Liebt mich mein Analytiker oder ist es nur Einbildung?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

MariJane
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Beitrag Do., 02.02.2017, 13:07

Maya1991 hat geschrieben: "Datenschutz": Wenn ihr noch mal zurück geht, werdet ihr sehen, dass ich ab meiner Erkenntnis "Oh je, ich habe schon vieel zu viel verraten" nichts mehr über sein Verhalten gesagt, sondern nur noch über mich gesprochen habe. Ich war anfangs zu unvorsichtig, das ist mir erst mitten drin klar geworden - und zwar tatsächlich als er geantwortet hatte und mir das in diesem Moment wirklich zu privat schien, um es zu teilen (ich leite übrigens grundsätzlich nie Nachrichten an Dritte weiter, ist ein Prinzip von mir).
Maya, es wäre aus Datenschutzgründen aber sicher andersherum sinnvoller gewesen. Deinen Analytiker kann man durch sein geschriebenes, gesprochenes Wort sicher nicht identifizieren, weil das wohl eher eine Sache zwischen euch ist und er nicht damit hausieren gehen wird, was genau da gesprochen/ geschrieben wurde in der Analyse. Du hast zu seiner Person kaum Angaben gemacht, was ich vollkommen in Ordnung finde, weil das nicht notwendig ist. Dich hingegen hast du sehr ausführlich beschrieben. Sicher war es sinnvoll zu schreiben, was du studierst, wenn ihr philosophiert, einfach weil das so auch in einem anderen Licht erscheint, ggf. therapeutisch sinnvoll sein kann. Aber du hast schon ein sehr genaues Bild gezeichnet, man weiß wahrscheinlich wie alt du bist, welche Stadt, dass du als Tutorin tätig warst/ bist und so weiter und sofort, dass dein Exfreund ebenfalls auf den Beruf des Therapeuten hinarbeitet. In der Kombination können dich zumindest Menschen, die dich kennen identifizieren. Und auch deinen Studenten sollte das nicht so schwer fallen, wenn hier zufällig einer drauf stößt und eine gewisse analytische Kombinationsgabe, die ich bei Philosophiestudenten voraussetze, mitbringt.

Mir ist es letztlich egal, wie du das handhabst, aber ich verstehe es eben nicht richtig. Weil der Analytiker oder du sicher nicht über genauere Details zu Analyse zu identifizieren sind, die eben nur zwischen Euch beiden abläuft. Ich könnte nachvollziehen, wenn du die Analyse nicht durch den Fleischwolf drehen willst, weil das dich ggf. nicht weiterbringt und eher verunsichern könnte, wenn da jeder seinen Senf zugibt. Aber diese Begründung, die du gibst, erschließt sich mir tatsächlich nicht. Am Ende ist es deine Sache und du musst da nach deinen Einstellungen und Gefühlen handeln, aber schlüssig finde ich das persönlich nicht. Ich hätte eher bei zu persönlichen Informationen über mich Sorge, nicht bei den Gesprächsinhalten mit einem Analytiker. Außer du sorgst dich, dass er hier lesen könnte. Aber auch dann, wird er wohl wissen, wer hier schreibt, weil er die Infos über dich, die du preisgegeben hast, wohl ebenfalls hat.

Es ist deine Sache, aber ich wollte dich darauf mal hinweisen. Und sagen, ich verstehe die Begründung nicht, muss ich aber letztlich auch nicht, weil das dein Ding ist.

PS: Man kann Beiträge auch nachträglich editieren.

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Maya1991
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Beitrag Do., 02.02.2017, 13:51

MariJane: Da ist es nun an mir zu sagen: Menschen handeln selten in präzise nachvollziehbaren logischen Strukturen.. manchmal ist es eine Bauchentscheidung, die sich auch widersprüchlich zeigen kann. Für mein Gefühl hatte ich halt an irgendeinem Punkt zu viel über sein Verhalten erzählt und die Konsequenz daraus gezogen: Über mich darf ich das, über ihn sollte ich aber lieber schweigen. Abgesehen davon habe ich einige Eckdaten schon abgewandelt von Anfang an - nichts wesentliches aber, das den Sinn meiner Frage und den Weg zur Lösung verändern würde. (z.B. ist Philosophie nur ein Teil meines Studienbereiches und mein Tutorium in einem ganz anderen Fach)

Und jetzt bitte ich alle hier, meine Haltung einfach hinzunehmen, ich mag mich nicht weiter erklären müssen dazu, fühle mich tatsächlich ganz schön in die Zange genommen und verstehe nicht zu welchem Zweck.

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Spicegirl
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Beitrag Do., 02.02.2017, 17:38

Lockenkopf hat geschrieben:
Spicegirl hat geschrieben:Hallo,entschuldigung dass ich das jetzt so sage,aber allein die frage Liebt mich mein Analytiker? sagt doch alles.ich verstehe nicht wieso sich manche immer solche fantasien zusammenreimen? der Mann ist verheiratet,Und dein Therapeut...Sag mal gehts noch?der hat keine gefühle für dich.Er bekommt geld dafür dass er dir hilft!!!und wenn er seine arbeit,einfach nur gutmacht, will er dir bei deinem problem helfen.Mehr auch nicht.Manchmal kommt es mir so vor als ob einige den film mit Fassbender und Keira Knightley einige male zu viel gesehen haben Sorry.Aber mach dir da nichts vor.Konzentriere dich da nur auf dich selbst und dein Therapie erfolg.
Aha! Und woher weist Du das? Hast Du den Analytiker gefragt, ob der die TE liebt?

Ist diese frage jetzt wirklich ernst gemeint?ihre frage lautet doch liebt mein Analytiker mich?die betonung liegt auf liebt!!!das ist doch ein großes wort.Wenn du selbst nicht darauf kommst,kann ich auch nichts machen

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Lockenkopf
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Beitrag Do., 02.02.2017, 21:48

Lies den Faden, dann verstehst Du vielleicht, worum es hier geht.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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isabe
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Beitrag Do., 02.02.2017, 22:00

Nun, die Frage ist schon mindestens auffällig. "Liebe" ist ein sehr großes Wort, vermutlich das größte Wort, das für zwischenmenschliche Beziehungen gilt. Und die Liebe, die, wenn überhaupt, ein Therapeut für seinen Patienten empfindet, ist nicht das, was im ersten Beitrag anklingt. Insofern darf auf den Widerspruch schon hingewiesen werden.

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Möbius
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Beitrag Do., 02.02.2017, 22:15

Maya1991 hat geschrieben: (...)

Und jetzt bitte ich alle hier, meine Haltung einfach hinzunehmen, ich mag mich nicht weiter erklären müssen dazu, fühle mich tatsächlich ganz schön in die Zange genommen und verstehe nicht zu welchem Zweck.
Ich muß mich erneut selbst zitieren: der "Zweck", warum Du Dich zurecht "in die Zange genommen fühlst" ist der "narzistische Mißbrauch". Darunter wird, soweit ich weiß, im engeren Sinne ein gewisses therapeutisches Fehlverhalten verstanden, bei dem der Therapeut den Patienten nicht sexuell oder emotional mißbraucht, sondern dadurch, daß er ihm ohne kunstgerechte Anamnese seine "Lieblingsdiagnose überstülpt", u.U. um eine "Lieblingstherapie" zur Anwendung bringen zu können. Auch wissenschaftlicher oder politischer Ehrgeiz kann dahinterstecken.

Etwas analoges gibt es hier eben auch in diesem unserem Forum - am deutlichsten an einem Punkt zu sehen, den Du ja auch schon erkannt hast: die wechselseitigen Anpieseleien und Zoffereien aus früheren oder älteren Aversionen der user, die mit dem Thema des jeweiligen threads überhaupt nichts zu tun haben.

Ich habe ferner die Vermutung, daß Patienten in Psychotherapie geradezu unter dem "Wiederholungszwang mit umgekehrter Rollenverteilung" stehen könnten: einem gewissen Drang, selbst in die Therapeutenrolle zu schlüpfen und einen "Patienten" ebenso "in die Mangel" zu nehmen, wie man sich selbst vom eigenen Therapeuten "in die Mangel genommen" fühlt. (Schließlich will man ja nur Dein Bestes und sowieso grundsätzlich nur helfen, sonst nichts ! Wenn Du Dir jedoch nicht helfen lassen willst ... )

Schließlich - und das ist wohl die kühnste meiner diesbezüglichen Spekulationen - gibt es möglicherweise einen "narzistischen Mißbrauch" im doppelten Wortsinne: indem nämlich die angemaßte Therapeutenrolle zum "gefühlvollen" Agieren eigener narzistischer Aggressionen mißbraucht wird - ohne daß dies den "Mißbrauchern" bewußt zu sein bräuchte.

Ich selbst mache keinen Hehl daraus, daß meine Hauptmotivation zum Mitschreiben hier darin besteht, mich in Psychoanalyse zu üben - ich bin autodidaktischer psychoanalytischer Dilletant, allerdings ein recht erfolgreicher (man muß sich hier selbst loben - sonst tut's ja keiner!): meine ersten beiden Mißbrauchstraumata (ich bin ein mißbrauchtes Kind) habe ich als Selbstanalytiker zum Wiedererleben bringen können. Und weil man sich bei jeder Analyse eines Anderen ein Stückweit selbst mitanalysiert, bringt mir jede dieser "Übungsanalysen" kleinere oder größere Einsichten in meinen eigenen seelischen Saustall.

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Lockenkopf
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Beitrag Do., 02.02.2017, 22:22

isabe hat geschrieben:Nun, die Frage ist schon mindestens auffällig. "Liebe" ist ein sehr großes Wort, vermutlich das größte Wort, das für zwischenmenschliche Beziehungen gilt. Und die Liebe, die, wenn überhaupt, ein Therapeut für seinen Patienten empfindet, ist nicht das, was im ersten Beitrag anklingt. Insofern darf auf den Widerspruch schon hingewiesen werden.
Um was für eine Art "Liebe" es geht, genau das ist das Thema dieses Fadens.
Und solange Therapeuten ihre Gefühle ihren Pat. gegenüber als eine Art Liebe betrachten, solange ist dieses Wort dafür durchaus angemessen. Auch wenn Th. ihre Gefühle dem Pat. gegenüber so nicht benennen, um Missverständnisse zu vermeiden.

Um mal einen anderen Begriff zu gebrauchen. Yalom schreibt in seinen Buch "Der Panamahut" von Freundschaft. Das ist es, was er seinen Pat. anbietet. Eine bezahlte Freundschaft auf Zeit, auch eine Sichtweise.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
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Beitrag Do., 02.02.2017, 22:36

Möbius hat geschrieben:Schließlich will man ja nur Dein Bestes und sowieso grundsätzlich nur helfen, sonst nichts ! Wenn Du Dir jedoch nicht helfen lassen willst ...
Und genau daran lassen sich ausgewachsene "Narzissten" sehr gut erkennen: Sie wissen immer besser als man selbst, was man braucht und was gut für einen ist. Und wehe man selbst will das nicht... Eigentlich ein super Kriterium um schnell zu erkennen woran man mit wem ist. Denn es funktioniert zuverlässig und ohne große "Analysen".


isabe
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Beitrag Do., 02.02.2017, 22:42

Wenn es sich um eine allgemeingültige Frage gehandelt hätte, hätte sie auch anders lauten müssen. Das ist ja das "Schöne" an den Liebessehnsüchten in Bezug auf den Analytiker: Sobald es konkret wird, kann man jederzeit sagen, man hätte ja nur eine "allgemeine" Form der Liebe gemeint; das ist dann jedoch eine Haltung und ein bestimmtes Menschenbild und hat mit den Gefühlen und dem Begehren einem bestimmten Menschen gegenüber gar nichts zu tun.

Natürlich kann man sagen, dass ein Therapeut seine (im Plural!) Patienten liebt. Warum auch nicht. Ist dann aber so beliebig, dass es mit der Liebe, die der Patient meint, nicht mehr viel gemein hat; man stellt sich das aber so vor; immerhin heißt es ja "Liebe".

Kann man alles machen; das Problem ist nur, dass man sich dabei etwas vormacht. Viele Patienten sehnen sich nach dieser Liebe - aus den unterschiedlichsten Gründen. Diesen Gründen kommt man aber nicht nahe, wenn man sich auf Gemeinplätze zurückzieht. Es sieht dann irgendwie "schön und stimmig" aus, aber wenn der Betroffene ehrlich zu sich ist, würde er die Lücke zwischen "therapeutischer Liebe" und "ersehnter Liebe" rasch bemerken. Und das ist sehr schmerzhaft. Also lieber nicht hingucken.


MariJane
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Beitrag Do., 02.02.2017, 22:47

Lockenkopf hat geschrieben:
Um was für eine Art "Liebe" es geht, genau das ist das Thema dieses Fadens.
Und solange Therapeuten ihre Gefühle ihren Pat. gegenüber als eine Art Liebe betrachten, solange ist dieses Wort dafür durchaus angemessen. Auch wenn Th. ihre Gefühle dem Pat. gegenüber so nicht benennen, um Missverständnisse zu vermeiden.

Um mal einen anderen Begriff zu gebrauchen. Yalom schreibt in seinen Buch "Der Panamahut" von Freundschaft. Das ist es, was er seinen Pat. anbietet. Eine bezahlte Freundschaft auf Zeit, auch eine Sichtweise.
Ich finde das nicht zutreffend. Die Rollenverteilung ist klar, während du in funktionierenden Freundschaften nicht in eine Rolle gedrängt wirst. Da bist du mal hilfsbedürftig, brauchst nen Tritt in den Allerwertesten etc. und ein paar Tage später, schüttet dir der Freund sein Herz aus, muss aufgerüttelt werden. In einer Therapiebeziehung ist klar, wer hier wem das Herz ausschütten sollte. Wenn du das jetzt auf das Konzept Liebe überträgst, kommst du auch dahin, dass Liebe in der Therapie auch eher schwierig zu realisieren ist... Zumindest, wenn man meinen Begriff von Liebe hat: Absolute Gleichheit der Partner, die Liebe erst ermöglicht. Aber gut, das ist mein Konzept. Aber genau deshalb würde ich nie auf die Idee kommen, von Freundschaft oder Liebe zum Therapeuten zu reden. Dafür fehlt mir viel zu viel. Und ich finde persönlich auch Therapeuten komisch, die solch ein Konzept haben, davon ausgehen, dass sich Liebe/ Freundschaft zum Klienten einstellt. Weil die inhärente Ungleichheit in der Therapiebeziehung das meines Erachtens nach verhindert.


isabe
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Beitrag Do., 02.02.2017, 22:52

"Liebe" passt da einfach nicht. Es gäbe so viele passendere - und unmissverständliche - Wörter wie: "Achtung" / "Zuneigung" / "Wohlwollen" / "Mitgefühl" - das sind Gefühle und Einstellungen, die ein Patient braucht. Wozu da noch die Liebe bemühen? Dem würde ich mal nachgehen.


mio
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Beitrag Do., 02.02.2017, 22:58

isabe hat geschrieben:die Lücke zwischen "therapeutischer Liebe" und "ersehnter Liebe" rasch bemerken
Von welcher "Lücke" sprichst Du? Ich würde da eher von einer Diskrepanz zwischen Sehnsucht und Realität sprechen. Diese fehlerhafte Vorstellung/Sichtweise dürfte dann aber auf so ziemlich jede Beziehung im Leben eines Betroffenen zutreffen, nicht nur auf die zum Therapeuten. Denn entweder bekomme ich die Realität reflektiert oder nicht. Das hört ja nicht an der Tür zum Therapieraum schlagartig auf, wenn ich es kann. Sondern dann stelle ich mir eben so Fragen wie zB.: Was hat dieses Verhalten mir gegenüber zu bedeuten?

Für meine Begriffe dient diese "Liebe" dem Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung. Sie ist eine "Herangehensweise" an den anderen die wahrnehmend, achtend, schätzend etc. ist. Mehr nicht. Aussagen wie: Was würde passieren, wenn Ihnen jemand sagt: Ich liebe Dich und möchte mit Dir zusammenziehen. dienen für meine Begriffe dazu den Patienten zum Nachdenken zu bringen. Allerdings nicht darüber, ob der Therapeut mit einem zusammenziehen will, sondern darüber, wie es einem mit einer solchen Situation emotional gehen würde. Also was sie im eigenen Inneren wohl auslösen würde. Nur muss das eben erst mal verstanden werden. Und klar ist es dann auch möglich dass eher das gehört wird, was gehört werden will als das, was tatsächlich gemeint war. Da hilft dann Hinterfragen und drüber reden, um sich nicht vollends in irgendeinem "Missverständnis" zu verlieren, nur weil es so "schön" ist in Phantasien zu schwelgen.


MariJane
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Beitrag Do., 02.02.2017, 23:09

@ isabe: Ich sehe das ähnlich. Menschliche Regungen finde ich bei einem Therapeuten sehr wichtig. Aber man kann auch Mitgefühl, Wohlwollen haben, wenn man sonst trotzdem eine eher distanzierte, professionelle Beziehung hat. Das schließt sich nicht aus, weil das einfach menschlich ist, mitzufühlen etc.. Vielmehr finde ich, dass sich Gefühlsregungen wie Liebe und Freundschaft mit einer professionellen Therapie nicht vertragen, weil die nötige Distanz zum Klienten flöten geht. Außerdem würde ich mich fragen, was für Probleme mein Therapeut hat, wenn er ein "hilfesuchendes Wrack" gleich zum Freund/ fiktiven Liebhaber macht. Das wäre für mich wirklich strange, weil ich mir Leute von der Pelle halte, die nur Probleme haben und mich in eine Helferrolle drängen... Und in einer Therapie redet man eben meist über Probleme und der Therapeut hat da ganz klar die Rolle als Helfer... Und ich will nen gesunden Therapeuten, der nicht in der Rolle als Helfer erst ganz wird.


isabe
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Beitrag Do., 02.02.2017, 23:15

Vor allem fühlt sich das total gut an, zu spüren, dass der eigene Therapeut einen nicht braucht! Und dass das trotzdem nichts zu tun hat mit Gleichgültigkeit oder Desinteresse. Ehrlich gesagt, finde ich, dass das das Größte ist, einander zu begegnen und zu wissen, dass beide ganz wunderbar leben können ohne den Anderen. Und trotzdem IST da ja eine wichtige Beziehung, und man lernt voneinander und entwickelt sich. Aber jeder hat sein Leben und seine "Lieben". Ist viel fruchtbarer als die Frage: "Bin ich so besonders, dass er mich anmachen will?" (und darum ging es ja ursprünglich).


MariJane
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Beitrag Do., 02.02.2017, 23:18

isabe hat geschrieben:Vor allem fühlt sich das total gut an, zu spüren, dass der eigene Therapeut einen nicht braucht!
Das unterschreibe ich. Das macht genau das Gesunde an einer Beziehung aus. Und besonders die therapeutische Beziehung soll nunmal gesund und somit heilsam sein.

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