Erwarte ich zuviel von meiner Thera?

[**AufdemWeg**]

doch, jeder Mensch hat ein Bedürfnis an Zuneigung
aber es gibt doch Grenzen und Grenzen darf man ziehen

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[Hamna]

Charlotta, die Therapeutin sagte, die Grenzziehung ihrer Patientin würde sie verletzten, wenn ich das richtig verstanden und in Erinnerung habe. Also, ich möchte mit sowas innerhalb meiner Therapie nicht konfrontiert werden! Was würde das denn in dir auslösen?

[(e)]

Ich gehe davon aus, dass diese Grenzen von Yamaha eben wirklich sehr ungesunde sind. Sie behandelt ihre Therapeutin bewusst wie eine Angestellte. Sie möchte keine Resonanz erfahren, obwohl das in der modernen Abstinenzregel durchaus einbezogen wird als therapeutisches Mittel bei Menschen, die sich in ihre Ratio zurückziehen und eben gerade dahin stimuliert werden müssen, um in der Therapie vorwärtszukommen und das Gegenüber als menschliches Wesen vollumfänglich in seiner Gefühlswelt wahrnehmen zu lernen. Ich weiß, wovon ich spreche, da ich genau diesen Therapieschritt erst vor kurzem gelernt habe.

Yamaha, sogar wenn Deine Thera das nicht so bewusst beabsichtigen sollte, wäre es bei Dir auf alle Fälle angezeigt, denn schon Deine Sprache wirkt sehr dominant gegenüber denjenigen, die Du bezahlst, als wären sie weniger wert dadurch, wie Prostituierte Deiner Seele. Du benutzt Deine Thera, denn Du glaubst ja nicht mal an die therapeutischen Konzepte, Du willst Dich nur irgendwo ausweinen, was manche Männer öfter anderswo billiger finden, überspitzt gesagt. - Dafür ist aber eine Therapie nicht da und die Therapeutin hat nicht dafür jahrelang studiert. Du hast keinerlei Respekt vor ihr und sie fühlt sich deshalb verletzt.

[charlotta]

Auf dem Weg, du hast vollkommen recht! Trotzdem finde ich, dass da jetzt mal grad viel zu viel reininterpretiert wird und mir kommt es vor, dass an der Therapeutin überhaupt kein gutes Haar mehr gelassen wird. Egal was sie in Zukunft machen wird, alles ist verkehrt, und das finde ich einfach übertrieben.
Ich glaube, du würdest nicht so einen Bohai darum machen, wenn deine Thera dir sagen würde, dass sie dich lieb hat, und bei dir habe ich einfach den Eindruck, dass du sowas auch gut annehmen kannst.
Mir ist es halt einfach suspekt, wie man sowas als derart grenzüberschreitend ansehen kann, sie hat ihr weder Advancen noch sonst irgendwas in die Richtung gemacht, sondern mir kommt es einfach nur so vor, dass sie ihr signalisieren wollte, dass sie hinter ihr steht, auch wenn sie vielleicht enttäuschend reagiert hat.
Mehr sehe ich da nicht drin, alles andere ist in meinen Augen eine totale Fehlinterpretation, die vielleicht sogar gewünscht wäre, denn dadurch wird die Thera als bedürftig angesehen und steht somit unter der TE. Dadurch macht man sich nicht mehr angreifbar, und ich glaube, das steckt dahinter, denn sonst hätte man es nicht nötig, sich so aufzuregen.
@Rilke, und, was ist so schlimm daran, wenn die Therapeutin sagt, dass es sie verletzt? Ist doch gut, wenn die TE erfährt, wie ihr Verhalten ankommt. Ich denke trotzdem, dass sie genügend Abstand hat, sie wird die TE einfach nur spiegeln, mehr steckt da nicht dahinter, und ihr denkt, die gute Frau ist emotional verstrickt.
Garnichts davon wird der Fall sein!

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[**AufdemWeg**]

das mag ja ganz richtig sein, elana,
habe es ähnlich wie von dir beschrieben auch erlebt
aber in sehr sehr kleinen Dosen
da hat meine Therapeutin extrem drauf geachtet
und ein ich hab dich lieb ist schon sehr sehr heftig...
und wie man sieht, kann der Schuss dann nach hinten losgehen.

[**AufdemWeg**]

Charlotta:
Ich hab es sehr sehr lange gebraucht, dass meine Therapeutin sich zurück hielt und bedeckt, das was ich hier so oft als Kühlschrank bezeichne, aber ich habs gebarucht, alles andere wäre mir schlichtweg viel zu viel gewesen.
Sie hat es dosiert für mich, Schritt für Schritt...
aber ein "ich hab dichl lieb" hätte mich sehr überfordert und sicher viel kaputt gemacht

[(e)]

Wer weiß, AufdemWeg. Das ist am Anfang immer zuerst ein Schock, weil die Ratio das natürlich knallhart von sich weist, war bei mir auch so.

Und was die Komplimente betrifft: Es sind keine. Yamaha sieht sich selbst nur ganz falsch. Natürlich ist sie intelligent, deshalb kann sie sich jetzt auch so gut wehren mit ihrem Verstand.

Yamaha, ich traue Dir zu, dass Du irgendwann auch weiterdenken kannst.

[**AufdemWeg**]

also ich war nicht schockiert
ich hatte dann wohl eine sehr sanfte Geburt mit meiner Therapeutin
was das anbelangt

[Hamna]

@Rilke, und, was ist so schlimm daran, wenn die Therapeutin sagt, dass es sie verletzt? Ist doch gut, wenn die TE erfährt, wie ihr Verhalten ankommt.

In diesem speziellen Fall grenzt das für mich fast an emotionale Erpressung, wenn die Thera auf die Grenzziehung von Yamaha mit Verletztheit reagiert und das so kommuniziert. Ich kann die Gedanken und Gefühle von Yamaha hier einfach gut nachvollziehen, und sie hat das sowohl hier als auch im direkten Gespräch mit der Thera schlüssig argumentiert, wie ich finde. Die Reaktion der Thera darauf ist einfach, und das ist nur mein Empfinden, teilweise zu unsachlich, zu selbstbezogen.

Ich denke trotzdem, dass sie genügend Abstand hat, sie wird die TE einfach nur spiegeln, mehr steckt da nicht dahinter

Auch das ist nur Interpretation.

und ihr denkt, die gute Frau ist emotional verstrickt.

Nein, das denke ich gar nicht mal. Ich finde nur ihr Verhalten total unangemessen und wenig therapeutisch.

[(e)]

@AufdemWeg: Jede Geburt ist individuell. Ich denke, jemand, der es gewohnt ist zu befehlen, fällt es viel schwerer, etwas anzunehmen und von seinem Big-Bossing-Trip runterzukommen. Yamaha glaubt ja nicht mal an die Konzepte hinter den Therapieformen, sieht es als reinste Stigmatisierung, wehrt sich also grundsätzlich gegen die therapeutischen Ziele. Die Thera muss stattdessen das machen, was der Kunde befielt. Aber so läuft Therapie nicht!

[**AufdemWeg**]

ja, jede Geburt ist individuell und ich freu mich grade mordsmässig an meiner sanften,
das ist mir hier in dem Thread mal ganz deutlich geworden.

Ich empfinde yamaha nicht als auf dem Big Bossing Trip
und ich kann auch nicht sehen wo sie sich gegen ein Therapieziel wehrt
weil sie doch gar nicht von ihren Therapiezielen hier gesprochen hat.

[(e)]

Doch, sie wollte, dass die Thera ihr hilft, ein berufliches Problem zu lösen, was aber gar nicht deren Aufgabe ist. Dafür gibt es Manager, Coacher, etc. Deshalb war Tamaha enttäuscht, denn wär doch so praktisch gewesen, wenn die Thera ihr die Lösung auf dem Tablett serviert hätte. Konsumdenken. Typisch für Chefs. Komm, mach, löse, sonst bist Du gefeuert.

[**AufdemWeg**]

Das mag schon sein
aber dem dann mit einem ich hab dich lieb zu begegnen?
Ich hätte den Zusammenhang nicht verstanden

[charlotta]

@ADW: deine Therapeutin wusste scheinbar genau, wann das richtige Timing für dich war, damit du es annehmen kannst.
Vielleicht dachte die Thera von Yamaha auch, dass es angebracht war. War halt ein Griff ins Klo, aber auch damit wird sie umgehen können.
@elana: ja, ich sehe das genauso wie du, Konsumdenken, die Menschen haben so zu funktionieren, jeder Fehltritt wird sanktioniert. Sehr unentspannt, unmenschlich und auch traurig, aber vielleicht denken manche, sie müssen so werden, wenn sie in Chefpositionen kommen.

[(e)]

@AufdemWeg: Wer nie konsumieren konnte, weil er nichts hatte, macht es auf andere Weise, z. B. sucht sich Hilfe bei Leuten, stützt sich auf sie ab als bedürftiges Opfer, will von ihnen gehätschelt werden (auch eine Art von Konsum), ohne diese Menschen als eigene Persönlichkeiten wahrzunehmen. Deshalb sind sie auch ziemlich austauschbar. Es interessiert nicht, was diese Helfer fühlen. Sie haben keine eigenen Gesichter.

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