Pianolullaby hat geschrieben: ↑Mo., 17.12.2018, 20:31
wie ist es gelaufen?
Danke der Nachfrage.
Ich zitterte innerlich wie Espenlaub, aber ich habe es dennoch ohne große Anstrengung geschafft, dort einzutreten. Es gab für mich keine Alternative.
Allen schlimmen Gefühlen zum Trotz war es mir so wichtig, sie zu sehen. Ich wollte über Donnerstag reden. Ich wollte es „auflösen“.
Ich wollte mit meinem hier genannten Satz starten, aber als ich ihr gegenüber saß, war ich gelähmt. Ich konnte nicht sprechen mir war heiß und kalt und ich schaute sie nur beschämt an.
Sie wartete ob ich etwas sage. Ich wollte. Aber es ging nicht.
Dann hat sie etwas gesagt. Zum Glück.
Sie sagte: Sie sind her gekommen. Damit hätte ich nicht gerechnet.
Und da musste ich grinsen - hatte ich doch Freitag alle Möglichkeiten abgewogen, ihr abzusagen und wie.
So kamen wir ins Gespräch und allmählich klappte das mit dem sprechen auch besser und meine Anspannung löste sich etwas.
Wir kamen zu verschiedenen Themen alle basierend auf den letzten ~10 Tagen.
Dann war die Zeit wieder fast um und ich hatte noch kein Wort über Donnerstag verloren. Weil ich mich mal wieder nicht traute es anzusprechen.
Es war wie ein dejavu - wie Donnerstag. Wo ich auch die ganze Zeit etwas ansprechen wollte und als sie dann sagte dass die Zeit rum ist und ich es noch immer nicht (die Stunde war ja fast doppelt) getan hatte, ich begann abzudriften.
Und dann war es plötzlich heute ganz einfach. Da war mir klar: egal. Du nutzt die letzten 5 Minuten jetzt noch dafür. Nicht wie Donnerstag verfällst du in eine starre.
Ich hatte mit einigen meiner Vermutungen/Befürchtungen recht.
Ich will das hier jetzt nicht detailliert berichten.
Fakt war, sie wusste nicht, was genau los ist. Konnte es nicht einschätzen (wieso weshalb warum ich so war, wodurch ausgelöst und was es war).
Und hatte zusätzlich das Problem dass sie eigentlich keine Zeit hatte weil sie Telefonzeit hatte.
Sie sagte, dass sie immer lauter wird, wenn jemand wegzutreten scheint. Erklärte mir das dann noch
Ich hab dann halt gesagt, dass das ganze erleben für mich nicht schön war, das verstand sie und räumte halt ein dass es schwierig war weil sie es eben nicht einschätzen konnte.
Ich fragte dann als letztes (statt als erstes), ob zwischen uns noch alles gut ist und sie sagte, ja, das war es auch Donnerstag noch.
War für mich im gesamten nicht ganz so zufriedenstellend weil ich mal wieder nicht (vollständig) das thematisiert hatte was mir eigentlich wichtig war und ich mir vorgenommen hatte (aber das kann ich Donnerstag ja noch tun, vorgenommen ist’s). Waren halt viele andere Themen. Wobei die auch interessant waren, sie kam auf meine Ohnmachtsgefühle, die anscheinend sehr von Bedeutung sind (in jeglichen Lebenslagen) und fragte sich, wieviel Macht ich ihr wohl zuschreiben würde. Und wie schwierig das wohl für mich sei.
Wie klein und ohnmächtig ich mich ihr gegenüber fühle.
Das war mir nicht so bewusst. Aber ich glaube damit hat sie ins Schwarze getroffen.
Aber naja, ist halt mal wieder eine interessante These. Bringt mich aber auch nicht weiter. Dadurch ändert sich nichts.
Ich bin nach dem Termin zwar ruhiger geworden, der Tag heute brachte mich aber aufgrund einiger anderer innerer Erkenntnisse sehr in Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit.
Immer wieder dieser vernünftige Teil in mir, der mir sagt, beende das. Diese Therapie. Es führt zu nichts. Es wird nie zu etwas führen. Ich kann mir nicht helfen (lassen) und deshalb wird mir auch keiner, keine Therapie helfen können.
Aber dieser teil hat nicht viel zu sagen derzeit.
Da ist dieser hungrige, sehnsüchtige Teil, der die Macht hat und sich lieber Qualen antut.
Solange ich nicht bereit bin, es so zu sehen:
Montana hat geschrieben: ↑Mo., 17.12.2018, 00:35
"Zuwendung konsumieren" heißt ja, selber inaktiv zu sein und sich quasi berieseln zu lassen. Natürlich kann man in der Therapie Zuwendung bekommen. Aber eben in Form einer Interaktion an der man sehr aktiv teilhat. Das ist ein bisschen wie mit praktischer Hilfe im Leben: wenn einer etwas für dich tut, schön, aber wenn er dich dabei unterstützt, es selber zu tun: besser. Macht ihm viel mehr Arbeit und dir auch. Aber über die Vorteile brauchen wir nicht diskutieren. Und der Therapeut tut immer letzteres, nur eben nicht bei praktischen Dingen, sondern beim Nachdenken und Reflektieren.
Wird sich auch nichts ändern lassen.
Und dazu bin ich nicht bereit.
Das macht mich so traurig
Und hoffnungslos.
Wären da nicht die Kinder... aber die sind ja da. Und so schleppe ich mich weiter von Tag zu Tag, bin stark für sie und suhle mich im Inneren in meinem Leid