Meine Güte, was hier wieder passiert ist.... nein.... *auf Finger schlägt und sich dazu weiterer Kommentare enthält*
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candle. hat geschrieben:
Es geht eher für mich darum was ich mit meinen Kapazitäten noch Sinnvolles tun kann bzw. wie ich mich selber zufrieden stellen kann in Zukunft. Im Grunde bin ich ja weitgehend zu alt um noch eine Karriere zu machen also muß es mir auf anderen Wegen irgendwie gelingen.
Candle, dann wirst Du nicht drumherum kommen, eine entsprechende Begutachtung vornehmen zu lassen, oder Du stolperst durch Zufall darüber, auf welchem Gebiet sich die Spitzen Deiner Begabung(en) befinden. Bei mir war das so, dass ich bei einer (meiner mittlerweile recht zahlreichen) Begutachtung (es ging in dem Fall um berufliche Fördermaßnahmen/Wiedereingliederung), im Einzelauswertungsgespräch vom Gutachter mörderisch zusammengeschissen wurde. Der blaffte mich, die ich völlig baff ihm gegenüber saß, an: "Was tun Sie hier? Sie sollten an einer Uni lehren, sie haben ein unglaubliches mathematisches Talent und die Merkfähigkeit eines Eidetikers!"
Ich rannte heulend aus der Session, das war alles echt zuviel für mich. Später dann, dachte ich so bei mir: "Mathe? Der spinnt doch. Ich hasse Mathe!" Das mit dem fotografischen Gedächtnis war zumindest nicht neu. Tja, und dann stieß ich auf das Programmieren, die Suchmaschinenoptimierung und es war, als ob da etwas in mir begann zu jubeln und einfach abzugehen ohne Ende. Das war ein Gefühl wie damals in der Schule, wenn dann endlich mal was Spannendes gelehrt wurde - es flog mir einfach zu. Man musste es mir nicht erklären, es erklärte sich mir quasi von selbst. Ich war total aufgeregt, mit zittrigen Händen und voller Begeisterung. Das Hirn feierte eine Party, endlich was, wo es sich mal wieder so richtig austoben und festbeißen konnte. Und da wurde mir klar, das "mathematische Begabung" sich nicht nur auf Zeug beziehen muss, an das ich dabei dachte und das mich in der Tat zu Tode langweilt, nämlich einfache Berechnungen von irgendwelchem Gedöns.
Ich könnte noch endlos erzählen, von "dem Dings und mir", denke aber, Du kannst verstehen worauf ich hinaus will. Du musst den Trigger in Dir finden, den, wo es mit Dir so richtig schön durchgeht, wo Du richtig hibbelig wirst, wenn Du nur dran denkst, weil es Dir so einen Spaß macht. DA ist -wenn vorhanden- Deine Hochbegabung angesiedelt. Wobei, ich schrieb es hier schon einmal, das Prädikat Hochbegabung mE irreführend ist. Es ist eher anders anstatt hoch. Es funktioniert ganz anders und fühlt sich auch ganz anders an als das normale Denken. Wenn es Dich das erste Mal wirklich packt, dann wirst Du wissen was ich meine.
Die erste Zeit war ich so davon gefangen, dass ich Tage und Nächte lang durchmachte, nicht duschte, nicht aß, kaum trank.... ich war wie im Wahn. Ich verstehe die verschrobenen Wissenschaftler mittlerweile, die Tag und Nacht an ihren Projekten sitzen. Hochbegabung hat auch immer was von Besessenheit. Ergo: Dort wo Du wie besessen bist, wo Du endlos dransitzen könntest und die Zeit vergisst, dort könnte die Antwort Deiner Frage liegen, was Du mit Deinen Kapazitäten tun könntest.
edit: Falls Du magst, kannst Du mir auch eine PN senden.
Grüßle
Pro