Ich stecke immer noch in Bulimie & Depression

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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SoundOfSilence
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Beitrag Di., 16.06.2015, 09:17

Hey Sonnenschein,
Sorry hat sich überschnitten.

Gut, dass Du es gestern anders gemacht hast. Klopfen kenne ich selber nicht - scheint heftig zu sein, aber auch zu helfen!!

Ich wollte eigentlich noch etwas zu dem nicht können und nicht wollen sagen: es kommt schnell dieser "eigentlich will ich gar nicht" Vorwurf von Außen und dann auch bald von Innen. Mir hat es geholfen zu erkennen, dass man oft anders herum reagiert, ZB als Kind: ich kann das nicht, das ist doof, ich will das gar nicht... Klar, da steckt dann Trotz drin. Aber nicht gegen Jemanden, sondern gegen sich selbst... Also: Man DARF etwas wollen, das man NICHT kann. Nur dann kann man motiviert an dem Können arbeiten...

Das du aber AUCH trotzig auf die Menschen um dich bist, deine Mutter, dein Freund - das glaube ich schon auch. So, wie du von deinem Gefuhlsausbruch gestern schreibst geht es dir doch sehr darum, deinen Freund zu manipulieren. Er soll dich KEINESFALLS kontrollieren oder gar dominieren, aber er soll gefälligst HILFLOS ZUGZUGUCKEN. Und hilflos ist er weil er dir kein anderes Leben SCHENKEN kann... Das ist schon hart!
Jedenfalls hab ich den Eindruck bei deiner Schilderung...


LG
Silence
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sonnenschein1511
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Beitrag Di., 16.06.2015, 10:37

naja,silence...hilflos ist er bzgl des Symptoms.aber nicht,was das Dasein für den Partner betrifft...mehr brauch ich nicht.
du scheinst sehr Verhaltens-Therapie-gesteuert zu sein.zumindest sind deine Aussagen so typisch dafür.
ich fühle mich von dir angegriffen,wenn du schreibst,ich manipuliere meinen Freund.Tu ich das?das einzige,was ich will,ist nähe und Geborgenheit,die er mir nur schwer geben kann...er ist kein gefühlvoller Mann.aber ich kann ihn nicht ändern,also nehm ich es so hin,wie er es kann...
ich weiß nicht,was ich will,denn mein Wille gesund zu werden zb ist verdeckt durch e Panik,es nicht zu schaffen.kein Wunder bei dem Werdegang bisher.ich hab mehrere typische vt-klinikaufenthalte hinter mir,wo ich brav gegessen hab.ich hab da auch Ängste etc ausgehalten,den Suchtdruck...aber ich denk heute,dass es u.a. nicht geklappt hat danach weiterzumachen,da ich viel zu fixiert darauf war,zu gehorchen/gefallen und alles richtig zu machen.sonst gibt es dann schöne Einschränkungen und Verbote in der Klinik.das perfekte Handeln war dann mein Ersatz,um nicht an d wahren gründe dran zu kommen...vllt.ich weiß nicht,wie du es geschafft hast,aber dass ich fas sein lassen soll,einfach so,ist eine Vorgabe,die ich nicht erfüllen kann - noch nicht.meine ersten Therapiestunden (ambulant) gingen schon so los "was können sie sich denn vorstellen,zu Essen ohne fa?dann probieren sie das mal!"und bei den nächsten Malen,wenn es nicht funktionierte "warum denn nicht?"darauf hab ich keine Antwort außer zu willensschwach?zu wenig Selbstkontrolle? zu wenig Disziplin? muss ich mir das alles ankreiden lassen?hab ich damals getan und auch heute mach ich mir größte Vorwürfe und hasse mich,dass ich es nicht schaffe und glaube auch nicht mehr dran.an diesen Vorgaben:weniger fas/ablenken/nach Plan Essen etc. bin ich im Alltag immer gescheitert....soll ich dann ewig in d Klinik unter Kontrolle Leben um der Gesellschaft zu gefallen?mir persönlich ist es egal und da liegt der Punkt:ich bin es mir nicht wert,meinem Körper gut zu tun..mir tut mein Körper manchmal leid (man merkt,ich seh ihn nicht zu mir so richtig gehörig),aber ich selbst hasse mich für das,was ich bin...


Snoozie
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Beitrag Di., 16.06.2015, 11:03

Sonnenschein - was es manchmal schwierig macht, ist, dass Du Dich wirklich schnell angegriffen fühlst. Warum? jeder, der hier mit Dir schreibt, will mit Sicherheit helfen und nicht angreifen. Auch Deine Verletzlichkeit ist so ein Punkt, der wahrscheinlich die EA mit bewirkt, oder? Wenn es aber so ist, dann halte das aus. Auch ein Therapeut wird "angreifen" mit dem tiefer Bohren - was Du Dir ja einerseits wünschst.
Man DARF etwas wollen, das man NICHT kann.
Silence, das geht in Richtung "paradoxe Intervention", und das wurde weiter vorn auch schon vorgeschlagen. Sich die Essanfälle erlauben, ich finde die Idee gut, aber für Sonnenschein geht auch das nicht, weil sie das ebenfalls nicht kann, denn damit ist Selbsthass verbunden. Das ist nun die Patt-Situation.

Die Kiste erscheint festgefahren. Aber irgendwo muss ein Ausbruch möglich sein. Allerdings muss Sonnenschein dahin kommen zu wollen - als Motivation, denn wie auch immer das gehen soll, es könnte zwischendurch auch mal eine immense Kraftanstrengung werden, durchzuhalten; jedenfalls, als Spaziergang funktioniert so etwas kaum.


Snoozie
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Beitrag Di., 16.06.2015, 11:11

Sonnenschein,

Deine Mischung aus Selbsthass und Selbstablehnung, gekoppelt mit dem Wunsch, anderen alles recht zu machen, sie nicht zu "enttäuschen" - dabei aber sich selbst ständig zu enttäuschen, weil das ja wieder den Selbsthass nährt, das dann den anderen wieder zu verübeln … das ist eine perfekte doppelte und dreifache Fessel …

Vielleicht würde es Dir erst einmal helfen, aufzuhören, an Dir "herumzugrübeln", Dich erst einmal selbst so zu lassen, wie es - wie Du gerade bist? Allein Dein Denken kommt mir schon sehr anstrengend und aufreibend für Dich vor.

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SoundOfSilence
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Beitrag Di., 16.06.2015, 11:14

Sorry, Missverständnisses: Ich meinte man kann Wollen (aufhören wollen zu essen) ohne zu können (weil süchtig) in Bezug auf die Frage, ob sie wirklich nicht will, denn irgendwo in ihr muss ja ein Wille sein, sonst würde Sonnenschein hier nicht schreiben... Ich denke, dass sie eigentlich WILL es aber eben ganz ganz schwer ist und sie sich in ein "ich will nicht" flüchten könnte... Als paradoxe Intervention war es nicht gemeint, nur ein Denkanstoß der mir mal sehr geholfen hat ein Suchtverhalten zu beenden.
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SoundOfSilence
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Beitrag Di., 16.06.2015, 11:32

Liebe Sonnenschein,
du fühlst dich kritisiert und ich HABE damit auch kritisiert. Jetzt kannst du sagen, dass ich da kein Recht zu habe... Aber: ich habe kritisiert, nicht angegriffen!! Ich habe damit nur gesagt, wie mir dein Verhalten vorkommt, nicht, dass Du (falls es tatsächlich so ist) ein schlechter Mensch bist! In deiner Beziehung scheint etwas nicht zu stimmen, du bist unzufrieden. Und dein daraus resultierendes Verhalten finde ich manipulativ. Vielleicht ist es für dich ein ganz natürliches Verhalten, für mich nicht. Das wollte ich damit zeigen. Ich will dir aber nicht damit sagen, dass Du das nicht TUN darfst oder gut finden darfst... Wenn das für dich so ok ist, dann ist es auch ok! Aber manchmal ist ein Verhalten ja auch NICHT ok, man SIEHT es selber aber gar nicht... Jetzt kannst du meine Kritik nehmen und sagen: falsch, stimmt nicht - Oder sagen ja, stimmt und das ist gut so Oder stimmt vielleicht, will ich gar nicht, wie mache ich das anders...
Also: nimm es mit oder lass es liegen wenn es nicht passt!
Böse ist es jedenfalls Nicht gemeint!!
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Snoozie
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Beitrag Di., 16.06.2015, 11:54

Ich meinte man kann Wollen (aufhören wollen zu essen) ohne zu können (weil süchtig) in Bezug auf die Frage, ob sie wirklich nicht will, denn irgendwo in ihr muss ja ein Wille sein, sonst würde Sonnenschein hier nicht schreiben... Ich denke, dass sie eigentlich WILL es aber eben ganz ganz schwer ist und sie sich in ein "ich will nicht" flüchten könnte...
Ja, danke, jetzt richtig verstanden. Das kann gut sein ...

Zur verletzten Reaktion auf Kritik oder auf Äußerungen, die einem in die Parade fahren: Ich selbst habe ebenfalls Erfahrung mit Sucht, und auch ich muss mich heute noch vorsehen, dass ich nicht mit verletzten Gefühlen und Fluchtimpuls auf so etwas reagiere! Scheint fast symptomatisch, solange man den Mechanismus nicht durchschaut.

Sucht ist ja ebenfalls ein Fluchtimpuls - eine verdrehte Art, abzuhauen aus einer Realität, die einem nicht gefällt und solange man den anderen Umgang damit nicht erlernt hat, unerträglich erscheint ... Das ist m. E. ein wichtiges Puzzlesteinchen ...

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sonnenschein1511
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Beitrag Di., 16.06.2015, 12:39

silence:erstmal nur zur Manipulation:warum bin ich Manipulativ? das fühlen hab ich nur für mich gemacht...nicht bei ihm und nicht,um getröstet zu werden...nur während dessen wurde der Wunsch größer,in den arm genommen zu werden und den schmerz nicht ganz allein zu erleben bzw am ende des fühlens bei ihm zu sein.ich hab mir gedacht,hört er mich und kommt er,ist es gut zu(und peinlich)und wenn nicht,mach ich es wieder mit mir aus...

das Thema wollen/nicht wollen/nicht können etc ist hoch emotional besetzt,weil meine Mutter mir das immer vorgeworfen hat und eine Riesen schuld auf mich abgeladen hat,dass es ihr deshalb nicht gut geht

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SoundOfSilence
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Beitrag Di., 16.06.2015, 12:44

Ja, ich bin da auch recht empfindlich selber. Kritik ist bei mir auch schnell ein Angriff, je nach Thema verschreckt mich bloßes Nachfragen...
Ich habe selber die Erfahrung in Bezug auf MEIN Suchtverhalten machen müssen und dürfen, dass eben beides zusammen kommen muss. Die Arbeit an den Ursachen und am Verhalten. Ich habe eine VT hinter mir, was zwar erstmal gut funktioniert hat, letztlich aber zu neuen Symptomen, u.a. Tablettensucht geführt hat. Dann wollte ich endlich grundsätzlich da "ran" und mache seit 1 Jahr eine Analyse. Dort spielt mein Verhalten kaum eine Rolle, aber mein Empfinden, meine Wünsche, Bedürfnisse etc. Und ich merke, dassdas eben auch auf mein Verhalten WIRKT. Aber: die Tabletten mussten ERST weg. Und ich hab damals genau wie Sonnenschein gesagt, dass ich ERST den Druck anders lösen muss etc bevor ich DAMIT aufhören könne - das hat mein Thera aber nicht mitgemacht. Und heute ist mir selber klar warum. Der Leidensdruck bringt dich dazu, in Therapie zu gehen und mitzuarbeiten. Wenn du den wegdrückst durch Sucht, Ersatz etc also durch FLUCHT, dann ist kaum Arbeit möglich...
Wenn bei dir, Sonnenschein, in der Klinik doch keine Sucht NÖTIG war, dann geht es ja im Prinzip auch OHNE. Damals bist du dann anders ausgewichen, wenn ich dich richtig verstehe. Du könntest es ja nochmal versuchen und DIESMAL die Ursachen AUCH angehen.
Alternativ kannst du selbstverständlich ZB eine Analyse machen und ganz klar sagen: mein Verhalten bleibt wie es ist, erstmal will ich "besser" fühlen und Alternativen erarbeiten, dann ergibt sich der Rest. Solange du das überlebst (und so schreibst du ja), ist das auch ok. Nur: du musst einen Therapieplatz finden, wo das geht. Aber: dein Fühlen und Denken und Verhalten hängt zusammen. Also auch in einer Analyse muss man sein Verhalten mal verändern um neue Erfahrungen zu machen und sich anders zu fühlen. Soll bedeuten: sich ein Gefühl bewusst machen und einen adäquaten Umgang überlegen und dann TUN und ausprobieren ob das besser klappt. Und klar, auch merken wie schwer das ist, dass das nicht sofort geht etc. Aber etwas neues TUN kann man nur, wenn man nicht gleichzeitig etwas altes tut... Insofern verstehe ich einfach nicht, wie das gehen soll, etwas verändern und gleichzeitig nichts verändern...

LG
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SoundOfSilence
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Beitrag Di., 16.06.2015, 12:47

Sonnenschein noch nicht gelesen... Sorry, überschnitten
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SoundOfSilence
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Beitrag Di., 16.06.2015, 13:30

@ Sonnenschein :
So, wie du das beschrieben hast hatte ich eben den Eindruck, du willst Ggehört werden von ihm. Das Bedürfnis nach Trost ist absolut verständlich, aber dann "weinst du so laut dass er dich doch hören muss" (provokant gesagt) und bist enttäuscht wenn er mal wieder nicht kommt. Warum gehst du nicht hin und sagst: bitte nimm mich in den Arm, ich fühle mich so schlecht...?
Damit du mich verstehst: nicht dass du das WÜNSCHT finde ich manipulativ, sondern dass Du es gewissermaßen indirekt einforderSt. Du willst IHN DAZU BRINGEN dich zu trösten...
Da bin ich vielleicht empfindlich, denn dieses emotionale Manipulieren kenne ICH von MEINER Mutter... Also, vielleicht ist es ja bei dir nicht so, aber mir ist es beim Lesen "aufgestoßen ". Andererseits: was deine Mutter gemacht hat, dir Schuldgefühl machen weil SIE sich schlecht fühlt wegen DEINER Krankheit, das ist definitiv hochmanipulativ, finde ich. Also vielleicht kennst Du das ja auch...?
Und natürlich frage ich mich auch, was mit deinem Freund ist, dass er nicht kommt wenn du so weinst sondern erst ruft und dann kommt wenn du dich nicht rührst.. Finde ich auch blöd, aber vielleicht kommt er nicht so zu dir, weil er sich manipuliert fühlt?
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Snoozie
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Beitrag Di., 16.06.2015, 13:37

das Thema wollen/nicht wollen/nicht können etc ist hoch emotional besetzt,weil meine Mutter mir das immer vorgeworfen hat und eine Riesen schuld auf mich abgeladen hat,dass es ihr deshalb nicht gut geht
Aber hier und heute ist es doch nicht so. Die Gedanken lassen sich korrigieren und damit auch die Gefühle verändern. Hier könntest Du schon ansetzen.

Mir fällt auf, wie sehr Du darauf beharrst, was Du fühlst. Natürlich fühlst Du es, und Du musst es nicht rechtfertigen und auch nicht ändern - es IST so. Aber die Bereitschaft zulassen, DASS es sich verändert - könntest Du.

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SoundOfSilence
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Beitrag Di., 16.06.2015, 13:39

Ich hab übrigens meist das andere Problem in meiner Ex-beziehung gehabt: wenn ich ein Bedürfnis nicht erfüllt bekommen habe dachte ich sofort, dass das Bedürfnis überzogen ist, dass ich das einfach nicht verdiene, mich anstelle etc. Also hab ich nicht deutlich gemacht, dass ich da aber ein Bedürfnis habe. Höchstens mal angedeutet... Und mein Ex hat es sich damit schön bequem gemacht... Nur: mein Bedürfnis blieb genauso ungestillt wie deins.
Vielleicht haben wir beide einen schlechten Männer Geschmack

Snoozie noch nicht gelesen
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Snoozie
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Beitrag Di., 16.06.2015, 13:45

Silence, ich bin ganz bei Dir, was das Praktizieren der Sucht angeht, und dass da natürlich keine Therapie hineinpasst. Nur wehrt sich Sonnenschein gegen den Gedanken ans Aufhören ja schon mit Händen und Füßen, und ich bin in dieses Wehren insoweit mit eingestiegen, um überhaupt mit ihr zusammen einen Ansatz zu finden.

Was in jedem Fall erlernt werden muss, ist das AUSHALTEN von Gedanken/Gefühlen - und das scheint mir für jeden "Süchtling" das Schwerste … Sonnenschein hat hierfür noch so gar keine Strategie. Deshalb kann sie nicht mal dran denken, dass es auch anders ginge. Ihr fehlt die Vorstellung, wie es ist, wenn sie sich verändert hat.

Die Vorstellung muss aber auch eigentlich gar nicht sein. Denn das wäre "den zweiten Schritt vor dem ersten" tun; es geht im Grunde nicht, IN GEDANKEN das vorwegzunehmen, um "denkend zu bewältigen", wofür man sich noch erst innerlich verändern muss, damit macht sie sich verrückt.

Es ist klar: mit den HEUTIGEN Voraussetzungen kriegt man es nicht hin, und dafür geht man in Therapie, um sich dahin bringen zu lassen. Sie will aber jetzt schon sehen, dass das durch die Therapie funktioniert, und damit legt sie sich selbst lahm.

Eine neue Therapie auf sich zukommen lassen, einfach als rettende Hilfe - diese "normale" Option besteht da leider nicht.

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SoundOfSilence
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Beitrag Di., 16.06.2015, 14:15

Absolut richtig, Snoozie!! Du bringst es auf den Punkt!
Gefühle aushalten lernen wollen BEVOR man dann versucht Gefühle (und alles was dazu kommt) auszuhalten
Das ist wie Farben erkennen wollen bevor man hinguckt.
Nur: mir ging es ganz genauso!!! Das geht jedem Suchtling so vielleicht. Und deshalb dachte ich, ich kann möglicherweise beispielhaft vermitteln, warum das nicht geht... Und DAS es anders aber geht, dass man das riskieren und meistern kann!! Mut machen! Aber eben auch den Zahn ziehen, dass es andersrum klappt...
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