Ja, wenn du das hinkriegst, dass du als dein Elternteil (klingt blöd, ich weiß) anders mit dir umgehen könntest... und das z.B. in ein Rollenspiel oder eine Imagination einpacken kannst, dann ist das super.Elana hat geschrieben:@Stern: Nachbeelterung in dem Sinne, dass z. B. der Thera erklärt, dass er in dieser Situation nun als mein Elternteil anders gehandelt hätte, wäre schon sinnvoll, wobei ich aber dieses Rollenspiel schon selbst durchnehme, indem ich mir überlege, wie ich als Elternteil gehandelt hätte, wäre ich damals in deren Alter gewesen.
Muss überlegen, aber ich meine Aussagen wie "ich als ihr Elternteil/Vater/Mutter" hörte ich von Theras (weder stat. noch amb.) noch nie, wenngleich ich es einordnen hätte können *denk*... was nun aber nicht ausschließt, dass ein Thera irgendetwas "gerade rückt"... oder man zum Bleistift auf die Ebene kommt: Was hätten sie damals gebraucht, bräuchten sie jetzt... ODER ODER ODER. Und nee, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es immer transparent gemacht wird. Ich greife jetzt mal der Einfachheit halber das Beispiel von titus auf:
Wenn ein Patient ein hohes Transparenzbedürfnis hat (und z.B. auch früher ein relativ entgegengesetztes Klima bestand), dann könnte es schlichtweg passieren, dass der Thera diesem Umstand Rechnung trägt... und sich phasenweise etwas transparenter als üblich verhält. Ohne dass er explizit dazu sagt: Dass mache ich jetzt, dass sie etwas Vertrauen zu mir aufbauen können... und dass sie nicht wieder diesselbe Erfahrung zu machen, die sie schon kennen. "Triggert" ansonsten -wie ich schon gemerkt habe- zu viel in ihnen, was unserer Beziehung schaden könnte, auf die sie sich eh noch nicht einlassen können. Oder auch nicht explizit: Ich ihr Elternteil hätte sie sie so und so erzogen... und als angemesseneres korrektiv verhalte ich mich jetzt mal so und so.Titus hat geschrieben:Daher ist das für mich ganz neu, nun in der Therapie in so einer Situation zu sein, wo sich eigentlich fast alles völlig ohne Transparenz abspielt - weil es ja auch um das Unbewusste geht.
Allerdings wie gesagt "kann"... was heißt "muss nicht"... weiß auch nicht ob AUSSCHLIEßLICH NUR "musterkompatibles" Verhalten passend wäre (wohl eher nicht)... denn es gehört ja auch dazu, dass man etwas robuster wird, wenn sich jemand (insbes. im RL) nicht musterkompatibel verhält. Aber gerade wenn eine Beziehung (noch) nicht gut tragfähig ist, macht's nun auch keinen Sinn genau treffsicher die Muster anzustechen, auf die der Patient besonders "negativ" anspringt... und dann umso negativer auf den Thera überträgt (bis die Beziehung endgültig den Bach hinuntergegangen ist). Oder auch je nach Methode kann vielleicht ein Thera eher erstmal etwas "Spannung" aufbauen lassen, z.B. um Übertragungen dann analysieren zu können. Aber wie gesagt: Vorgehensweisen können vermutlich SEHR individuell sein.
@ Titus: An deiner Stelle, würde ich, wie carö auch schon meinte, ansprechen, dass du dir etwas mehr Transparenz wünschen würdest... und evtl. wie es dir damit ergeht, "gefühlt" kaum welche zu haben. Irgendetwas wird er dann schon dazu sagen. Ich hab' in meinen Therapie gefühlt hinreichend Transparenz, warum genau: keine Ahnung. Nur weil es um das Unbewusste gehen kann, MUSS sich eine Therapie nicht ZWINGEND durch Transparenzlosigkeit auszeichnen. Vielleicht erkennt dein Thera das Bedürfnis noch nicht (ein Thera kann nicht hellsehen)... vielleicht geht er aus einem best. Grund nicht so darauf ein... kann niemand sagen. Vielleicht merkt er auch nicht, wie es dir damit ergeht. Aber du kannst es vielleicht mit ihm klären.