Umgang mit Beleidigungen

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stern
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Beitrag Di., 30.07.2013, 11:57

Bei Ziegenkind ist soviel dabei, dass ich auch so sehen würde (dass das nicht jeder teilt bzw. teilen kann, ist klar, aber es geht ja gerade um verschiedene Strategien).
zumal ausagieren bei mir auch eine gerne gewählte strategie zum gefühle wegmachen ist. wer die wut ausagiert hat, stößt nicht mehr zu der verletzung dahinter vor.
Ich greife nur nur das Stichwort "Verletzung" auf: Ja, sehe ich auch so, dass es hilfreich sein kann, wahrzunehmen, was eigentlich verletzt bzw. "angetriggert" wurde bzw. welche Bedürfnis verletzt wurde. Und ja: Ausagieren kann auch eine Strategie sein, das Gefühl wegzumachen.

Allerdings halte ich es (für meinen Teil) nicht pauschal erstrebenswert, die Verletzung auch zu kommunizieren. Ich meine, was will ich von jemanden erwarten, der mich "Drecksau" nannte. Ist jemand "sadistisch" (in Anführungszeichen), so dass das nur eine weitere Angriffsfläche für denjenigen wäre, hmm, würde ich abwägen. In einer näheren Beziehung würde ich mich tendenziell eher mit jemanden auseinandersetzen.

Und dann macht es nochmals einen Unterschied, ob man wirklich erkennt, was genau verletzt wurde (das dann ggf. kommunizieren kann. Z.B. Ziegenkind erscheint recht klar). Oder ob man das selbst nicht so durchschaut, was der wunde Punkt ist, aber jemanden eins über die Rübe braten muss, um eine Verletzung zu demonstrieren: so nach dem Prinzip (und in Ermangelung von Möglichkeiten, das zu verbalisieren): Schau, du hast mir etwas angetan. Das tue ich dir jetzt auch an. Dann weißt du, wie es ist. Enthält aber mMn den Denkfehler, dass nicht jeder gleichermaßen (emotional) darauf reagiert. Hat auch sowas von projektiver Identifikation (wobei das nicht ganz passt... aber es soll wohl einen ähnlichen Zweck erfüllen. Und nee, als die reifste Form der Aggrobewältigung würde auch das nicht gesehen werden).

Pauschale Stragien gibt es aber eh nicht, sondern muss mal wohl situativ schauen bzw. welche Möglichkeiten man dann überhaupt "griffbereit" hat (was auch je nach Situation unterschiedlich sein kann).
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montagne
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Beitrag Di., 30.07.2013, 12:03

Ich sehe das für mich ganz klar. Es ist eine Überlegenheit, die man sich damit glaubt zu sichern. Kontrolle behalten, Oberhandstrategie. Vielleicht noch mit einem schlag-fertig verletzenden Spruch sich den Triumph sichern.

Um zu zeigen, was gerade ist, bedarf es Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein. Bewusstsein für eigene Grenzen und Vertrauen in die Fertigkeit diese Grenzen angemessen zu schützen, sich schützen. Man zeigt was, aber doch muss doch immer ein Schutztelement her, besonders Fremden gegenüber. Und dessen muss man sich erstmal sicher sein, dass muss man erstmal können, sich öffnen und sich schützen gleichzeitig.

Diese Oberhandstrategien sind aber nur eine Pseudounabhängigkeit, Pseudoüberlegenheit, denke ich. Alles, was ich nach außen zeige, wirkt auch auf mich. Mehr noch es gibt eine gegengerichtete Strömung im inneren. ich nenne das, die Physik der Seele.
In der Physik ist es genauso. Dort wo es eine Strömung gibt, im Fluss, an der Küste, auf den Weltmeeren, in der Atmosphäre an sich, gibt es immer auch unterhalb oder an den Rändern eine gegengerichtete Strömung.

Und wnen ich das weiterdenke: An Küsten nennt man das Brandungsrückstrom oder auch Rip-Strömung. Und die ist es, die Menschen tötet, die sich eigentlich in der Brandung amüsieren wollen. Es zieht sie raus und runter. Und wer nicht weiß, wie er ihr zu entkommen hat, nicht wenigstens bisschen Schwimmen kann, wird dorthin gezogen, wo er qualvoll ertrinkt.


Zumindest mir kommt es so vor, dass sind die Urachen, bzw. das Ziel für mich. Das mich Dinge ungefiltert treffe ist weniger mein problem, manchal ja, aber gegenüber Menschen, die mir nicht sehr nahestehen nicht. Mein Problem ist eher, dass alles schon an der äußersten Mauer, die ich dick und fett hochziehe, abprallen lassen. Da kommt nix durch. Nur das so eine Mauer eben nicht selektiv ist, sondern absolut.
Zuletzt geändert von montagne am Di., 30.07.2013, 12:17, insgesamt 1-mal geändert.
amor fati

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yamaha1234
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Beitrag Di., 30.07.2013, 12:08

ziegenkind hat geschrieben:
was mir gut tut: in dem moment, in dem ich beleidigt oder verletzt werde, den anderen fragen, warum er das tut, warum er mich verletzen will. ich weiß, eigentlich gebietet es die ehre, die coolness immer so zu tun als könne einen der andere nicht treffen, als perle das einfach an einem ab. ist aber doch nicht so, oder? zumindest bei den meisten nicht, die hier schreiben. sonst würde man sich ja innerlich nicht aufregen.
Ja, das habe ich zunächst ja auch gemacht, in dem ich zu ihm sagte: " ich finde es sehr verletzend, wenn sie über mein dreckiges Fahrrad lästern und mich als Drecksau beschimpfen", daraufhin hat er den Blick abgewendet und blöd gegrinst und gar nichts gesagt, daraufhin wurde ich deutlicher und schimpfte etwas zurück, als er immer noch grinste zeigte ich ihm den Mittelfinger und wenigstens das "zauberte" mal einen Moment dieses dümmliche Grinsen aus seinem Gesicht.

An anderer Stelle habe ich ja bereits geschrieben, dass mich persönlich ein "Sie haben mich verletzt" mehr treffen würde als ein "du Drecksau". Ich würde mich beschämt fühlen, aber den Opa gestern hat das gar nicht "gejuckt", dem war egal, ob mich das verletzt oder nicht. Und ich glaube Tigerkind hat mich gefragt warum ich ihm am Liebsten vom Rad gezogen und verprügelt hätte, genau deshalb, weil ich ihn nicht erreicht habe. Er nicht verstanden hat wie sehr mich seine Lästerei und Beschimpfung verletzt hat und durch körperliche Schmerzen wollte ich ihm das verdeutlichen, ihn erreichen.....finde diesen Aspekt interessant.

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yamaha1234
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Beitrag Di., 30.07.2013, 12:11

ziegenkind hat geschrieben: (i) wir alle haben auch jede menge negativer gefühle: neid, missgunst und und und. ich wil diese gefühle erkennen. aber ich will ihnen nicht folgen. DA will ich nicht hin.

(ii) gefühle sind oft verschachtelt. hinter der wut die verletzung. der neid hinter der verletzung. die abgespaltene bedürftigkeit hinter dem neid. den verschachtelungen zu folgen ist auf lange sicht für mich viel hilfreicher als das gefühl an der oberfläche ausagieren.

(iii) ganz tiefe gefühle stammen bei mir oft aus alten zeiten. sie heften sich heute nur personen und situationen an die fersen. das ist verständlich. aber ich habe kein recht das auszuagieren.

(iv) die kunst, die ich lernen will: gefühle zulassen, aushalten, erkennen. zum erkennen muss ich sie auf armeslange abstand halten. was zu nah ist, sieht man nicht. leicht ist das nicht. zumal ausagieren bei mir auch eine gerne gewählte strategie zum gefühle wegmachen ist. wer die wut ausagiert hat, stößt nicht mehr zu der verletzung dahinter vor.

.
komisch ist immer noch, dass hier seitenlang davon geschrieben gibt, was dagegen spricht Gefühle auszuleben, doch darum geht's doch gar nicht, da sind wir alle einer Meinung nochmals: Hätte ich meine Gefühle unreflektiert oder im Affekt ausgelebt wäre der Opa tot oder mindestens im Krankenhaus.....

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hawi
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Beitrag Di., 30.07.2013, 12:12

ziegenkind hat geschrieben:warum ist uns das eigentlich so wichtig, dem anderen nicht den gefallen zu tun und ihm zu zeigen, dass wir ihn und seine beleidigung ernst nehmen? wenn es nicht so ist. wunderbar. da will ich auch hin. aber wenn es so ist und es trifft mich, warum und wofür ist es so wichtig, das nicht sichtbar werden zu lassen? habe ich etwas davon, dem anderen einen gefallen zu verweigern? und wenn ja, was ist das eigentlich, das ich davon habe? keine rhetorische, eine ernste frage, die ich mir selber stelle. ich kenne die spontane reaktion: nee, den gefallen tust du ihm nicht. aber wenn ich darüber nachdenke, verliert die für mich an plausibilität.
Gute Frage! Antwort? Mir fällt mehr als eine ein und ein wenig misstraue ich allen.
Sie kommen schließlich von mir.
Mir eigen ist - soweit ich weiß - durchaus auch mal etwas, das nach außen arrogant, vielleicht auch mal „erhaben“ wirkt. Distanz, Distanziertheit kann ich ziemlich gut.
Meist mir so sehr gar nicht bewusst, meist auch einfach nur ich, nichts, das Reaktion auf andere wäre.
Schon allein dadurch? So ein Beispiel, wie das von Yamaha hier, mir passiert das fast nie. Zumindest mir nicht bewusst.
Die paar Mal, die mir in Erinnerung sind? Die denken dann durchaus die andere Seite, aber es ist grad dann eine Seite, die eben nicht meine ist. Und in solchen Momenten möchte ich sie ja auch nicht. Wirklich noch seltener, dass so was beleidigend bei mir ankommt. Wenn dem wirklich mal so ist? Was dann? will ich dann von so jemandem verstanden werden? Nö! Meist glaube ich schon nicht daran, dass der dazu in Lage ist. Und sogar wenn, bin ich wirklich verletzt, dann ist der Verletzer nun wirklich der letzte, von dem ich Verständnis für meine Verletzung möchte. Da ist mir mehr nach Bestrafen oder was in dieser Richtung. Und mal abgesehen davon, dass da bei mir dann schon Prägungen wirken, ein wenig Berechnung kann dann schon im Spiel sein. Und die wirkungsvollste „Waffe“, die ich an mir kenne, ist nun mal, so einem gegenüber sehr sehr distanziert, kalt, auch überlegen gegenüber zu treten. Grad dann sehr ich zu sein.
Die Seite, die ich ohnehin schon habe, ganz bewusst einzusetzen, um zu wirken.
Wirklich so zu wirken, dass der andere möglichst nichts von dem kriegt, was ihm gefallen könnte. Mißachtung bis hin zu Verachtung. Verbal oder nonverbal, geht dann schon auf meine Art. Mag dann durchaus verletzen. Vielleicht sogar mehr, als bei physischen Aktionen. Dass ich selber immer nur gewaltfrei agiere, ich hab den Anspruch gar nicht.
In dem Zusammenhang finde ich für mich schon plausibel, jemandem grad mal keinen Gefallen zu tun.
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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stern
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Beitrag Di., 30.07.2013, 12:24

ziegenkind hat geschrieben:aber wenn es so ist und es trifft mich, warum und wofür ist es so wichtig, das nicht sichtbar werden zu lassen? habe ich etwas davon, dem anderen einen gefallen zu verweigern? und wenn ja, was ist das eigentlich, das ich davon habe? keine rhetorische, eine ernste frage, die ich mir selber stelle
Stolz i.w.S. dergestalt "das zeige ich dir jetzt nicht" bzw. so Anwandlungen wie den "Triumpf gönne ich dir jetzt nicht" mag eine Facette sein. Aber bei mir spielt (siehe auch Vorposting) eine Rolle, wieviel Angriffsfläche biete ich damit. Und ich halte es nicht ausnahmslos für geschickt, diese offen zu legen. Z.B. wenn mir jemand "sadistischer" erscheint oder mir jemand nicht geheuer ist (wie jemand der ziellos wildfremde anmeckert). Oder auch wenn ich den Eindruck habe, jemand schlägt verbal wild um sich, um seine Verletzung zu demonstrieren à la: ich will, dass es dir genauso geht wie mir. Aus Distanz kann man=ich noch eher damit umgehen als mich selbst zu verstricken. Könnte passieren, wenn jemand daraufhin auch noch in die kommunizierte Verletzung wild haut. Stichwort: Projektive Identifikation, wo es dann wirklich zu Verstrickungen kommen kann (selbst wenn es vielleicht nicht unmittelbar vergleichbar ist). Lust dass meien Distanz flöten geht, habe ich nicht. Oder auch: Was habe ich denn von jemanden zu erwarten, der ausfällig ist. Das ist es mir evtl. gar nicht wert, mich damit auseinanderzusetzen.
Zuletzt geändert von stern am Di., 30.07.2013, 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
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carö
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Beitrag Di., 30.07.2013, 12:26

.... wieder gelöscht, da ich gerade sehe, dass es im plauderbereich steht, sorry
Zuletzt geändert von carö am Di., 30.07.2013, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
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yamaha1234
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Beitrag Di., 30.07.2013, 12:34

carö hat geschrieben: ich kann nur für mich sprechen. glaube, es war (und ist manchmal) für mich (zu) gefährlich meine verwundbarkeit zu offenbaren. vielleicht aus angst, dann noch stärker einer tatsächlichen oder vermeintlichen gefahr ausgesetzt zu sein. vielleicht aus dem gefühl, dieser bedrohung nichts oder zu wenig entgegensetzen zu können. auch nicht meine eigenen gefühle aushalten zu können, die damit verbunden sind... hilflosigkeit, ohnmacht, kleinheit und beschämung darüber - aber auch wut... mörderische wut und rachegelüste... eine sehr ungute mischung, glaube ich.
das "doofe" daran ist, dass nicht jeder Mensch sich "beschämt" fühlt, wenn man ihn mit der durch ihn ausgelösten Verletzung konfrontiert. Manchen ist das schlichtweg egal, wie dem Opa gestern....und für diesen Fall brauche ich in Zukunft auch eine Strategie.

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stern
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Beitrag Di., 30.07.2013, 12:35

yamaha1234 hat geschrieben:komisch ist immer noch, dass hier seitenlang davon geschrieben gibt, was dagegen spricht Gefühle auszuleben, doch darum geht's doch gar nicht, da sind wir alle einer Meinung nochmals: Hätte ich meine Gefühle unreflektiert oder im Affekt ausgelebt wäre der Opa tot oder mindestens im Krankenhaus.....
Also war auch der Mittelfinger und den Tpyen anzuschreien (auch) eine reflektiere Überlegung, das genau so zu machen? Was waren denn dann die Reflexionen in dem Moment? Weil das geht nicht so direkt hervor. Das z.B.
Da hat er blöd gegrinst und nichts gesagt, das hat mich noch aggressiver gemacht, so dass ich ihm den Stinkefringer zeigte.
wirkt eher so als sei die Reaktion eher Resultat aus dem Gefühl heraus gewesen.

Mir ist das echt nicht so ganz klar.
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stern
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Beitrag Di., 30.07.2013, 12:37

yamaha1234 hat geschrieben:das "doofe" daran ist, dass nicht jeder Mensch sich "beschämt" fühlt, wenn man ihn mit der durch ihn ausgelösten Verletzung konfrontiert. Manchen ist das schlichtweg egal, wie dem Opa gestern....und für diesen Fall brauche ich in Zukunft auch eine Strategie.
Die Frage ist, warum braucht man das selbst (für seine eigene Aggression oder Verletzung), dass sich der "Aggressor" damit dann "schlecht" fühlt"? Ist ja dann eine gewisse Abhängigkeit: der muss sich schlecht fühlen, dass es mir wieder besser gehen kann.
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Beitrag Di., 30.07.2013, 12:38

stern hat geschrieben:
yamaha1234 hat geschrieben:komisch ist immer noch, dass hier seitenlang davon geschrieben gibt, was dagegen spricht Gefühle auszuleben, doch darum geht's doch gar nicht, da sind wir alle einer Meinung nochmals: Hätte ich meine Gefühle unreflektiert oder im Affekt ausgelebt wäre der Opa tot oder mindestens im Krankenhaus.....
Also war auch der Mittelfinger und den Tpyen anzuschreien (auch) eine reflektiere Überlegung, das genau so zu machen? Was waren denn dann die Reflexionen in dem Moment? Weil das geht nicht so direkt hervor. Das z.B.
Da hat er blöd gegrinst und nichts gesagt, das hat mich noch aggressiver gemacht, so dass ich ihm den Stinkefringer zeigte.
wirkt eher so als sei die Reaktion eher Resultat aus dem Gefühl heraus gewesen.

Mir ist das echt nicht so ganz klar.
ich würde sagen es waren "Handlungsalternativen" deren Wahl sicher zur Diskussion gestellt werden können.....Wie gesagt das ursprüngliche "pure" Gefühl war, ihn vom Rad zu ziehen und zusammen zu treten, klar, dass ich das nicht auslebe......

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Beitrag Di., 30.07.2013, 12:42

yamaha1234 hat geschrieben: das "doofe" daran ist, dass nicht jeder Mensch sich "beschämt" fühlt, wenn man ihn mit der durch ihn ausgelösten Verletzung konfrontiert. Manchen ist das schlichtweg egal, wie dem Opa gestern....und für diesen Fall brauche ich in Zukunft auch eine Strategie.
man hat nicht in der hand, was man beim anderen auslöst.

du kannst nur daran arbeiten, selbst mehr distanz zu sowas zu bekommen. irgendwann lachst du vielleicht drüber, oder, oder, oder... aber denkst nicht mehr lange darüber nach.
das wäre ja der passant, der dir am a... vorbei gehen könnte. warum regt dich das so auf ?
darüber wäre doch interessant nachzudenken oder ?
menschen mit schlechten manieren wird es immer geben.
Zuletzt geändert von carö am Di., 30.07.2013, 12:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Di., 30.07.2013, 12:43

stern hat geschrieben: Die Frage ist, warum braucht man das selbst (für seine eigene Aggression oder Verletzung), dass sich der "Aggressor" damit dann "schlecht" fühlt"? Ist ja dann eine gewisse Abhängigkeit: der muss sich schlecht fühlen, dass es mir wieder besser gehen kann.
zum einen, dass er das in Zukunft nicht mehr tut, und zum anderen, glaube ich, dass das ein Weg aus der "spirituellen Ent-Bindung" ist, in die er sich befördert, wenn er sich asozial verhält... Ich glaube dieses Bedürfnis nach "Bindung" wohnt irgendwo jedem Menschen inne, und wenn der Mensch dann einsieht, dass sein Verhalten dieser Bindung schadet, wird er dies in Zukunft unterlassen.
Sollte er diese Einsicht zeigen, kann ich mich theoretisch wieder mit diesem Menschen "verbinden" ( whatever this means).....
Zuletzt geändert von yamaha1234 am Di., 30.07.2013, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.

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yamaha1234
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Beitrag Di., 30.07.2013, 12:45

carö hat geschrieben:
darüber wäre doch interessant nachzudenken oder ?
menschen mit schlechten manieren wird es immer geben.
tu ich doch schon die ganze Zeit.... Zum Einen ist es wohl diese Bindungssache die gestört wird, dann vermutlich noch ein Trauma, das durch sein Verhalten angetriggert wurde.

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Méabh
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Beitrag Di., 30.07.2013, 12:45

Ich glaube kaum, dass ein Aggressor, wenn er "einen drauf kriegt" es das nächste Mal nicht mehr tut. Eher im Gegenteil.

Ich hab allerdings selbst gelernt, dass, wenn man ziemlich lieb und zugewandt auf so was reagiert, eher eine Veränderung beim Anderen auftritt, zumindest für den Moment. Dass man seine "sanfte" Seite angesprochen hat.
Zuletzt geändert von Méabh am Di., 30.07.2013, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.

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