Aber weißt du, ich schaff das nicht auch noch nebenher, mir jetzt wieder einen neuen Therapeuten zu suchen, rumzutelefonieren, Formales zu klären. Und dann bin ich es auch einfach so leid, mich immer erklären zu müssen. Immer wieder darauf zu hoffen, dass ich auch wirklich ankomme. Das kostet mich so unendlich viel Kraft, die ich in meinem Leben und im Job einfach anderweitig brauche. Daran liegt es hauptsächlich, dass ich mich so sperre. Ich bin müde, auf ganzer Ebene.
Ohne Übertragbarkeitsanspruch: Mir ging es ja phasenweise auch so, dass ich selbst eine Therapeutensuche als dermaßen belastend erlebt habe. Ist auch nicht einfach... aber wenn man bereits erschöpft ist, dann erlebt man=ich es als eine noch anstrengendere Last. Also ich sah auch das bei mir als Ausdruck, dass meine Kapazitäten ausgereizt sind (was sie auch waren, insbes. vor dem Klinikaufenthalt). Nur sah ich keinen andere Weg, als die Mühen auf mich zu nehmen... in der Hoffnung, dass ich dann Hilfe erfahre, mich zu berappeln.
Andere Entscheidungen sind natürlich denkbar... also das man sagt: o.k., ich sorge jetzt für mich... die "Kompetenzen" habe ich... dazu brauche ich keine Therapie.
Das muss aber jeder für sich beantworten...
Was zu machen wäre, WENN du wechseln würdest: Therapeuten anrufen, Termine vereinbaren. Was das Formale angeht, so sollten die das eigentlich wissen. Wie gesagt, ich sehe hier einen Wechsel. Theoretisch kannst du auch selbst einmal bei der Kasse anrufen, wenn du dem Thera nicht vertraust. Realistisch dürfte sein: Nicht jeder nimmt dich (auch nicht jeder übernimmt Wechsel-Patienten). Aber das bleibt keinem Patienten erspart nicht immer leicht ist einen Thera zu finden - aus verschiedenartigen Gründen. Aber ist jetzt normal (bei einigermaßen passabler Verfassung) nichts, das die letzten Kräfte abzieht.
Es wirkt auf mich so, als triffst du keine affektive Entscheidung... sondern suchst (auf vielen Ebenen) Gründe, die teils schon wie Rechtfertigungen (vor dir selbst) anmuten, warum es besser ist, keine Therapie zu machen. Bzw. ich teile auch den Eindruck von Maika: nach Gründen suchen, warum es nicht gehen kann. Ist auch legitim. Nur als Eindruck .
Hm... ich merke, wie ich am liebsten alles wegschieben würde, einfach die nächsten Stunden absagen und mich dann klammheimlich wegschleichen. So tun, als wäre nichts, als wäre ich da nie gewesen. Ist keine Lösung, ich weiß.
Aus Erschöpfung oder passive Strategie zwecks Konfliktvermeidung?
Aber möglich wäre auch das als Option.
Nur wäre es vielleicht hilfreich, wenn du wissen würdest, was du willst (und das erscheint mir ambivalent... aber vielleicht täusche ich mich). Also wenn Therapie für eh erledigt ist, dann kannst du auch einfach nicht mehr zu den Terminen erscheinen (aber ausfallregelungen beachten). Oder hält dich davon etwas ab?