Traue mich nicht auf die Couch

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Giraffenkind
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Beitrag Do., 05.07.2012, 10:21

@ candle

Ich denke schon, dass ich mich da unter Kontrolle habe und mein erwachsener Teil wieder rechtzeitig anspringt, da eine Grenze zu ziehen. Ich habe ja sowieso ständig Angst, ihr zu nahe zu treten und ihr zu viel und dann von ihr abgelehnt zu werden.

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Giraffenkind
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Beitrag Do., 05.07.2012, 10:22

Tellmewhy hat geschrieben:Hast du dich in deine Therapeutin verliebt, giraffenkind? Geht es dir deshalb schlecht?

VG
tellmewhy
Nein, ich habe mich nicht in sie verliebt. Ich habe nur furchtbare Sehnsucht nach ihr.


leberblümchen
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Beitrag Do., 05.07.2012, 10:29

Tja, ich bin auch so eine, die ihrem Analytiker (und nicht nur ihm) die Worte im Mund rumdreht! Da nützt es dir wahrscheinlich nichts, wenn man dir sagt, dass das auf einen Außenstehenden ganz anders wirkt. Meinst du wirklich, die machen sich immer einen Kopf, wie genau die Grußformel aussehen soll?

Dennoch würde ich tatsächlich versuchen, nicht so viel zu smsen oder zu schreiben oder anzurufen. Ich hab ein Mal geschrieben. Aber mir war klar, dass das die absolute Ausnahme sein würde. Er sagte zwar, ich könnte ruhig schreiben, wenn ich es nicht mehr aushalten würde, aber dennoch strahlt er das so klar und fest aus, dass unsere Zeit nur in den Stunden ist, und für mich fühlt sich das so was von toll und sicher an! Er hat das gar nicht gesagt, aber es IST einfach so, dass es da diese Grenzen gibt, und ich fühle mich sauwohl mit festgelegten Grenzen. Wenn du jetzt sagst, dass du zufällig (???? - erzähl mal ) ihre Handynummer 'gefunden' hast, dann pass auf, dass diese Nummer dich nicht dazu verleitet, deine Thera sozusagen immer 'griffbereit' zu haben. Vielleicht gelingt es irgendwie, dass du dich innerhalb dieser Grenzen 'austoben' kannst und danach halt wieder dein Alltagskostüm anziehst?

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candle.
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Beitrag Do., 05.07.2012, 10:32

Giraffenkind hat geschrieben: Ich habe ja sowieso ständig Angst, ihr zu nahe zu treten und ihr zu viel und dann von ihr abgelehnt zu werden.
DAS, denke ich, sollte nicht der Ansatzpunkt sein, dass man es aus Angst nicht macht, sondern weil man das wirklich so spürt. Ich denke aber, dass du an den Punkt noch kommen wirst.

Zur SMS: Da ist eigentlich nichts zu interpretieren, klingt eher nach einer Antwort "auf die Schnelle", eine reine Information quasi.

WIE geht es dir denn schlecht? Hast du keine Menschen bei denen du das ein stückweit mit auffangen lassen kannst? Ist es eigentlich ein Teil der Analyse, dass man sich auch an anderer Stelle Hilfe holt bzw. zuläßt wie Klinik etc.? Oder wird dahingend gar nichts gesagt oder getan?

VG candle
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 05.07.2012, 12:02

Giraffenkind hat geschrieben:
münchnerkindl hat geschrieben: Und kann es sein daß das nicht vor ihr weinen können auch ein Teil der Mutter-Übertragung ist? Weil evtl ist es ja gerade vor der "Mutter" nicht möglich zu weinen. Weil das zB bei der echten Mutter auch nicht möglich war? Oder weil man gerade der guten Übertragungsmutter das aus irgeneinem Grund nicht zeigen kann, weil man Angst hat wenn man sich so "krank" zeigt von der "Mutter" abgelehnt zu werden, sie nicht belasten will oÄ.
Ja, es trifft alles auf mich zu und lange Zeit war das Gefühl da, meine Analytikerin sonst zu belasten und sie schützen zu wollen, obwohl der Kopf ganz klar weiß, dass sie das aushält und es ihr Job ist. Bei meiner Mutter hieß es immer "nicht weinen" und Gefühle zeigen war eher nicht angesagt, sei es nun Weinen oder auch Wut.

Naja, aber dann ist es wirklich völlig unmöglich das zu forcieren bei ihr zu weinen, das hätte überhaupt keinen Sinn. Dann muss da wirklich noch, viel durchgearbeitet werden, viel Entwicklung passieren bis du es können wirst und weder die Couch noch eine Willensentscheidung deinerseits kann daran was ändern.

Dann wäre es sinnvoll den Therapieschwerpunkt weg von der Traumabearbeitung wegbewegt und diese Sache bearbeiten. Evtl brauchst du dann zur Traumaaufarbeitung eine andere Therapie zu einem späteren Zeitpunkt.

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Giraffenkind
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Beitrag Do., 05.07.2012, 12:50

titus2 hat geschrieben:Meinst du wirklich, die machen sich immer einen Kopf, wie genau die Grußformel aussehen soll?
Wahrscheinlich nicht. Mir fiel das jetzt nur so auf, dass sie im Vergleich zu der damaligen sms nun so einen förmlichen Gruß geschrieben hat und das war für mich schon wieder ein Stoppzeichen, dass ich vielleicht gernevt haben könnte.
Dennoch würde ich tatsächlich versuchen, nicht so viel zu smsen oder zu schreiben oder anzurufen. Ich hab ein Mal geschrieben. Aber mir war klar, dass das die absolute Ausnahme sein würde.
Dann hast Du das falsch verstanden, ich schreibe ihr eigentlich nicht und rufe sie sonst auch nie an.
In über 1 Jahr habe ich ihr 3-4 Briefe geschrieben, aber ganz kurz nacheinander, als es mir sehr schlecht ging. Ein einziges Mal habe ich sie sonst in dem Jahr angerufen, als wir diese Krise hatten und ich um einen Zusatztermin gebeten habe. Und jetzt einmal diese sms, mehr war da nie, ich lasse sie eigentlich sonst völlig in Ruhe zwischen den Sitzungen und würde mich auch gar nicht trauen, sie ständig zu kontakten.

Wenn du jetzt sagst, dass du zufällig (???? - erzähl mal ) ihre Handynummer 'gefunden' hast, dann pass auf, dass diese Nummer dich nicht dazu verleitet, deine Thera sozusagen immer 'griffbereit' zu haben.
Nein, nein, das wird nicht passieren, ich lasse sie sonst immer in Ruhe.
Ob ich wohl geahnt habe, dass Du nachfragen wirst wegen der Handynummer?
Ich bin völlig unschuldig, denn SIE hat MIR von sich aus eine sms geschrieben. Als ich ihre sms auf meinem Handy entdeckte, bin ich völlig "ausgeflippt" vor Freude, mein Mann dachte, ich hätte nun den totalen Knall (habe ich wohl auch ), weil ich hier vor lauter Freude kreischend und hüpfend durchs Haus gelaufen bin. Es ist eigentlich lächerlich, denn sie hat mich nur gebeten, am nächsten Tag meine Krankenkassenkarte mitzubringen.... aber das war mir sowas von egal... für mich zählte nur, dass sie mir geschrieben hat und ein Kontakt zwischen den Sitzungen da war, ich war sowas von glücklich, echt bescheuert. Und ich war auch mehr als erstaunt, dass sie das nicht per Telefon oder notfalls Anrufbeantworter gemacht hat, denn das hätte ich viel förmlicher gefunden und sie musste ja wissen, dass ich von da ab ihre Handynummer habe. Vielleicht macht es ihr auch nichts aus, weil sie weiß, dass ich sie nicht anrufen werde. Gewundert hat es mich schon, weil die meisten Analytiker mit solchen Dingen doch sehr zurückhaltend sind.

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Giraffenkind
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Beitrag Do., 05.07.2012, 13:10

candle. hat geschrieben: WIE geht es dir denn schlecht? Hast du keine Menschen bei denen du das ein stückweit mit auffangen lassen kannst? Ist es eigentlich ein Teil der Analyse, dass man sich auch an anderer Stelle Hilfe holt bzw. zuläßt wie Klinik etc.? Oder wird dahingend gar nichts gesagt oder getan?
Ich bin halt sehr traurig und niedergeschlagen und habe eine ganz stark Sehnsucht nach ihr und dadurch bin ich sehr angespannt, kann mich auf nicht viel anderes konzentrieren. Ich kann das schon aushalten (ich kenne es ja schon), aber es ist eben schon ziemlich schwer. Ich habe die Tage bis Montag ganz gut verplant mit Kontakten usw., ich werde es irgendwie überleben und irgendwann wieder die Stunden zählen bis zur nächsten Sitzung.
Ich weiß gar nicht, wie das bei anderen Menschen in einer Analyse ist, denen es zwischendurch mal sehr viel schlechter geht und wie das von Seiten der meisten Analytiker gehandhabt wird. Ich denke mal, wenn man als Patient sagen würde "wenn ich hier gleich aus der Sitzung gehe, springe ich vom nächsten Hochhaus", müssten sie ja sicher irgendwie reagieren.
Als ich meiner Analytikerin im nachhinein einmal erzählte, dass es mir die Tage so schlecht ging, dass ich dachte "ich hätte mich auch gut vor einen Zug werfen können", hat sie äußerlich relativ entspannt reagiert... sie war zwar irgendwie besorgt, aber anscheinend hat meine Wortwahl ihr genug darüber gesagt, dass ich es wohl auch nicht tun würde. Keine Ahnung.

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Giraffenkind
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Beitrag Do., 05.07.2012, 13:14

titus2 hat geschrieben:Ich glaub, ein bisschen können die das schon steuern. Mein Therapeut hat gerade seine Zuneigung etwas reduziert, als er wohl gemerkt hat, was das in mir auslöst Und nachdem wir darüber gesprochen haben, fühlt sich das nun ganz gut an.
Magst Du das noch mal ein bißchen näher beschreiben?

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Tellmewhy
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Beitrag Do., 05.07.2012, 13:38

Hast du dich schon einmal in eine andere Frau verliebt, giraffenkind?

VG
tellmewhy

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Giraffenkind
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Beitrag Do., 05.07.2012, 13:39

Tellmewhy hat geschrieben:Hast du dich schon einmal in eine andere Frau verliebt, giraffenkind?

VG
tellmewhy
Nein.


leberblümchen
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Beitrag Do., 05.07.2012, 13:49

Giraffenkind hat geschrieben:
titus2 hat geschrieben:Ich glaub, ein bisschen können die das schon steuern. Mein Therapeut hat gerade seine Zuneigung etwas reduziert, als er wohl gemerkt hat, was das in mir auslöst Und nachdem wir darüber gesprochen haben, fühlt sich das nun ganz gut an.
Magst Du das noch mal ein bißchen näher beschreiben?
Naja, er ist / war so ziemlich mütterlich zu mir. Ich hab das an so Kleinigkeiten gemerkt, die aufzuzählen jetzt irgendwie komisch wäre. Man merkt das ja, dass jemand fürsorglich ist. Und dann eben das von dir erwähnte warmherzige Lächeln, dass man am liebsten an die Decke springen möchte vor Begeisterung. Das sind so absolute Glücksmomente (aber vermutlich nur für solche Leute wie uns - andere finden das einfach nur 'nett' - wir aber saugen das auf wie eine Blume das Wasser.

Ich hab ihm das dann voller Dankbarkeit gesagt und es hat mich richtig überkommen, und ich nehme irgendwie an, dass er dachte, er sollte das vielleicht nicht weiter fördern (keine Ahnung, ob das so ist, aber ich hab es so gefühlt). Ich meine, er war mir auf einmal unheimlich wichtig, und ich hab regelrecht gemerkt, wie sich das weiter hochgeschraubt hat und dann plötzlich WIRKLICH das Gefühl hatte, wichtig für ihn zu sein. Dabei waren das alles absolute Feinheiten, die ein normaler Mensch ohne diese Antennen nicht einmal bemerken würde. Ich fühlte mich auch nicht bevorzugt oder so, sondern einfach nur so absolut wahrgenommen; das war völlig neu für mich.

Jedenfalls hat er dann wohl gedacht, ich könnte anfangen, diese Zuneigung zu ihm irgendwie auszuagieren oder so. Die Gefahr besteht und bestand nicht, aber das konnte er ja nicht wissen Und so wurde er einfach etwas neutraler. Auch das geschah so, dass man es kaum bemerkt hat. Aber ich HABE es bemerkt. Und dann haben wir noch mal darüber gesprochen, und irgendwie hat mich dieses Gespräch erleichtert. Und jetzt ist es so, wie es sein sollte, also: wie es sich für mich stimmig anfühlt: Er weiß, dass ich etwas für ihn empfinde. Ich hab keine Ahnung, was er so empfindet (ich schwanke zwischen Sympathie und Hass - ein Mittelding ist irgendwie nicht vorstellbar ) - aber es tut mir gut, dass er sich so abgegrenzt hat und ich mir keinen Kopf darum machen muss, ob ich ihn mit meiner Liebe 'erdrücke' oder ob das irgendwas 'Schlimmes' bei ihm auslöst. Schade, ich kann es nicht besser beschreiben.


leberblümchen
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Beitrag Do., 05.07.2012, 13:53

Wegen der Frage, was andere Menschen machen, denen es während der Analyse viel schlechter geht: Ich denke, so wahnsinnig viel schlechter sollte es einem nicht gehen, oder? Oder anders gesagt: Eine gewisse Stabilität, die Pausen zwischen den Stunden auszuhalten, sollte schon da sein, was nicht heißt, dass man nicht schreckliche Sehnsucht haben kann. Aber das Beispiel, was Analytiker machen, denen die Patienten sagen: "Wenn ich nicht morgen kommen kann, springe ich vor den Zug", die würde ich mal so beantworten: Wenn der Zustand so labil ist, würde man sicher keine Analyse machen. Man kann ja dann gar nichts analysieren, wenn man immer Angst haben muss, dass der Patient sich suizidiert.

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Tante Käthe
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Beitrag Do., 05.07.2012, 20:25

Einige Beiträge des Threads wurden entfernt, da sie nicht im Sachzusammenhang mit dem Thema stehen und die Threadstarterin zu sehr belastet haben. Leider mussten auch einige Beiträge daran glauben, welche in den Zeitraum "einfach" nur mit rein fielen.

Nunmehr kann zum eigentlichen Thema wieder zurück gekehrt werden.

Gruss Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)

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Tellmewhy
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Beitrag Do., 05.07.2012, 22:08

Ich habe mich verschätzt und für Verwirrung und Verletzung von giraffenkind gesorgt. Sorry. Es tut mir leid. Ich pass beim nächsten Mal besser auf, was ich hier schreibe. Sorry nochmal. Danke für die Rückmeldung.


VG
tellmewhy

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Giraffenkind
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 12:46

Was für ein sch... Tag. Was ist nur los mit meinem inneren Kind - es hat nur eins im Kopf, es will zu ihr und wird vor Sehnsucht fast aufgefressen.... es ist gerade wieder sooo schlimm.
Ich wollte ja gut für mich sorgen und nun hat meine heutige Verabredung abgesagt, das verschlechtert meine Stimmung noch erheblich.
Ich muss mich heute extrem zusammen reissen, bin aber als Alternativprogramm trotzdem los mit meiner Tochter zu einem Ort, wo ein paar Tiere frei herum laufen.... ich setzte mich mit meiner Tochter auf dem Schoß auf eine Bank und sofort war eine große Ziege an meiner Seite, die sich fest an mich drückte und gekrault werden wollte und zur anderen Seite kuschelte sich eine super süße Katze an mich und ließ sich hingebungsvoll streicheln. Ich musste schwer mit den Tränen kämpfen, ich war soooo traurig. So konnte ich wenigstens den Tieren das geben, was ich selbst so gerne bekommen hätte.
Naja, das war quasi vorhin mein Notfallprogramm.
Könnte es doch nur endlich schon Montag sein und wenn es dann soweit ist, stehe ich wieder völlig unter Strom und diese blöden 50 Minuten vergehen viel zu schnell, ich bräuchte einfach mehr Zeit.

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