'Ich kann nur mit Männern, weil...' / Frauen- und Männerbilder
Hallo,
ein wenig las ich grad in diesem Thema.
Schön bunt, quer durch den „Gemüsegarten“. Wahrnehmungen, Überzeugungen, Erfahrungen, Einstellungen.
Dargestellt, vertreten, begründet.
Ich las nicht alles. Was ich las? Ein Austausch, ohne dass eine Sicht arg über andere gestellt wurde.
Nicht nur bei diesem Thema, aber grad bei diesem, ich fände gut, es gelänge mehr, besser, (auch) diese Vielfalt zu schätzen. Mir jedenfalls liegt grad an der. Wohl auch, weil so eine Vielfalt nichts ist, das ich „Normalität“ erlebt habe, heute auch nicht erlebe, leider nicht.
Als ich aufwuchs? Es galt ein arg …??? … klassisches zweigeteiltes Geschlechterbild, völlig ohne so was wie „Gender“ o.ä. Während des Studiums? Passte mir besser. Neben Klassischem gab es auf einmal anderes. Rollensichten, Geschlechterbilder, die zum Teil arg anders als das mir bislang vorgelebte waren.
Hab ich es damals schon wie heute gesehen? So klar wohl nicht. Weiß aber, dass ich damals schon in manch Runde ziemliche Diskussionen miterlebte, an ihnen teilnahm, deren Inhalt zum Thread hier passte.
Aber…
Im recht kleinen Rahmen drehte sich manches damals. Verkehrte sich schon mal ins Gegenteil (aus meiner Sicht).
Z.B. die Überzeugung (grob), dass Mensch quasi als weißes blatt auf die Welt kommt, sich erst mal völlig gleicht, erst durch (falsche) Sozialisation zu etwas gemacht wird. Es gab sogar die, die meinten, Mensch käme erst mal gleich gut (ohne Schlechtes) auf die Welt. Argumentiert natürlich vor dem Hintergrund, dass das damals übliche normale als völlig falsch abzulehnen wäre. Aus diesem Blickwinkel heraus? Über zig Änderungen von Erziehung, Einstellungen u.v.m. glaubten Vertreter dieser Denke an menschliche Gleichheit, glaubten, Mensch gleich machen zu können, sogar allein zum Guten hin. Wobei gut und gleich natürlich ihr gut und gleich war.
Grad weil aber damals die ganze Umgebung arg anders „tickte“?! Nicht wenige, die doch arg hart waren, wurden, weil kaum jemand das lebte, wovon sie überzeugt waren, auch überhaupt nicht leben wollte.
Ich so auch nicht!
Heute? Mein Eindruck manchmal? Schon angepasst, nicht mehr so naiv emotional wie damals, aber in der Richtung zu meinen frühen Erlebnissen passend (oder nur passend gedacht?): Statt der alten Vorgabe, eindeutig, bipolar, auch mit viel ungleicher Berechtigung, wird bei so manchem Thema versucht, eine neue Vorgabe zu etablieren, die der alten Vorgabe weitgehend widerspricht. Etwas, das über gleiche Berechtigung hinausgeht, mit gleicher Berechtigung nur noch wenig zu tun hat. Es wird Gleichheit „konstruiert“, postuliert.
Mal abgesehen davon, dass ich an diese Gleichheit so eher nicht glaube. Was mir zunehmend nicht gefällt, ist etwas, das mir ähnlich falsch wie früheres vorkommt. Eine Gleichheitssicht, die mehr sei möchte, als eine Sicht von mehreren. Eine Sicht, die andere zur Seite drängt, negiert. Auch über gleiche Rechte für alle hinaus. Bzw. fast schon (wieder) hin zu neuer Ungleichheit.
Persönlich? Ich kann auch mit Frauen ganz gut, kann mit Frauen und Männern ganz gut, wenn es da auch Unterschiede gibt. Find ich arg schwer, Unterschiede und Übereinstimmungen auseinander zu dröseln. Muss ich auch nicht.
Weil ich es aber bei Mondin grad lese: Frauen/Männer beruflich? Da steckt durchaus Ideologie dahinter, egal wer da grad was wie sieht. Platt ließe es sich als Männerideologie und Frauenideologie gegenüber stellen.
Erstaunlicherweise passen beide Ideologien manchmal sogar zueinander.
Ich erinnere mich an Sichten von Frauen mit so was wie „Frauenideologie“. Die kämpften durchaus für alles Mögliche aus ihrer Sicht, aber so wie sie damals sich selbst und ihre Geschlechtsgenossinnen sahen, waren sie überhaupt nicht dafür, dass Frauen Soldatinnen werden durften. Ein Frau vermeintlich wesensfremder Beruf.
Frauen, die es dennoch werden wollten (damals nicht durften)? Natürlich falsch sozialisiert!
Bei gleicher Berechtigung? Warum dann nicht auch Frauen bei der Müllentsorgung, bei was für Männerdomänen auch immer. Umgekehrt Männer natürlich auch in Frauenberufen. Dies möglich machen, Denkbarrieren, zum Teil wohl auch weiter existente tatsächliche und rechtliche Barrieren abbauen, find ich fast schon nötig.
Aber mehr dann auch nicht.
Bei vielen Berufen wird sich, denke ich, vieles noch angleichen. Aber es wird so manches wohl auch ungleich bleiben, oder anders ungleich werden.
LG hawi
ein wenig las ich grad in diesem Thema.
Schön bunt, quer durch den „Gemüsegarten“. Wahrnehmungen, Überzeugungen, Erfahrungen, Einstellungen.
Dargestellt, vertreten, begründet.
Ich las nicht alles. Was ich las? Ein Austausch, ohne dass eine Sicht arg über andere gestellt wurde.
Nicht nur bei diesem Thema, aber grad bei diesem, ich fände gut, es gelänge mehr, besser, (auch) diese Vielfalt zu schätzen. Mir jedenfalls liegt grad an der. Wohl auch, weil so eine Vielfalt nichts ist, das ich „Normalität“ erlebt habe, heute auch nicht erlebe, leider nicht.
Als ich aufwuchs? Es galt ein arg …??? … klassisches zweigeteiltes Geschlechterbild, völlig ohne so was wie „Gender“ o.ä. Während des Studiums? Passte mir besser. Neben Klassischem gab es auf einmal anderes. Rollensichten, Geschlechterbilder, die zum Teil arg anders als das mir bislang vorgelebte waren.
Hab ich es damals schon wie heute gesehen? So klar wohl nicht. Weiß aber, dass ich damals schon in manch Runde ziemliche Diskussionen miterlebte, an ihnen teilnahm, deren Inhalt zum Thread hier passte.
Aber…
Im recht kleinen Rahmen drehte sich manches damals. Verkehrte sich schon mal ins Gegenteil (aus meiner Sicht).
Z.B. die Überzeugung (grob), dass Mensch quasi als weißes blatt auf die Welt kommt, sich erst mal völlig gleicht, erst durch (falsche) Sozialisation zu etwas gemacht wird. Es gab sogar die, die meinten, Mensch käme erst mal gleich gut (ohne Schlechtes) auf die Welt. Argumentiert natürlich vor dem Hintergrund, dass das damals übliche normale als völlig falsch abzulehnen wäre. Aus diesem Blickwinkel heraus? Über zig Änderungen von Erziehung, Einstellungen u.v.m. glaubten Vertreter dieser Denke an menschliche Gleichheit, glaubten, Mensch gleich machen zu können, sogar allein zum Guten hin. Wobei gut und gleich natürlich ihr gut und gleich war.
Grad weil aber damals die ganze Umgebung arg anders „tickte“?! Nicht wenige, die doch arg hart waren, wurden, weil kaum jemand das lebte, wovon sie überzeugt waren, auch überhaupt nicht leben wollte.
Ich so auch nicht!
Heute? Mein Eindruck manchmal? Schon angepasst, nicht mehr so naiv emotional wie damals, aber in der Richtung zu meinen frühen Erlebnissen passend (oder nur passend gedacht?): Statt der alten Vorgabe, eindeutig, bipolar, auch mit viel ungleicher Berechtigung, wird bei so manchem Thema versucht, eine neue Vorgabe zu etablieren, die der alten Vorgabe weitgehend widerspricht. Etwas, das über gleiche Berechtigung hinausgeht, mit gleicher Berechtigung nur noch wenig zu tun hat. Es wird Gleichheit „konstruiert“, postuliert.
Mal abgesehen davon, dass ich an diese Gleichheit so eher nicht glaube. Was mir zunehmend nicht gefällt, ist etwas, das mir ähnlich falsch wie früheres vorkommt. Eine Gleichheitssicht, die mehr sei möchte, als eine Sicht von mehreren. Eine Sicht, die andere zur Seite drängt, negiert. Auch über gleiche Rechte für alle hinaus. Bzw. fast schon (wieder) hin zu neuer Ungleichheit.
Persönlich? Ich kann auch mit Frauen ganz gut, kann mit Frauen und Männern ganz gut, wenn es da auch Unterschiede gibt. Find ich arg schwer, Unterschiede und Übereinstimmungen auseinander zu dröseln. Muss ich auch nicht.
Weil ich es aber bei Mondin grad lese: Frauen/Männer beruflich? Da steckt durchaus Ideologie dahinter, egal wer da grad was wie sieht. Platt ließe es sich als Männerideologie und Frauenideologie gegenüber stellen.
Erstaunlicherweise passen beide Ideologien manchmal sogar zueinander.
Ich erinnere mich an Sichten von Frauen mit so was wie „Frauenideologie“. Die kämpften durchaus für alles Mögliche aus ihrer Sicht, aber so wie sie damals sich selbst und ihre Geschlechtsgenossinnen sahen, waren sie überhaupt nicht dafür, dass Frauen Soldatinnen werden durften. Ein Frau vermeintlich wesensfremder Beruf.
Frauen, die es dennoch werden wollten (damals nicht durften)? Natürlich falsch sozialisiert!
Bei gleicher Berechtigung? Warum dann nicht auch Frauen bei der Müllentsorgung, bei was für Männerdomänen auch immer. Umgekehrt Männer natürlich auch in Frauenberufen. Dies möglich machen, Denkbarrieren, zum Teil wohl auch weiter existente tatsächliche und rechtliche Barrieren abbauen, find ich fast schon nötig.
Aber mehr dann auch nicht.
Bei vielen Berufen wird sich, denke ich, vieles noch angleichen. Aber es wird so manches wohl auch ungleich bleiben, oder anders ungleich werden.
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
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Nun, auch Butler ist nicht ganz unumstritten, sondern hat ihre Kritiker, auch unter Feministinnen. DEN Feminismus gibt es eben auch nicht. Ansonsten: Jein... sicherlich erkenne ich die Problematik, dass ich einerseits fließende Übergänge von sexuellen Orientierungen bzw. Geschlechtsidentitäten anerkenne... es aber andererseits nicht als zwingend notwendig ansehe, bestimmte Kategorien abzulegen. Und in LETZTER Konsequenz müsste wohl tatsächlich (ähnlich wie Butler) dafür plädieren, binäre Systeme abzuschaffen.
Nun, aber ich habe das so begründet, dass Biologismen ja nur einen Teil der Geschlechtsidentität ausmachen (wenn überhaupt... z.B. Transen identifzieren sich ja eher weniger bis nicht mit ihrem Körper). Und ich weiß nicht... die biologische Ausstattung von Menschen scheint mir dann doch nicht so unendlich variabel zu sein. Wenn ich vom Mars auf der Erde landen würde und vorher noch gar nichts über Menschen erfahren hätte, so würde ich sehr wohl feststellen: Es gibt sehr viele Menschen mit Busen und etwa genauso viele Menschen mit Penissen (und vielleicht noch ein paar weitere, bei denen ich nicht sicher bin, wie es sich verhält). Was ich aus dem Umstand mache bzw. wie ich das bewerte, ist erst die nächste Frage.
Wenn man alle Kategorien aufhebt, lande ich eben bei der Problematik: Was macht man mit denen, die sich mit einer Kategorie gut identifizieren können... warum soll sich ein Mann nicht als Mann bezeichnen, wenn er sich so fühlt (wahlweise: eine Frau). Oder ein Hetero, der sich damit identifiziert. Die sex. Orientierung sehe ich eher als Skala (oder Kontinuum). Da kann sich jeder dort einordnen, wo er sich sieht... die am Rand würden vermutlich sagen: Ich bin vollkommen hetero. Anfang und Ende der Skala entspricht also der binären Einteilung... aber dazwischen gibt es auch noch Abstufungen. Und andere sagen daher: Ich liege wohl irgendwo dazwischen. Oder meinetwegen: Ich fühle mich als weder noch. Wie man "dazwischen" oder "weder noch" dann benennt, ist für mich nicht den springenden Punkt. Selbst wenn man die Kategorien fallen lassen würde, würde man ja feststellen, dass es diverse Unterschiede gibt. Ich würde eher hinterfragen, welche Schlussfolgerungen aus diversen Unterschieden gezogen werden.
Und was noch niemand ganz sicher sagen kann: Geht Merkmal xy von Männern (oder wahlweise von Frauen) auf Hormon yz zurück... oder nicht doch auf einen gesellschaftlichen Einfluss. Mir geht Butler tatsächlich daher zu weit... denn sie versucht auch mögliche biologische Determinanten als soziologische Strukturen zu verstehen (wenn ICH sie richtig verstehe *g*). Und ich glaube schon, dass die biologische Ausstattung auch einen Anteil hat, wie man als Mensch so ist. Auch meinetwegen ein kastrierter Rüde hat nach einer Kastration evtl. nicht mehr dasselbe Wesen... man verzeihe das Beispiel. Also biologische Einflüsse würde ich ungern ganz außer acht lassen. Allerdings bin ich auch sehr dafür, hier wirklich bei Erkenntnissen zu bleiben und dass man sich nicht auf pseudobiologische Behauptungen zu beruft, die es so gar nicht gibt. Aber fast noch etwas beliebter scheint zu sein, wenn sich ansonsten recht unreligiöse Menschen plötzlich wieder an die Kirche bzw. Bibel erinnern...
Nun, aber ich habe das so begründet, dass Biologismen ja nur einen Teil der Geschlechtsidentität ausmachen (wenn überhaupt... z.B. Transen identifzieren sich ja eher weniger bis nicht mit ihrem Körper). Und ich weiß nicht... die biologische Ausstattung von Menschen scheint mir dann doch nicht so unendlich variabel zu sein. Wenn ich vom Mars auf der Erde landen würde und vorher noch gar nichts über Menschen erfahren hätte, so würde ich sehr wohl feststellen: Es gibt sehr viele Menschen mit Busen und etwa genauso viele Menschen mit Penissen (und vielleicht noch ein paar weitere, bei denen ich nicht sicher bin, wie es sich verhält). Was ich aus dem Umstand mache bzw. wie ich das bewerte, ist erst die nächste Frage.
Wenn man alle Kategorien aufhebt, lande ich eben bei der Problematik: Was macht man mit denen, die sich mit einer Kategorie gut identifizieren können... warum soll sich ein Mann nicht als Mann bezeichnen, wenn er sich so fühlt (wahlweise: eine Frau). Oder ein Hetero, der sich damit identifiziert. Die sex. Orientierung sehe ich eher als Skala (oder Kontinuum). Da kann sich jeder dort einordnen, wo er sich sieht... die am Rand würden vermutlich sagen: Ich bin vollkommen hetero. Anfang und Ende der Skala entspricht also der binären Einteilung... aber dazwischen gibt es auch noch Abstufungen. Und andere sagen daher: Ich liege wohl irgendwo dazwischen. Oder meinetwegen: Ich fühle mich als weder noch. Wie man "dazwischen" oder "weder noch" dann benennt, ist für mich nicht den springenden Punkt. Selbst wenn man die Kategorien fallen lassen würde, würde man ja feststellen, dass es diverse Unterschiede gibt. Ich würde eher hinterfragen, welche Schlussfolgerungen aus diversen Unterschieden gezogen werden.
Und was noch niemand ganz sicher sagen kann: Geht Merkmal xy von Männern (oder wahlweise von Frauen) auf Hormon yz zurück... oder nicht doch auf einen gesellschaftlichen Einfluss. Mir geht Butler tatsächlich daher zu weit... denn sie versucht auch mögliche biologische Determinanten als soziologische Strukturen zu verstehen (wenn ICH sie richtig verstehe *g*). Und ich glaube schon, dass die biologische Ausstattung auch einen Anteil hat, wie man als Mensch so ist. Auch meinetwegen ein kastrierter Rüde hat nach einer Kastration evtl. nicht mehr dasselbe Wesen... man verzeihe das Beispiel. Also biologische Einflüsse würde ich ungern ganz außer acht lassen. Allerdings bin ich auch sehr dafür, hier wirklich bei Erkenntnissen zu bleiben und dass man sich nicht auf pseudobiologische Behauptungen zu beruft, die es so gar nicht gibt. Aber fast noch etwas beliebter scheint zu sein, wenn sich ansonsten recht unreligiöse Menschen plötzlich wieder an die Kirche bzw. Bibel erinnern...
Zuletzt geändert von stern am So., 11.12.2016, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Bist du sicher, dass dir das genau SO auffallen würde? Vielleicht würde dir auch auffallen: "Es gibt Menschen mit heller Haut und welche mit dunkler Haut". Nur sind sich die Nicht-Rassisten einig, dass das keine Rolle spielt. Penisse und Brüste aber sollen eine Bedeutung haben? Sie haben diese Bedeutung doch ausschließlich dann, wenn wir ihnen diese Bedeutung geben ODER aber wenn wir ein Kind zeugen wollen.Wenn ich vom Mars auf der Erde landen würde und vorher noch gar nichts über Menschen erfahren hätte, so würde ich sehr wohl feststellen: Es gibt sehr viele Menschen mit Busen und etwa genauso viele Menschen mit Penissen (und vielleicht noch ein paar weitere, bei denen ich nicht sicher bin, wie es sich verhält). Was ich aus dem Umstand mache bzw. wie ich das bewerte, ist erst die nächste Frage. -- Quelle: viewtopic.php?f=26&t=37659&start=225
Ich selbst sage nicht (und ich bin ja nicht Butlers Pressesprecher), dass es für mich selbst irrelevant ist, ob mein Partner einen Penis hat oder nicht. Ich frage mich selbst jedoch eher, woher diese Relevanz kommt. Ich glaube nicht, dass sie daher kommt, dass ich das für "normal" halte oder für "die Natur" - denn wenn das so wäre, würde ich ja ausschließlich "traditionellen GV" praktizieren. Ich weiß nicht, woher das / mein Begehren kommt.
Ich weiß aber, dass die "offizielle" binäre Zuordnung Schaden anrichtet, denn erstens dient sie dem Machterhalt, indem sie ausschließt. Und zweitens übt sie Zwang aus. Das lässt sich ja schon in diesem Forum ablesen (und natürlich auch an anderen Stellen), wenn die Männer fragen: "Ich würde gerne mal mit einem Mann schlafen, bin ich jetzt etwa schwul?" - diese Lust löst ja unheimlich viel Angst aus, und die Frage ist, woher das kommt und wer das festlegt. Und dann gibt es die, die sagen: "Natürlich bist du schwul; finde dich damit ab!" - und es gibt eben auch die, die sagen: "Du musst dich nicht in eine Kategorie zwängen lassen. Du bist frei". Vorausgesetzt eben, man bezeichnet sich nicht nur deshalb nicht als schwul, weil der Begriff angstbesetzt ist... Und diese Freiheit kann nur dann entstehen, wenn man aufhört, die Menschen zwangsweise (!) in "weiblich, männlich, anders" einzuteilen.
Nun, wenn ich als Marsmensch auf der Erde landen würde und Menschen ansehen würde, würden mir sicherlich noch mehr Unterschiede auffallen... ja, z.B. Hautfarben, Haarfarben und -struktur, Augenfarben... ebenso wie Gemeinsamkeiten unter Menschen, die eine Abgrenzung zu Tieren ermöglichen würde. Aber Brust und Penis sehe ich schon als recht augenfälliges Unterscheidungsmerkmal an. Wobei es sowohl unter Männer als auch unter Frauen androgynere Menschen gibt. Gleichwohl können diese Personen ganz klar in ihrer Identität (als Mann oder Frau oder xy) sein. Identität ist ja auch etwas, das man sich selbst "verleiht". Und ich glaube, je sicherer man das kann, desto weniger relevant ist, wo andere die Kategorie sehen würden.isabe hat geschrieben:Bist du sicher, dass dir das genau SO auffallen würde? Vielleicht würde dir auch auffallen: "Es gibt Menschen mit heller Haut und welche mit dunkler Haut". Nur sind sich die Nicht-Rassisten einig, dass das keine Rolle spielt. Penisse und Brüste aber sollen eine Bedeutung haben? Sie haben diese Bedeutung doch ausschließlich dann, wenn wir ihnen diese Bedeutung geben ODER aber wenn wir ein Kind zeugen wollen.
Die Bedeutung, die ich dem beimesse, dass jemand einen Penis hat und andere eine Gebärmutter, ist für mich dann die nächste Frage. Dass es auch ein Privileg ist, wenn man sich zur (evtl. nur vermeintlichen) Normalität bzw. (evtl. nur vermeintlichen) Natürlichkeit rechnen kann, ja das sehe ich ähnlich... hat dann sowas von "Norm" und "der Rest". Aber das ist auch Bewertungsfrage. Also z.B. werden Menschen wegen des Minderheitsstatus diskriminiert oder stellt man tatsächlich nur fest, dass Häufigkeiten unterschiedlich verteilt sind (ohne Wertung). Und klar, in einer Welt, in der als Norm die heterosexuelle Familie propagiert wird, in der man im Optimalfall Vaginalverkehr hat, um Kinder zu zeugen, finden Menschen mit abweichender Ausrichtungen evtl. schwerer einen Platz. Weil auch beeinflussen kann, was man als (evtl. nur vermeintliche) Normalität annimmt.
Hmm... ich weiß natürlich was du meinst. Aber machen es Menschen nicht auch automatisch, dass sie sich selbst in Kategorien einteilen? Oder zumindest, dass man sich auch ein Stück weit in Bezug zu anderen setzt bzw. sich von anderen abgrenzt. Ich glaube, wenn es keine Anker gibt, suchen sich Menschen diese. Vgl. dein Beispiel zum Rassismus: Eine Rassebezeichnungen steht ja auch in keinem Dokument... und trotzdem kann Rassismus in den Köpfen weiter wirken. Und braucht man dann noch die Abgrenzung des Menschen zum Tier? Sind doch alles Lebewesen... und in anderen Fäden wurde ja diskutiert, dass Tiere auch Ähnlichkeiten mit dem Menschen haben... Mit zu viel Dekonstruktion habe ich tatsächlich manche Schwierigkeiten.Und diese Freiheit kann nur dann entstehen, wenn man aufhört, die Menschen zwangsweise (!) in "weiblich, männlich, anders" einzuteilen.
Liebe Grüße
stern
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Du sagst es ja selbst: Die Menschen machen es. Die Frage wäre noch, was genau unter "automatisch" zu verstehen ist.stern hat geschrieben:Aber machen es Menschen nicht auch automatisch, dass sie sich selbst in Kategorien einteilen?
Das kann aber kein Argument für die Heteronormativität und den daraus resultierenden Zwang sein: Auch hier würde ich wieder fragen, was genau mit "Anker" bzw. mit einem "fehlenden Anker" gemeint ist.Ich glaube, wenn es keine Anker gibt, suchen sich Menschen diese
Mein Eindruck ist, dass eben vieles als natürlich vorausgesetzt wird, was nicht vorauszusetzen IST: wie eben das Wort "automatisch" oder "Anker". Ein Mensch ist, wenn er auf die Welt kommt, angewiesen auf den "Anker" in Form der mütterlichen Brust, in Form von Milch, Beziehung und Bindung. Ansonsten könnte man das Wort "Anker" ausdehnen auf alle möglichen Bedürfnisse, die auch nicht immer natürlich da sind, sondern kulturell geschaffen wurden, vermutlich auch mit dem Ziel, die Welt in ein "normal" (= weiß, hetero, christlich, männlich, Mittelschicht) und ein "anders" aufzuteilen.
Du solltest vielleicht darüber nachdenken, dich weniger selbst zu begrenzen in Zeiten, wo fast jeder alles (oder auch nichts) sein kann, wenn er nur 'will'. Die Leute stehen heute - politisch korrekterweise - auf Vielfalt. In jeder Hinsicht. Sie sind tolerant. Gab es einst nur zwei Geschlechter, gibt es neuerdings für manche heute zehn. Und für andere wiederum gar keines mehr. Millionen Jahre Evolution mal eben in zwei Jahrzehnten kognitiv dekonstruiert. Wie schön, dass wir die althergebrachten Weltbilder und Geschlechterrollen endlich hinter uns lassen können! Die haben die freie Entwicklung des individuellen Menschen ja immer schon bloß erschwert. Ungeschlechtlich lässt es sich sicherlich entspannter in die Zukunft blicken. Vorbilder gibt es schließlich genug.ExtraordinaryGirl hat geschrieben:Hinter der Frage steckt übrigens durchaus ein ernster Kern.
Aber das geht vermutlich über den Rahmen des Threads hinaus.
Was ich sagen will: Über den Rahmen dieses Threads geht nichts hinaus. Dieser Thread hat gar keinen Rahmen.
Thematisiere deinen Kern doch mal.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
Nun, z.B. wenn man sich oder wenn andere fragen: Ist das normal? Es scheint also schon gewisse Bedürfnisse zu geben, sich in Bezug zur Normalität zu setzen bzw. sich damit abzugleichen. Und zwar selbst dann, wenn keine ausdrücklichen Kategorien existieren. Vielleicht täusche mich auch, aber das ist in der Tat mein Eindruck.
Und auch im Rahmen von Freundschaften bzw. Partnerschaften kommt man kaum umhin, ein paar Gemeinsamkeiten und Unterschiede abzuklappern. Hier nicht in der Form, was macht Männer bzw. Frauen aus... sondern z.B. ob es eine gemeinsame Basis gibt, um zusammenzuleben. Nun, bei z.B. der Partnersuche können manche Kategorien hilfreich sein (Lesbe sucht Lesbe oder Mann sucht Frau)... und bei anderen muss man schauen, ob man harmoniert. Soweit ich weiß, entwerfen Partnervermittlungen sogar ganz ausgefeilte Bögen, wo man nur noch Kreuzchen setzen muss. Kategorisierung pur also.
Nun, was Mensch braucht, dafür gibt es meines Wissens auch keinen über alle Zeiten hinweg fixen Wissensstand... und hieraus erwachsen dann wieder Streitpunkte wie: Ist ein gleichgeschlechtliches Paar in der Lage ein Kind so zu versorgen, dass dessen Entwicklungen keinen Schaden erleidet. Bei manchem hat man sich sicherlich (ganz ohne "böse" Absicht) getäusch bzw. wusste es nicht besser... bei anderem ist man evtl. auch dem Zeitgeist/Kultur aufgesessen. Andere nutzen diverse Unsicherheiten, um zu täuschen bzw. um politische Ziele zu verfolgen. Klar. Und vieles weiß man auch heute noch nicht sicher.
Und auch im Rahmen von Freundschaften bzw. Partnerschaften kommt man kaum umhin, ein paar Gemeinsamkeiten und Unterschiede abzuklappern. Hier nicht in der Form, was macht Männer bzw. Frauen aus... sondern z.B. ob es eine gemeinsame Basis gibt, um zusammenzuleben. Nun, bei z.B. der Partnersuche können manche Kategorien hilfreich sein (Lesbe sucht Lesbe oder Mann sucht Frau)... und bei anderen muss man schauen, ob man harmoniert. Soweit ich weiß, entwerfen Partnervermittlungen sogar ganz ausgefeilte Bögen, wo man nur noch Kreuzchen setzen muss. Kategorisierung pur also.
Nun, was Mensch braucht, dafür gibt es meines Wissens auch keinen über alle Zeiten hinweg fixen Wissensstand... und hieraus erwachsen dann wieder Streitpunkte wie: Ist ein gleichgeschlechtliches Paar in der Lage ein Kind so zu versorgen, dass dessen Entwicklungen keinen Schaden erleidet. Bei manchem hat man sich sicherlich (ganz ohne "böse" Absicht) getäusch bzw. wusste es nicht besser... bei anderem ist man evtl. auch dem Zeitgeist/Kultur aufgesessen. Andere nutzen diverse Unsicherheiten, um zu täuschen bzw. um politische Ziele zu verfolgen. Klar. Und vieles weiß man auch heute noch nicht sicher.
Liebe Grüße
stern
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Hallo Mondin,
Deiner Feststellung, dass das Geschreibsel in Foren meist lebens- und realitätsfern ist, stimme ich absolut zu. Vielen, die hier herkommen, um ihre Beziehungsprobleme von anderen 'lösen' zu lassen, ist ja nicht mal klar, was sie sich damit selbst antun. Sie lassen sich ihr Leben von Fremden aus der Hand nehmen und in unendlicher Abstraktion zerrupfen.
Innerhalb der Jahre, in denen ich hier lese, hat das endlose Geschreibsel letztlich wenig bewirkt. Nach meiner Erinnerung hat nie jemand ernsthaft Konsequenzen für sein Problem gezogen, wegen dem er hierher gekommen war.
Ich hoffe für dich, dass dein Wollen nun ein anderes ist. Ein liebevolleres!Mondin hat geschrieben:Ich habe eine Weile in Fankfurt mit Transen und schwulen Callboys gearbeitet (und mich entsprechend in der Szene bewegt), kein Mensch hätte dort ein solches Geschwurbel angestimmt, wie es hier z. T. zu lesen ist.
Dieses ganze hypothetische Retortengeschreibsel, was es in Foren so häufig gibt, hat mit dem echten Leben da draußen so viel gemein, wie ein Kondom mit einer Weltraumrakete.
Deiner Feststellung, dass das Geschreibsel in Foren meist lebens- und realitätsfern ist, stimme ich absolut zu. Vielen, die hier herkommen, um ihre Beziehungsprobleme von anderen 'lösen' zu lassen, ist ja nicht mal klar, was sie sich damit selbst antun. Sie lassen sich ihr Leben von Fremden aus der Hand nehmen und in unendlicher Abstraktion zerrupfen.
Innerhalb der Jahre, in denen ich hier lese, hat das endlose Geschreibsel letztlich wenig bewirkt. Nach meiner Erinnerung hat nie jemand ernsthaft Konsequenzen für sein Problem gezogen, wegen dem er hierher gekommen war.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
(Wenn ihr über "Geschreibsel in Foren" diskutieren wollt, eröffnet bitte einen eigenen Thread. Bitte nicht nach dem klassischen Schema "ich möchte erst mal die Legitimität des Themas anzweifeln" verfahren, denn das Thema ist da, und es wird disktuiert.)
Die Kategorien existieren ja: Es gibt kein "und selbst wenn sie nicht existieren"; sie existieren überall, in allen Kulturformen. Es wird kategorisiert, und die Frage ist, wer oder was "es" ist.stern hat geschrieben:Nun, z.B. wenn man sich oder wenn andere fragen: Ist das normal? Es scheint also schon gewisse Bedürfnisse zu geben, sich in Bezug zur Normalität zu setzen bzw. sich damit abzugleichen. Und zwar selbst dann, wenn keine ausdrücklichen Kategorien existieren. Vielleicht täusche mich auch, aber das ist in der Tat mein Eindruck. -- Quelle: viewtopic.php?f=26&t=37659&p=903859#p903859
Und die nächste Frage ist, woher das Bedürfnis des Individuums kommt, sich in Bezug zur Normalität zu setzen. Das setzt ja wohl ein in dem Moment, in dem die Kinder den Institutionen beitreten und dort Rangordnungen festgelegt werden müssen: Wer darf mitspielen? wer ist cool? Wer darf neben wem sitzen? Wer bestimmt das Spiel?
Normalität ist ja als Kategorie nicht durch die Natur vorgegeben.
Ich hatte die Rolle im Bett gar nicht im Sinn.montagne hat geschrieben:Interessant, dass (klassisch) weiblich und männlich, eine klassische weibliche Rolle im Bett und im Leben als das natürlichste Prinzip des Universums für dich gilt und alles andere, was davon abweicht traumatisch bedingt oder sonst wie deviant zu sein scheint?
Aber die biologischen klaren Vorgaben implizieren letztlich ja auch, dass sich Menschen natürlicherweise nach ihrer Bestimmung ausrichten würden, wäre diese Entwicklung nicht durch ein Trauma verletzt worden.
Nun kann man ja überall sehen, was (sexuelle) Traumata bewirken. Durch sie werden teils natürliche Gesetzmäßigkeiten, und also Bestimmungen, der gesamte 'gesunde' Entwicklungsverlauf eines Menschen verzerrt.
Nur aus der Traumafolge, davon bin ich überzeugt, entstehen solche 'Bedürfnisse', sein Geschlecht loszuwerden, sich als Frau einen Penis umzuschnallen, wenn sie selber keinen hat, sich zu prostituieren usw., ... sich letztlich selbst zu verletzen oder sich gar in Raten auszulöschen.
Ja, ganz bestimmt sogar.montagne hat geschrieben:Ich glaube im Übrigens durchaus, dass die sexuellen Präferenzen in der Tendenz etwas mit lebensgeschichtlichen Erfahrungen zu tun haben. Aber warum wird das eine als natürlich und gesund bezeichnet und das andere als krank und unfrei?
Krank und unfrei ist es, wenn durch das Trauma alles irgendwie verkehrt und umgekehrt wird, wenn eine eigentliche Frau 'lieber' einen Penis hätte (und ein eigentlicher Mann 'lieber' eine Scheide). Da könnte ich jetzt vieles aufzählen. Aber ich nehme an, du könntest selbst weitere Beispiele finden, bei denen es letztlich um (sexuelle) Selbstdestruktionen geht. Und vielleicht weißt du auch, dass viele, die von sich behaupten würden, dabei frei zu sein, gar nicht merken, wie sehr sie leiden.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
Das kann sicherlich eine Folge sein... ist aber mMn kein Muss. Sondern vielleicht das schlichte Bedürfnis nach Orientierung. Z.B. wenn die besorgte Mutter den Arzt fragt: Mein Sohnemann pinkelt ins Bett. Ist das normal? Wenn der Arzt antwortet, klar, in dem Alter ist das vollkommen normal, ist die Mutter beruhigt. Anders als bei der Antwort, nein, das höre ich zum ersten Mal. Das ist alles andere als normal. Der absolut gleiche Sachverhalt kann unterschiedliche Reaktionen hervorrufen, je nach dem, wie man das einordnet. Doch, ich glaube der Effekt, dass es vielen anderen auch so geht (also Normalisierung), kann auch Beruhigung verschaffen. Oder auch umgekehrt (ähnlich wie mondin angesprochen hatte): Wenn man das besondere sucht bzw. provozieren will, schaut man, dass man sich möglichst von dem, was man als normal einschätzt, abgrenzt. Als ich denke nicht, dass Kategorien "automatisch" genutzt werden, um jemanden zu benachteiligen.isabe hat geschrieben:Und die nächste Frage ist, woher das Bedürfnis des Individuums kommt, sich in Bezug zur Normalität zu setzen. Das setzt ja wohl ein in dem Moment, in dem die Kinder den Institutionen beitreten und dort Rangordnungen festgelegt werden müssen: Wer darf mitspielen? wer ist cool? Wer darf neben wem sitzen? Wer bestimmt das Spiel?
Liebe Grüße
stern
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umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Eben: "wie man das einordnet". Die Einordnung ist also nicht vorgegeben, sondern konstruiert. Und damit einem historischen / kulturellen Wandel unterzogen (vgl. "aufs Töpfchen setzen" in der DDR). Gerade "Sauberkeitserziehung" (schon alleine das Wort!) und Sexualität (nicht ganz unabhängig davon) sind ja geradezu prädestiniert für Zuschreibungen.stern hat geschrieben:Z.B. wenn die besorgte Mutter den Arzt fragt: Mein Sohnemann pinkelt ins Bett. Ist das normal? Wenn der Arzt antwortet, klar, in dem Alter ist das vollkommen normal, ist die Mutter beruhigt. Anders als bei der Antwort, nein, das höre ich zum ersten Mal. Das ist alles andere als normal. Der absolut gleiche Sachverhalt kann unterschiedliche Reaktionen hervorrufen, je nach dem, wie man das einordnet
Nicht jeder Homosexuelle oder Transsexuelle möchte provozieren! Das ist ja auch wieder eine Zuschreibung, die dem betreffenden Menschen attestiert, irgendwie "bockig" zu sein. Die, die provozieren wollen, tun das eher, weil sie entweder mit den Konstrukten "spielen", indem sie deren Künstlichkeit demonstrieren - oder aber weil sie sich auf diese Weise lösen von den Zuschreibungen durch die vermeintlich "Normalen"; denn: "normal" nach deren Definition können sie ja nicht werden, so sehr sie sich auch anstrengen - es waren traditionell eher die assimilierten "Anderen", die schikaniert wurden, während die "Provozierenden" die waren, die aus dem (Hetero)Normativitätskonzept ausgestiegen sind.Wenn man das besondere sucht bzw. provozieren will, schaut man, dass man sich möglichst von dem, was man als normal einschätzt, abgrenzt.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 33
- Beiträge: 4386
Der Kern besteht aus der Frage, ob das, was ich will, auch gut für mich ist, und der Suche nach Orientierungspunkten. Für mich persönlich der Preis für ein großes Maß an Individualität.Vincent hat geschrieben:Thematisiere deinen Kern doch mal.
"Charakter zeigt sich in der Krise."
(Helmut Schmidt)
(Helmut Schmidt)
Ja, viele Kategorien sind Konstrukte. Und manche argumentieren: Nöö, xy ist kein Konstrukt, sondern biologisch so vorgegeben. Persönlich kann ich auch nicht mit letzter Sicherheit sagen, was biologisch determiniert ist... kein Mensch kann das, denke ich. Aber ich gehe davon aus, dass meine körperliche Disposition mich ebenfalls auf verschiedene Art und Weise beeinflusst (ob ich mag oder nicht). Und meines Körpers kann ich mich nicht entledigen (und strebe das auch nicht an, btw.).
Hehe, und was soll ein "eigentlicher Mann" und eine "eigentliche Frau" sein? Vgl. Vincent. Selbst bei Transsexualität stellt man manche Kategorien (wie "krank") zunehmend in Frage:
Transsexualität/Transidentität: Was ist weiblich, was männlich?
Sowohl der Krankheitsstatus als auch der Wunsch nach Geschlechtsumwandlung, eines der Hauptsymptome der Transsexualität, werden heute immer stärker hinterfragt.
http://www.aerzteblatt.de/archiv/59749
Hehe, und was soll ein "eigentlicher Mann" und eine "eigentliche Frau" sein? Vgl. Vincent. Selbst bei Transsexualität stellt man manche Kategorien (wie "krank") zunehmend in Frage:
Transsexualität/Transidentität: Was ist weiblich, was männlich?
Sowohl der Krankheitsstatus als auch der Wunsch nach Geschlechtsumwandlung, eines der Hauptsymptome der Transsexualität, werden heute immer stärker hinterfragt.
http://www.aerzteblatt.de/archiv/59749
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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