Sterbehilfe für psychisch Kranke?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Ratlosigkeit
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 06:41

Carla1 hat geschrieben:Die Pro-Lebens-Fraktion scheint dagegen das unerträgliche Leiden der Suizidwilligen völlig zu ignorieren.
Also ich weiß ja nicht - aber wäre es nicht vielleicht eine Alternative, dem Betroffenen dabei zu helfen, wieder Lebensfreude zu empfinden als ihn gleich zu vernichten?
Is ja nur so eine Idee...
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Carla1
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 10:10

Das hatten wir ja ausgeschlossen, dass das möglich ist.

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Ratlosigkeit
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 15:59

Und auf welcher Basis? Mit welchem Recht? Mit welcher Begründung?

Aber OK, wenn jemand befindet, es gibt keinerlei Hoffnung mehr und wird nie welche geben (obwohl er das weder wissen noch beurteilen kann), dann darf er gerne Selbstmord machen. Nur soll er seine Mitmenschen nicht um Erlaubnis oder Absolution bitten - könnte sein, dass er beides nicht kriegt.
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Carla1
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 22:09

Wenn du das immer noch nicht verstanden hast, lies dir die 16 Seiten noch mal durch. Hab keinen Bock mehr, das zum x-ten Mal zu wiederholen.

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 22:48

Carla, ich habe diesen Thread verfolgt, die letzten Tage über aus einer veränderten Perspektive, weil ich mich gezwungenermassen gefragt habe:

Was ist mit denen, die an einer bisher als unheilbar geltenden psychischen Krankheit leiden, welche ebenso ihnen selbst wie ihrem Umfeld nur Schaden zufügt (ein Beispiel: Antisoziale Persönlichkeitsstörung)? Und die nicht mehr weiter machen wollen?

Ist da ein Suizid, falls der Betroffene es selbst möchte, ein denkbarer Weg? Und sollte man dem- oder derjenigen diesen Weg vereinfachen, weil er oder sie damit, um es ganz hart zu sagen, der Gesellschaft und sich selbst einen Gefallen tut?

Generell finde ich aber: So lange sich jemand aus eigener Kraft umbringen kann und das auch will, gibt es keinen Grund, weshalb man Andere in diese Entscheidung, die jeder alleine treffen muss, hineinziehen sollte.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)


pandas
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 23:05

@ extraordinary girl

Es GIBT keine Eindeutigkeit bei Diagnosen zu psychischen Krankheiten. Das wird Dir heutzutage JEDER Psychologe sagen. KEIN Psychologe wäre erst recht bereit, so etwas für SH-Zwecke als unheilbar zu deklarieren, das wäre gegen den Berufsethos und somit sein eigener KICK OFF.

Gerade die "antisoziale Persönlichkeitsstörung" ist hochgradig umstritten und wahrscheinlich aus der neuen Skala herausgefallen, wenn sie überhaupt zuvor noch irgendwo im Offiziellen zu finden war. WORAN auch sollte man Antisozialität als Krankheit festmachen?
Was ist mit antisozialen Personen, die damit so gut zurechtkommen, dass sie nie im Leben einen Psychologen aufsuchen würden?
Dagegen aber den autoritätsfolgsamen psychisch kranken Menschen suggestieren, dass es doch "für alle besser" wäre, wenn sie nicht mehr da wären?
Wo sollte das hinführen?

Das wäre ein Rückfall ins vorletzte Jahrhundert, da gab es wohl mitunter so etwas.

Mich würde jetzt interessieren, wo Du denn die Grenze ziehen würdest zwischen denjenigen, die mit angenommer SH der Gesellschaft einen Gefallen tun, und denjenigen, die die Gesellschaft noch haben will?
Und wer ist hier die Gesellschaft? Wer soll entscheiden, was die Gesellschaft hier will? Welche Kriterien wären das für Dich?

Achja, und wenn Du Dich über den derzeitigen Stand über Menschen mit psychischer Krankheit, die bereits anderen erheblichen Fremdschaden verursacht haben, informieren möchtest, so verfolge doch einfach mal die öffentlichen Entscheidungen zum Verbleib von schweren Sexualstraftätern. Die müssen weder Therapie in Knast machen (wenn sie nicht wollen, angeboten wird natürlich) noch müssen sie für immer im Knast bleiben. Nein, sie bekommen menschenwürdige Bedingungen in Sicherheitsverwahrung nach Ablauf der Höchststrafe oder die Freilassung in die eigene Wohnung.
Weil das der Europäische Gerichtshof so bestimmt hat.

Und, öhm, nimmst Du da tatsächlich an, Dein Vorschlag von oben würde gesellschaftlich in Erwägung gezogen? Mal so zu fragen, ob sie denn noch leben wollen, und wenn nicht, da hilft der Staatsarzt?
Zuletzt geändert von pandas am Fr., 01.02.2013, 23:13, insgesamt 3-mal geändert.
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pandas
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 23:07

Carla1 hat geschrieben:Das hatten wir ja ausgeschlossen, dass das möglich ist.
Wer ist WIR? Der Verein? Na, der muss es ja wissen.

Doch, das ist möglich, da gibt es -zig-Beispiele für und noch mehr Bücher und Handlungsanweisungen und Vorschläge von Experten.
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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 23:16

@biber

Ist vielleicht noch wichtig, dass ich es ausführe:

Ich habe das vor allem deshalb geschrieben, weil bei mir selbst der Verdacht auf eine antisoziale Persönlichkeitsstörung (für die es ja durchaus klare Diagnosekriterien gibt) besteht.

Und ich bisher damit nur Anderen geschadet haben, ebenso auch selbst darunter leide.

Von dieser Ausgangssituation bin ich auch in meinem Beispiel ausgegangen.

Und dass diese Störung nicht therapierbar ist, kristallisiert sich ja nun nicht nur bei mir heraus, sondern das ist, soweit ich weiss, gegenwärtig der Stand der Dinge bei allen Betroffenen.

Allerdings ist es in der Tat ein starkes Argument, dass man zukünftig wirkungsvolle Therapiemöglichkeiten finden könnte.

Aber was macht man in der Zwischenzeit bei derartigen Erkrankungen? Ist der (erleichterte) Suizid eine Lösung?
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pandas
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 23:22

@ eog

Ach, hm, ganz sicher ... diese Bezeichnung? Ich wäre sicher, dass das nicht mehr gebraucht wird. Aber kann natürlich sein, dass es doch noch gemacht wird, ... Du bist ja auch in der Schweiz.

Und ich habe bei weitem nicht alles von Dir gelesen, aber ich hätte nicht gedacht, dass Du durch Deine Therapien keine Fortschritte etc. machst?

Soweit ich weiss, ist es so, dass es Therapien gibt (wie gesagt, es wird auch differenzierter diagnostiziert, aber dennoch bleiben ja die Erscheinungsformen, Sexualstraftäter und bestimmte andere Tätergruppen sind ja im Grunde antisozial persönlichkeitsgestört), aber diese greifen nicht bei jeden gleich, bei manchen gar nicht.

Kann also sein, dass X mit selber Problematik Therapiefortschritte, Y aber nicht ...

Also, eog, wenn Du weiter an Dir arbeitest etc. machst Du bestimmt auch fortschritte etc.
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 23:25

ExtraordinaryGirl hat geschrieben: Aber was macht man in der Zwischenzeit bei derartigen Erkrankungen? Ist der (erleichterte) Suizid eine Lösung?
Na, wenn tatsächliche Fremdgefährudng vorliegt, geschlossenen Psychiatrie, oder wenn Taten begangen wurden, Knast.

Alles andere zerrüttet die internationale Gemeinschaft
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Carla1
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 23:26

Also ich würde "die Gesellschaft" da aussen vor lassen. Wäre ein ganz anderes Thema...

Hatte es auch so in Erinnerung, dass die antisoziale PS eine der wenigen psychischen Störungen ist, die als nicht therapierbar gelten. Allerdings dachte ich immer, dass die Betroffenen gerade NICHT darunter leiden!?


pandas
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 23:30

Carla1 hat geschrieben:Also ich würde "die Gesellschaft" da aussen vor lassen. Wäre ein ganz anderes Thema...
Nun, ohne Gesellschaft kann es aber keine legaliserte Sterbehilfe geben. In der Tat entscheidet darüber die Gesellschaft in Form von der Staatsregierung als auch von den öffentlichen Stimmen dazu.
Was ich hier je mit der Kritik an der Verwendung von Gesellschaft sagen wollte, ist das der Begriff viel zu undifferenziert verwendet wurde, bzw. in dem Fall wahrscheinlich ein Teil der Volksmeinung gemeint war, aber übersehen wurde, dass dieser aus den genannten Argumenten keine Chance hätte, sich durchzusetzen, abgesehen davon, dass da meist die am lautesten Schreien im Volk, die sich mitunter auch antisozial verhalten, aber nicht zum Psychologen gehen würden, weil sie selbst kein Problem haben mit ihrer Aggression etc.
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Carla1
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 23:37

@ Biber
das steht in einem der allerersten Beiträge:
Carla1 hat geschrieben:Na ja, es geht nicht um Leute, die 2 Wochen Liebeskummer haben, sondern um Menschen, die sich seit Jahrzehnten mit schlimmsten psychischen Problemen rumschlagen und als "austherapiert" gelten.
Auch wenn du das die ganze Zeit ignorierst und stattdessen deiner blühenden Fantasie freien Lauf lässt, was langsam echt ganz schön nervt!

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 23:41

Es ist nur eine Verdachtsdiagnose, bisher.

Könnte sein, dass sie wieder verworfen wird. Aber es gibt sehr viel, was passt (ist auch die Rede meiner Therapeutin), und was abweicht von der ursprünglichen Diagnose Asperger, die sich ja wenigstens z. T. mit der antisozialen PS überschneidet.

Meine Therapeutin meinte übrigens, dies sei neuerdings die korrekte Deklaration. Ich habe da aber nicht näher nachgefragt.

Und unter'm Strich sehe ich keine Fortschritte, seit ich mich in Therapie begeben habe, trotz Bemühungen verschiedener Personen. Das ist freilich mein subjektives Empfinden.

Wenn die Sachlage wirklich so aussieht (PS gegenwärtig nicht heilbar, man fügt ebenso sich selbst wie Anderen immer massiver Schaden zu), stellt sich doch wirklich die Frage, was man selbst tun kann? Abwarten, bis man im Gefängnis landet, bzw. (wieder) in der Psychiatrie (weshalb, wenn unheilbar? Fremdschutz?)? Oder sich selbst umbringen? Sollte man da wirklich erleichterte Möglichkeiten kriegen?
Zuletzt geändert von ExtraordinaryGirl am Fr., 01.02.2013, 23:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 23:42

Carla1 hat geschrieben: das steht in einem der allerersten Beiträge:
Carla1 hat geschrieben:Na ja, es geht nicht um Leute, die 2 Wochen Liebeskummer haben, sondern um Menschen, die sich seit Jahrzehnten mit schlimmsten psychischen Problemen rumschlagen und als "austherapiert" gelten.
Auch wenn du das die ganze Zeit ignorierst und stattdessen deiner blühenden Fantasie freien Lauf lässt, was langsam echt ganz schön nervt!
Das darf ja wohl nicht wahr sein!!!!! Ich habe 1000 Argumente gegen Dein dubios-naives-Laien-Simplizza-Argument gebracht und alles was ich geschrieben habe, entspricht dem Experten-Diskurs dazu, während Du mit Deinem Wunschdenken hier Menschen mit psychischer Krankheit dazu benutzen möchtest, einem dubiosen Verein Zulauf und Aufmerksamkeit zu verschaffen, den er aus vermutlich guten Grund nicht hat!!!!

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