Bearbeitung von Missbraucherfahrungen

[**AufdemWeg**]

Heute Nacht endlich Worte für meine Angst
vor dem Aussprechen:

ich habe Angst, dass sich meine Therapeutin daran erregt
(dass das nicht der Fall und völlig hirnrissig ist das weiss ich auch
aber meine Angst, die weiss das nicht.)

und ich habe weiter gedacht: was ist wenn ich...?
(hier bin ich mir nicht mehr ganz so sicher)

Ich weiss nicht was schlimmer ist
die erste oder die zweite Variante.

Sie oder ich.

Wahrscheinlich ich.

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[Tupsy71]

hi auf dem Weg, also ich denke nciht dass sich deine Thera da begeilt. Ist ja ein w oder ? Aber diese Angst kenne ich auch sehr gut, deshalb könnte ich nie zu einem Mann gehen, also als Therapeut meine ich.
Viel Kraft dir
Tupsy

[**AufdemWeg**]

Hallo Tupsy,

ich kann mir auch nicht vorstellen bei einem Mann in Therapie zu gehen
aber nicht speziell wegen der Missbrauchserfahrungen.
Ich fürchte das Aufgeilen ist nicht an Geschlechter gebunden
aber ich weiss schon-irgendwo ganz tief in mir-dass sie sich nicht aufgeilt und trotzdem steht diese Angst -glaube ich-hinter meiner Unfähigkeit da mit ihr so darüber zu sprechen, dass...
Ja, was eigentlich?
Was solls eigentlich bringen.
Gute Frage, nächste Frage.

Und trotzdem will ich ihr das sagen,
dass ich solche Angst davor habe
dass sie sich aufgeilt
auch wenn ich mir dann vielleicht eine heftige Klatsche einfange.
Aber ich habs so satt auf dieser Unfähigkeit und dieser Angst sitzen zu bleiben.

[Wandelröschen]

Und trotzdem will ich ihr das sagen,
dass ich solche Angst davor habe
dass sie sich aufgeilt
auch wenn ich mir dann vielleicht eine heftige Klatsche einfange.
Aber ich habs so satt auf dieser Unfähigkeit und dieser Angst sitzen zu bleiben.

Erst in der letzten Stunde, also noch brandaktuell, hatte ich bei meinem Thera zwei Ängste meinerseits angesprochen, die mit ihm zu tun haben, also dass ich Angst davor habe, dass er denken könnte, dass ich 1. … und 2. …
Schleppe ich schon länger mit mir herum. Nein, es gab keine Klatsche. Der hat total super reagiert und schaffte es, mir diese Ängste zunehmen, aber nicht, indem er mir sagte, nein, das sei nicht so (so einfach glaube ich gesprochene Worte nicht). Das Ansprechen war schon mal ein toller Erfolg meinerseits, konnte ich früher gar nicht. Und wie er damit umgegangen ist war für mich eine ganz wertvolle Erfahrung.
Mach es, sprich es an. Bleib nicht auf deiner Angst sitzen! Nur Mut!

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[**AufdemWeg**]

wandelröschen,

was hättest du denn im Falle einer Klatsche getan?

[**AufdemWeg**]

wenn ich mir deswegen eine Klatsche einfange
dann kapituliere ich
dann soll das einfach nicht sein
dass ich rede
dann ist das einfach so.

[Nachtauge]

Hallo,

ich habe Angst, dass sich meine Therapeutin daran erregt
(dass das nicht der Fall und völlig hirnrissig ist das weiss ich auch
aber meine Angst, die weiss das nicht.)

und ich habe weiter gedacht: was ist wenn ich...?

Völlig hirnrissig ist das sicherlich nicht, denn Deine Angst ist ja ganz real da. Wenn Du Dich traust ihr von Deiner Angst zu berichten, könnt ihr das vielleicht gemeinsam versuchen aufzulösen. Das ist sicherlich nicht einfach, aber sie kann ja nur reagieren und Dir die Angst versuchen zu nehmen, wenn Du sie einbeziehst.
Deine Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen, ich hatte diese auch schon sehr sehr häufig. Habe jedoch auch die Erfahrung gemacht, daß eben gerade die von mir befürchtete Erregung dabei überhaupt kein Thema mehr war, als ich es ausgesprochen habe. Aber (an)vertrauen ist so schwierig.
Du wirst für Dich merken, wann Du mit ihr darüber sprechen magst - setze Dich nur nicht unter Druck!

[**AufdemWeg**]

Hallo Nachtauge,

ja, die Angst ist sehr real aber sie hat aktuell, heute, hier, jetzt keinen Grund da zu sein.

Ich gestehe ich bin schon drauf und dran mich zu zwingen.

Mich zwingen kann ich ganz gut, zu allen möglichen Sachen

nur hauts mich dann ab und zu böse hin: gehe nicht über Los, ziehe nicht 400 Euro ein.

Dann wirds bitter für mich.

LG ADW

[Nachtauge]

Hallo ADW,

ja, die Angst ist sehr real aber sie hat aktuell, heute, hier, jetzt keinen Grund da zu sein.

Und doch ist sie da und bewegt Dich. Bei mir ist das immer so ein Verstand-Gefühl-Chaos. Vom Verstand her bekomme ich eigentlich viele Dinge hin und begreife sie, nur das Gefühl ist häufig ein ganz anderes. Geht es Dir da mit der Angst evtl. ähnlich?

Ich gestehe ich bin schon drauf und dran mich zu zwingen.

Mich zwingen kann ich ganz gut, zu allen möglichen Sachen

Du möchtest vorwärts kommen, irgendwie doch darüber sprechen (und andererseits eben nicht); aber Zwang ist ein schlechter Ratgeber. Besser ist es, wirklich dann zu sprechen, wenn es für Dich "paßt", denn unter Zwang fühlt man sich ja schon von vornherein unwohl.

Wie sprichst Du sonst Deine Thera an, wenn Dir etwas Schwieriges auf der Seele brennt? Auf welche Art und Weise kannst Du ihr evtl. leichter von Deiner Angst Kenntnis geben?

Lieben Gruß
Nachtauge

[**AufdemWeg**]

Guten Morgen Nachtauge,

ich bin noch nicht so lange- fuer meine Verhaeltnisse- bei meiner 2. Therapeutin und will es anders, besser machen als in meiner ersten Therapie.
Dort konnte ich mich nur schwierigen Themen zu wenden wenn ich zuvor dafuer gesorgt hatte, dass meine Therapeutin weit weg von mir war.
Ich musste sie zuerst fertig machen und vergraulen bevor ich etwas sagen konnte.
Das war schlimm.
Immer schlimm.
Ich mag das so nicht mehr haben.

LG ADW

[**AufdemWeg**]

Wie leicht ist Hass und Wut und Zerstoerung und Abweisung
Und wie schwer ist Liebe und Naehe und Zulassen

[Madja]

Hallo AdW!

Mit dem "sich zwingen" bin ich etwas gespalten. Theorie, in der man auf den richtigen Zeitpunkt, bis man "so weit ist" wartet, klingt total klasse aber... Es gibt da auch die dummen Widerstände, die bei manchen Menschen dafür sorgen, dass man nie "so weit" ist.
Es ist so, wie mit kleinen Kinder. Man muss, als Elternteil, sie auch manchmal zu Sachen zwingen (wenn die Erklärungs- und Überredungskunst versagen), die in Wirklichkeit für das Kind wichtig und richtig sind.
Ich habe mich in meiner Analyse schon oft zum reden gezwungen. Es gab Situationen, in denen ich am liebsten das, was gesagt werden musste, verdrängt hätte. (anderseits wäre das auch das alte Verhaltensmuster) Also habe ich mich gezwungen DAS schlimme auszusprechen. Und es hat sich immer gelohnt. Es war immer der richtige Schritt - in Richtung verstehen, akzeptieren, bearbeiten.

[**AufdemWeg**]

Ich habe mir heute keine Klatsche eingefangen
konnte mich nicht zwingen
nicht mal mehr das funktioniert.
Verdammt nochmal.

[Madja]

Was würde für Dich "eine Klatsche" sein? Dass sie Deine Angst bestätigen wird oder dass sie wütend/traurig/sauer wird, weil Du ihr sowas "unterstellst"?

[**AufdemWeg**]

Eine Klatsche wäre für mich wenn sie sagen würde:
SO kann ich nicht mit Ihnen arbeiten

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