War ja anscheinend ordentlich Party hier, als ich schon schlief.
Gefällt, hat was. Obwohl ein nüchternen Morgenblick nicht so recht passt, um sich in Nachtleben einzufinden.
Ich selber les ne Menge geschriebene Wertschätzung, besser ich meine sie zu erkennen.
Die, bei der der Wertgeschätzte erst mal ne Menge Arbeit hat. Selber bereit, in manchen Ecken nachzusehen. Und noch was: Die Wertschätzungsparty kommt grad deshalb so gut, weil die Wertschätzungserwartungen hier so professionell gründlich weggespült wurden.
Vertrackt, aber ich kann es so besser akzeptieren, erfassen, damit umgehen.
Sowohl als Gebender als auch als annehmender. Je ungeplanter der Wertschätzungsvorgang, desto wirksamer. Etwas Wertschätzendes, das jemandem einfach absichtslos rausrutscht, das alle Beteiligten erst realisieren, wenn es schon passiert ist, für mich sind das die schönsten Wertschätzungen.
Was hier von Anfang an durchaus ging, war, den ein oder anderen wertschätzend zu überraschen. Aber das Planlose, das ging natürlich nicht.
So was wie Muttertage, viele haben zu Recht bedenken gegen geplante (befohlene) Wertschätzungsrituale. Ich kann da Gegnern wie Befürwortern Recht geben und tue es.
montagne hat geschrieben:
…gebe ich zu, dass es mir leicht fällt wertschätzung zu empfinden, aber sehr schwer sie auszudrücken. Die Gefahr der Zurückweisung besteht ja. Auch hier!
Das ist für mich ein wichtiger Ansatz für weitere Aspekte, über die ich nachdenke.
1. Wie und wodurch kommt Wertschätzung zum Ausdruck? Gibt es nicht womöglich sehr viel (indirekte)Wertschätzung, die nur nicht als solche gesehen und wertgeschätzt wird? Da meine ich, es gibt auch kulturelle Unterschiede. VW errichtet grad in den USA ein neues Werk. In einem Bericht dazu, wurde angemerkt, dass neue Mitarbeiter dort mehr persönlichen Zuspruch, persönlich direkte Anerkennung für ihre Arbeit benötigen, gebrauchen, um wirklich motiviert zu sein.
2. Bekomme ich Wertschätzung zu direkt, zu offensichtlich, zu oft aus zu für mich zu unnachvollziehbaren Gründen, grenze ich mich mindestens innerlich sehr schnell ab.
Nicht ganz zu unrecht, wie ich meine. Es ist einfach etwas, das auch auf Erfahrung beruht.
Dem andern geht es manchmal zu wenig darum, mich wertzuschätzen, er möchte etwas von mir. Das kann sehr viel sein. Gar nicht so selten ist es, dass am Ende er Anerkennung/Wertschätzung von mir (direkt) möchte, die er erstens aus meiner Sicht bereits indirekt bekommen hat. Dass er aber auch selbst das, was ich bereits von ihm an Wertschätzung meine bekommen zu haben, selber gar nicht sieht. Bin ich da zu sensibel, zu empfindlich, zu ungebildet in direkter Wertschätzung? Nimmt mich z.B. ein Freund in Anspruch, schüttet mir sein Herz aus, gibt mir das Gefühl, ich kann ihm beistehen, helfen, dann steckt darin für mich sehr viel Wertschätzung (jedenfalls wenn klar ist, er tut das nur sehr wenigen gegenüber). Drückt er drüber hinaus dann zu sehr seine Dankbarkeit aus?! Statt zusätzlicher Wertschätzung reduziert er sie aus meiner Sicht eher, weil er scheinbar die Freundschaft/Verbundenheit unterschätzt, geringer schätzt, sich zumindest in meinen Augen so verhält.
Ich weiß mittlerweile, dass das ganz anders sein kann, z.B. auch an Unsicherheit, an persönlicher Unterschätzung und und und liegen kann. Oft hat es etwas mit Herkunft, Umfeld, Erfahrungen zu tun.
Das alles macht es nicht grad einfach.
Dass es geht, zeigt, wie ich finde, dieser Thread. Ich lese, sehe, fühle ne Menge Wertschätzung hier.
LG hawi