Misstrauen/Stalken generell und in der Therapie

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Lilien
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Beitrag So., 13.02.2022, 19:18

Marlena hat geschrieben: So., 13.02.2022, 18:59 Und lillern wieso gehst du davon aus, dass er mir Zeichen gibt das mehr zwischen uns laufen wird oder ich was besonderes bin?
Ich gehe davon aus, dass Du Dir das ganz intensiv wünscht und dass er da nicht deutlich genug wird, Dich da ein wenig zu zu bremsen. Und das lässt eben wieder viel viel Raum für Interpretationen...

Wenn offiziell doch alles so gut und klar mit dem Therapeuten läuft und Du das zeitweise auch so wahrnehmen kannst, wäre das für mich noch ein viel größeres Zeichen, dass sich da gedanklich bei Dir einfach "zu viel" abspielt. Aber, das kann tatsächlich hier keiner von uns richtig beurteilen. Da stimme ich Dir zu.

Und ja, ich glaube auch, dass solche Gefühle in einer Therapie sehr oft entstehen können (kennt vermutlich fast jeder hier), aber, wenn sie fast in Stalking münden und solch quälende Ausmaße annehmen, dann ist es Zeit, sie zu hinterfragen und irgendwann mal dagegen zu steuern. Es sei denn, man möchte leiden...

Diese Vorstellungen sind grad ganz weg und die Abhängigkeit weniger. Ich sehr ihn ganz mit anderen augen auf einmal. Keine Ahnung ob das so bleibt. Vl ist das die Veränderung.

Das las sich jetzt für mich nicht so, als habest Du diese Vorstellungen und Sehnsüchte bereits seit Monaten hinter Dir gelassen. Eher, als wäre es gerade ein Phänomen, von dem Du noch gar nicht weißt, wie Du es überhaupt einordnen sollst. Dann vielleicht beim nächsten Mal konkreter werden.

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Arakakadu
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Beitrag So., 13.02.2022, 19:27

Da liegst du aber sowas von völlig daneben!!!! Ich habe überhaupt nichts interpretiert ob da was laufen könnte oder ich mehr als Frau von ihm bekomme, um Gottes Willen, 😳😳😳
Nein monatelang hab ich die nicht überwunden. Es warn die letzten 3 Monate ein harter Kampf bei ihm so arg gegen die Wand zu knallen hab mich extrem alleine gefühlt weil er sein Verhalten verändert hat und daher fühlte ich mich abgelehnt. Aber das hat er aufgrund meiner grenzüberschreitungen vermutlich einfach machen müssen. Und jetzt ist es definitiv eskaliert.

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Lilien
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Beitrag So., 13.02.2022, 19:44

Du hast geschrieben, Du habest Dir gewünscht, mit ihm zu kuscheln. Du hättest ihn mehrere E-Mails und SMS nacheinander geschickt (trotz seiner Bitten, dies zu unterlassen). Was genau steht denn Deiner Meinung nach sonst dahinter, als der Wunsch, mehr für ihn zu sein und von ihm auch dauerhaft außerhalb der regulären Therapiezeiten wahrgenommen zu werden?

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Arakakadu
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Beitrag So., 13.02.2022, 19:51

Lilien hat geschrieben: So., 13.02.2022, 19:44 Du hast geschrieben, Du habest Dir gewünscht, mit ihm zu kuscheln. Du hättest ihn mehrere E-Mails und SMS nacheinander geschickt (trotz seiner Bitten, dies zu unterlassen). Was genau steht denn Deiner Meinung nach sonst dahinter, als der Wunsch, mehr für ihn zu sein und von ihm auch dauerhaft außerhalb der regulären Therapiezeiten wahrgenommen zu werden?
Ich dachte du wolltest hier vermitteln dass ich gerne so quasi wünsche hätte mit ihm zusammen zu sein, dann habe ich dich wohl falsch verstanden.

Also emails habe ich geschrieben in erster Linie weil ich mich dann nicht mit meinen Gefühlen allein gelassen gefühlt habe und auch irgendwie um Druck abzulassen. Oder Dinge zu schreiben die mir peinlich waren anzusprechen.
Und SMS bomben (das kam nicht sher oft vor) war wenn ich merkte dass er mich ignoriert hat oder ich anagt hatte dass er mich ablehnt, nicht mit mir arbeiten will, ich wollte dann nur kurz ein "in der beziehung ist alles in ordnung. Wir sehen uns in der nächsten Stunde" ich glaube ich konnte oder kanns immer noch nicht. Das positive Bild von ihm aufrecht erhalten. Ob ich wirklich eine fehlende objektkonstanz habe weiß ich nicht. Ich glaube die ist langsam heile bzw gewachsen

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candle.
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Beitrag So., 13.02.2022, 19:56

Marlena hat geschrieben: So., 13.02.2022, 19:51 Ob ich wirklich eine fehlende objektkonstanz habe weiß ich nicht.
Das müßtest du ja schon bemerkt haben in Aktion mit deinem Umfeld.

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chrysokoll
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Beitrag So., 13.02.2022, 20:05

Marlena hat geschrieben: So., 13.02.2022, 19:51 Ob ich wirklich eine fehlende objektkonstanz habe weiß ich nicht. Ich glaube die ist langsam heile bzw gewachsen
Ob Objektkonstanz vorhanden ist merkst du doch
Habt ihr nie in der Therapie darüber gesprochen, hat dir der Therapeut nie Werkzeuge an die Hand gegeben damit umzugehen, mit dir geübt, dir Möglichkeiten aufgezeigt?

Und was ich auch nicht verstehe: Hast du nun noch einen Termin oder Pause oder aufgehört? Oder weiter wie bisher?

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Arakakadu
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Beitrag So., 13.02.2022, 20:15

candle. hat geschrieben: So., 13.02.2022, 19:56
Marlena hat geschrieben: So., 13.02.2022, 19:51 Ob ich wirklich eine fehlende objektkonstanz habe weiß ich nicht.
Das müßtest du ja schon bemerkt haben in Aktion mit deinem Umfeld.

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Hm. Ich weiß nicht, positive Gefühle Personen aufrecht zu erhalten, da tu ich mir schwer. Ich brauche immer gabz intensiven Kontakt zu Menschen um mich sicher zu fühlen. Werde schnell unsicher. Keine Ahnung ob das daher kommt. Ich glaub vl ist es gar nicht so wichtig

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Arakakadu
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Beitrag So., 13.02.2022, 20:18

Chrysokoll. Ich hab glaub ich keine Energie mehr immer wieder zu wiederholen was er mir an handwerkzeug gegeben hat, was nicht. Ich habe das im Laufe dieses threats immer wieder geschrieben. Direkt eine fehlende objektkonstanz haben wir nicht angesprochen

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candle.
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Beitrag So., 13.02.2022, 20:20

Marlena hat geschrieben: So., 13.02.2022, 20:15 Hm. Ich weiß nicht, positive Gefühle Personen aufrecht zu erhalten, da tu ich mir schwer. Ich brauche immer gabz intensiven Kontakt zu Menschen um mich sicher zu fühlen. Werde schnell unsicher. Keine Ahnung ob das daher kommt. Ich glaub vl ist es gar nicht so wichtig
Nee, das ist es wohl so nicht.
Innerlich zu Personen Kontakt halten meint das eher, die nicht in deiner Nähe sind. Wie ist es mit Freundinnen, Partner und Kindern? Spürst du sie immer?

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lisbeth
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Beitrag So., 13.02.2022, 20:52

Marlena hat geschrieben: So., 13.02.2022, 18:02 Und ich hab 2 Jahre so viel Wärme und Geborgenheit gespürt. Und bin immer und immer wieder aufgefangen worden, aber ich konnte damit nicht umgehen und hab immer wieder versucht alles zu zerstören und ihn abzuwerten.
Ja, es mag sein, dass du anfängst destruktiv zu werden, wenn zuviel Nähe und Geborgenheit entsteht. Aber sein Ansatz, er überhäuft dich dann mit Wärme und Geborgenheit, in der Hoffnung, dass du dann was verändern kannst, weil du merkst, es gibt keinen Grund, destruktiv zu werden, der funktioniert so für frühe Störungen nicht unbedingt.
Das ist die falsche Nahrung für dich. Ich bin da bei Philosophia: Der lässt dich in Wirklichkeit verhungern. Und sieht die "Schuld" aber bei dir, weil du ja immer wieder destruktiv wirst.

Wie oft habt ihr diese Schleife jetzt durch und was hat sich dadurch *wirklich* verändert für dich, Marlena? Du musst das hier nicht schreiben, aber schreibs dir mal für dich selbst auf, ohne Selbstzensur und rosarote Brille.
Ich sehe von auße nicht, dass weniger Drama passiert. Du schlägst alle paar Wochen hier im Forum auf, die Anlässe ähneln sich sehr stark. Es geht immer nur um die Therapie und dein Verhältnis zum Therapeuten, dann ist alles ganz furchtbar schlimm, du kommst ins Agieren, hier fängst du dann immer an, ihn zu verteidigen, weil er vielleicht doch der beste Therapeut der Welt ist, weil er dir unendlich viel Zucker gibt. Aber Zucker allein ist nicht gesund. Und das macht auch keine ausgewogene Ernährung.

Und ja, ich glaub mittlerweile auch, dass du davor zurückschreckst, wirklich etwas zu verändern. Aber ich sehe auch, dass der Therapeut dich "gefangen" hält mit seinen Beteuerungen, dass du nur Geduld haben musst, dass sich das irgendwann von "ganz alleine" fügt und auflöst... Er wird von sich aus nie sagen, dass er mit dir nicht weiter weiß oder überfordert ist. Die Entscheidung überlässt er auch dir ganz alleine. Der machts sich saubequem und verdient dabei auch noch gut. Das Tragische ist: Das ist dein Leben, deine Lebenszeit, die du da mit ihm verplemperst, ohne dass du die Hilfe bekommst, die für dich besser passen würde.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Solage
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Beitrag So., 13.02.2022, 22:37

Muster-Berufsordnung
für die Psychologischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten und Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeutinnen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten: Auszug:

"(3) Psychotherapeuten dürfen keine Behandlung durchführen und sind verpflichtet, eine
begonnene Behandlung zu beenden, wenn sie feststellen, dass das notwendige
Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Behandler nicht herstellbar ist, sie für die
konkrete Aufgabe nicht befähigt oder hierfür nicht ausgebildet sind. Eine kontraindizierte Behandlung ist selbst bei ausdrücklichem Wunsch eines Patienten abzulehnen. Wird eine Behandlung bei fortbestehender Indikation beendet, ist der Psychotherapeut verpflichtet, dem Patienten ein Angebot zu machen, ihn bei der Suche
nach Behandlungsalternativen zu unterstützen.
Muster-Berufsordnung 9
(4) Erkennen Psychotherapeuten, dass ihre Behandlung keinen Erfolg mehr erwarten
lässt, so sind sie gehalten, sie zu beenden. Sie haben dies dem Patienten zu erläutern und das weitere Vorgehen mit ihm zu erörtern."

https://www.bptk.de/wp-content/uploads/ ... rdnung.pdf

Gut, das gilt jetzt so in Deutschland. Aber ich finde, dass der Ansatz sehr richtig ist!

Marlena, wenn du so dermaßen absäufst in der Therapie und dein Therapeut es nicht geschafft hat eine vertrauensvolle Beziehung herzustellen, dann liegt das nicht nur an deiner Störung, die dir dein Therapeut um die Ohren haut, sondern auch an seinem Versagen. Er konnte dir nicht die "richtige Nahrung" geben.
Egal wie psychotisch, gestört, krank, misstrauisch du dich beschreibst oder vom Therapeuten beschrieben wirst...Du gehst doch in Therapie, weil da ein professionell ausgebildeter Therapeut genau das mit dir bearbeiten möchte. Und dir eben nicht um die Ohren haut. Es klingt so, als wenn wir mit dem Therapeuten jetzt Mitgefühl haben müssen, weil du ihn stalkst usw. Was hat denn dein Therapeut bis jetzt dazu getan, dass du ihm vertrauen kannst?
Nicht das Geborgenheitsgefühl, das Kuschelige und dass er dir viel gegeben hat, sondern ganz konkret: Was hat er getan, dass du ihm vertrauen kannst? Und was vermisst du wirklich?
Zuletzt geändert von Solage am So., 13.02.2022, 22:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Solage
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Beitrag So., 13.02.2022, 22:45

Ja, Philosophia hat das mit dem Verhungern sehr gut dargestellt. Es ist die falsche Nahrung und die macht nicht satt. Die muss man vielleicht sogar wieder auskotzen.

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Philosophia
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Beitrag Mo., 14.02.2022, 07:23

Ganz genau! Oder man muss die Leere füllen, egal mit was, nur um dann festzustellen, dass es das Falsche war und das muss dann wieder raus.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 14.02.2022, 12:30

Candle. Hm gute Frage wahrscheinlich schon aber ich kann das gar nicht so sagen. Ich weiß nur dass ich viel Sicherheit und Kontakt brauche um eine gute verbindung aufrecht erhalten zu können. Die Kinder sind ja außer Schule immer bei mir.

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 14.02.2022, 12:33

Ich weiß irgendwie nicht mehr was ich antworten soll oder möchte. Ich möchte nicht mehr drauf eingehen was sich positiv verändert hat, was nicht, was er mir zu wenig oder auch zu viel gegeben hat.
Ich spüre, irgendwas rennt falsch. Es hat sich grad etwas zu 180grad in mir gedreht und das fühlt sich ganz neu uns seltsam an.
Mir kommt irgendwie grad vor als wäre ich mehr bei mir, würde auf einmal totale Distanz bekommen. Keine Schnur mehr da an die ich mich geklammert habe. Vielleicht hat das so passieren müssen.
Ich erkenne aber auch dieses riesen Drama dass ich produziert habe und sehe aber auch positives, vielleicht hat das jetzt so passieren müssen, das war eindeutig viiiiiel zu viel!

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