Kann man bisexuell werden?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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mitplauderin
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 19:00

leberblümchen hat geschrieben:.
... Ich empfinde das als unheimlich bereichernd.
Bestätigt, dass Offenheit - egal in welchem Bereich - bereichernd ist; dass Angst und Uninformiertheit einengt und begrenzt.

@Sai, ich habe von dir genau die Antwort erhalten, die du so oft gibst, dabei wäre ich offen (gewesen) für eine neue.


Tränen-reich
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 19:24

Tröte hat geschrieben:Ebenso denke ich, dass jeder Mensch bisexuell ist, es aber nur je nach Erziehung, Charakter,..... mehr oder weniger auslebt.
Hm... ich bin da so skeptisch....
leberblümchen hat geschrieben:selbst wenn ich sogar gelegentliche sexuelle Phantasien mit Frauen habe - die ich aber niemals umsetzen wollen würde -

Nun, ich hab nicht mal gelegentlich auch nur ansatzweise sexuelle Phantasien mit Frauen. Hm... ich greife daher leberblümchens Frage auf "Was DAS dann ist?" ...kriegs nicht in die Birne

Ich kann nicht sagen, dass meine Eltern mich homophob erzogen.

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Sai
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 21:21

leberblümchen hat geschrieben:Vielleicht muss ich einfach noch ein bisschen weiter gucken und mich noch mehr weiten, damit sich solche Gefühle und Phantasien auch entwickeln können. Ich kann es nur jedem empfehlen... Ich empfinde das als unheimlich bereichernd.
Leberblümchen, das ist eine tolle, humane, tolerante und weltoffene Einstellung. Es ist nicht wichtig wie Du dazu gekommen bist. Der Mut diese Meinung in diesem Forum zu vertreten spricht für Dich. Aber die tatsächlich tolerante Gesellschaft halte ich (noch) für ein Gerücht. Jede Art von Zuwendung oder Zärtlichkeit, nicht nur Küssen oder Schmusen, bereits dem anderen über die Wange streichen oder sich erfreut/liebevoll an den Händen zu halten, gemeinsam ein Eis oder einen Apfel essen kann zu den alten stereotypen Reaktionen in dieser Gesellschaft führen. Das geht von Kopfschütteln bis: „Geht zu einen Arzt lasst euch behandeln“ …oder „schämt ihr Euch denn nicht vor den Kindern?“. Bei gelebten Bi-Beziehungen wird es ganz arg. Da werden z. B. Sexismus, Orgien und (spirituell motivierte) Übergriffe unterstellt: „Eure Kinder werden mal einen furchtbaren Schaden haben, die Rechnung kommt noch (auch hier im Forum zu lesen)“
Liebe Grüße Sai

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Sai
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 21:33

montagne hat geschrieben:Ich glaube wenn Menschen ihre homoerotischen Tendenzen annehmen, dann erledigt sich Homophobie. Aber das ist schwer, weil viele sicher dem falschen Verstandnis aufsitzn, dass sie mit solchen entdeckten Tendenzen etwas machen müssten. Weil sie so identifiziert mit ihrer bisherigen Sexualität sind, dass es tatsächlich gefährlich erscheint, da etwas anderes zuzulassen, auch wenns im Grunde nur wenig ist.
Schön Dich auch anders kennen zu lernen… Obwohl jeder Mensch in seinen Grundanlagen bi ist gibt es zur Homophobie tatsächlich auch die Biphopie.

http://www.homowiki.de/Biphobie: Einige bisexuelle Stereotypen beinhalten u.a.: Promiskuität, Polygamie, Swingerlebensstil und Verwirrtheit. In manchen Fällen werden Bisexuelle beschuldigt, sexuell übertragbare Erkrankungen in die heterosexuelle oder lesbische Gemeinschaft einzubringen. Ein hiermit zusammenhängender Stereotyp ist, dass angenommen wird, ein Bisexueller wolle mit jedem Sex…

…Homophobe können glauben, dass Bisexuelle unangepasste Homosexuelle seien. Heterophobe denken oft, dass Bisexuelle ihre heterosexuellen (?) Privilegien aufrechterhalten und mit den Homophoben kollaborieren, während sie gleichzeitig die homosexuelle Lebensweise geniessen. Manche ziehen die Möglichkeit in Betracht, dass der Glaube, es gäbe entweder hetero- oder homosexuelle Menschen, aber Bisexualität gäbe es in Wirklichkeit nicht (ein ziemlich allgemeiner Glaube unter Heterosexuellen und Homosexuellen, welche unter die Kategorie Monosexualität fallen), eine biphobische Aussage sei...

...Eine im Jahre 2005 veröffentlichte Studie besagt, dass Männer, die sich selbst als Bisexuelle identifizierten, nicht genauso auf homosexuelle Pornographien reagierten, in denen entweder nur Männer oder nur Frauen vorkamen, sondern eine viermal so hohe Erregung entweder bei schwulen oder lesbischen Pornographien zeigten [1]. Allerdings impliziert Bisexualität nicht das gleichzeitige Vorhandensein von schwulem und lesbischem Interesse. Ausserdem sind die Gegner der Studie der Meinung, dass die sexuelle Erregung durch homosexuelle Pornographien kein guter Indikator zur Orientierung sei. Sie wiesen auch darauf hin, dass ein Drittel der Männer keine Erregung hatte, und fragten, warum dies nicht bedeuten würde, dass dieses Drittel asexuell sei....

...Viele Anti-Bisexuelle glauben auch, dass Bisexualität ein Trend besonders unter Jugendlichen sei, der von bisexuellen Musikern, Schauspielern usw. popularisiert wurde. Manche glauben auch, es sei eine Stufe der Adoleszenz, welche jeder Mensch durchlaufen und daraus herauswachsen würde und deshalb seien Bisexuelle schlechtere Menschen, die diese Phase aufbauschen würden. Manche sehen in Bisexualität nichts anderes als den Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen...
Liebe Grüße Sai

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CarCom
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 21:55

Ist "jeder Mensch ist bi" nun einfach etwas das man glauben will ...? Ein Fakt ...? Eine Vermutung ...?

Sorry, habe die meisten Beiträge nur überflogen.

Redet ihr hier bei "jeder ist bi" von Bisexualität oder Biromantik?


Da ich definitiv nicht bi(sexuell oder romantisch) bin, bin ich etwas skeptisch. Ich kann allerdings jedes Geschlecht ästhetisch finden. Aber eher so wie ich manche Hunde richtig hübsch (ästhetisch) finde.

Ich sehe aber auch wie krass unsere heteronormative Gesellschaft sowas zu unterdrücken zu vermag.
Da krieg ich auch oft genug was von ab. Uff!

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Sai
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 22:32

CarCom hat geschrieben:Ist "jeder Mensch ist bi" nun einfach etwas das man glauben will ...? Ein Fakt ...? Eine Vermutung ...?
Hi CarCom, betrachtet man die wissenschaftlichen Überlegungen ist es ein Fakt. Bestimmte (nicht alle) Religiöse, Philosophische und Kulturelle Meinungen sprechen von einer Vermutung.

Einige meinen, dass die Verleugnung der wahren Natur der „Homo sapiens“ (die ist wissenschaftlich gesehen nicht monogam) psychische Probleme unterstützen/verursachen kann.

Ich meine, dass Wissen darüber helfen kann glücklicher/schadlos(er) damit umzugehen
Liebe Grüße Sai

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candle.
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 22:51

Now I know how the bunny runs! Bild

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Sai
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 22:58

Tränen-reich hat geschrieben:Hm... ich bin da so skeptisch...
Ja das dachte ich mir …teilweise sogar eine sehr starke Skepsis …glaube ich aus einigen Beiträgen von dir zu erkennen. Ich möchte die nicht zitieren, vermute aber Du weißt welchen Thread ich meine.

Es gibt da auch noch die Bezeichnung Heterosexismus, wobei es sicher eine gewaltige Überwindung wäre sich ein gewisses Maß an Heterosexismus einzugestehen

Zitate aus http://de.wikipedia.org/wiki/Heterosexismus:
In der extremen Ausformung der Queer-Theorie und auch selten bei nicht bewusst in dieser Theorie verhafteten bi- und homosexuellen Frauen und Männern wird prinzipiell alles, was der Heteronormativität entspricht infrage gestellt.

(Auszugsweise): Heterosexismus ist eine Abwehrform, die jede nicht heterosexuelle Form von Identität, Verhalten, Beziehung oder Gemeinschaft verleugnet, verunglimpft und stigmatisiert.[1] Er ist zu verstehen als eine auf Heteronormativität gründende und nicht hinterfragte gesellschaftliche Setzung heterosexueller Lebensentwürfe und -weisen als sexuelle „Normalität“ und anderen Formen sexueller Orientierung überlegen,[2] die zum Beispiel schwule und lesbische Existenzen als Randerscheinung oder weniger natürliches Phänomen, als bloße „sexuelle Vorliebe“ abhandelt.[3]

Die sich in Bürgerrechtsbewegungen organisierenden Lesben und Schwulen haben den Begriff Homophobie bald durch den Begriff Heterosexismus ergänzt, um damit – in Parallele zu Begriffen wie Rassismus und Sexismus – auf eine ausgrenzende soziale und kulturelle Ideologie und auf die institutionelle Unterdrückung nicht-heterosexueller Menschen hinzuweisen.[6] Der Begriff Heterosexismus verweist eher auf Arroganz oder Chauvinismus als Ursache des ablehnenden Verhaltens.

Unabhängig davon, ob als Heterosexismus oder Homophobie bezeichnet, müssen die verschiedenen Formen heterosexistischer und homophober Gewalt (seitens Gesellschaft, Gruppierungen oder Individuen, usw.) als gestörte Verhaltensweisen bezeichnet werden, die ihrerseits Lesben, Schwule, und alle nicht dem heteronormativen Schema entsprechenden Menschen in ihrer Entfaltung teilweise massiv beeinträchtigen, und unter denen sich sekundär psychische Störungen entwickeln können.[2]

Homophobie bezeichnet einerseits eine irrationale Angst vor Homosexualität, und anderseits den Hass, Ekel und die Vorurteile, welche wiederum Angst und infolgedessen Aggression und Gewalt produzieren. Der Begriff „Homophobie“ wurde von dem Psychologen Weinberg (1972) geprägt
Liebe Grüße Sai

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CarCom
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 23:36

Danke für die Links, werd mich bei Zeiten reinlesen.

Aber darf ich euch fragen, was ihr davon haltet dass mit Pornos getestet wurde?
Ich habe Probleme zu verstehen wie das etwas beweisen soll.

Erregtheit entsteht doch auch bei manchen wenn man bestimmte Bewegungen und Geräusche wahrnimmt. Pornos sind ja nunmal eindeutig dafür gedacht. Kann man da wirklich sehen auf welches Geschlecht man reagiert? Bzw wie man im "wahren Leben" reagiert?
Da sind doch auch Faktoren im Spiel wie: wie war der Gemütszustand der Teilnehmer? Wie verfälscht Zervösität das Ergebnis?
Sowas halt.
Als Jugendliche werden doch auch viele einfach erregt ohne, dass es einen triftigen Grund gibt oder?

Ich versteh einfach nicht wie reine körperliche Erregung zeigen soll, dass man sexuelles Interesse an einem Geschlecht hat. Vielleicht geben die Links da noch Aufklärung, ich guck später mal.

Muss dazu sagen, dass ich aber auch nichts und niemanden sexuell erregend finde oder in mir den Wunsch nach Sex weckt. Daher komm ich wohl eh von einer anderen Richtung an die Sache ran.

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Sai
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Beitrag Di., 13.01.2015, 00:07

mitplauderin hat geschrieben:
leberblümchen hat geschrieben:... Ich empfinde das als unheimlich bereichernd.
Bestätigt, dass Offenheit - egal in welchem Bereich - bereichernd ist; dass Angst und Uninformiertheit einengt und begrenzt.
JA-JA-JA,dass Angst und Uninformiertheit einengt und begrenzt da bin ich schon mal einer Meinung mit Dir
mitplauderin hat geschrieben:@Sai, ich habe von dir genau die Antwort erhalten, die du so oft gibst, dabei wäre ich offen (gewesen) für eine neue.
...könntest ja auch Dein Wissens-Bäumchen schütteln statt meines zu entlauben (persönliches weglassen = produktiv). Kann bei mir schnell zu neuen Antworten führen. Vielleicht sind das dann solche für die wir beide offen sind. Lege statt dessen einfach Studien, Fakten, Wissen... vor zitiere, markiere dort an von was Du überzeugen/abraten möchtest. Ich zeig dir das an einem Beispiel ...so könntest Du überzeugen

ein Link von Candle (DANKE)
http://www.bisexualitaet.org/wp-content ... phobie.pdf
Auszug aus Sommersemester 2012, Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Soziologie …Unsichtbarkeit von Bisexualität und Stereotype

Seite 12 Sexualisierung von Bisexualität
Eine weitere schwerwiegende Behauptung ist die der Promiskuität und Polyamorie aller Bisexueller. Damit einher geht das Vorurteil, das Bisexuelle unfähig sind, monogam zu leben und immer gleichzeitig männliche und weibliche Partner_innen haben. Aus diesem Verständnis folgt zwingend, dass alle Bisexuelle nicht-monogam leben müssen.

Laut Christian Klesse ist Nicht-Monogamie „im dominanten. Verständnis […] die notwendige Konsequenz einer bisexuellen Begehrensstruktur“ (Klesse 2007). Bisexualität wird also nur als Mischform aus Hetero- und Homosexualität gesehen.Diese Stereotype werden auch in den Medien reproduziert, in dem eine übersexualisierte Darstellung von Bisexuellen erfolgt.Wichtig in diesem Kontext ist zudem eine sexuelle Doppelmoral: (Bisexuelle) Frauen werden für tatsächlich nicht-monogames Verhalten stärker abgewertet. als nicht-monogam lebende (bisexuelle) Männer.

Christian Klesse beschäftigte sich mit der Stigmatisierung von nicht-monogamen Lebensweisen bisexueller Frauen. Diese sind in besonderem Maße von einem Vorwurf der Promiskuität betroffen, der suggeriert dass eine Person nicht mehrere Partner_innen haben darf. Abwertende gewaltvolle Begriffe wie zum Beispiel „Schlampe“ sollen nicht-monogam lebende Frauen brandmarken, von diesen Beleidigungen sind Männer nicht betroffen. Das Ziel dieser Bezeichnungen ist die Unterhöhlung der sexuellen Selbstbestimmung der Frauen. Es existieren zahlreiche Vergewaltigungsmythen, die Vergewaltigungen oder sexualisierte Übergriffe durch nicht-monogames Verhalten rechtfertigen wollen

Die schlimmsten habe ich fett markiert. Zweckdienlicher als persönliche Meinungen z. B. Sexualisierung (von Bauchtanzorgien bis Kinder) zu unterstellen wäre zu hören wie weit Du solchen Arbeiten Glauben schenkst ...schöne Nacht noch (LG & Bett ruft)
Liebe Grüße Sai


Tränen-reich
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Beitrag Di., 13.01.2015, 00:39

Sai hat geschrieben:Ja das dachte ich mir …teilweise sogar eine sehr starke Skepsis
Na, die schenke ich dir. Mit Schleife drumrum.

Göttin Sai, allwissend über das innere Wesen einer Userin namens Tränen-reich.
Oh, wie unleidlich ich doch bin, nicht auf zwei Geschlechter zu stehen.
Oh, wie unglücklich sie doch ist, wenn sie keinen Mann abkriegen sollte und stattdessen ihr vermeintliches Glück bei einer Frau zu suchen.
Oh, wie schade, dass Tränen-reich das alles unterdrückt (was überhaupt?)
Nee, sorry, also ICH, Sai, ICH - ja, hast du verstanden? ICH bin dann GERN allein.

Was DU machst, ist für mich wie, wenn in China ein Sack Reis umfällt.

Meine Fresse. Lebe dein Ding, sollen alle Menschen machen, ist alles okay so für mich.
Ich kann das respektieren und akzeptieren für andere.
Nur: MEINS ist es NICHT.
Ich fühle nicht so.
Ich denke nicht so.
Ich LEBE nicht so.
Akzeptiere das!

Und ich lebe mit Sicherheit nicht von Quellen irgendwelcher Wissenschaftlern, Ärzten oder sonst was.
Denn machen die sich alle nackig: das sind auch nur Menschen. Und irren ist menschlich, wenn auch nicht immer, aber möglich. Also lebe ich frei nach meinen Gutdünken.

PS. für diesen Beitrag riskiere ich auch gern ne Meldung, wenns so sein soll, NUR: überschreite nicht meine Grenze, wenn ich sage, wie es für mich ist. Da brauchst auch nicht mit Wiki kommen.

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Sai
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Beitrag Di., 13.01.2015, 07:03

Guten Morgen Tränen-reich
Tränen-reich hat geschrieben:für diesen Beitrag riskiere ich auch gern ne Meldung, wenns so sein soll, NUR: überschreite nicht meine Grenze, wenn ich sage, wie es für mich ist.
Ich bestätigte nur Deine Worte Tränen-reich …dass deine Skepsis sehr stark ist. Dein Ding hab ich immer anerkannt - das stand immer außer Frage. Aber zu meinem Ding frage ich dich ob deine dir selbst zuerkannten Grenzen das Recht geben nicht heterosexuelle Formen zu verurteilen, zu verunglimpfen und zu stigmatisieren? Was machst Du? Du erkennst endlich, dass Du Grenzen überschritten hast und schreibst: „Ich kann das respektieren und akzeptieren für andere.“ Ja und was ist mit Dir? Du verunglimpfst weiter, riskiert dafür eine Meldung, die es von mir sowieso nicht gibt, schon deshalb nicht weil ich (deine) Schwächen verstehe, seit Kindheit mit meine eigenen kämpf (endlich kleine Erfolge hab), aber gleichzeitig forderst du deine Grenzen nicht zu überschreiten.
Tränen-reich hat geschrieben:Da brauchst auch nicht mit Wiki kommen
Sorry was dir an Wiki nicht passt, müsstest Dich an Wiki wenden. Was meinst, ob sich die an Deine Grenzen anpassen? Sollten für Dich auch die Begriffe Meinungs-,Vorurteils-Freiheit und Toleranz gestrichen werden? Oder möchtest Du irgendwann auch darüber nachdenken?
Zuletzt geändert von Sai am Di., 13.01.2015, 07:55, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüße Sai

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Sai
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Beitrag Di., 13.01.2015, 07:13

Liebe Forengemeinde

Ich sitze bei einer Glaskugel und guck rein. Was kommt mir da in den Sinn. Es beginnt ein murmeln der Hoffnung in mir …ganz leise sagt eine Stimme wie könnte es hier weitergehen?

Schwierig (einige sind leicht zu durchschaun) …Eigentlich könnte Tröte oder Stern wieder mal reklamieren – DA GEHT ES NICHT UM TOLERANZ – ODER VORURTEILSFREIHEIT, also Sai unterlasse diese WERBE-VERANSTALTUNG...

Was soll mit Biphopie Menschen passieren? Das Problem durch Abschaffung von Bisexualität lösen? was mit Homophobie Menschen? ...die beim Kik Pullover meinen, ne die Farbe passt mir nicht, bin doch nicht schwul. Typische Homophobie Schimpfworte? Schwule Sau, lesbische Hure... Machen das BI-Menschen? Schon mal Hetero-Flittchen gehört? ich nicht.

Ich bin im IN DIE ZUKUNFT SCHAUEN nicht so gut. Die Frage ist: Wenn Bisexuelle welche in Polyamory bisexuell geworden sind nicht zum Thema passen. Da könnten auch Biphopie, Homophobie und Heterosexismus nicht zum Thema passen? Vielleicht könnte das besser in einen Bi-Toleranz Thread passen …jedenfalls mit Toleranz und Vorurteilsfreiheit von einigen Foren Usern scheint es wenig zu tun haben. Mir kommt vor, dass einige zwar behaupten: JA DA GEHÖRT MEHR TOLLERANZ HER UND VORURTEILE SOLLTEN ABGEBAUT werden. Schaut man sich aber Beiträge, einige Seiten vorher an (und solche von anderen Threads) …da wird vorurteilsfreiheit und toleranz klein geschrieben.

Das Problem liegt sicher nur am IN DIE ZUKUNFT SCHAUEN. Vielleicht liegt es an ungeeigneten Glaskugeln. Die welche ich hab, da ist nicht mehr Toleranz zu sehen, da sieht man nur so gebogene färbige Lamellen drinne (blaue und grüne). Genau genommen ist es eine kleine Murmel nur zirka zwei Zentimeter Durchmesser die dem Jungen aus der Tasche gefallen ist. Schon lange hab ich gehofft die zu finden. Er hat sie vermisst ...FEIN ENDLICH GEFUNDEN.

Falls Du in mehr TOLERANZ für Dich eine Zukunft siehst, so hast Du auch eine kleine vermisste Murmel gefunden. Diese kleine Murmel könntest Du auch Murmel der Hoffnung nennen, so im Gedanken vor dich hinmurmeln VORURTEILSFREIHEIT, TOLERANZ tolle Sache ...FEIN ENDLICH GEFUNDEN.
Liebe Grüße Sai

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**AufdemWeg**
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Beitrag Di., 13.01.2015, 08:36

Guten Morgen Sai,

ich habe nicht alles gelesen
möchte dir aber trotzdem schreiben
und dir von meinen Erfahrungen erzählen.

Ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen
und asexuell erzogen.
Es GAB Sexualität nicht
in keiner Form.
Ich wurde auch nur sehr wenig und widerwillig in den Arm genommen.
Körperliche Berührungen gab es höchstens in Form von Schlägen (wobei sie da meist den Teppichklopfer benutzte) oder durch harten Missbrauch durch meinen Onkel.

Während der ersten Studienjahre lebte ich in Beziehung zu einer Frau,
einer Liebesbeziehung.
Ich habe sie so schrecklich geliebt
wirklich, aus ganzem Herzen
aber ich hatte auch immer die Sehnsucht nach einem Mann und wollte auch immer eine Familie, Kinder.

Wir haben dann eine ganze Zeit auch dann mit einem Mann in einer Dreierbeziehung gelebt und waren überzeugt, dass das DIE Lösung für uns wäre.

War es aber nicht: ich war überfordert!

Emotional und körperlich überfordert.

Es war die Hölle für mich.

Das Ende: die ganze Dreierkiste fiel auseinander und meine Freundin und ich verließen uns.

Es hat sooo weh getan.

Heute bin ich verheiratet, habe meine Familie
bin glücklich
und trotzdem keimt immer mal wieder der Gedanke in mir auf: was wäre wenn...

Nur es geht nicht, denn ich kann mir nicht vorstellen
(nicht mal dazu reicht es)
meinen Mann zu teilen.

Ich würde mich gerne teilen
meinen Mann aber nicht.

Nur: so geht es nicht!

LG ADW
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Sai
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Beiträge: 665

Beitrag Di., 13.01.2015, 11:27

**AufdemWeg** hat geschrieben:und trotzdem keimt immer mal wieder der Gedanke in mir auf: was wäre wenn... Nur es geht nicht, denn ich kann mir nicht vorstellen (nicht mal dazu reicht es) meinen Mann zu teilen. Ich würde mich gerne teilen ...meinen Mann aber nicht. Nur: so geht es nicht! LG ADW
Liebe ADW ich glaube ich kann Dir nachfühlen …auch die schlechte Erfahrung der Dreierkiste spricht für sich.

Für mich war die Hölle die unreifen jungen Männer (eine Menge), keine Beziehung bis ich meine Geliebte (10 Jahre älter als ich) kennen lernte. Sie war bereits 10 Jahre verheiratet. Gemeinsames Interesse: Massage, Gymnastik, Yoga, Tanzsport (Bauchtanz)... die Kinder. Sie war ehrlich und sagte, dass ich nicht die Erste bin …einige Partnerinnen vor mir. …sie wollte nicht, dass ihre Geliebte alles mit ihrem Mann macht. Die Frauen waren Bi, keine richtigen Lesben …wollten auch einen Mann und wenn der richtige Partner für eine Frau da war konnten sie sich auch trennen. Wir begannen an uns zu arbeiten (Eifersucht usw…) …kaum Sex aber viel Respekt, viel gemeinsam unternehmen …sehr viel. Komplette Umstellung für die Beiden und ich interessierte mich für niemand anderen. Es begann langsam, wurde immer schöner. Irgendwann liebte sie mich sehr, dass sie alles mit mir teilen wollte. Der Mann und ich ließen sie wochenlang warten. Das ging so weit, dass sie anbot sich eine andere Frau zu suchen wenn wir zwei (ihr Mann und ich) glücklich werden (die hat sie nun auch). Es sind nun bald 8 Jahre ...die Liebe ist ständig gewachsen, bald 6 Jahre auch meine zweite Geliebte die mit Ihr eine Wohnung teilt. Mir hat sie ihren Mann anvertraut und die Liebe zwischen den beiden ist stärker als je zuvor.

Wir vier leben als zwei Paare aber vom seelischen Gefühl her ist Ihr Mann (mein LG) der Erfüllungshilfe ihrer Liebe zu mir und so geht das auch mit meiner Geliebten und ihr. Natürlich sind die Gefühle nicht zwischen allen (immer) gleichstark. Wir schätzen uns indem wir nicht mit dem Partner leben, den wir am meisten lieben …der ist statt Eifersucht das Geschenk für den Anderen (so entstehen immer neue Schmetterlinge im Bauch).
Liebe Grüße Sai

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