Wie authentisch/offen/ehrlich dürfen Psychotherapeuten sein?

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spirit-cologne
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Beitrag Mi., 17.07.2019, 12:36

Da gebe ich Sehr Recht. Da werden (mal wieder) über zig Seiten hinweg irgendwelche hypothetischen Aussagen eines imaginativen Therapeuten diskutiert. Alle meinen, über das Gleiche zu schreiben und haben doch völlig unterschiedliche Vorstellungen davon im Kopf. Da wird von "authentisch" gesprochen und als "Beispiel" dafür grenzüberschreitende Äußerungen genannt. Das empfinde ich als manipulativen Versuch, die Diskussion in eine gewünschte Richtung zu lenken, denn die einen User werden auf die Eingangsfrage (Soll der Therapeut authentisch sein?) antworten und andere springen fast automatisch auf die unpassenden Beispielsätze an und schon hat man wieder eine neue Endlosdiskussion, wo alle über zig Seiten hinweg an einander vorbei schreiben.

Vielleicht hilft ja eine Definition von Authentizität weiter:
Authentizität bezeichnet eine kritische Qualität von Wahrnehmungsinhalten (Gegenständen oder Menschen, Ereignissen oder menschliches Handeln), die den Gegensatz von Schein und Sein als Möglichkeit zu Täuschung und Fälschung voraussetzt. Als authentisch gilt ein solcher Inhalt, wenn beide Aspekte der Wahrnehmung, unmittelbarer Schein und eigentliches Sein, in Übereinstimmung befunden werden.
(Nachzulesen bei Tante Wicki)

Mit Authentizität ist also nicht gemeint, dass man ungefiltert alles in die Luft blasen soll, was einem gerade durch das Hirn schießt, sondern dass man nicht im Widerspruch zu seinem eigenen Denken und Fühlen reden und handeln sollte. Also nicht, wenn man keine Lust auf den Patienten hat, sagen, "Ach sie schon wieder" (das wäre lediglich rausblubbern unreflektierter Gedanken und Gefühle und ein Therapeut sollte möglichst immer reflektieren was er bezüglich des Patienten denkt und sagt), aber auch nicht sagen "Frau X, auf sie habe ich mich heute besonders gefreut" (Das wäre nicht authentisch).

Meine klare Aussage (und das sehen die berufsrechtlichen Vorgaben genauso) also: Authentisch, in jedem Fall (alles andere würde die Patienten an ihrer Wahrnehmung zweifeln lassen, das sie wahrscheinlich sowieso irgendwie spüren würden, dass der Therapeut gerade nicht so viel Lust hat), aber nicht unreflektiert (Reflexion gehört genauso zu den therapeutischen Grundsätzen wie Authentizität) und schon gar nicht abwertend, übergriffig oder beleidigend. Und ich gehe davon aus, dass die meisten Therapeuten auch so vorgehen (negative Ausnahmen kann man sicherlich immer finden, aber zur mir hat z.B. noch nie jemand etwas Ähnliches gesagt, obwohl ich etliche verschiedene Therapeuten erlebt habe)

Wenn die einen User über Echtheit (im Sinne von nicht Lügen oder Manipulieren) und die anderen über Übergriffigkeiten schreiben und bei das dann "Authentizität" nennen, darf man sich nicht wundern, wenn die Diskussion zu nix führt...
It is better to have tried in vain, than never tried at all...

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 17.07.2019, 15:02

Ich meine auch die Authentizität, von der Wikipedia schreibt. Wichtig ist, wovon mich die Therapeutin überzeugen kann, nicht was sie denkt. Wenn sie mir in dem Moment vermitteln möchte und kann, dass sie sich auf mich freut, obwohl sie mich am liebsten auf den Mond schießen würde, finde ich das in Ordnung. Ich darf nur nicht das Gefühl haben, dass sie mir etwas vormacht. Ich finde etwas vorzumachen schließlich normal und hege jedem gegenüber mehr oder weniger Skepsis, während ich darauf achte, ndem Anderen gegenüber vollstes Vertrauen zu vermitteln. Er soll nicht mitbekommen, dass er beäugt wird. Ich rechne auch damit, dass ich vom Anderen kritisch beäugt werde, er dies aber ebenfalls so heimlich wie möglich tut.
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Solage
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Beitrag Mi., 17.07.2019, 20:59

nulla hat geschrieben: Di., 16.07.2019, 23:15 In meinem Beruf hingegen wird es von meiner Vorgesetzten geschätzt, offen zu sagen, dass ich müde bin. Dann wissen die Kunden wenigstens, dass es nicht an ihnen liegt, wenn ich vielleicht nicht ganz so aufmerksam und gut gelaunt bin, wie sie es sonst gewohnt sind.
Entschuldige bitte, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein wirtschaftlich arbeitender Betrieb zu seinen Kunden sagt: Meine Mitarbeiter sind zu müde, um sich dem Kunden angemessen anzunehmen.

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Solage
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Beitrag Mi., 17.07.2019, 21:17

spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 17.07.2019, 12:36
Meine klare Aussage (und das sehen die berufsrechtlichen Vorgaben genauso) also: Authentisch, in jedem Fall (alles andere würde die Patienten an ihrer Wahrnehmung zweifeln lassen, das sie wahrscheinlich sowieso irgendwie spüren würden, dass der Therapeut gerade nicht so viel Lust hat), aber nicht unreflektiert (Reflexion gehört genauso zu den therapeutischen Grundsätzen wie Authentizität) und schon gar nicht abwertend, übergriffig oder beleidigend. Und ich gehe davon aus, dass die meisten Therapeuten auch so vorgehen (negative Ausnahmen kann man sicherlich immer finden, aber zur mir hat z.B. noch nie jemand etwas Ähnliches gesagt, obwohl ich etliche verschiedene Therapeuten erlebt habe)

Wenn die einen User über Echtheit (im Sinne von nicht Lügen oder Manipulieren) und die anderen über Übergriffigkeiten schreiben und bei das dann "Authentizität" nennen, darf man sich nicht wundern, wenn die Diskussion zu nix führt...
Negative Ausnahmen, die nicht mit Deinem Erleben zusammenhängen, sind nicht repräsentativ, nicht für Dich mit Deinen guten Erfahrungen und widersprechen deshalb nicht negativen anderen Erfahrungen!
Wovon Du ausgehst, dass die meisten Therapeuten so gewünscht vorgehen, ist ebenso nicht repräsentativ, allenfalls wünschenswert.

Genauso sind meine Aussagen nicht allgemein gültig. Ich gehe davon aus, dass es Therapeuten gibt, die tatsächlich helfen wollen und ich gehe davon aus, dass es Therapeuten gibt, die sich selbst in den Fokus rücken. Das heißt nicht, dass dann die Patienten in ihrer Kritik falsch sind...

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mio
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Beitrag Mi., 17.07.2019, 21:26

Ich frage mich wie unmenschlich Euer berufliches Umfeld eigentlich so ist? In meinem Job ist es normal, dass man sagt wenn man mal müde ist oder nicht so fit. Deshalb macht man allerdings seinen Job nicht zwingend total schlecht, eher handelt es sich um einen ganz normalen menschlichen Austausch. Auch Kunden gegenüber wenn man die ein bisschen besser kennt.

Geht ihr alle wie Maschinen zur Arbeit?

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Solage
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Beitrag Mi., 17.07.2019, 21:33

mio hat geschrieben: Mi., 17.07.2019, 21:26 Ich frage mich wie unmenschlich Euer berufliches Umfeld eigentlich so ist? In meinem Job ist es normal, dass man sagt wenn man mal müde ist oder nicht so fit. Deshalb macht man allerdings seinen Job nicht zwingend total schlecht, eher handelt es sich um einen ganz normalen menschlichen Austausch. Auch Kunden gegenüber wenn man die ein bisschen besser kennt.

Geht ihr alle wie Maschinen zur Arbeit?
Mio, ich frage mich wie blauäugig und naiv Du bist.
Ich verstehe sehr wohl die Müdigkeit, aber ich habe in meinem langem verschiedentlichen Berufsleben leider nicht erlebt, dass Kunden da mitgehen. Chefs, Vorgesetzte sowieso nicht.
Kunden springen dann ab, ja mag unmenschlich sein, oder aber auch menschlich, weil nicht lukrativ!


mio
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Beitrag Mi., 17.07.2019, 21:36

Solage, ich bin sogar selbstständig, es wäre also ein leichtes mich einfach nicht mehr zu buchen nur weil ich ab und an mal müde bin oder so.... Ich bin aber auch jemand der selbst in desolatesten Zuständen noch nahezu hochfunktional ist und nicht in der Ecke liegt und sagt "Ich kann grad nicht". Wie so ziemlich jeder in meiner Branche.

Aber wenn ich nicht mal mehr sagen könnte, wie ich mich gerade fühle? Was für eine arme Welt. Ne, in der wollte ich nicht leben.

Es tut mir leid, wenn Du da so ein "hartes" Umfeld hast in dem man noch nicht mal darüber sprechen kann wie es einem geht. Das finde ich ehrlich gesagt einfach nur traurig und schrecklich.

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Solage
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Beitrag Mi., 17.07.2019, 21:39

mio hat geschrieben: Mi., 17.07.2019, 21:36 Solage, ich bin sogar selbstständig, es wäre also ein leichtes mich einfach nicht mehr zu buchen nur weil ich ab und an mal müde bin oder so.... Ich bin aber auch jemand der selbst in desolatesten Zuständen noch nahezu hochfunktional ist und nicht in der Ecke liegt und sagt "Ich kann grad nicht". Wie so ziemlich jeder in meiner Branche.
Eben mio, Du BIST HOCHFUNKTIONAL!
Merkst du da den Widerspruch?


mio
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Beitrag Mi., 17.07.2019, 21:43

Das ist kein Widerspruch für mich. Ich kann müde sein UND gleichzeitig funktionieren. Ich hab selbst als ich meine schlimmsten Phasen hatte meist noch "gut genug" funktioniert. Ich bin weder ein Roboter, der nichts "fühlt" oder keine "Befindlichkeiten" hat noch erdrücken mich meine Gefühle oder Befindlichkeiten so sehr, dass ich gleich vollkommen "leistungsunfähig" werde.

Geht es Dir etwa so? Dass Du bei jedem Anflug von Müdigkeit im Job gleich einschläfst oder Dich gar nicht mehr konzentrieren kannst? Wenn das so wäre, dann würde ich die Kritik verstehen. Ich fände es allerdings schon arg seltsam.

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 17.07.2019, 22:17

Aber wenn du gleichbleibend gut bist, ob müde oder nicht, warum musst du dann überhaupt mitteilen, dass du müde bist? Was der Kunde nicht weiß, macht ihn alles andere als heiß.
Redebedarf?
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


mio
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Beitrag Mi., 17.07.2019, 22:24

Broken Wing hat geschrieben: Mi., 17.07.2019, 22:17 Redebedarf?
Ich würde es nicht Redebedarf "in dem Sinne" nennen, eher so eine Art "Mittlungsbedürfnis". (Man könnte es auch "Authentiztätsbedürfnis" nennen!)

So richtig "bemerkt" wie wichtig das für mich (und auch meine Funktionalität!) ist habe ich eigentlich erst in den wirklich extremen "Angstphasen". Je weniger ich offen reden "durfte" oder "konnte" desto schlimmer wurde die Angst. Fand ich selbst durchaus paradox, war aber so.

Wenn es möglich war das was gerade war einfach anzusprechen und sozusagen "auszudrücken" lies die Angst nach. Und ich wurde wieder "funktionaler" darüber und hab mich auch wieder "selbstwirksamer" gefühlt. Das ging irgendwie "Hand in Hand". Wenn ich es hingegen verstecken sollte oder auch wollte, dann war "Polen offen" und es ging im Zweifel nix mehr.

Jetzt musste sich da niemand in "Verständnisbekundungen" ergehen oder so, sowas mag ich weder besonders noch brauche ich es im Übermass, aber einfach der Umstand, dass ich das an- und aussprechen konnte ohne gleich "gedisst" zu werden half. Ja.

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nulla
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Beitrag Do., 18.07.2019, 05:40

Solage hat geschrieben: Mi., 17.07.2019, 20:59 Entschuldige bitte, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein wirtschaftlich arbeitender Betrieb zu seinen Kunden sagt: Meine Mitarbeiter sind zu müde, um sich dem Kunden angemessen anzunehmen.
Ich arbeite mit Menschen mit Behinderung, da ist Authentizität Voraussetzung, da die Kommunikation besonders stark auf der nonverbalen Ebene stattfindet.
Und genau wie mio kann ich auch in müdem Zustand ausgezeichnet arbeiten, aber vielleicht bin ich langsamer oder steige dann nicht so oft auf Scherze etc ein. Was meine Arbeit nicht schlechter macht, aber von Kundinnen missverstanden werden kann, weil sie es auf sich beziehen könnten.
In bestimmten Fällen, wenn jemand von uns zum Beispiel ernste private Probleme hat, arbeitet er/sie dann an diesem Tag z. B. nicht mit sehr herausfordernden Kunden, weil sie die volle Aufmerksamkeit benötigen. Das ist in einem Team möglich, ein Therapeut kann das natürlich nicht und müsste in so einem Fall vermutlich überlegen, ob er Termine an diesem Tag nicht
vielleicht besser absagt.
Wenn mein Therapeut aber einmal nicht so springlebendig ist oder z. B. öfter nachfragen muss und das damit begründet, dass er müde ist, fände ich das ok.

LG nulla
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)

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Fairness
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Beitrag Do., 18.07.2019, 07:30

Als es mir am Anfang der Therapie vor drei und halb Jahren so schlecht ging, irgendwann habe ich das meinem Chef gesagt und er meinte: dann komm freitags nicht und mach was du brauchst. Er meinte nicht Urlaub, sondern nicht erscheinen. Das habe ich nicht erwartet, ich glaubte ich sollte entlassen werden und so eine Reaktion hat mir gut getan. Konnte das fürsorgliche Angebot von ihm damals leider nicht annehmen. Er wusste auch, dass ich Therapie machte, und war sehr unterstützend und geduldig, als meine Leistung etwas nachgelassen hat.

Ich sprach davon sogar mit manchen Kollegen und dann hörte ich, manche hatten auch schon Therapieerfahrung von früher, oder andere selbst eine überlegten, weil sie etwas beschwert hat, was sie besprechen könnten. Ich fand diese Offenheit schön. Es war heilsam, als ich die Schwäche zeigen konnte und durfte.

Meine zwei Therapien beinhalteten auch Elemente, welche vielleicht manche Benutzer hier als übergriffig empfinden würden, wobei ich das nicht so empfinde, vielleicht auch weil ich meinen Therapeuten vertraut habe und bezog es nicht im negativen Sinne auf meine Person, wenn sie etwas über sich geäußert haben. Es waren auch keine große Reden, welche sie da präsentieren würden, eher hier und da etwas erwähnt, was ich als Patientin sogar gut fand. Keinen von denen habe ich missbräuchlich empfunden. Die Probleme, welche entstanden sind während einer Therapie, waren eher anderes Charakters. Doch wie es mir heute geht ist das, was am Ende für mich zählt. Deswegen meine ich, was einen verletzt, kann dem Nächsten hilfreich sein.
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.


mio
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Beitrag Do., 18.07.2019, 10:31

nulla hat geschrieben: Do., 18.07.2019, 05:40 Was meine Arbeit nicht schlechter macht, aber von Kundinnen missverstanden werden kann, weil sie es auf sich beziehen könnten.
Exakt damit hat meine Therapeutin ganz zu Anfang mal begründet warum sie mir jetzt etwas doch sehr privates (es ging um sie und ihre Gesundheit) erzählt.

Sie meinte zu mir: Frau mio, ich glaube Sie würden es sowieso spüren dass da "etwas ist" gerade. Deshalb sage ich Ihnen lieber was ist, damit Sie es nicht fehlerhaft zuordnen und eventuell annehmen dass es etwas mit Ihnen zu tun hat dass ich da gerade nicht ganz so aufmerksam bin wie Sie es von mir kennen.

Ich fand das sehr gut, weil ich so sicher wusste WAS ist und dass das nix mit mir zu tun hat. Mich hat das entlastet, weil es inneren "Irritationen" vorgebeugt hat.

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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 23.07.2019, 22:13

Noenergetik hat geschrieben: Mi., 17.07.2019, 11:07 @Anna-Luisa: Dir bringt es vielleicht nichts, wenn der Therapeut sagt, er sei müde, aber es gibt ja auch Menschen die alles auf sich beziehen, wenn jemand nicht richtig bei der Sache ist, z.B., ich denke es ist außerdem ein Problem in dieser Leistungsgesellschaft das Menschen möglichst immer funktionieren sollen und genau das ist es doch was soviele psychische Leiden schafft.
Wenn der Therapeut mir mitteilt, dass er müde sei (also nicht richtig bei der Sache) wäre ich tatsächlich sauer. Kann er seine Arbeit wegen Müdigkeit nicht ausüben, besteht die Möglichkeit mir die Stunde abzusagen.

Tatsächlich erwarte auch ich, dass Menschen in ihrem Beruf auch "funktionieren".

Mit Schaudern stelle ich mir vor, wie mir der Anästhesist versichert, dass er gewiss gut arbeiten wird - obwohl er müde ist.

Oder der Zahnarzt, der seiner Patientin mitteilt, dass er heute nicht bei der Sache ist.

Oder der LKW-Fahrer …….
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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