man sich nur eingehend genug mit einer Krankheit beschäftigt, kann bei sich auch entsprechende Symptome entdecken.

Depression ab Geburt halte ich für sehr zweifelhaft.
Eine Veranlagung zu düsterer Grundstimmung kann ein Mensch haben. Genauso wie die Veranlagung zum dick werden. Heisst beides nicht, dass da schwer depressive oder extrem übergewichtige Menschen draus werden.
Ist wohl auch eine Sache der Verantwortung, die man für sich übernimmt... ;-)


Alyssa
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Beitrag Mi., 04.10.2017, 21:27

sine.nomine hat geschrieben: Mi., 04.10.2017, 20:32 Merkwürdig, seitdem ich hier mitlese fühle ich mich auch wieder depressiv, muss wohl ansteckend sein irgendwie.
:-D Das ist der Herdentrieb. Geh mal im vollbesetzten Restaurant essen und sag dann dir sei schlecht, du hättest eine Lebensmittelvergiftung. Was meinst du, wie vielen anderen Gästen auch schlecht wird.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Mi., 04.10.2017, 21:42

Maskerade hat geschrieben: Mi., 04.10.2017, 21:13Mit 3 J habe ich zum ersten mal gesagt, ich will tot sein und solche Gedanken und Aussagen kamen immer häufiger und klarer. Ich weiß sehr weit zurück, daß ich schon so klein Depressionen hatte.
In dem Alter bzw. etwas später war ich bereits auffällig. Aber habe gerne gelebt. Hatte weder starke Sorgen noch Suizidgedanken, aber mein Verhalten inklusive Körpersprache sagten etwas anderes.

In meiner Familie gab es nicht so schlimme Ereignisse, jedenfalls weiß ich davon nichts. Ich soll ein Wunschkind gewesen sein.
Andererseits sprach meine Mutter als ich klein war immer wieder von schlimmen Sachen, die mein Vater ihr angeblich angetan haben soll. Ich dachte da auch im ersten Augenblick an Vergewaltigung in der Ehe, aber es kann natürlich auch was relativ harmloses gewesen sein.

Jedenfalls passte der Grad an meinen Auffälligkeiten nicht zu dem, was in meiner Familie los war. Es waren wahrscheinlich relativ harmlose Probleme, aber ich war ziemlich auffällig.
Meine Lehrerin dachte, dass ich aus einer Problem Familie käme.
Wie du, Maskerade, ja schon schreibst, warst du unauffällig bis du 20 warst, trotz schlimmer familiärer Ereignisse. Bei meiner ehemaligen Freundin, die ich ein paar Seiten vorher erwähnt habe, ist die Kindheit auch so ähnlich verlaufen und sie war auch relativ unauffällig.
Daran liegt es also wahrscheinlich nicht.

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Kimba&Blacky
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Beitrag So., 08.10.2017, 10:15

Was mir auch noch aufgefallen ist: Ich bin wenig ehrgeizig. Das ist bestimmt auch ein Grund, warum ich nicht arbeiten wollte.

Wobei ich schon ziemlich gut weiß und damals auch schon wusste, was ich will und auch, was ich dafür tun muss.
Aber es war für mich nicht erstrebenswert.

Zu den Persönlichkeitsstörungen: Ich bin mir nicht sicher, ob ich damit nicht den Betroffenen Unrecht tue?
Weil ich von manchen PS nur jeweils ein bis zwei Symptome habe. Wenn ich mir Beschreibungen von den einzelnen PS durchlese, bin ich überrascht, wie heftig diese ausfallen. Ich kenne das so nicht von mir, weiß aber auch, dass ich nach außen hin kränker wirke, als ich fühle. Zum Teil war das beabsichtigt, mittlerweile komme ich mir aber blöd damit vor. Ich habe mich damit oft zum Affen gemacht.
Ist das damit gemeint, dass die PS im fortgeschrittenen Alter besser wird?
Ist das normal bei PS?
Also, dass man eigentlich auch anders könnte, es aber nicht will, weil das so mehr Vorteile für einen bringt?

Beispielsweise verhält man sich so, als ob man eine Nähe-Distanz-Störung hätte, in Wirklichkeit will man aber eigentlich nichts mit der Person zu tun haben, spricht diese Person aber von sich aus an, um z.B. jemanden zu haben, an dem man seine Wut auszulassen kann.
Wenn die Person das dann kritisiert, verhält man sich komisch sich ihr gegenüber.
Das passiert aber bewusst. Man könnte es auch ändern, will es aber nicht.
Nach einiger Zeit wird es aber meistens zu blöd und man distanziert sich von dieser Person.
Während der ganzen Zeit reflektiert man zwar sein Verhalten, könnte es ändern, möchte es aber nicht, weil es nichts bringt. Es tut einem weder währenddessen noch hinterher leid.

Ist das typisch für PS?


Maskerade
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Beitrag So., 08.10.2017, 10:43

Sorry, Kimba,

ich habe den Eindruck, daß ich Dich immer weniger verstehe und möchte ehrlich gesagt auch nichts Fachliches mehr einbringen, denn mein Eindruck ist, daß es eh nicht wirklich ankommt oder dann mißraucht wird für Deine verrückten Ideen, die ich persönlich nicht unterstützen kann und möchte. Zeit ist kostbar und ich möchte sie für mich wichtige Dinge nutzen.

Ich wünsche Dir, daß Du erwachsen wirst und Dich nicht ein Leben Lang von anderen Menschen aushalten läßt, denn das ist einfach nichtfair !
Liebe Grüße, Maskerade

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mio
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Beitrag So., 08.10.2017, 10:51

Kimba, schau Dir mal das an:



Vielleicht findest Du ja dort Antworten? Ist zumindest ein Fachmann im Gegensatz zu uns hier.

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Kimba&Blacky
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Beitrag So., 08.10.2017, 12:21

Hallo mio,

da kann ich nicht viel mit anfangen.
Ich möchte ja nicht böse sein, sondern spüre starke Verzweiflung, wenn ich Pflichten erledigen muss. Mit selbstverletzendem Verhalten usw...
Ich fühle mich als Opfer des Staates, weil sie mir sowas wie Arbeit antun wollten.

Ich sehe mich als Kind und Kinderarbeit ist nunmal in Deutschland verboten!


Maskerade
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Beitrag So., 08.10.2017, 12:33

:confused!:
Liebe Grüße, Maskerade

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