ubeda hat geschrieben:Ja ich beschäftige mich SEHR damit, warum meiner Mutter dieser böse Mann wichtiger ist als ich. ist das nicht nachvollziehbar?
Warum wird ER mehr geliebt als ich, obwohl ich garnichts schlimmes getan habe? warum werde ICH nicht geliebt?
Das ist das Thema meines Lebens.
ubeda hat geschrieben:die Wut hilft mir, denn sie verdrängt den Schmerz.
Wenn ich WÜTEND bin, bin ich mehr bei mir & bedaure mich nicht so.
Hi, habe jetzt mal nach längerem alles was ich verpasst hab nachgelesen. Ich bin ja nie weggezogen - ich glaub nur (deswegen hab ich die oberen 2 Zitate dazugehängt) dass "zu NAH" ganz ganz sicher stimmt, nur inwieweit die räumliche Distanz helfen würde, bezweifle ich ein bisschen. Ich habe bei einer Freundin mitbekommen, wie es den gegenteiligen Effekt hatte, wie sie vom anderen Ende der Welt ihren gewalttätigen Vater und ihre passive Mutter immer weniger loslassen konnte, immer deutlicher spürte, wie sehr sie in ihrer Vergangenheit gefangen war. In ihrem Entwurzeltsein (so hab ich sie zumindest verstanden) hat sie sich ihrer Kindheit ausgelieferter gefühlt denn je. Sie war übrigens auch viel wütend. Ob sie damit den Schmerz verdrängt hat, hab ich sie nie gefragt, das weiss ich nicht. Sie ist mir nur eingefallen zum Thema.ubeda hat geschrieben:Ich überlege derzeit meine Heimatstadt zu verlassen - hat das jemand von euch getan?
Ich denke eine große räumliche Distanz könnte es einfacher machen, das alles hinter mir zu lassen. Ich wohne momentan nur 3 Kilometer entfernt vom Ort meiner Kindheit & der Misshandlungen... und auch meine Eltern sind viel zu NAH.
ich versuche gerade (mehr oder minder erfolgreich, das wechselt von Tag zu Tag), möglichst viele Gegenerfahrungen im Jetzt als "Antidot" für die Kindheit zu etablieren. Kein Ersatz, aber zumindest real. Ich finde es übrigens gut nachvollziehbar, dass die Beziehung Deiner Mutter zu dem bösen Mann Dich beschäftigt. Warum sie sich nicht so verhält wie eine Mutter es sollte. Warum Du nicht bekommen hast was Du hättest bekommen sollen. Ich weiss nicht wie das bei Dir ist; bei mir steht hinter Fragen die so gelagert sind das fürchterliche Anerkennen müssen dass es eine unabänderliche Realität ist, dass diese Realität sich auf mein Leben unabänderlich ausgewirkt hat, und dass ich dagegen nichts tun konnte oder kann. Aber wenn ich es tue, dann kann ich die Erfahrungen zumindest in die Vergangenheit räumen. Und sie sind dann wenigstens keine jetzige Realität mehr.