Alles nur künstliche Therapeuten-Symphatie-Getue

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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sandrin
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Beitrag Do., 14.06.2012, 14:30

Sag mal, geht's noch. Hast du jetzt auch noch gleich eine Borderline-Diagnose parat? Tut mir leid, damit kann ich nicht dienen. Es ist schon so, dass ich deinen Vergleich durchaus richtig verstanden habe. Wie wär's, wenn du dich mit deinen eigenen psychischen Ecken beschäftigen würdest, bevor du hier Diagnoseverdachtsmomente verbreitest?

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lavertu
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Beitrag Do., 14.06.2012, 14:43

sandrin hat geschrieben:
Ich gönne jedem von euch eure Erfahrungen, ich meine, warum auch nicht. Wenn ich wollte, könnte ich jederzeit selber wieder eine Therapie anfangen. Wieso also neidisch sein? Aber ICH hab für MICH festgestellt, dass ich alleine wesentlich besser klar komme und vor allem, weil ich in echten Beziehungen zu Menschen, die ich nicht dafür bezahle, mich geborgen und angenommen fühlen kann. Das möchte ich um keinen Preis der Welt missen. Aber wer weiß, wenn es vielleicht nochmals so weit kommen sollte, dass ich konkrete Strategien zur Stressbewältigung erlernen will, mach ich eventuell auch nochmal eine Therapie. Aber keinesfalls als Mutter-/Vater-/Freundersatz.
Damit beleidigst Du all die Menschen für die die Therapie durchaus auch eine "echte Beziehung" darstellt. Eine Therapie ist meinem Empfinden nach keine Freundschaft und auch kein Mutter/Vater/Freundesersatz, sondern das was sie eben ist, eine Möglichkeit durch menschliche Zuwendung von erlittenem seelischen Leid zu genesen. Würde ich diese große Aufgabe meinem Partner, meinen Freunden, meinen Eltern aufbürden wollen? Für mich ganz klar - nein. Meine Therapeutin teilt mit mir den Blick in meine Abgründe, und dieser Dienst an meiner Seele ist eigentlich unbezahlbar. Das ist für mich Liebe. Nächstenliebe.

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sandrin
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Beitrag Do., 14.06.2012, 14:49

Aber ich lese hier immer wieder von "Mutterübertragung"/ Durcharbeiten der Vaterbeziehung usw. Klingt für mich schon so, dass es in einigen Therapien darauf hinausläuft. ICH bin halt für MICH der Meinung, dass ich die Mutterbeziehung zu meiner MUTTER habe. Und DA muss ich meine Wunden heilen. Und nicht durch die Beziehung zu einem (eigentlich fremden) Menschen. Ich finde das eigentlich logisch und nicht beleidigend. Nicht alles, was man als Argument gegen Therapie anführt, muss als persönliche Beleidigung aufgefasst werden. Sachen wie "Du gönnst uns die Therapie nicht", "unter der Veraussetzung, dass du eine psychische Störung hast" und dergleichen mehr gehen da schon wesentlich mehr auf die persönliche Ebene, nicht wahr?

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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 14.06.2012, 14:57

Ja, mit den Personen die es direkt angeht durcharbeiten:
ich habs versucht soweit es ging aber dazu gehören nun einmal immer beide Seiten.
Meine Mutter ist Alkoholikerin und kann einfach aufgrund u.a. dieserErkrankung wohl Vieles nicht verstehen.

Meine Therapeutin ist mir zur emotionalen Mutter geworden in all den Jahren
und ich bekomme Dinge von ihr die meine Mutter ausser Stande war mir zu geben.
Hätte ich alle diese Dinge nicht erfahren
vermutlich wäre ich sehr sehr traurig und einsam geblieben...

LG ADW
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Atara
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Beitrag Do., 14.06.2012, 14:59

Meine Güte was hier wieder los ist. *kopfschüttel*
Kommt mal runter^^

vlt. sollten sich manche das mal anhören ...


kleiner wink mit dem zaunpfahl
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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sandrin
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Beitrag Do., 14.06.2012, 15:02

@ADW
Das freut mich für dich, wirklich. Und ich kann mir vorstellen, wie schlimm diese Sehnsucht in dir gewesen sein muss. Aber es kann doch auch nicht die Lösung sein, dass dir deine Therapeutin das gibt, was dir deine Mutter nicht geben kann. Du kannst doch nicht dein Leben lang dahin gehen. Das ist genau das, was ich meine. Da entstehen Abhängigkeiten, die schon auch problematisch sind. Ich wünsche dir, dass du einen lieben Menschen findest, der dir diesen Halt für dein Leben ohne Zeitlimit geben kann. Das wünsch ich dir wirklich!

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lavertu
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Beitrag Do., 14.06.2012, 15:03

Ich weiß nicht wie andere das wahrnehmen. Mein Eindruck (und der muss nicht zwangsläufig richtig/wahr sein) ist der, dass manche Patientinnen dazu neigen ihre Gefühle zu pathologisieren. Sie suchen nach Erklärungsmodellen für Gefühle die in diesem therapeutischen Raum einfach entstehen und erklären sich das mit Übertragung (whatever this means).
Da ich schon mehrere Therapien hinter mir habe, weiß ich, dass die Gefühle in meiner jetztigen Therapie grundlegend anders sind, als die Gefühle für meine vorherige Therapeutin. Ich kann wirklich sagen, dass ich meine jetztige Therapeutin auf eine Art liebe die eben nichts mit Mutter, Freund, Kind, Opa, Oma etc. zu tun hat. Du schreibst: " dass ich die Mutterbeziehung zu meiner MUTTER habe. Und DA muss ich meine Wunden heilen", ja, aber was wenn das bei manchen Menschen aus irgendwelchen Gründen nicht geht`? sei es, dass die Mutter verstorben ist, oder auch andere Gründe. Dennoch ist da vielleicht Redebedarf und wenn es arg belastende Dinge sind möchte ich diese doch nicht meinem Freund aufbürden. In einer Freundschaft etc. trage ich doch auch Verantwortung. In einer Therapie darf ich aber immer darüber reden und ich trage keine Verantwortung. Das finde ich einfach entlastend und genau das ist das Besondere für mich an meiner Therapie. Ich kann mich mit allem zeigen und werde nicht bewertet.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 14.06.2012, 15:05

titus2 hat geschrieben:. Aber das erklärt auch, warum du nicht verstehen kannst, dass andere Menschen andere Erfahrungen gemacht haben. Und nicht nur das: Du kannst offenbar nicht verstehen, WIE diese Erfahrungen zustande gekommen sind. .
Tja, die sind alle nur geheuchelter Zuwendung auf den Leim gegangen

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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 14.06.2012, 15:05

Sandrin,

nein, es ist irgendwie als hätte sie einen Samen in mich gesetzt und der wächst...
es gab schreckliche Zeiten, in denen ich sehr sehr abhängig von ihr war (auch wenn ich das nie zugegeben hätte) aber die sind vorbei...ich kanns dir nicht mal richtig erklären...
das ist etwas in mir, was ich bekommen habe, was sich nach Bestand anfühlt
egal wer da ist...ich glaube auch, dass das unabhängig von Menschen da ist
und das ist, was eine Mutter einem Kind mit ins Leben geben sollte: ich nenns Vertrauen
ein Urvertrauen wirds vermutlich nicht mehr aber doch soweit, dass ich ein gutes und eben unabhängiges Leben führen kann...

LG ADW
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 14.06.2012, 15:06

sandrin hat geschrieben: @dannie: Aber gern. Ich dulde nur keine Vergleiche mit totaliären Systemen.
Tja, totalitäre Systeme leben aber nun mal von Vorurteilen und unangemessenen Verallgemeinerungen. Eben das selbe was du hier betreibst.

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Anne1997
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Beitrag Do., 14.06.2012, 15:09

[quote="sandrin"]ICH bin halt für MICH der Meinung, dass ich die Mutterbeziehung zu meiner MUTTER habe. Und DA muss ich meine Wunden heilen. Und nicht durch die Beziehung zu einem (eigentlich fremden) Menschen. Ich finde das eigentlich logisch und nicht beleidigend.[/quote]
[quote="**AufdemWeg**"]ich habs versucht soweit es ging aber dazu gehören nun einmal immer beide Seiten.
Meine Mutter ist Alkoholikerin und kann einfach aufgrund u.a. dieserErkrankung wohl Vieles nicht verstehen.[/quote]

Same to me (abgesehen davon, dass es bei mir der Vater ist): und das Heilsame kann sein, dass sich durch diese besondere therapeutische Beziehung auch das Verhältnis zu diesem Elternteil entspannen, beruhigen, verändern ... kann (nicht immer, manchmal nur punktuell, aber es ist möglich).
[quote="sandrin"]Du kannst doch nicht dein Leben lang dahin gehen. Das ist genau das, was ich meine. Da entstehen Abhängigkeiten, die schon auch problematisch sind. [/quote]Antworte nur für mich: es gab eine Abhängigkeit über sehr lange Zeit, ein großes Bedürfnis "nah" zu sein, eine bestimmte Form von Nähe zu erleben.
Und trotzdem: eine nicht zu lösende, ungesunde, verstrickte Abhängigkeit habe ich darin nie gesehen, auch nie erlebt, da ich immer Freunde, einen Teil meiner Familie, meine Arbeitskollegen (ohne, dass wie davon wussten), einen reflektierten Therapeuten und viel Arbeit im Leben um mich wusste.

A.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 14.06.2012, 15:11

sandrin hat geschrieben:Sag mal, geht's noch. Hast du jetzt auch noch gleich eine Borderline-Diagnose parat? Tut mir leid, damit kann ich nicht dienen.

Aha, wieso bringst du nun dieses Thema ins Gespräch und dementierst es dann vehement?

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sandrin
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Beitrag Do., 14.06.2012, 15:12

münchnerkindl hat geschrieben: Tja, totalitäre Systeme leben aber nun mal von Vorurteilen und unangemessenen Verallgemeinerungen. Eben das selbe was du hier betreibst.
Ja, Müki. Genau das hier ist dein Stil. Aber das ist nichts Neues, das fällt schon länger auf.

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sandrin
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Beitrag Do., 14.06.2012, 15:14

münchnerkindl hat geschrieben: Aha, wieso bringst du nun dieses Thema ins Gespräch und dementierst es dann vehement?
Hast du überhaupt den Zusammenhang mitbekommen? Was du hier schreibst, ergibt keinerlei Sinn!

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 14.06.2012, 15:14

sandrin hat geschrieben:
Ja, Müki. Genau das hier ist dein Stil..
Wieso, ich habe eine recht differenzierte Sicht auf das Thema Psychotherapie und Psychotherapeuten, ich verallgemeinere hier nicht, im Gegensatz zu dir.

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