Das Buch von der Michaela Huber müsste ich haben, sagt mir was, schaue mal nach, wenn ich wieder zu Hause bin, meine, hätte ich schon gelesen, weil „Fantasiegebilde“ sagt mir was und ich hatte mich damals schon daran gestoßen, will aber nochmal den gesamten Kontext erfassen.
Fantasiegebilde
Fantasie-Gebilde, etwas, was in der Fantasie gebaut wurde.
Klar, gute Imaginationsfähigkeit gehört dazu, sich in der eigenen Gedankenwelt etwas vorzustellen, zu fantasieren. Das ist für mich per se nichts reales, es existiert nur im Kopf.
Gebilde, das ist etwas, was gebaut ist, also eine aktive „Handlung“, wenn auch nicht mit den Händen erbaut, sondern mit Gedanken. Dazu ist Absicht (im weitesten Sinne auch ein Plan) und Zeit notwendig.
(soweit meine Definition)
Gute Imaginationsfähigkeit, ja, die habe ich, hatte ich auch als Kind schon. Aber auch als Kind war mir durchaus immer schon bewusst, dass das meins ist, dass das nur ich sehe, die anderen aber nicht, dass das nur in meinem Kopf existiert, nichts reales, auch wenn ich mit den „Spielkameraden“ redete, oder sie mit dem Teddi und der Puppe am Tisch sitzen und Pudding essen und ich mit ihnen rede, genauso wie mit dem Teddi oder der Puppe. Und diesen imaginierten/fantasierten Spielkameraden war ich irgendwann genauso entwachsen, wie dem Teddi oder der Puppe.
Jenny Doe hat geschrieben:Wie lässt sich das mit der postulierten Amnesie vereinbaren? Wenn z.B. ein Kind seine Imaginationsfähigkeit benutzt und Fantasiegebilde kreiert, wie kann es dann trotzdem amnestisch bzgl. der von ihm selbst kreierten Persönlichkeit sein?
Gar nicht!
Und deswegen
stört es mich gewaltig, in Bezug auf DIS von Fantasiegebilde zu sprechen, aber wie gesagt, will wegen des Kontextes die Stelle im Buch nochmal nachlesen.
Das Abspalten ist kein bewusster Akt, das passiert, ist passiv, in einer extremen Situation. Da hat doch niemand Zeit, sich zu überlegen, was da zu tun ist, was man da vielleicht sinnvollerweise braucht (so wie bei dem imaginativen Spielkameraden). Und glaub mir, wenn ich da bei der Entstehung ein Wörtchen mitzureden gehabt hätte, sehe der ein oder andere Pappenheimer bestimmt anders aus!
Jenny Doe hat geschrieben: Wie werden aus Fantasiegebilden Persönlichkeiten?
Keine Ahnung, wie sich die Huber das vorstellt. Wie gesagt, muss mal im Buch nachlesen, nur der eine Satz ist zu wenig.
stern hat geschrieben: Wenn man vom "inneren Kind" spricht stellen manche Leute sich selbst als Kind vor. Es hat auch niemand ein Kind im Inneren sitzen. Insofern ist von Vorteil, wenn man weiß, was man mit dieser Symbolik meint/verbindet/empfindet. ).
Dieses „innere Kind“, ja, das sehe ich als ein Fantasiegebilde, ein Konstrukt. Hat meine Ex-Thera auch versucht mit mir zu machen. Geht vielleicht beim ersten Mal noch nicht ganz so gut, beim nächsten Mal schon besser, je öfters man sich dieses innere Kind vorstellt, um so mehr nimmt es Gestalt an. Aber: man kennt es, baut es aktiv und weiß, das bin nicht ich, das ist Fantasie, lebt in meinem Inneren und schmiert sich nicht bei der Eisdiele um die Ecke den Mund und das T-Shirt mit Schokoladeneis ein!