eben, schrieb Tigerkind schon vor ein paar Seiten: Man muss ihn schon erreichen.....und durch draufhauen allein erreicht man ihn sicher nicht.Méabh hat geschrieben:Ich glaube kaum, dass ein Aggressor, wenn er "einen drauf kriegt" es das nächste Mal nicht mehr tut. Eher im Gegenteil.
Umgang mit Beleidigungen
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da fehlt bei mir das Gandhi Gen, wenn ich wütend bin, kann ich nicht auf "lieb" und "zugewandt" umschalten....Méabh hat geschrieben:
Ich hab allerdings selbst gelernt, dass, wenn man ziemlich lieb und zugewandt auf so was reagiert, eher eine Veränderung beim Anderen auftritt, zumindest für den Moment. Dass man seine "sanfte" Seite angesprochen hat.
Mir geht es auch nicht darum zu bewerten, dass man keine Mittelfinger zeigt.yamaha1234 hat geschrieben:ich würde sagen es waren "Handlungsalternativen" deren Wahl sicher zur Diskussion gestellt werden können.....
Aber für den eigenen Umgang finde ich es nicht so unwesentlich, ob man sagen kann: ich hätte auch so und so reagieren können, habe es unterlassen und mich dann bewusst für den Mittelfinger entschieden. Oder: Da sind mir die Pferde etwas durchgegangen, so dass es hilfreich wäre, auch Strategien zu haben, wie man dann etwas "cooler" bleiben kann bzw. etwas Distanz zum "mitreißenden" Affekt herstellen kann. Das heißt ja nicht im selben Atemzug, dass man jemanden zusammenschlagen würde.
Wenn man sagen kann (etwas überzogen): ich hatte soviel Distanz, dass ich aus x Möglichkeiten auswählen konnte, wie ich reagiere und habe mich dann für den Mittelfinger entschieden, dann braucht man das eher nicht. Für andere Menschen ist es hingegen sinnvoll, auch daran anzusetzen, wie man Distanz herstellen kann. Wie gesagt: Die DBT gibt manches her, falls Bedarf wäre.
Liebe Grüße
stern
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also ich hatte nicht das Gefühl, dass ich gar keine Wahl gehabt hätte.....ich habe auch darüber nachgedacht das jetzt zu ignorieren....ich habe ja auch auf die Lästerei nicht direkt reagiert, als ich die Lästereien hörte lief ich in die Bäckerei und aß erstmal mein Frühstück. Erst danach als ich nachhause fuhr und ich ihn aus einer anderen Bäckerei heraus laufen sah habe ich neben ihm angehalten und dann gesagt, dass ich das verletzend finde was er eben seinem Opa Kumpel über mich und mein Rad gesagt hat....und dann lief die Situation etwas aus dem Ruder, weil er sich eben nicht im Geringsten einsichtig zeigte.....und das was nachfolgte darüber will ich nochmals nachdenken.stern hat geschrieben: Aber für den eigenen Umgang finde ich es nicht so unwesentlich, ob man sagen kann: ich hätte auch so und so reagieren können, habe es unterlassen und mich für den Mittelfinger entschieden. Oder: Da sind mir die Pferde etwas durchgegangen, so dass es hilfreich wäre, auch Strategien zu haben, wie man dann etwas "cooler" bleiben kann bzw. etwas Distanz zum "mitreißenden" Affekt herstellen kann. Das heißt ja nicht im selben Atemzug, dass man jemanden zusammenschlagen würde.
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yamaha, der mit "ich hab kein ghandi-gen" war gut. scherz mal eben weitergeführt: aber dafür scheinen viele ein pestalozzi-gen zu haben. dieses: dem zeige ich das mal, der tut das nie wieder - dahinter steckt ja irgendwie auch so ein ehrgeiz in sachen volkserziehung, oder? weil, dass ich den selben opa jetzt täglich treffe und direkt selber was von meiner erziehungsARBEIT hab, ist ja eher unwahrschein.
bei der lust an der volkserziehung hab ich ja immer einen bösen verdacht. geht das nicht so: ich muss mich so mühsam zusammenreißen, mich ordentlich zu benehmen. das ist so anstrengend. und der glaubt, er kann einfach mal alle säue rauslassen. das geht ja gleich gar nicht, wo ich mich doch so schmerzlich an die kandarre nehmen muss.
wenn der verdacht stimmt: beginnt das ungemach beim eigenen zurichtungsprogramm und bei den gefühlen von wut, neid, was auch immer, die ich damit deckele, aber offensichtlich nicht verändere.
beim gefühle verändern hilft mir immer dieses erschreckend banale rezept. aussprechen. ich bin verletzt. ich bin wütend. ich bin neidisch. was der andere damit macht ist eigentlich ziemlich unwichtig. aussprechen ist signal für mich: ich weiß es und ich drangsaliere mich nicht dafür. ist so wie es ist. bennen hilft mir auch oft gegen in handlung übersetzen.
aber noch mal: das geht nur da, wo ich ausgeschlafen bin und an die wunde stelle schon genug licht und frische luft rangelassen hab.
bei der lust an der volkserziehung hab ich ja immer einen bösen verdacht. geht das nicht so: ich muss mich so mühsam zusammenreißen, mich ordentlich zu benehmen. das ist so anstrengend. und der glaubt, er kann einfach mal alle säue rauslassen. das geht ja gleich gar nicht, wo ich mich doch so schmerzlich an die kandarre nehmen muss.
wenn der verdacht stimmt: beginnt das ungemach beim eigenen zurichtungsprogramm und bei den gefühlen von wut, neid, was auch immer, die ich damit deckele, aber offensichtlich nicht verändere.
beim gefühle verändern hilft mir immer dieses erschreckend banale rezept. aussprechen. ich bin verletzt. ich bin wütend. ich bin neidisch. was der andere damit macht ist eigentlich ziemlich unwichtig. aussprechen ist signal für mich: ich weiß es und ich drangsaliere mich nicht dafür. ist so wie es ist. bennen hilft mir auch oft gegen in handlung übersetzen.
aber noch mal: das geht nur da, wo ich ausgeschlafen bin und an die wunde stelle schon genug licht und frische luft rangelassen hab.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Mich persönlich wundert der Bindungsaspekt (was aber nichts heißen will ). Schon klar, dass es nicht beziehungsdienlich ist, wenn man jemanden als Dreck*** bezeichnet. Nur will man überhaupt mit jedem in Verbindung bzw. Beziehung stehen bzw. mich jedem zugehörig fühlen. Ich eher nicht. Also ein Passant, der mich wüst beschimpft, ist mir einigermaßen egal. Wenn er sich entschuldigt, o.k.... wenn nicht, dann ist mir das auch gleichgültig. Und ich habe da auch nicht wirklich ein Bedürfnis, an ausgerechnet dieser "Beziehung" festzuhalten oder diese zu retten, in der ich mit Schimpfworten beworfen werde.
Das gibt dem EIngangsposting etwas eine Wendung:
Und da lande ich dann wieder bei der obigen Frage: Warum braucht man das selbst (für seine eigene Aggression oder Verletzung), dass sich der "Aggressor" "schlecht" fühlt bzw. "einsichtig" zeigt? Ist ja eine ziemliche Abhängigkeit: der muss sich schlecht fühlen oder einseitig zeigen, dass es mir wieder besser gehen kann. Tut er es nicht, geht es hingegen mir schlecht.
Das gibt dem EIngangsposting etwas eine Wendung:
Was hat die ursprüngliche Lästerei denn ausgelöst als du sie gehört hast? Warst du da bereits wütend? Oder kam das erst in der Bäckerei?ich habe ja auch auf die Lästerei nicht direkt reagiert, als ich die Lästereien hörte lief ich in die Bäckerei und aß erstmal mein Frühstück. Erst danach als ich nachhause fuhr und ich ihn aus einer anderen Bäckerei heraus laufen sah habe ich neben ihm angehalten und dann...
Oder hat dich im wesentlichen angstachelt, dass er blöd grinste und sich nicht einseitig zeigte?und dann lief die Situation etwas aus dem Ruder, weil er sich eben nicht im Geringsten einsichtig zeigte.....und das was nachfolgte darüber will ich nochmals nachdenken.
Und da lande ich dann wieder bei der obigen Frage: Warum braucht man das selbst (für seine eigene Aggression oder Verletzung), dass sich der "Aggressor" "schlecht" fühlt bzw. "einsichtig" zeigt? Ist ja eine ziemliche Abhängigkeit: der muss sich schlecht fühlen oder einseitig zeigen, dass es mir wieder besser gehen kann. Tut er es nicht, geht es hingegen mir schlecht.
Liebe Grüße
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stern, mir geht es nicht um verbindung mit dem agressor. mir geht es um verbindung mit mir selber. die verliere ich immer noch manchmal. und dann sieht es auf einmal so aus, als sei die welt voller aggressoren. das ist dann blöd.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Also wenn ich das recht verstehe, hast du nicht gleich reagiert, sondern sozusagen mit erheblicher Zeitverzögerung als du gefrühstückt hattest? Und dann weniger "sagenderweise" sondern "schreiend"?ich habe ja auch auf die Lästerei nicht direkt reagiert, als ich die Lästereien hörte lief ich in die Bäckerei und aß erstmal mein Frühstück. Erst danach als ich nachhause fuhr und ich ihn aus einer anderen Bäckerei heraus laufen sah habe ich neben ihm angehalten und dann gesagt, dass ich das verletzend finde was er eben seinem Opa Kumpel über mich und mein Rad gesagt hat....und dann lief die Situation etwas aus dem Ruder, weil er sich eben nicht im Geringsten einsichtig zeigte.....und das was nachfolgte darüber will ich nochmals nachdenken.
o.k. ich weiß nicht, warum die nicht gleich reagiert hast. Aber so kann das mMn nach eher die Wirkung entfalten, dass man sich fragt, was in dich gefahren ist (mir würde das so gehen). Also ich wage zu bezweifeln, wie gut du damit jemanden erreichen kannst.
Also mir kann es helfen, Ärger zeitnah anzusprechen (also nachdem die Drecksau fiel), und mithin nicht erst wenn sich soviel anstaute, dass das Fass überläuft (damit meine ich nicht schreiend, denn das kann wiederum eher einem ausagieren entsprechen). Geht mir hier genauso wie Ziegenkind.
Und wegen der zeitverzögerten Reaktion ist evtl. auch für den anderen der Zusammenhang zur ursprünglichen Situation nicht mehr so klar.
Liebe Grüße
stern
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Nun, offensichtlich haben Erziehungsprogramme Erfolge, sonst wäre die Menschheit vermutlich dem Auslassen negativer Gefühle untereinander bereits erlegen. Und die Löwen hätten wieder die Macht Da richtet das Leittier sich übrigens auch die Jungschar zu ... oder die jungschar muss ausser des Reviers ziehen ....ziegenkind hat geschrieben:
bei der lust an der volkserziehung hab ich ja immer einen bösen verdacht. geht das nicht so: ich muss mich so mühsam zusammenreißen, mich ordentlich zu benehmen. das ist so anstrengend. und der glaubt, er kann einfach mal alle säue rauslassen. das geht ja gleich gar nicht, wo ich mich doch so schmerzlich an die kandarre nehmen muss.
wenn der verdacht stimmt: beginnt das ungemach beim eigenen zurichtungsprogramm und bei den gefühlen von wut, neid, was auch immer, die ich damit deckele, aber offensichtlich nicht verändere.
Also, ich nehme mich ganz und gar nicht an die Kandare beispielsweise, ich denke, mit mir haben manche schon mal ihre Problemchen, aber aus meiner Sicht ist das dann auch stimmig, weil das jeweilige Anliegen mir kongruent ist.
Aber danach, irgendwelche Leute auf der Straße als Drecksau zu bezeichen, oder irgendwelchen Leuten den finger zu zeigen, ist mir nicht, ganz ohne mühseliges Zusammenreissen.
Wie im Thread erläutert, die Idee, gleiches nicht mit gleichen zu vergleichen im Sinne "Sau" - "Doppelsau" beruht auf den Gedanken, dass das derzeitige mögliche (hier größtenteils friedvolle) Zusammenleben wohl nicht auf einem solchen Ansatz basiert.
Ich persönlich möchte aber auch nicht schulterzuckend einstecken. ich fühle mich einfach gut, wenn ich auf solche Angriffe reagiere, wie den Hinweis, dass es nichts angehe, dass es meine Sache sei, dass ich es übergriffig finde etc.
Und, bei mehr grenzverletzenden Sachen ist es schlicht nachhaltiger, wenn man den Weg des verweises, der Anzeige o.ä. geht, als zurückzubollern.
Nachbarschaftskonflikte eskalieren z.b. meist dann, wenn beide Nachbarn primären Gefühlen einfach freien Lauf lassen.
ich meine, wie wäre es denn, wenn z.b. bei einem Vortrag Hörer ihre "Zurichtung" vergessen und einfach ihren Gefühlen freien Lauf lassen und, wenn es ihnen zu fad wird, laut gähnen oder dreinreden?
Na, das geht natürlich nicht.
Ich habe ja den Verdacht, dass man solch Gefühle dann für später aufhebt und dann bei solchen anonymen Gelegenheiten auf der Strasse o.ä. aus der Zügelung entlässt.
Aber ist das dann das Ei des Kolumbus??
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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finde ich nicht, hat für mich etwas mit "für sich und seinen eigenen Wert einstehen" zu tun.stern hat geschrieben:
Und da lande ich dann wieder bei der obigen Frage: Warum braucht man das selbst (für seine eigene Aggression oder Verletzung), dass sich der "Aggressor" "schlecht" fühlt bzw. "einsichtig" zeigt? Ist ja eine ziemliche Abhängigkeit: der muss sich schlecht fühlen oder einseitig zeigen, dass es mir wieder besser gehen kann. Tut er es nicht, geht es hingegen mir schlecht.
So richtig wütend wurde ich durch das dumme gegrinse, ab da hätte ich ihn am Liebsten getötet.
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ich glaube mir geht's bei diesem Aspekt um so etwas wie Verbindung. Ich glaube schon, dass jeder Mensch mit jedem auf irgendeine WEise verbunden ist, ich meine das aber eher spirituell und dass jeder Mensch diese Verbindung auch braucht, und wenn diese Verbindung unterbrochen wird, wird's polterig und schreiig.ziegenkind hat geschrieben:yamaha, der mit "ich hab kein ghandi-gen" war gut. scherz mal eben weitergeführt: aber dafür scheinen viele ein pestalozzi-gen zu haben. dieses: dem zeige ich das mal, der tut das nie wieder - dahinter steckt ja irgendwie auch so ein ehrgeiz in sachen volkserziehung, oder? weil, dass ich den selben opa jetzt täglich treffe und direkt selber was von meiner erziehungsARBEIT hab, ist ja eher unwahrschein.
Hey cool, da merkt man wieder deine hohen moralischen Ansprüche.yamaha1234 hat geschrieben: So richtig wütend wurde ich durch das dumme gegrinse, ab da hätte ich ihn am Liebsten getötet.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Ohne Sticheleien kannst du auch nicht leben, Mr. "Ich bin so ausgeglichen und erfolgreich"....wah?Nico hat geschrieben:
Hey cool, da merkt man wieder deine hohen moralischen Ansprüche.
Aber zwischen Gefühl und Handlungsebene gibt es einen Unterschied, hat mit Moral nicht das Geringste zu tun, die existiert jenseits von Gefühlen, mein Lieber
Ja stimmt, die die jemanden z.B. wegen einer Kleinigkeit vor den Zug schubsen geben ihren innersten Impulsen nach, du tust das bis dato noch nicht.
Wie groß der Unterschied zwischen Ausführung und " am liebsten hätte ich" tatsächlich ist kann wohl nur ein Fachmann erklären, aber ich fürchte er ist nicht allzu groß.
Mich erschreckt soetwas.
Wie groß der Unterschied zwischen Ausführung und " am liebsten hätte ich" tatsächlich ist kann wohl nur ein Fachmann erklären, aber ich fürchte er ist nicht allzu groß.
Mich erschreckt soetwas.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Zum Gandhi - Gen...
sorry, wenn ich das so sage - aber mit Genetik hat das wenig zu tun, bei mir hat das eine Menge Arbeit an mir selbst bedeutet und gebraucht.
Aber ich krieg das oft mit, wenn jemand ein Problem hat, und es geht - auch nur ansatzweise - um Versuch der Auflösung: "Nee, nee, so bin ich innerlich halt nicht gestrickt."
sorry, wenn ich das so sage - aber mit Genetik hat das wenig zu tun, bei mir hat das eine Menge Arbeit an mir selbst bedeutet und gebraucht.
Aber ich krieg das oft mit, wenn jemand ein Problem hat, und es geht - auch nur ansatzweise - um Versuch der Auflösung: "Nee, nee, so bin ich innerlich halt nicht gestrickt."
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