Erwarte ich zuviel von meiner Thera?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Hamna
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Beitrag Fr., 03.08.2012, 21:03

*elana* hat geschrieben:Die Thera muss stattdessen das machen, was der Kunde befielt. Aber so läuft Therapie nicht!
Liebe Elana, genau das war mein Einwurf hier ganz zu Anfang, da gebe ich dir also Recht. Aber mit dieser "habe-Sie-lieb"-Mail hat das Ganze dann für mich eine ganz neue und für mich aus Sicht von Yamaha nachvollziehbare Wendung genommen.

Es kommt doch auch immer auf das Thera-Patienten-Verhältnis an, wann und wie sowas geäußert werden kann. Wenn mein Thera mir sagt, er mag mich, dann nehme ich das als Info mal so hin, weil das für mich eine Voraussetzung für ein therapeutisches Verhältnis ist, dass man sich mag. Aber ein "ich habe sie lieb"??? Ich kann sogar gut nachvollziehen, was Yamaha hier irgendwo schrieb, dass sie das als Abwertung empfindet, weil sie das in eine bedürftige Positions setzt, die sie selbst so aber nicht empfindet.

Ein anderer Therapeut sagte mir mal "Ich lieb' Sie ja sowieso.", das war aber im Zusammenhang und auch innerhalb des therapeutischen Verhältnisses stimmig und brachte mich kein bisschen in Not. Würde mir mein jetziger Therapeut sagen "ich habe Sie lieb", würde ich ihm wahrscheinlich auf die Schuhe kotzen. [Irgendwie habe ich den Eindruck, dass gerade weibliche Therapeuten nicht so das Gespür haben, was geht und was nicht geht und meinen, sie müssten immer die behütende und liebende Mutter geben, männliche Theras sind da irgendwie authentischer, aber das ist nur mein Eindruck und ein anderes Thema.]

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Beitrag Fr., 03.08.2012, 21:14

Rilke hat geschrieben: Ein anderer Therapeut sagte mir mal "Ich lieb' Sie ja sowieso.", das war aber im Zusammenhang und auch innerhalb des therapeutischen Verhältnisses stimmig und brachte mich kein bisschen in Not. a.
Aber genau SO war es auch bei Yamaha, es gab einen eindeutigen Kontext, es war kein Einzelsatz Punkt, sondern eben in Bezug auf bestehende Unsicherheiten von Yamaha gesagt. Offenbar geht die Therapeutin davon aus, dass Yamaha, welche sich selbst als NICHT intelligent sieht, da es bei ihr als übertriebenes Kompliment ankam, ein sehr geringes Selbstbewusstsein aufweist hinter ihrer kompensierenden und selbstschützenden Big-Boss-Show. Deshalb all diese Zuwendung, um sie zu öffnen.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Fr., 03.08.2012, 21:16

dieses ich hab dich lieb
ist dann nur Mittel zum Zweck um zu öffnen?
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Beitrag Fr., 03.08.2012, 21:18

Darum geht es in der Therapie sowieso, aber es soll schon so sein, dass es keine Lüge ist. Das würde der Patient auch spüren.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Fr., 03.08.2012, 21:20

wie kann man das denn unterscheiden?
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Beitrag Fr., 03.08.2012, 21:27

Dafür müsste man dem Gegenüber - sprich Thera - mal richtig ins Gesicht schauen und überlegen, was das für ein Mensch ist und was in ihm vorgeht. Aber das will Yamaha nicht wissen, das soll die Thera mit dem Supervisor besprechen. - An der Stelle wäre zu fragen, wer die Kosten für den Supervisor übernimmt, wenn ein Kunde derart viel Aufwand bringt für eine Therapeutin, dass sie gleich zum Supervisor rennen muss. Das sind unliebsame Kunden, die zusätzlichen Support benötigen. Ein Wunder, dass die Kundin überhaupt noch bedient wird. - Also muss die Thera sie wohl wirklich mögen. Es gibt genug andere, die Hilfe und Rat suchen.
Lieben Gruß
elana

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yamaha1234
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Beitrag Fr., 03.08.2012, 21:31

*elana* hat geschrieben:
Yamaha, sogar wenn Deine Thera das nicht so bewusst beabsichtigen sollte, wäre es bei Dir auf alle Fälle angezeigt, denn schon Deine Sprache wirkt sehr dominant gegenüber denjenigen, die Du bezahlst, als wären sie weniger wert dadurch, wie Prostituierte Deiner Seele. Du benutzt Deine Thera, denn Du glaubst ja nicht mal an die therapeutischen Konzepte, Du willst Dich nur irgendwo ausweinen, was manche Männer öfter anderswo billiger finden, überspitzt gesagt. - Dafür ist aber eine Therapie nicht da und die Therapeutin hat nicht dafür jahrelang studiert. Du hast keinerlei Respekt vor ihr und sie fühlt sich deshalb verletzt.
Liebe Elena,

hier gehst du entschieden zu weit! Ich wertschätze und respektiere meine Thera sehr. Ich habe bereits mehrmals darauf hingewiesen, dass ich den Kontakt auf einer paritären Ebene wahrnehme. Und natürlich habe ich auch Gefühle für sie, und ich spreche auch darüber, aber ich finde es eben nicht angebracht, wenn sie mit mir über ihre Gefühle spricht.
Ich möchte dich bitten, dass du deine psychoanalytischen Diagnosestellungen unterlässt, denn ich habe dadurch den Impuls mich schützend vor meine Thera stellen zu müssen, die ich ganz gewiss NICHT als Prostituierte für meine Seele wahrnehme, doch gerade wünsche ich Abstand. Dennoch verschließe ich auch nicht die Augen vor den Rahmenumständen unseres Kontaktes und das ist eben eine Dienstleistung und keine "Liebe" !!!

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yamaha1234
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Beitrag Fr., 03.08.2012, 21:34

*elana* hat geschrieben:@AufdemWeg: Jede Geburt ist individuell. Ich denke, jemand, der es gewohnt ist zu befehlen, fällt es viel schwerer, etwas anzunehmen und von seinem Big-Bossing-Trip runterzukommen. Yamaha glaubt ja nicht mal an die Konzepte hinter den Therapieformen, sieht es als reinste Stigmatisierung, wehrt sich also grundsätzlich gegen die therapeutischen Ziele. Die Thera muss stattdessen das machen, was der Kunde befielt. Aber so läuft Therapie nicht!

also wirklich, woher hast du diesen Blödsinn? Das mit der Stigmatisierung hast du nicht verstanden, aber dann hättest du nachfragen sollen anstatt hier wilde Theorien zu postulieren!
Zuletzt geändert von yamaha1234 am Fr., 03.08.2012, 21:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Fr., 03.08.2012, 21:34

Eine Dienstleistung ist es auch nicht, sondern eine Therapie, Yamaha. Ich habe das allgemein gesagt als Vergleich und ganz sicher nicht Deine Thera gemeint, ganz im Gegenteil.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Fr., 03.08.2012, 21:40

*elana* hat geschrieben:Eine Dienstleistung ist es auch nicht, sondern eine Therapie, Yamaha. Ich habe das allgemein gesagt als Vergleich und ganz sicher nicht Deine Thera gemeint, ganz im Gegenteil.

ja, das denken die 3000 anderen Klienten die jahrelang ihrem Therapeuten hinterschmachten auch....aber die Wahrheit ist: Es ist eine Dienstleistung. Ein Dienstleistung die durchaus sehr tief und vertrauensvoll sein kann. Aber es ist und bleibt eine Dienstleistung.
Zuletzt geändert von yamaha1234 am Fr., 03.08.2012, 21:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Fr., 03.08.2012, 21:42

**AufdemWeg** hat geschrieben:wie kann man das denn unterscheiden?

Hallo AufdemWeg,

ein paar Seiten weiter hinten hast Du geschrieben, dass Du deine Thera (oder "deinen" Thera) nicht spüren kannst. Ich nehme das genauso wahr. Ich war deshalb auch heute sehr überrascht als ich spürte wie berührbar meine Thera innerhalb unseres Kontaktes ist. Hat sich das für dich im Laufe der Zeit irgendwie verändert? Hast du das angesprochen?

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**AufdemWeg**
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Beitrag Fr., 03.08.2012, 21:46

Ja, ich konnte sie jahrelang nicht spüren
jetzt wird es besser
aber manchmal ertrag ichs immer noch nicht besonders gut
bzw. es wird mir schnell zu viel
dann lässt sie es auch.
Angesprochen? Niemals, niemals. Das wäre mir nicht möglich, zu viel Angst hätte ich vor dem Spüren.
Vielleicht ist es irgendwann mal möglich es anzusprechen..auszusprechen...mich vielleicht auch zu bedanken, dass sie sich einfach weigert Gewalt an mir auszuüben.
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Beitrag Fr., 03.08.2012, 21:47

Liebe Yamaha

Du warst doch jetzt ziemlich zufrieden, weil Deine Thera Dich etwas weiterbrachte, was Dein Angestelltenproblem betrifft. Damit war der Service nicht ganz vergeblich. Was beklagst Du Dich also? Nimm doch dieses Ich-hab-Sie-lieb in Kauf, wenn sie Dir sonst weiterhilft in Deinen Themen, die Du klar als Aufgabe an Deine Thera delegierst. Sieh doch mal das Positive daran, sie wird ziemlich wahrscheinlich eine treue Angestellte sein, immer für Dich da sein, bietet Dir einen Superservice speziell an Heilig Abend, was will frau mehr? - Muss das denn sein, dass Du sie noch in ihre Ecke verweist, sie nicht mal etwas freundlich belohnst für ihre Mühe? Ja, klar, der Lohn reicht, aber Angestellte brauchen Motivation und eine gute Behandlung, sonst suchen sie sich bald andere Arbeitgeber. Das ist nun mal so. Man muss auch die Angestellten bei Laune halten.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Fr., 03.08.2012, 21:48

so ganz stimmt es nicht ich konnte sie z.T. auch spüren, WOLLTE aber nicht
das gabs auch zu Hauf
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yamaha1234
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Beitrag Fr., 03.08.2012, 21:50

**AufdemWeg** hat geschrieben:Ja, ich konnte sie jahrelang nicht spüren
jetzt wird es besser
aber manchmal ertrag ichs immer noch nicht besonders gut
bzw. es wird mir schnell zu viel
dann lässt sie es auch.
Angesprochen? Niemals, niemals. Das wäre mir nicht möglich, zu viel Angst hätte ich vor dem Spüren.
Vielleicht ist es irgendwann mal möglich es anzusprechen..auszusprechen...mich vielleicht auch zu bedanken, dass sie sich einfach weigert Gewalt an mir auszuüben.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Das finde ich auch sehr achtsam im Kontakt mit dir. Was denkst du hat sich verändert, dass Du sie nun manchmal spüren kannst? Vertraust du ihr heute bspw. anders?

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