Kann ein Thread über 'Erfolgsberichte' funktionieren?

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Ambi14
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Beitrag Di., 19.05.2015, 01:23

chaosfee hat geschrieben:Zum Thema Hinterfragung möchte ich noch mal einwerfen, dass für Berichte, über die keinerlei Diskussion gewünscht wird, ja auch eine Rubrik "Erfolgsberichte" (oder so ähnlich) existiert.
Hallo Chaosfee,
meinst du das nun allgemein, oder auf Wandelröschen Thread bezogen, den du evtl. "falsch einsortiert" siehst?

Es kommt bei mir zumindest so an, als meintest du letzteres, da du "noch mal einwerfen" möchtest, und es ein paar Seiten zuvor auch schon mal erwähntest, dass Wandelröschens Thread ja in der Rubrik Erfahrungsaustausch veröffentlicht sei.

Ich finde jedenfalls, dass der Beitrag Wandelröschens in den "Erfahrungsaustausch über Psychotherapie" ganz gut passt. Da sie keinen langen Bericht schrieb, in dem sie allgemein Resümee zog über ihre Therapie und deren Erfolge, oder überhaupt irgendwie über einen Erfolg anfing zu schreiben, sondern einfach über ein einmaliges positives und schönes Erlebnis berichtete, nämlich dieses Treffen mit ihrem alten Therapeuten.

Und das ist doch eine Erfahrung, die noch mit der Therapie zusammenhängt. Auch wenn diese abgeschlossen ist, so ist es ein Erleben gewesen, ein Wiedersehen, von dem sie ja erst mal nur erzählte.
Was hat sich an der Beziehung zum Therapeuten verändert, wie ist der Umgang nun miteinander, wenn man sich nach längerer Zeit wiedertrifft, und nicht mehr regelmäßig sieht etc.
Über die eigenen positive Entwicklungen durch die Therapie schrieb die TE ja erst im weiteren Verlauf. Als Reaktion auf das kritische Hinterfragen und Interpretieren ihrer Worte.

Der Thread passt also für mich in die gewählte Rubrik, hätte anfangs noch gar nicht in die Rubrik Erfolgsberichte gepasst.


Aber - und das ist vielleicht noch interessanter - ist es überhaupt wichtig, dass die Einordnung da so genau stimmt?

Weiteres folgt (es rattert gerade ganz schön in mir...)

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Ambi14
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Beitrag Di., 19.05.2015, 01:30

Ein Austausch oder auch eine kritische Auseinandersetzung war oder ist für Wandelröschen ebenso in Ordnung.
Das schreibt sie selbst. Nur die Art, wie das geschehen ist, war nicht ok.
Und das habe ich tatsächlich auch so empfunden, als ich ihren Thread las.

Plötzlich steht da dein knapper Satz mit drei Punkten am Ende, der auch mir direkt aufstieß. Für mich ironisch bis zynisch klang. Und gar keine deutliche Aussage hatte, wie man an den unterschiedlichen Interpretationen deiner Äußerung und den Reaktionen der nachfolgenden User sehen kann.
Das hat jeder etwas anders verstanden - ich tatsächlich so, dass du bezweifelt hast, dass der Termin von der Patientin abgesagt wurde, sondern der Thera sicher eher ihr abgesagt oder ihren Termin verlegt hätte.


Das soll hier nun kein Angriff oder eine Belehrung werden, sondern ich schreibe das nur, weil du in diesem Thread nun auch wieder kurz etwas zu dem anderen Thread "einwirfst", und meine Reaktion evtl. zeigt, wie Sätze oder Fragen auch auf andere wirken können, z.B. auf mich.
Und es ist schriftlich recht schwierig, da nicht missverstanden zu werden.
Warum hast du nicht etwas vorsichtiger gefragt oder auch angezweifelt? Etwas länger ausformuliert, viell. mit dem Hinweis, dass es bei dir etwas auslöst, bei dir irgendwie anders ankommt, als dargestellt?


Und aus diesem, wie ich finde, nicht wirklich höflich formulierten Satz, wurde im weiteren Thread-Verlauf ein „darf denn hier nicht mal gezweifelt, hinterfragt oder kritisiert werden?“.

Es folgten weitere Sätze, dann von anderen Usern, die auch nicht gerade "freundlich" formuliert waren, den Inhalt der Aussagen mal ganz außen vorgelassen.
Und es ging plötzlich um viel mehr Themen, je nachdem, was bei den unterschiedlichen Lesern ausgelöst wurde.
Einerseits durch den Eröffnungspost des Threads selbst, dann durch die unterschiedlichen Antworten darauf und deren Interpretationen.
Wie das so ist, wenn ein Stein erst einmal ins Rollen gekommen ist.


Ambi14
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Beitrag Di., 19.05.2015, 01:44

In diesem Thread bist du dann auf Wandelröschens Äußerung eingegangen:
chaosfee hat geschrieben:Etwas, was einigen bei betreffendem Thread aufgestoßen sein dürfte, war, dass die TE schrieb, es wäre für sie noch schöner gewesen, hätte der Therapeut der nachfolgenden Patientin für ein Treffen mit ihr abgesagt.
Jeder hier im Forum könnte diese nachfolgende Patientin sein, in einem solchen Kontext kann man einfach nicht uneingeschränkten Zuspruch für die TE erwarten. Und mit einer solchen Aussage bleibt die TE eben auch nicht mehr bei sich und ihrer Freude über das Treffen.
Eine Äußerung, die dann auch für leberblümchen "der Hammer" war.

Und da wollte ich euch beiden, oder auch allen anderen, denen das evtl. aufgestoßen ist, die ganze Zeit noch etwas zu schreiben.
Dass ich das immer noch möchte, nun auch tue, zeigt mir, wie sehr mich diese ganze Thematik auch selbst beschäftigt.


Denn ja - jeder hier im Forum könnte die nachfolgende Patientin sein.
So auch ich.

Aber nicht für jeden wäre es schlimm, wenn sein Termin mal verschoben würde.
Bei mir z.B. ist es so, dass ich selbstständig arbeite, daher recht flexibel bin, was eine Terminverlegung angeht.
Ich fiebere derzeit zwar auch immer meinem nächsten Wochentermin entgegen, hätte aber überhaupt kein Problem damit, ausnahmsweise einfach mal eine Stunde eher oder auch später zu kommen.
Oft bin ich eh die erste Patientin morgens, erst um 11 Uhr. Das liegt daran, dass mein Thera sehr lange in den Abend hinein arbeitet, um den Arbeitszeiten der Patienten gerecht zu werden.
Stunden zu früherer Uhrzeit können dann von ihm spontan, flexibel, als Ausweichtermine, für Erstgespräche etc. genutzt werden.

Und ob ich nun um 10, um 11 oder 12 Uhr zur Therapie gehe, macht für mich wirklich gar keinen Unterschied.

Und evtl. hat ja auch Wandelröschens Therapeut die andere Patientin gefragt (alles hypothetisch hier), ob sie ausnahmsweise mal eher / später (vielleicht dann in seiner Mittagspause) kommen könne.

Ob mit oder ohne Begründung, auch das wäre mir egal.
Da ich weiß, dass mein Therapeut schon einen wichtigen Grund hätte, wenn er mich um so einen Gefallen bitten würde.
Wüsste ich sogar den Grund, fände ich es das eher schön. Dass ihm seine Patienten auch nach der Therapie noch wichtig sind. Das fände ich auch sehr menschlich. Und wer weiß, vielleicht bräuchte ich irgendwann mal einen "Sondertermin", aus welchem Grund auch immer. Dann würde er viell. jemand anderes bitten, für mich zu tauschen.


Uns so kann ich auch Wandelröschens Aussage
Wandelröschen hat geschrieben:Und wenn es das tatsächlich nicht wäre, sondern er sich die Zeit freigeschaufelt hätte, was dann? Ist es ja eigentlich noch schöner für mich.
gut nachempfinden.

Nämlich einfach nur auf das Bemühen des Theras bezogen, das Treffen möglich zu machen, weil er es auch gerne wollte.

Dass Wandelröschen sich gefreut hätte, wenn der Therapeut der nachfolgenden Patientin abgesagt hätte, das hast du ihr erst in den Mund gelegt, Chaosfee. Sie hat lediglich vom Freischaufeln gesprochen, was nicht unbedingt mit einer negativen Auswirkung auf eine andere Patientin verbunden sein muss.

Und was überhaupt nicht bedeutet, dass man selbst besonders ist, oder wichtiger als jemand anderes. Sondern nur, "dass" man wichtig ist. Genauso wichtig, wie die Patientin, die evtl. völlig unproblematisch und ohne eigenen Nachteil ausnahmsweise mal zu einer anderen Uhrzeit kommt, zu dieser dann genauso wichtig ist und die volle Aufmerksamkeit des Theras genießen kann.


Und obwohl das hier eh alle schon hypothetisch ist (denn evtl. hatte es der Zufall tatsächlich so gewollt, dass die andere Patientin abgesagt hat) - bei einer Patientin, die evtl. gar nicht flexibel ist mit den Uhrzeiten, ob rein organisatorisch oder auch psychisch bedingt, ihre ganz feste und verlässliche Zeit braucht - bei der hätte der Thera evtl. gar nicht um eine Terminverlegung gebeten.
Sondern dann eher zu Wandelröschen gesagt: "Meine liebe Frau Wandelröschen, nächstes Mal melden Sie sich bitte was eher, damit wir einen Termin vereinbaren können und etwas mehr Zeit füreinander haben. Das fände ich schön."


Alles kann sein - muss aber nicht.
Zuletzt geändert von Ambi14 am Di., 19.05.2015, 02:20, insgesamt 1-mal geändert.


Ambi14
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Beitrag Di., 19.05.2015, 02:16

Sorry, dass es so viel geworden ist. Es beschäftigt mich...


Und ich schreibe das auch, um da vielleicht etwas Mut zu machen.

Mut, seinem Therapeuten zu vertrauen, dass er schon weiß, was er tut, und niemandem schadet, sondern jedem seiner Patienten helfen möchte. (auch wenn es Ausnahmen gibt, von solchen Fällen liest man hier ja leider auch)


Das vor allem auf leberblümchens Aussage bezogen:
leberblümchen hat geschrieben: Nein, ich würde mich nicht freuen, wenn mein Therapeut (der nicht 'jemand' ist) meinetwegen einem anderen Patienten absagt. Weil sich das für mich irgendwie 'eklig' anfühlen würde, und da ist auch nichts schönzureden.
Denn ich könnte ja diejenige sein, der wegen dir abgesagt würde, bzw. deren Termin verlegt würde. Und ich hätte gar kein Problem damit, du aber trotzdem ein ekliges Gefühl.

Das wäre ja total doof - ein schlechtes Gewissen, sogar ekliges Gefühl zu haben, wegen eines Grundes, der überhaupt nicht vorhanden ist.


Von daher wünsche ich da wirklich jedem Mut und Vertrauen, oder die nötige Gelassenheit, auch solche Dinge annehmen zu können.
Weil jeder es wert ist, dass der Thera sich Zeit extra mal für ihn freischaufelt (was nicht gleichzeitig einen Nachteil für jemand anderen bedeuten muss).
Und Mut, für sich selbst einzustehen.

Zuversicht, dass gar nicht immer alles einen negativen Beigeschmack haben muss.
Eine Terminverlegung nicht, das Freuen darüber, dass der Thera einen selbst auch gerne sehen möchte nicht, und auch das Berichten über eigenen Erfolg nicht.


Und sowohl negative als auch positive Berichte können "wahrheitsverzerrt" sein - müssen sie aber nicht.
Und es bedeutet sicher nicht, gleich naiv zu sein, wenn man die Dinge erstmal positiv aufnimmt, oder positive Äußerungen nicht gleich jedesmal hinterfragt. Man sieht deswegen nicht gleich die ganze Welt durch eine rosa Brille.

Aber evtl. lieber einmal zu viel den positiven Berichten geglaubt (vielleicht sogar etwas geschönt), und dadurch selbst auch besser oder mutiger gestimmt, als selbst negative Gefühle zu entwickeln, obwohl es dafür eigentlich gar keinen Grund gibt.

Das ist jetzt nicht auf den Neid bezogen, der entsteht, oder entsteht nicht. Auch nicht auf andere negative Gefühle, von denen man einfach übermannt wird.
Aber z.B. das eklige Gefühl, was leberblümchen durch eine Patientenabsage bekommen würde, obwohl dafür evtl. gar kein Grund gegeben wäre - je nachdem, wem da gerade abgesagt würde.

Vielleicht kann man mutiger und vertrauensvoller werden, wenn man Dinge und Aussagen erst mal sacken lässt, versucht aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Ja, da braucht es sicher Vertrauen. In den / die Thera, in das Schicksal, aber vor allem in einen selbst.


Ist was blöd, dass das jetzt alles in diesem Thread steht, aber es gehört sowohl hier hin, als auch in Wandelröschens Thread. Denn auch hier sind die Äußerungen, die ich zitierte, entstanden, angefangen mit Chaosfees Aussage.

Angreifen möchte ich wirklich niemanden, nur meine Sichtweise wollte da mal raus. Und vor allem mein Reagieren, mein Fühlen.


Alle Gute und Gute Nacht,

Ambi (viel zu spät wieder mal...)

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LynnCard
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Beitrag Di., 19.05.2015, 02:44

@Ambi, Du triffst genau den Punkt. Es liegt in der Verantwortung des Therapeuten, Zeitfenster zu planen für unvorhergesehene Termine, wobei Wandelröschen sich ja 1 Woche vorher ankündigte. Also hatte er ausreichend Zeit, in den vereinbarten Zeiten, wo sie "vorbeischauen könnte", etwas Zeit "freizuschaufeln" oder die Mittagspause zu verschieben. Aber auch da wird dem Therapeuten gleich von vornherein etwas unterstellt, was er gar nicht getan hat. Es wurde arg viel negativ spekuliert und verdreht und darauf noch weiter aufgebaut. Und das nur, weil man einen Erfolgsbericht (in welcher Rubrik auch immer) nicht so dastehen lassen kann, wie er erzählt wird.

Aber ich finde es beruhigend zu wissen, wie viele hier dies erkannt und sich für eine empathische Aufnahme des Erzählten ausgesprochen haben, was zeigt, was für tolle Menschen hier im Forum schreiben. Man merkt schon, dass hier Menschen an sich arbeiten und aus ihrer Therapiearbeit schöpfen können. Ich finde das sehr bereichernd. In manchen Foren wären nicht so herzliche Kommentare gekommen.
LG Lynn


Ambi14
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Beitrag Di., 19.05.2015, 03:48

Danke Lynn,

ich bin tatsächlich auch noch wach, fahre gar nicht richtig runter, was meine Gefühlswelt gerade angeht.


Ja, ich finde auch, dass hier viele herzliche Dinge geschrieben werden, leider aber auch oft Streitigkeiten in so manchen Verläufen entstehen.

Aber auch da versuche ich immer, das Reagieren der anderen zu verstehen. Auch wenn ich die Angriffe, die teils stattfinden, nicht gut finde.
Sicherlich werde ich auch oft daneben liegen in meinen Interpretationen. Kann oder werde ich nicht immer verstehen, sondern nur versuchen, das zu tun.

Ich weiß nicht, ob bei mir z.B.nur meine Therapiearbeit Einfluss auf mein Erleben und „an mir Arbeiten“ hat.


Wenn ich mich z.B. mit meinen Geschwistern vergleiche, dann sind wir so unterschiedlich - unterschiedlicher könnte es nicht sein.
Jeder von uns geht anders mit dem (damals) Erlebten um, hatte sicher als Kind schon eine andere Rolle, hat sie heute.
Nicht nur das hat uns so verschieden geprägt, sondern neben den genetischen Veranlagungen(?) ganz sicher auch unsere Begegnungen im Leben.

Ich hatte ein paar sehr herzliche Begegnungen und Begleitungen in meinem Leben. Ohne die ich heute sicherlich ganz anders fühlen und denken würde. Die mir eine ganze Portion Zuversicht mitgeben konnten und können.
Da frage ich mich auch, warum ich diesen, solchen Menschen begegnet bin, meine beiden Geschwister aber irgendwie nicht.

Wie viel davon ist da bloßes "Schicksal" oder Glück gewesen, wie viel mein eigener Anteil, in der Form, dass ich die Offenheit für diese Begegnungen hatte und habe.
Warum suchte ich mir irgendwann therapeutische Hilfe, würden meine Geschwister das niemals tun (zumindest bislang nach ihren Aussagen, und sie sind älter als ich).

Warum ist der eine Mensch offen für positive Schwingungen, der andere eher für negative?

Das sind alles so Lebensfragen...


Und gerade in so einem Forum treffen auch die unterschiedlichsten Welten aufeinander.


Und ich habe mich z.B. schon auch schwer getan, gerade dich, @Chaosfee, direkt anzusprechen, deine Aussagen etwas für mich auseinander zu nehmen, dir meine Sicht darauf darzulegen.
Weiß ich um dein hartes Schicksal, was deinen verstorbenen Therapeuten angeht.
Und dabei ist mir dann schon klar, dass dann bei dir, oder auch widow, ein Satz wie "da braucht es Vertrauen in das Schicksal" fast wie Hohn klingen muss, zumindest nicht so ankommen kann, wie bei jemandem, der gerade positive Erfahrungen macht oder gemacht hat.


Worte haben einfach eine unwahrscheinliche Kraft, sowohl positiv als auch negativ.
Können unterschiedlich gedeutet werden, unterschiedliches auslösen, je nachdem, auf was sie in einem selbst treffen.
Und können, gerade in geschriebener Form, auch missverstanden werden.
Das passiert ja sogar im direkten Gespräch, erst recht in Mails, Briefen, Foreneinträgen etc.


Und ich kann auch verstehen, wenn jemand (gerade) keinen positiven Blick entwickeln kann. Weil das Schicksal ungerecht zuschlägt, weil die Bedingungen schwierig oder unmenschlich sind, weil die Erfahrungen im Leben unglaublich hart sind und waren, weil einem vielleicht auch nicht die warmen und herzlichen Menschen über den Weg laufen, die einem Kraft geben können.


Da kann ich nur Mut wünschen, mehr bleibt nicht.
Mut, das Erlebte anzugehen, vor allem „anzunehmen“, und einen neuen Weg gehen zu wollen.
Mut zu vertrauen, in andere, in sich. Auch wenn einem Schreckliches widerfahren ist - trotzdem, oder dann erst recht, sich dafür einsetzen zu wollen, dass es einem besser geht.


Aber ich weiß auch, wie schwer es ist, das selbst zu tun. Sich selbst diesen Mut zu machen.
„Habe gut reden“ und bekomme so einiges selbst (noch) nicht hin!
U.a. schlafen zu gehen...


Aber jetzt gehe ich endlich ins Bett!


Gute nacht allen.

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Teekesselchen
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Beitrag Di., 19.05.2015, 07:01

Liebe Ambi 14, hab vielen Dank für das, was du geschrieben hast. Ich empfinde und denke ähnlich und halte das auch für ganz ganz Not-wendig achtsam miteinander umzugehen.


chaosfee
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Beitrag Di., 19.05.2015, 08:22

Liebe Ambi, schön, wenn das für dich so unproblematisch ist, für andere ist es das eben nicht (ich könnte jetzt seitenweise ausführen warum, werde mich aber aus der Erfahrung dieses Threads mit persönlichen Themen zurückhalten). Und das darf auch gesagt werden. Alles andere ist Spekulation.

P.S. Dass für Wandelröschen Rückmeldungen zu ihrem Posting erwünscht waren, ist, glaube ich, allen andern Usern entgangen.
Zuletzt geändert von chaosfee am Di., 19.05.2015, 08:34, insgesamt 2-mal geändert.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno


ziegenkind
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Beitrag Di., 19.05.2015, 08:32

nee, chaosfee, ist glaube ich keinem entgangen. des geht um den ton, in dem man solche rückmeldungen gibt.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.


chaosfee
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Beitrag Di., 19.05.2015, 08:37

Ziegenkind, da irrst du nun wieder. Es ging in der anschließenden Diskussion sehr viel um "einfach mal stehen lassen", "schönes Erlebnis nicht kaputtmachen", "man muss nicht zu allem seinen Kommentar abgeben" etc.

Zum Ton: Meine Nachfrage hätte ich sicher nicht jedem gegenüber so formuliert, aber meine Annahme, dass Wanderöschen damit umgehen kann, hat sich letztendlich bestätigt.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno


ziegenkind
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Beitrag Di., 19.05.2015, 08:41

chaosfee, es gibt ganz konkrete beiträge, die sich kritisch mit deinem ganz zu anfang eingeworfenen satz auseinandersetzen. zuletzt ambi. klar, musst du nicht drauf reagieren. aber wahrnehmen wär schon gut. sonst macht das miteinander reden ja nun nicht so viel sinn.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.


chaosfee
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Beitrag Di., 19.05.2015, 08:55

Wenn Wandelröschen Redebedarf hat, kann sie sich einklinken. Warum sollte ich mit Ambi über etwas diskutieren, das ich an Wandelröschen geschrieben habe?
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leberblümchen
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Beitrag Di., 19.05.2015, 09:02

Off-topic
Chaosfee, ich sehe das (subjektiv!) so, dass es hier auch schon wieder zwei Strömungen gibt: Es gibt die, die von sich selbst, ihrem eigenen Erleben, ihrer eigenen Wahrnehmung berichten, von ihren eigenen Vorstellungen und von den Problemen, die sie sehen - und es gibt die, denen der eigentliche Inhalt irgendwo vorbeigeht und die ganz andere kommunikative Bedürfnisse mit ihren Beiträgen verfolgen.

Ich mache oft den Fehler, mich ewig zu erklären - in der Hoffnung, der Andere würde das verstehen oder zumindest verstehen, DASS mich etwas Bestimmtes anspricht oder stört (hier konkret die Punkte, die du genannt hast). Das KANN aber gar nicht funktionieren, weil die, deren Absicht nicht der eigentliche Inhalt ist, ja gerade durch die Erklärungen und Rechtfertigungen 'beflügelt' werden. Wie du auch, könnte ich sagen, dass ich seitenlang erklären würde, wer meiner Ansicht nach was warum sagt und wie das auf mich wirkt. So hatte ich eigentlich auch die ursprüngliche Intention DIESES Fadens verstanden (der eben deshalb genau NICHT eine Fortsetzung von Wandelröschens-Wiedersehens-Threads ist): dass geschaut wird (allgemein oder persönlich), wie Threads funktionieren und warum sie das gelegentlich nicht tun.

Aber gerade dieses seitenlange Erklären oder der immer wieder erneuerte Versuch, den eigenen Standpunkt darzulegen, regen nur zu weiterem Widerspruch an, der sich eben NICHT auf den Inhalt bezieht, sondern auf das andere kommunikative Bedürfnis (das ich hier aus den eben erklärten Gründen nicht ausführen werde).

In dieser Hinsicht sind derartige Diskussionen fruchtlos. Und so wird vermutlich - vielleicht ändert sich das, indem ich es vorwegnehme? - auch dieser Beitrag wieder nur ein Anlass für x und y sein, ihrem eigenen kommunikativen Bedürfnis nachzugehen. Worauf ich wieder antworten könnte. Und so fort.

Ich könnte es aber auch lassen und die Zeit sinnvoller nutzen. Daher werde ich jetzt einen Kuchen backen und mich darin üben, sinnfreien Diskussionen fernzubleiben.


LynnCard
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Beitrag Di., 19.05.2015, 09:53

Also eines zeigt der Thread auch deutlich, nämlich dass es immer die Möglichkeit gibt, sich rauszureden, nur um nicht zuzugeben, dass man übers Ziel hinausgeschossen ist. Jetzt noch diesen fadenscheinigen, irreführenden "Argumenten" zu folgen, halte ich persönlich dann eher für Zeitverschwendung.

@Ambi, Du hast sicher Recht, wenn Du meinst, dass jeder aufgrund seiner Veranlagung und Erfahrungswelt unterschiedlich reagiert. Nur gibt es den Betreffenden nicht das Recht, andere zu verletzen, weil sie selbst Leid erfahren haben. Außerdem, das muss ich hier betonen, haben auch andere ähnliche Schicksale zu verkraften, was sie aber nicht wie eine Fahne vor sich hertragen und andere damit "ausstechen" und "übertrumpfen" in ihrem Märtyrertum. Klar kann man sagen, dass in einem solchen Fall, wo das nötig ist, offenbar Krankheitswert dahintersteckt, aber nicht nur, gerade wenn der Märtyrer immer wieder darauf hingewiesen wird. Es hat auch viel mit sekundärem Krankheitsgewinn zu tun. Man setzt andere mit ihrer Leidrolle unter Druck. Und das muss nun wahrlich nicht gefördert werden, weil es den Betroffenen auch schadet, sie darin zu lassen. Natürlich würden sie nie freiwillig diesen sekundären Krankheitsgewinn aufgeben.

Es geht auch nicht darum, dass ihnen das Leid abgesprochen wird, nur kommt es eben darauf an, inwiefern man damit andere manipulieren will. Und genau bei diesen Manipulationsversuchen hört bei mir die Anteilnahme auf. Ich fühle mich nicht verpflichtet, mich in diese Manipulationsmuster reinziehen zu lassen, auch dann nicht, wenn ich durchaus Anteilnahme am Leid des Manipulierenden empfinde. Aber dadurch werden andere nicht kleiner und weniger, auch ihr Leid nicht. Wo das kippt und andere geschädigt werden, stelle ich mich persönlich auf die Seite der dadurch Geschädigten, trotz Mitgefühl für denjenigen, der seine eigene Verletzlichkeit ausagiert am anderen.
Zuletzt geändert von LynnCard am Di., 19.05.2015, 10:19, insgesamt 2-mal geändert.
LG Lynn

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hawi
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Beitrag Di., 19.05.2015, 10:05

abendrot79 hat geschrieben:Ich denke es steht keinem Fremden zu, darüber zu urteilen ob eine Therapie ein Erfolg war oder nicht. Das kann nur der Patient selber der weiss wie es ihm vorher ging und wie nachher. Es gibt halt keine globale Messlatte für Theraieerfolge (Erfolg beginnt eben nicht erst bei 100%!). Aber, ein kritisches Hinterfragen finde ich absolut in Ordnung und sollte auch erlaubt sein.
Hallo abendrot,

nicht allein bezogen auf das gewählte Zitat, auch nicht nur als Erwiderung auf dein Schreiben mein Versuch, da weiter zu denken, es hier in Worte zu fassen.

Zwar würde ich am liebsten zustimmen und Schluss. Geht nicht. Womöglich ganz generell nicht, auf jeden Fall nicht, soweit ich den Ort, an dem wir uns befinden, mit berücksichtige.
Es gab und gibt die Betrachtungen, Auseinandersetzungen dazu hier immer mal wieder. Was darf im Forum sein? Eine für alle passende Antwort gab und gibt es wohl nicht. Allenfalls Verständnis, mehr, anderes, als allein das eigene, individuelle.
Ganz grob: Was hier warum auch immer geschrieben wird, es wird gelesen. Wer hier schreibt, kann nicht beeinflussen, wer das geschriebene liest. Allenfalls lässt sich ein wenig beeinflussen, wie andere das Gelesene auffassen, aber das hat sicher Grenzen.
Es steht deshalb auch kaum fest, warum jemand überhaupt liest, es bleibt im unklaren, vor welchem individuellen Hintergrund gelesen wird u.v.m.
Sogar einen Schreibprofi würde es überfordern, all das vorab mit zu bedenken. Gelänge es, wäre der Text wohl oft ungenießbar. Meine Sicht, der, der es hier hinkriegt, sich selbst zu schreiben, was von sich, ohne allzu sehr andere vorab mit zu denken, der ist gut beraten.
Illusorisch, aber mein Ideal wäre, so ein Schreiber ließe sich von den Reaktionen, Erwiderungen auf sein Schreiben schlicht überraschen, ja, wäre bereits überrascht, wenn überhaupt eine Erwiderung kommt. Denn immerhin, Erwiderungen sind immerhin Anzeichen dafür, dass jemand las, mehr noch, dass jemand sich bemüht fühlte, die Zeit nahm, schriftlich zu reagieren.

Die Reaktionen, ihr Inhalt, ihre Form?
Zugegeben, nicht immer einfach, aber mir gefällt, wenn Inhalte geschrieben werden, wenn Gedanken, Erfahrungen, Sichten, erwidert werden, die wiederum andere zu eigenem Denken, Schreiben anregen. Schreiben ohne (passende) Inhalte? Soweit mir möglich, versuch ich so was zu ignorieren.
Braucht allerdings wohl einiges an Übung, ich jedenfalls üb da immer noch.

Ist Inhalt vorhanden, aber ……
Es gibt viele Aspekte, die vom inhaltlichen Schreiben wegführen.
Etwas, das wohl grad auch zu Foren dazu gehört. Die Kehrseite der Vorteile von Foren.
Im Grunde ja eine merkwürdige Mischung von Distanz und Nähe. Sogar jeweils individuell. Der einzelne? Einerseits hofft, wünscht er, im Forum von anderen angenommen, verstanden zu werden.
Andererseits teilt er hier wohl oft was mit, lässt andere teilhaben, grad weil sie ihm annähernd unbekannt sind, weil die „Hemmschwelle“ hier niedriger ist, als bei real persönlicher Kommunikation.

Aber es sind nun mal keine ganz anderen Menschen, die hier agieren, reagieren, kommunizieren.
So ein Erfolgsbericht z.B.? Einfach mal persönlich real jemandem erzählt? Ich meine, der Bericht als solches sähe bereits anders aus. Wildfremden gegenüber unterbliebe er womöglich ganz, Bekannten, Freunden gegenüber, jeweils würde er wohl variiert, je nach gegenüber. Geht hier so gar nicht, und auch die Gewohnheiten hier sind im Vergleich recht verschieden.
Ein anderes Feed Back, allein schon, weil hier fast immer eine Gruppe Mensch reagiert.
Vor dem Hintergrund, widersprüchlich, wie ich finde, annähernd unmöglich, dass über einen persönlichen Erfolgsbericht nicht auch geurteilt wird. Sicher ginge, die Leser nehmen ihn nur zur Kenntnis. Wäre hier jedoch bereits eher ungewöhnlich. Und ich, sogar wenn ich nur lese? Ich hab immer eine „Denkautomatik“. Sehr selten, dass nicht irgendein Aspekt, oder auch nur eine Formulierung mich in so was wie einen Beurteilungsmodus versetzt.
Und ich hab grad bezogen auf Psychotherapie den Vorteil (manchmal auch den Nachteil), dass mich zwar manches interessiert, mir aber persönliche Erfahrungen fehlen. So ist die Gefahr gering, etwas auch eigener Themennähe selbstbetroffen zu kommentieren. Was mich nicht davon abhält, mir manche Jacke auch selbst anzuziehen, sie dann oft als sehr unpassend zu empfinden. Den Drang, das anderen mitzuteilen, hier, hab ich meist nicht. Eher schon mal in persönlichen realen Gesprächen über Inhalte und User hier. Aber das liest dann die Allgemeinheit eben nicht.
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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