das Gefühl, getestet zu werden
ja ich glaube auch, das sowas dahinterstecken könnte, um nicht explizit nachzufragen. sicher weiss ich das aber nicht und mag da auch nicht darüber herumspekulieren. ich finde es auch echt schwierig derartiges in einem forum zu diskutieren. es ist schon in der therapie nicht leicht. machmal ist weniger mehr. ich klopf mir mal selber auf die finger, weil es mich auch immer wieder juckt...
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
- Werbung
Ich tendiere durchaus dazu, dass etwas über einen selbst aussagen kann, wenn man registriert, wie man reagiert, dass eine Türe offen steht (und man nicht weiß, ob man schon ins Zimmer "darf") oder wenn man etwas als Provokation auffasst.
Ging mir zumindest mal so als sich beim Erstkontakt ein PT ungewöhnlich verhalten hat, und ich dann unsicher war und zunehmend wurde, wie ich mich nun verhalte. Mein Kopf ratterte regelrecht, und ich konnte einige meine Bedenken/"Ängste" einigermaßen erfassen.
Nur würden Fragen wie "werde ich gerade getestet" irgendwie von mir weg führen. Weil damit bin ich dann ja mehr damit befasst, was im Therapeuten vorgeht bzw. derselbe machen könnte.
Und selbst wenn man das einer Antwort zuführen kann "Test ja oder nein": Was wäre der Erkenntniszuwachs, wenn man die Bestätigung hätte, ja es war ein Test. So what, dann wurde man halt mal auf den Prüfstein gestellt. Insofern kann ich mir schon vorstellen, das es einen wie auch immer gelagerten Sinn hat, wenn man von Test-Hypothesen ausgeht (dazu könnte ich auch ganz viel spekulieren, nur das lasse ich). Allerdings findet man die Antwort mMn nicht unbedingt dadurch, indem am peramant im Kopf des Theras ist, ob er testet... ober zu Testzwechen provoziert und Türen offen stehen lässt. Natürlich muss man Fremdverhalten mitunter auch einschätzen und bewerten... aber je mehr man hinter die Fasaden anderer schaut, desto mehr wendet man den Blick von sich selbst ab... und dann ist es schon bereits deswegen umso weniger verwunderlich, wenn sich manches dem Bewusstsein entzieht.
Ging mir zumindest mal so als sich beim Erstkontakt ein PT ungewöhnlich verhalten hat, und ich dann unsicher war und zunehmend wurde, wie ich mich nun verhalte. Mein Kopf ratterte regelrecht, und ich konnte einige meine Bedenken/"Ängste" einigermaßen erfassen.
Nur würden Fragen wie "werde ich gerade getestet" irgendwie von mir weg führen. Weil damit bin ich dann ja mehr damit befasst, was im Therapeuten vorgeht bzw. derselbe machen könnte.
Und selbst wenn man das einer Antwort zuführen kann "Test ja oder nein": Was wäre der Erkenntniszuwachs, wenn man die Bestätigung hätte, ja es war ein Test. So what, dann wurde man halt mal auf den Prüfstein gestellt. Insofern kann ich mir schon vorstellen, das es einen wie auch immer gelagerten Sinn hat, wenn man von Test-Hypothesen ausgeht (dazu könnte ich auch ganz viel spekulieren, nur das lasse ich). Allerdings findet man die Antwort mMn nicht unbedingt dadurch, indem am peramant im Kopf des Theras ist, ob er testet... ober zu Testzwechen provoziert und Türen offen stehen lässt. Natürlich muss man Fremdverhalten mitunter auch einschätzen und bewerten... aber je mehr man hinter die Fasaden anderer schaut, desto mehr wendet man den Blick von sich selbst ab... und dann ist es schon bereits deswegen umso weniger verwunderlich, wenn sich manches dem Bewusstsein entzieht.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 45
- Beiträge: 3550
Ja, stern, und das meine ich ja auch, dass man zwar 'getestet' werden sein könnte (absichtsvoll) oder sich getestet fühlt (ohne einem absichtlichen 'Test' unterlegen zu sein, fragte man das Gegenüber), aber in dem darüber nachdenken man sich auf eine Meta-Ebene bewegt, die einen aus dem Kontakt bringt. Sowohl im sich-selbst-verunsichern in dem man überlegt was ich selbst da noch alles tun/sagen/nicht tun/nicht sagen könnte und warum ich gerade diese eine Option an Reaktion aus tausend anderen gewählt habe als auch im 'Kopf des anderen sein'.
So glaube ich, dass Testen als Mittel durchaus eben geeignet ist etwas bewusst zu machen.
Aber ab einem gewissen Punkt läuft man Gefahr sich durch Überbewusstheit unbeweglich zu machen.
So glaube ich, dass Testen als Mittel durchaus eben geeignet ist etwas bewusst zu machen.
Aber ab einem gewissen Punkt läuft man Gefahr sich durch Überbewusstheit unbeweglich zu machen.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 39
- Beiträge: 1138
Ich habe den Eindruck, dass sich einige etwas auf die offene oder geschlossene Tür eingeschossen haben. Tatsächlich habe ich titus in ihrem Eingangsbeitrag so verstanden, dass das nur ein Beispiel von vielen war und dass es ihr eigentlich um eine ganze Reihe verschiedener Interaktionen ging, in denen sie das Gefühl hatte, gestestet worden zu sein - und dass ihr die anderen Situationen, hinter denen sie Tests vermutet, auch eigentlich mehr zu schaffen machen als die Sache mit der Tür:
Vielleicht wäre es gut, das nicht aus den Augen zu verlieren.titus2 hat geschrieben: Wie ich reagiere, wenn er streng ist. Wie ich auf deutliche Provokationen reagiere. [...]
Derzeit fühle ich mich wieder getestet, und diesmal macht es mir Angst. Weil ich nicht weiß, wer der wahre Mensch hinter dem Testenden ist. Ist er vielleicht 'in echt' gar nicht so lieb und verständnisvoll, wie er immer vorgibt zu sein? Ist das sein wahres Gesicht: das Strenge, Kalte? Sind das womöglich die einzigen wenigen Momente, in denen er authentisch ist? Ich hoffe, nicht...
Alles hat seine Zeit.
- Werbung
O.k... ich hab' das Türenbeispiel aufgegriffen (auch die Provokation). Aber darum ging es mir weniger als um die eingenommene Perspektive. Genauso gut hätten sich dafür die anderen Beispiele, die du nochmals kopiert hast, angeboten:Dampfnudel hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, dass sich einige etwas auf die offene oder geschlossene Tür eingeschossen haben.
- lässt ER die Türe auf, um mich zu testen
- ER wird mich doch nicht provozieren
- vielleicht ist ER 'in echt' gar nicht so lieb und verständnisvoll
- usw.
Und das führt mich zu dem gleichen Schlussfolgerungen, wie ich sie oben schon erwähnte (und Miss i.a.W.) auch aufgegriffen hat: Man rückt evtl. von sich selbst ab... und evtl. wird man selbst auch unbeglicher, wenn da eigene Verhalten darauf abgestimmt ist, ob der Thera mutmaßlich testet, mutmaßlich provoziert. Oder wie verhalte ich mich, wenn er streng ist. Drastischer ausgedrückt: Das muss sich ja anfühlen wie ein Parcours, bei dem man aufpassen muss, nirgendwo anzudocken (denn der Therapeut könnte ja...).
Muss natürlich nicht passen... aber mir fällt in der Tat die eingenommen Perspektive auf: Anstelle nachzufragen wird interpretiert, was IM THERAPEUTEN vorgeht (was wohl auch einen Grund hat, wenn man das macht).
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Ich frage mich, was dahinter liegt, wenn man solche Gegebenheiten/Verhalten in der PA als Tests durch den Analytiker sieht.
Denn: Ein Test ist etwas, bei dem es doch darum geht, zu bestehen oder nicht zu bestehen ... irgendwie klingt es für mich, als würde ein Analytiker dadurch versuchen, in eine richtig-falsch-Dichtomie einzuordnen.
Sicher geht es in der PA auch darum, durch das Agieren des Patienten gerade auch im Analyse.Setting selbst Rückschlüsse auf dessen innere Konflikte, Muster etc zu ziehen und dies dann ggfs zu verbalisieren.
So habe ich auch schon mit Meinem über Begrüssung/Abschied vor dem Couchliegen aus der Metaebene gesprochen.
Aber das als Test zu bezeichnen?
Vermutlich ist es das, was es einigen es so schwer nachvollziehbar macht .... es geht in einer Therapie ja nicht darum, heimliche Tests im Setting durch den Therapeuten zu bestehen ... und wenn man es gut gemacht hat, gibt´s dann Wärme etc, wenn nicht, dann ...
Irgendwie klingt es mir manchmal danach, titus, als wärest Du gerne DIE positive Musterpatientin - ich finde ja, dadurch überreichst Du dem Analytiker zuviel Macht.
Mir war´s ja früher symathischer, als Du auch kritischer warst, im allgemeinen Sinn.
Denn: Ein Test ist etwas, bei dem es doch darum geht, zu bestehen oder nicht zu bestehen ... irgendwie klingt es für mich, als würde ein Analytiker dadurch versuchen, in eine richtig-falsch-Dichtomie einzuordnen.
Sicher geht es in der PA auch darum, durch das Agieren des Patienten gerade auch im Analyse.Setting selbst Rückschlüsse auf dessen innere Konflikte, Muster etc zu ziehen und dies dann ggfs zu verbalisieren.
So habe ich auch schon mit Meinem über Begrüssung/Abschied vor dem Couchliegen aus der Metaebene gesprochen.
Aber das als Test zu bezeichnen?
Vermutlich ist es das, was es einigen es so schwer nachvollziehbar macht .... es geht in einer Therapie ja nicht darum, heimliche Tests im Setting durch den Therapeuten zu bestehen ... und wenn man es gut gemacht hat, gibt´s dann Wärme etc, wenn nicht, dann ...
Irgendwie klingt es mir manchmal danach, titus, als wärest Du gerne DIE positive Musterpatientin - ich finde ja, dadurch überreichst Du dem Analytiker zuviel Macht.
Mir war´s ja früher symathischer, als Du auch kritischer warst, im allgemeinen Sinn.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Ich habe kürzlich gerade etwas dazu gelesen in einem Fachbuch: Dieses Beobachten nennt sich "Lageorientiertheit" und wird im Buch als schädlich bezeichnet. Anzustreben sei eine "Handlungsorientiertheit", wie sie leserin und Dampfnudel beschreiben. Es geht darum, nicht Objekt einer Situation zu sein (die Tür sollte eben nicht agierendes Subjekt sein und ich als Patient Objekt der Türsituation), sondern darum, selbst agierendes Subjekt der Situation zu werden (was mache ICH mit dieser Türe, gehe ich durch, schließe ich sie?). Daran arbeite ich auch gerade. Ich tendiere nämlich als Zwanghafte sehr zu einer lückenlosen, objektivierenden Wahrnehmung, wo ich selbst Objekt meiner Umwelt bin und dadurch den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe. Eigentlich sollte ich einfach den Wald sehen bzw. nur überlegen, was ICH in diesem Wald tue. Und wenn ich zum Therapeuten gehe, sollte ich eben auch selbst Subjekt bleiben und nicht überlegen, wie es dem Thera geht, sondern was ich in dieser Zeit konkret an Hilfe erwarte. Ich bin leider auch ein Mensch, der sich selbst immer wieder vergisst und sich allgemein von Situationen vereinnahmen lässt. Das ist nicht gesund, wird auch in Fachbüchern lang und breit erklärt, wieso.
Deshalb danke, leserin, mir persönlich hilft Dein Außenblick. Natürlich hast Du Recht, dass es irgendwo zwanghaft crazy ist, sich ewig damit zu befassen, was nun diese Türsituation soll. Mein Therapeut sagt das auch oft, dass ich nicht so viel überlegen, sondern handeln soll. Es kommt mir nur so "dumm" vor, aber ich weiß, dass ich damit nur viel Energie vergeude, die mir dann im Handeln fehlt. Es ist eben nicht dumm, sich solche Gedankenspiralen zu sparen. Meine Schwester kann das auch sehr gut und hinterfragt sogar stundenlang, ob sie geliebt wird, auch wenn wir es ihr tausendmal sagen und auch zeigen und beweisen. So haben wir eben alle unsere Verrücktheiten, die aber eben - wie Dampfnudel richtig sagt - dafür da sind, bearbeitet zu werden. Denn wozu sonst die Therapie?
Deshalb danke, leserin, mir persönlich hilft Dein Außenblick. Natürlich hast Du Recht, dass es irgendwo zwanghaft crazy ist, sich ewig damit zu befassen, was nun diese Türsituation soll. Mein Therapeut sagt das auch oft, dass ich nicht so viel überlegen, sondern handeln soll. Es kommt mir nur so "dumm" vor, aber ich weiß, dass ich damit nur viel Energie vergeude, die mir dann im Handeln fehlt. Es ist eben nicht dumm, sich solche Gedankenspiralen zu sparen. Meine Schwester kann das auch sehr gut und hinterfragt sogar stundenlang, ob sie geliebt wird, auch wenn wir es ihr tausendmal sagen und auch zeigen und beweisen. So haben wir eben alle unsere Verrücktheiten, die aber eben - wie Dampfnudel richtig sagt - dafür da sind, bearbeitet zu werden. Denn wozu sonst die Therapie?
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
Tja, so geht es mir zumindest ähnlich ... - deshalb etwas OT bzw. Metaebene:carö hat geschrieben:ich klopf mir mal selber auf die finger, weil es mich auch immer wieder juckt...
Heute Morgen hatte ich eine gute DIN-A-4-Seite mit einer Antwort "betippt" und immer wieder gezögert; als ich sie abschicken wollte, fand ich über zehn neue Beiträge vor und ich hielt wieder inne, fand meine Antwort dann wieder unpassend, "ungenügend" (wertend, I see) usw. usf.
Immerhin hat dieses Tun mir weitergeholfen; meine Gedanken reichten von dem, was hinter dem Testen (testum) allgemein stecken kann, wie ich (aus)teste, (standardisierte) Test(reihen) in der Psychologie bis zum "Omnibus-Konzept" (und nicht mehr stimmigen Konzept) der "frühen Störungen" (langjährige Beschäftigung damit), der Sehnsucht nach Anerkennung des einfach "So-sein-dürfens".
Und v.a. fand ich's heute Morgen erst traurig, dass der Thread so uferlos und wohl ein wenig verletzend für manche geworden war (was mir wehtat, weil ich die Meinungen als hilfreich erlebte), sich für mich in Kreisbahnen bewegte (durchaus mit "Ups" und "Downs") und ich empfand viele Interpretationen als "zu schnell" - weil ich persönlich vieles gar nicht so hatte rauslesen können (schwieriges Thema für ein Forum, wie schon manche schrieben).
Deshalb bleiben meine sehr langsamen gärenden Gedanken wohl am besten bei mir, auch weil sie jetzt nicht mehr hierher passen.
Fand den Thread anfänglich viel zu kompliziert im Vorgehen (nicht komplex) und mich (+Therapie) gleichzeitig viel zu naiv, weil - obwohl "Testen" (i.a.S.) wohl stattfinden kann/wird (s. viele Beiträge hier) - mein Therapeut immer einfach nachfragte (und ich - so denn ich mich denn immer mehr getraute - ebenso) [ex- und inklusive jegliches Arbeiten an (Gegen-)Übertragungsgeschehen, Projektionen, Introjekten usw.].
Und das mit "Lage- oder Handlungsorientiertheit" hat wohl weniger mit Titus zu tun.
Denke, dass Du Deinen Weg finden wirst, liebe titus.
Abendliche Grüße, ausnahmsweise ohne Regen,
Anne
-
Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
- , 44
- Beiträge: 6034
Danke, liebe Anne - das denke ich auch, dass ich einen Weg finde; oder anders gesagt: Ich gehe ihn bereits. Das ist mir wichtig. Es ist mein Weg und ich gehe diesen Weg gerne.
Biber: Nein, ein Test bedeutet nicht 'bestehen' vs. 'nicht-bestehen' - siehe mein Beispiel vom Allergietest.
Stern: Nein, ich empfinde es nicht als einen Hindernisparcours. Vielleicht sind das deine Gedanken zu diesem Thema; meine sind es nicht.
Dampfnudel: Ich kann es leider nicht besser erklären denn mit dem Beispiel des Kaminfeuers: Ich glaube nicht, dass es besonders analytisch wäre, wenn die Therapie so aussieht, dass man sagt: "Hauptsache, der Patient hat in diesem Zimmer nie Angst". Natürlich darf auch nicht das Gegenteil der Fall sein: Vertrauen und Sicherheit sind wichtig. Aber nur in einem Meer von Sicherheit baden bringt nicht wirklich viel, denke ich, weil es ja nichts 'Altes' hervorholt, weil das, worunter man EIGENTLICH leidet, verborgen bleibt.
Miss_Understood: Das mit den Stühlen ist ein schönes Beispiel für das, was ich meine. In dem Fall kann man sogar noch sehen, wie schwierig es sein kann, wenn der Therapeut dabei offen ist; denn nun weißt du doch tatsächlich nicht, auf welchen Stuhl du dich setzen sollst, um nicht irgendwie 'aufzufallen'. Ich jedenfalls käme gar nicht auf die Idee, dass das NICHT irgendwie bemerkt wird, wer sich auf welchen Platz setzt - und was das bedeuten könnte. Was ausdrücklich nicht heißt, dass ich mir vorher stundenlang Gedanken machen würde. Ich setze mich irgendwohin und denke: "Die Therapeutin wird bemerken, dass Lieschen Müller hinten in der Ecke sitzt, während Paul Meier zielstrebig auf den Thron zugestürmt ist.
Biber: Nein, ein Test bedeutet nicht 'bestehen' vs. 'nicht-bestehen' - siehe mein Beispiel vom Allergietest.
Stern: Nein, ich empfinde es nicht als einen Hindernisparcours. Vielleicht sind das deine Gedanken zu diesem Thema; meine sind es nicht.
Dampfnudel: Ich kann es leider nicht besser erklären denn mit dem Beispiel des Kaminfeuers: Ich glaube nicht, dass es besonders analytisch wäre, wenn die Therapie so aussieht, dass man sagt: "Hauptsache, der Patient hat in diesem Zimmer nie Angst". Natürlich darf auch nicht das Gegenteil der Fall sein: Vertrauen und Sicherheit sind wichtig. Aber nur in einem Meer von Sicherheit baden bringt nicht wirklich viel, denke ich, weil es ja nichts 'Altes' hervorholt, weil das, worunter man EIGENTLICH leidet, verborgen bleibt.
Miss_Understood: Das mit den Stühlen ist ein schönes Beispiel für das, was ich meine. In dem Fall kann man sogar noch sehen, wie schwierig es sein kann, wenn der Therapeut dabei offen ist; denn nun weißt du doch tatsächlich nicht, auf welchen Stuhl du dich setzen sollst, um nicht irgendwie 'aufzufallen'. Ich jedenfalls käme gar nicht auf die Idee, dass das NICHT irgendwie bemerkt wird, wer sich auf welchen Platz setzt - und was das bedeuten könnte. Was ausdrücklich nicht heißt, dass ich mir vorher stundenlang Gedanken machen würde. Ich setze mich irgendwohin und denke: "Die Therapeutin wird bemerken, dass Lieschen Müller hinten in der Ecke sitzt, während Paul Meier zielstrebig auf den Thron zugestürmt ist.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 33
- Beiträge: 4386
Ich frage mich, weshalb man Gefühle nicht bearbeiten kann, die im Therapieraum nicht auftreten.
Dass sie dort nicht auftreten, bedeutet ja nicht, dass sie gar nicht auftreten. Wenn es so wäre, dass eine Angst nur im Therapieraum auftritt, wäre das m. E. doch erst recht ein Grund, sie dort zu thematisieren.
Und wenn Ängste eh im Alltag auftauchen oder auch meinetwegen aus der Kindheit stammen und sich in der Therapie zeigen - kann man den Umgang damit dann nicht auch einfach(er) erlernen, indem man die Erinnerung oder das Gefühl (an vergangene Ereignisse verknüpft) in die Therapie "herüberholt" d.h. darüber spricht, während man gleichzeitig ein neues Gefühl der Sicherheit vermittelt bekommt?
Dass sie dort nicht auftreten, bedeutet ja nicht, dass sie gar nicht auftreten. Wenn es so wäre, dass eine Angst nur im Therapieraum auftritt, wäre das m. E. doch erst recht ein Grund, sie dort zu thematisieren.
Und wenn Ängste eh im Alltag auftauchen oder auch meinetwegen aus der Kindheit stammen und sich in der Therapie zeigen - kann man den Umgang damit dann nicht auch einfach(er) erlernen, indem man die Erinnerung oder das Gefühl (an vergangene Ereignisse verknüpft) in die Therapie "herüberholt" d.h. darüber spricht, während man gleichzeitig ein neues Gefühl der Sicherheit vermittelt bekommt?
"Charakter zeigt sich in der Krise."
(Helmut Schmidt)
(Helmut Schmidt)
Wr benutzen Ängste, Anspannungen die während den Sitzungen auftauchen ganz bewusst als Training. So lerne ich in sicherer Umgebung mit schweren Situationen zurechtzukommen. Und so werde ich dann später auch ausserhalb der Therapien das Gelernte anwenden können.
LG
Luxbordie
"Hier kommt Alex"
Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello
Luxbordie
"Hier kommt Alex"
Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 33
- Beiträge: 4386
Übungssituationen kenne ich aus meiner Therapie auch.
Nur hat eine Übungssituation oder ein Training, wie ich es verstehe, klare Strukturen bzw. einen klaren Anfang und ein klares Ende und tangiert die eigentliche Therapiebeziehung nicht.
Ich weiss auch, dass dieser Thread nicht speziell für die Fragen zur Psychoanalyse gedacht ist, aber sie tauchen in mir vermehrt auf, wenn ich die Beiträge hier lese.
Ich bin ganz offen: Ich sehe momentan nicht, inwiefern mithilfe der Analyse klar definierte und nachweisbare Verbesserungen erzielt werden können (schreib' ich jetzt ganz arrogant ... Das ist das, was ich aus meinem Bildungsstand und unter Anwendung meines Verstands ableite. Studiert habe ich die PA nicht).
Genau das ist doch aber Sinn von Therapien (zumindest der, deren Kosten von den Krankenversicherungen gedeckt werden).
Ich will die Psychoanalyse als Therapieform aber nicht vorschnell abwerten, deshalb die Fragen. Ich hoffe, mit deren Beantwortung mein Verständnis fördern zu können.
Nur hat eine Übungssituation oder ein Training, wie ich es verstehe, klare Strukturen bzw. einen klaren Anfang und ein klares Ende und tangiert die eigentliche Therapiebeziehung nicht.
Ich weiss auch, dass dieser Thread nicht speziell für die Fragen zur Psychoanalyse gedacht ist, aber sie tauchen in mir vermehrt auf, wenn ich die Beiträge hier lese.
Ich bin ganz offen: Ich sehe momentan nicht, inwiefern mithilfe der Analyse klar definierte und nachweisbare Verbesserungen erzielt werden können (schreib' ich jetzt ganz arrogant ... Das ist das, was ich aus meinem Bildungsstand und unter Anwendung meines Verstands ableite. Studiert habe ich die PA nicht).
Genau das ist doch aber Sinn von Therapien (zumindest der, deren Kosten von den Krankenversicherungen gedeckt werden).
Ich will die Psychoanalyse als Therapieform aber nicht vorschnell abwerten, deshalb die Fragen. Ich hoffe, mit deren Beantwortung mein Verständnis fördern zu können.
"Charakter zeigt sich in der Krise."
(Helmut Schmidt)
(Helmut Schmidt)
Was die PA betrifft weiss ich nicht. Im Moment mache ich keine, habe mal angefangen aber mir hat's nichts gebracht.
Das Training während der Sitzungen ergibt sich aus der Situation heraus. Wir planen das nicht. Das sind an sich auch für mich sehr reale Momente, wo ich dann die Hilfe des Theras wirklich brauche. Also die Situationen sind nicht gespielt.
Das Training während der Sitzungen ergibt sich aus der Situation heraus. Wir planen das nicht. Das sind an sich auch für mich sehr reale Momente, wo ich dann die Hilfe des Theras wirklich brauche. Also die Situationen sind nicht gespielt.
LG
Luxbordie
"Hier kommt Alex"
Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello
Luxbordie
"Hier kommt Alex"
Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello
Natürlich sind das meine Gedanken zu diesem Thema . Wie auch die folgenden. Deine Gedanken kann ich dir selbstverständlich nicht lieferntitus2 hat geschrieben:Stern: Nein, ich empfinde es nicht als einen Hindernisparcours. Vielleicht sind das deine Gedanken zu diesem Thema; meine sind es nicht.
Kann man noch einigermaßen entspannt sein/bleiben, wenn man sich ständig wittert, man wird getestet? Ich würde mich da wirklich wie auf dem Prüfstein fühlen.In dem Fall kann man sogar noch sehen, wie schwierig es sein kann, wenn der Therapeut dabei offen ist; denn nun weißt du doch tatsächlich nicht, auf welchen Stuhl du dich setzen sollst, um nicht irgendwie 'aufzufallen'. Ich jedenfalls käme gar nicht auf die Idee, dass das NICHT irgendwie bemerkt wird, wer sich auf welchen Platz setzt - und was das bedeuten könnte. Was ausdrücklich nicht heißt, dass ich mir vorher stundenlang Gedanken machen würde. Ich setze mich irgendwohin und denke: "Die Therapeutin wird bemerken, dass Lieschen Müller hinten in der Ecke sitzt, während Paul Meier zielstrebig auf den Thron zugestürmt ist.
Ganz davon abgesehen kann es selbst bei standardisierten Fragebögen Tests verfälschen, wenn man dabei überlegt, worum es geht. Sondern spontane Antworten ohne viel nachzudenken gelten i.d.R. am aussagekräftigsten. Analog gilt das mMn für das Stuhlbeispiel: Wenn ich versuche zu antizipieren, was getestet wird à la "wenn ich den pinken Stuhl wähle, denkt der Thera xy" bzw. wie ich mich am besten verhalte, dass ich nicht auffalle, kann man sich evtl. bereits die Deutung ersparen. Bzw. da du die Bedeutung des Unbewussten hervorgehoben hast: Erreicht man so sein Unbewusstes? Sich so zu verhalten, wie man sich üblicherweise verhält, langt eigentlich mMn.
Grenze wäre für mich auch da, wenn ich anfangen würde, überzupsychologisieren... also wenn ich ich hinter jedem pieps irgendwelche unbewussten Dingen verorten würde, würde ich irgendwann kirre werden.
Aber das ist doch Job des Theras, der das abwägt... aber wenn er gar nicht weiß, was im Patienten vorgeht (also dass er sich einem Test ausgesetzt fühlt), kann er sein Verhalten nicht darauf abstimmen.Ich glaube nicht, dass es besonders analytisch wäre, wenn die Therapie so aussieht, dass man sagt: "Hauptsache, der Patient hat in diesem Zimmer nie Angst". Natürlich darf auch nicht das Gegenteil der Fall sein: Vertrauen und Sicherheit sind wichtig. Aber nur in einem Meer von Sicherheit baden bringt nicht wirklich viel, denke ich, weil es ja nichts 'Altes' hervorholt, weil das, worunter man EIGENTLICH leidet, verborgen bleibt.
Und auch da wird wieder antizipiert, dass es wohl analytisch wäre, nicht nur in einem Meer von Sicherheit zu baden... und darin sehe ich die Gefahr, dass man sich dann wiederum an etwas außer sich liegendem ausrichtet, was vielleicht nur vermeintlich der Fall ist. Wieviel das mit dem zu tun hat, worum es eigentlich geht, weiß ich nicht.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
-
Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
- , 44
- Beiträge: 6034
stern, das Problem ist, dass du, glaube ich, eine andere Vorstellung von dieser Thematik hast, als das bei mir der Fall ist.
Ich wittere nicht ständig. Das ist der Punkt. Ich registriere alle paar Wochen oder Monate mal etwas, das mir wie ein Test erscheint.
Ich wittere nicht ständig. Das ist der Punkt. Ich registriere alle paar Wochen oder Monate mal etwas, das mir wie ein Test erscheint.
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 20 Antworten
- 1480 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Shukria
-
- 14 Antworten
- 3320 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von sinnliche
-
- 10 Antworten
- 2375 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Eremit
-
- 2 Antworten
- 1404 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Verocasa
-
- 2 Antworten
- 1884 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von graue seifenblase