Atheismus - wie steht ihr dazu ?

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Eve...
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 15:04

Emely hat geschrieben:Was heisst in diesem Zusammenhang "erwarten" ? Wird von mir als Mensch von vorneherein nichts Positives erwartet, weil ich jetzt leben will und nicht für eine imaginäre Ewigkeit. Wird mir nicht zugestanden, ein "guter" Mensch zu sein ? Auch männliche islamische Attentäter "arbeiten" für die Ewigkeit und ihre 72 Jungfrauen, die sie dort erwarten. ?????????????????
Tut mir leid, für den letzten Satz hab ich nur ein übrig. Was haben islamische Attentäter nun mit dem abendländischen St. Exupèry und mit mir zu tun?!

Nein, ich erkläre meine Intention dazu jetzt auch nicht, sorry. Jeder mag sich dazu denken, was er möchte. Der Zitierte hat sich auch nicht gerechtfertigt für seine Zeilen.

Dass Du ein guter Mensch bist, habe ich damit selbstverständlich nicht in Abrede stellen wollen. Wieso müssen Diskussionen über diese Fragen eine solche Schärfe bekommen?

LG Eve

P.S. @ Eremit
Ja, ich lese weiter mit, noch eine Weile zumindest, denk ich.

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Emely
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 16:17

Hallo Eve,

es geht mir nicht darum, Schärfe in die Diskussion zu bringen. Ich wollte einfach nur mal feststellen, wie eine solche Aussage auf jemanden wirkt, der" nicht für die Ewigkeit" arbeitet. Allerdings verstehe ich nicht, warum du deine Intention nicht erklären willst.
Ich kann mich an einen Thread erinnern, da hast du gesagt, alle großen Religionen, also Islam, Judentum und Christentum hätten einen Gott. Und Allah verspricht seinen Märthyrern nunmal 72 Jungfrauen. Das Christentum hat in der Vergangenheit auch viel Blut vergossen, wenn man sich die Inquisition und die Kreuzzüge anguckt. Meiner Meinung nach kann man nicht sagen: böse islamische Terroristen, gute Christen. Es ist einfach nur ein zeitlicher Unterschied. Vielleicht sind die Islamisten in zweihundert Jahren auch gemäßigter. Ich habe mich schon viel mit der Bibel und der Geschichte befasst. Und einige Stellen wie zum Beispiel die Geschichte von Lot im Alten Teatament haben für mich nur Erschreckendes und nichts von einem liebenden Gott. OK, ich will jetzt hier keine religiösen Fragen diskutieren, aber das heutige Christentum ist "weichgespült", zumindest in Europa, nicht unbedingt in Amerika. Und ich finde es einfach seltsam, dass alle negativen Aspekte einfach weggewischt werden.

LG
Emely

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Dunkle
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 19:39

@Eve... Du bist tapfer und es ist so schwer, immer nur in die Defensive gedrängt zu werden. Denn wenn hier jemand was über Christentum weiß, dann sind es stets die Negativlisten... Fällt jemandem eigentlich auch mal irgend etwas anderes ein??
Ich habe so viele Menschen kennen gelernt, denen ihr Glaube viel bedeutet und die viel dafür geben, ihn ins Leben umzusetzen.
Die Nonne ohne Habit im Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko, die Flüchtlinge betreut und ihnen hilft. Die vielen ehrenamtlichen, in Gemeinden engagierten Menschen, die ihre Freizeit opfern und sich um andere kümmern. Die vielen, die aus christlicher Überzeugung im Sozialbereich tätig sind, in Hospizen und in der Hauskrankenpflege...

Besonders haarsträubend wird es, wenn einem erklärt wird, dass der eigene Glaube "unecht" ist und jemand genau meint zu wissen, woher Glaube kommen muss etc.
Liebe Eve, ich kann Deine Rückzugstendenzen voll und ganz verstehen...Leider habe ich nur im Moment sehr wenig Zeit fürs Forum, nur manchmal spät abends....

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miss
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 19:44

Atheismus - wie stehe ich dazu?
Jede/r wie er/sie will...es wurden zumindest noch keine Nicht-Glaubenskriege geführt.

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Dunkle
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 19:46

Emely hat geschrieben: das heutige Christentum ist "weichgespült", zumindest in Europa, nicht unbedingt in Amerika. Und ich finde es einfach seltsam, dass alle negativen Aspekte einfach weggewischt werden.
@Emily, sorry, aber ich finde, das ist wieder so pauschal behauptet.
Du findest also, alles Nicht-Fundamentalistische ist "weichgespült"??
Das wäre ein Standpunkt, von dem aus ich dann zumindest nicht mehr diskutieren würde. Und wer behauptet eigentlich, dass "alle negativen Aspekte einfach weggewischt werden"? Woher nimmst du Deine Überzeugung? Du schreibst, Du hast Dich mit der Bibel befasst. Das habe ich auch getan. Und ich habe nichts weggewischt gefunden, ich habe eben die Widersprüche und die (nach unserer heutigen Überzeugung) "Grausamkeiten" sehr wohl sehr ehrlich beschrieben gefunden. Ein verantwortliches Christentum, so wie ich es verstehe, so, wie es mir meine Eltern vorgelebt haben, ist sich der negativen Dinge voll bewusst und lebt trotzdem den Glauben in einer Verantwortung für die heutige Welt.

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miss
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 20:03

Dunkle hat geschrieben: ... und lebt trotzdem den Glauben in einer Verantwortung für die heutige Welt.
Dazu brauche ich kein Christentum oder sonst eine Religion, im Gegenteil.

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Lumpi
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 20:19

ich denke der glaube an einen gott hat eine ähnliche aufgabe wie ein haustier, dass man sich manche aus einsamkeit zulegen.

lg, lumpi

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Dunkle
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 20:23

@miss
Ja sicher, aber dann entbehrt das ja auch jeder Diskussion, oder?
Wenn alles beliebig ist, bräuchten wir ja hier nicht schreiben.
Sicher wird jeder nach seiner Facon selig, und doch gibts Unterschiede.

@lumpi
Der Grund, einer Religion anzugehören, lässt sich wohl kaum auf "Einsamsein" reduzieren.
Unter den Hundehaltern sind Christen und Atheisten und Christ zu sein, ist mehr, als einem "Club" anzugehören.

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Rezna
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 20:41

So genannte Negativlisten werden ebenso wenig einen Gläubigen zum Atheisten machen, wie Schicksalsschläge einen Atheisten zum Gläubigen. Ein vom Christentum enttäuschter Gläubiger sucht nach anderen Religionen oder wird zum Agnostiker.

Glauben - wie auch Nicht Glauben - steht für sich. Der Rest wäre enttäuschter (Nicht)Glaube.

Finde ich auch komisch, in einem Atheismus Thread enttäuscht/überrascht über das nicht verstehen des Glaubens zu sein.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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miss
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 20:43

Dunkle hat geschrieben: Ja sicher, aber dann entbehrt das ja auch jeder Diskussion, oder?
Wenn alles beliebig ist, bräuchten wir ja hier nicht schreiben.
Nicht alles, aber die Religion. Wenn jemand glauben möchte, soll er/sie es doch tun. Aber die anderen damit in Ruhe lassen.

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Emely
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 20:47

" Erwarte nichts vom Menschen, wenn er für seinen Lebensunterhalt arbeitet und nicht für die Ewigkeit"

Hallo Dunkle, hallo Eve,

ich finde nicht, dass ich es einem Gläubigen schwer mache, wenn ich gerne dieses Zitat aus seiner Sicht erklärt hätte, noch dazu, wenn es offensichtlich für so aussagekräftig gehalten wird, dass man es als Signatur benutzt. Leider habe ich darauf bisher keine Antwort erhalten. Vielleicht deshalb, weil man bei genauer Betrachtung erkennen kann, dass es sich um eine starke Missbilligung von Nichtgläubigen handelt. Oder was ist ein Mensch, von dem ich n i c h t s erwarten kann ?

LG
Emely

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Dunkle
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 20:53

Arta hat geschrieben:Finde ich auch komisch, in einem Atheismus Thread enttäuscht/überrascht über das nicht verstehen des Glaubens zu sein.
Damit meinst Du Eve..?

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Dunkle
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 20:54

Ja liebe Emily, aber meine Frage an Dich war eine andere und bezog sich auf Deinen Beitrag.

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Emely
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 21:02

Hallo Dunkle,

mit "weichgespültem" Christentum meine ich, dass Religion bei uns glücklicherweise keinen so großen Einfluss mehr hat. Ich kann heute, zumindest in der Stadt, sagen, dass ich Atheistin bin. Auf dem Dorf wird das schon schwieriger. Früher hätte ich mit dieser Einstellung "dran glauben müssen".

LG
Emely

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miss
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 21:07

Gott und die Ewigkeit - was ist denn nun die Ewigkeit? Gibt es sie denn?
Wir sind doch nicht viel klüger als die Menschen vor 10 000 Jahren. Nur ein bißchen mehr Großhirn vielleicht. Aber trotzdem kann unser Hirn nur über das nachdenken, was es kennt. Alles andere bleibt ihm/uns verborgen. Das ist nun man ein biologisches Muss.
Was von uns unerkannt ist - wegen fehlender Sinne auf Seite der Menschen - ja dafür müssen Gott et al herhalten. Wie früher die fehlende Erklärung für Hagel, Tod, Krankheiten oder schlechte Ernte.
Wir Menschen sind nun mal beschränkt, wären es aber gerne nicht und suchen das Göttliche, Unbeschränkte. Wir sehen unsere Grenzen, haben aber keinen Weg darüber hinaus.

Das sind meine Gedanken. Kein Anspruch auf Wahrheit. Nicht einmal auf Wirklichkeit.

Kann mir hier wer folgen?

eure miss, die sich gerne gedanken macht , sich selber für beschränkt hält und damit gut leben kann.

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