schwerste Retraumatisierung durch Therapeutin

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Justus
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 22:35

@ Therapietrauma

Genau das ist das Problem! Deine Realitätswahrnehmung ist sowas von verzerrt und verstrickt...

Du reagierst auf die Gegenwart mit der Brille der Vergangenheit - aber hardcore mäßig...

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Justus
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 22:37

Ich würde die Therapeutin nochmal um ein Gespräch bitten! Um zu klären was passiert ist...

...aber ich fürchte dafür bist du nicht bereit...

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Wandelröschen
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 22:39

Therapietrauma hat geschrieben: Es stimmt, dass kaum einer, der nicht selbst betroffen ist, wirklich verstehen kann, was mit einem traumatisierten Menschen los ist. Das habe ich hier ganz deutlich gemerkt.

hier fehlt einfach den meisten das Verständnis für eine wirklich traumatisierte Persönlichkeit.
Ist ja wirklich beneidenswert, wenn man das nie erleben musste, aber wenn man für etwas kein Verständnis hat und haben will, dann soll man doch bitte nicht mitreden.
-> Dann wäre es hier recht ruhig in diesem Thread gewesen!

Hallo Therapietrauma,

glaubst du wirklich, du bist die einzige schwer traumatisierte Person hier weit und breit? Ich oute mich mal, ich bin es auch, und viele, die dir hier geantwortet haben, ebenfalls!!!
Für deine schweren Traumatisierungen der Vergangenheit hast du nicht die Schuld, ja. Und es hat natürlich Folgen für dein jetziges Leben, klar, wie bei allen von uns. Aber für dein jetziges Leben im hier und jetzt, für deine Worte und Taten trägst du die alleinige Verantwortung. Du kannst deine Reaktionen im Hier und Jetzt nicht immer mit deinen schweren Traumatisierungen entschuldigen und erwarten, dass dich alle mit Glaseehandschuhen anfassen, du dir aber aufgrund deiner schweren Traumatisierungen das Recht heraus nimmst, dich wie ein Trampeltier zu verhalten! Mensch, werde wach!
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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estelle
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 22:48

Therapietrauma hat geschrieben:

Ich kann mich eben nicht wehren und stecke noch in dieser "Rolle" fest. Das war der Hauptgrund, warum ich in Therapie wollte!



Aber Therapietrauma du kannst dich hier doch auch ausgezeichnet wehren und verteidigen.

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Waldschratin
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 22:53

Therapietrauma hat geschrieben:hier fehlt einfach den meisten das Verständnis für eine wirklich traumatisierte Persönlichkeit.
Ist ja wirklich beneidenswert, wenn man das nie erleben musste, aber wenn man für etwas kein Verständnis hat und haben will, dann soll man doch bitte nicht mitreden.
Was für eine Art "Verständnis" möchtest du denn haben?
Grade weil hier sehr viele ganz genau wissen,was "Trauma" wirklich bedeutet,könntest du dir das,was dir hier geschrieben wird,mal etwas "offener" zu Gemüte führen.

Aber ich seh schon,du liest zur Zeit nur das,was du lesen möchtest - wohl ähnlich,wie du`s deiner Thera gegenüber gemacht hast.

Weißt du,ich weiß das deshalb so genau,wie das ist mit den eigenen Anteilen und wie man die erkennt,weil ichs aus eigener Erfahrung kenne.
Wenn mir verschiedene Leute immer wieder auf dieselbe Art und Weise begegnen,dann hat das v.a. mit mir selber zu tun,mit dem,was ich sage und v.a. wie ich es sage,und dem,was ich dabei ausstrahle.

Was dir Schlimmes geschehen ist,das ist schlimm und wird es auch immer sein.
Aber entscheidend für dich und dein weiteres Leben wird sein,wie du damit umgehst.
Da ists dann nicht mehr wichtig,wer schuld dran war,denn auch wenn deine Täter noch so sehr bestraft werden würden oder mords zu leiden hätten oder bei dir zu Kreuze kriechen und dich um Vergebung anwinseln würden - deine "Seelenlast" bliebe solange bei dir und die deine,bis du dich davon anfängst zu lösen.
Bis du dich auf den Weg machst raus aus dem Opferstatus.

Ne Thera kann dir dabei nur helfen,wenn du dazu bereit bist.
Wenn du weiterhin so festklammerst an diesem "Wiedergutmachungsanspruch" und weiterhin von allen um dich rum Bedauern und "Samthandschuhe" und Bestätigung deiner Sicht einforderst,dann wirds nicht lange dauern und da wird kaum noch einer um dich rum sein...

Daß dir Schlimmes passiert ist,dafür kannst du nichts.
Aber du kannst sehr wohl was dafür - oder dagegen tun - wie du jetzt damit umgehst.
Und da erleb ich dich so,daß du momentan noch unbesehen einen jeden zum "Täter" machst,der dir gegenübertritt und dir eigentlich weiterhelfen möchte.Das kann ganz einfach dran liegen,daß du das Bedürfnis hast,dich mal "erfolgreich wehren" zu können.Und ich les ganz viel Wunsch nach Bestätigung raus,daß doch endlich mal einer dir rechtgibt,daß das alles wirklich so schlimm war,wie du es empfindest.Als ob du dir da selber nicht so ganz trauen würdest.

Mir ist aber immer noch nicht wirklich klar,was du dir eigentlich von uns hier wünschst.Denn Tipps und Anregungen nimmst du ja nicht an,sondern erlebst sie als Angriff.
Was erhoffst du dir also,hier zu bekommen?


montagne
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 22:55

Das Problem beginnt da, wo man erwartet der Therapeut solle einen gesund machen. Er kann das gar nicht, er kann einen nur begleiten.
Das ist wie ein Arzt. Kein Arzt kann einen simplen grippalen Infekt heilen, kein Arzt kann Rückenschmerzen weg machen. Er kann einen nur anleiten günstige Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Heilung unterstützt wird, mehr nicht. Die Tabletten muss man selbst nehmen, das Obst, die Inhalation, die Bettruhe, die Physiotherapie muss man selbst durchführen, all das.
Kein Arzt macht einen gesund, man tut es selbst.

Und auch kein Psychotherapeut macht einen gesund. Sie/er bietet einne Rahmen, den man nutzen kann. Der kann genutzt werden oder nicht. Und jeder bietet nunmal aufgrund seiner Biographie, Einstellung, Ausbildung einen anderen Rahmen. Nicht jeder Klient passt in den Rahmen jedes Therapeuten. Tut vllt. weh, ist aber so. Dies dann mit einer schwersten Traumatisierung, mit Sadismus, Mord, Psychopathie gleichzusetzen klingt nicht wirklich eng am Realitätsprinzip orientiert.

Und egal wie der Rahmen ausieht, die Heilung muss man wohl selbst auf den Weg bringen. Nur zu gerne würde wohl so mancher Therapeut nachhelfen, geht aber nicht.
amor fati

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Justus
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 23:07

@ montagne

Ich sehe Therapeuten als so eine Art Innenarchitekten an, die mir Techniken und Erfahrungen vermitteln...

...um meinen Realitätstunnel so gestalten zu können, dass ich mein Leben lustvoll und schöpferisch genießen kann...

Leider war mein Realitätstunnel durch Kindheits- und Jugenderfahrungen doch sehr destruktiv und selbstzerstörerisch! Ich habe darunter gelitten wie ein Hund!

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Sausewind
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 23:31

Ich muss gestehen, habe nicht den ganzen Thread verfolgt, jedoch den Eingangspost gelesen, manches überflogen und die letzten posts gelesen.
Ich gehöre auch zur "Traumafraktion" und kann auch Wandelröschen nur zustimmen. Man hat als traumatisierter Mensch lange die Hoffnung oder den Anspruch, die Welt möge an einem wiedergutmachen, was andere früher verbockt haben. Aber: Das Leben schuldet einem GAR NICHTS!
Das ist eine sehr harte, sehr bittere Erkenntnis, aber sie kann unglaublich befreien.

Mich wunderte ehrlich gesagt der Titel des threads auch etwas. Unter "schwerster Retraumatisierung" würde ich sexuelle bzw. körperliche Gewaltanwendung mit Todesnähe verstehen, in jedem Fall etwas von dem Kaliber.
Aber es scheint ja letztlich eine verbale Auseinandersetzung gewesen zu sein . . ?
Mein Thera packt mich verbal zuweilen auch hart an, manchmal ist es auch verletzend, aber ich denke, es ist immer wichtig, das dann zu besprechen, nochmal nachzufragen, auch "wie war es genau gemeint" etc.
Es wird IMMER passieren, dass Menschen einen wieder verletzen! Das lässt sich leider nicht vermeiden.
Mein Thera sagte neulich: "Klar, es wäre schön, wenn die Welt anders wäre, leider ist sie mittelmäßig bis insuffizient."

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(e)
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 23:39

Therapietrauma hat geschrieben: Ich bin noch skeptischer/misstrauischer als vorher, aber schließe die Möglichkeit eines erneuten Versuchs nicht mehr kategorisch aus. Allerdings bestimmt nicht in absehbarer Zeit.
Liebe Therapietrauma

Ich finde es gut, dass Du jetzt die Möglichkeit eines erneuten Versuchs nicht ausschließt. Vielleicht hat Dir der Thread hier doch etwas geholfen, auch wenn die Auseinandersetzung hart ist. Ich würde mit der Thera-Suche nicht zu lange warten, da Du Hilfe brauchst. Das Risiko kannst Du minimieren, indem Du gezielt den richtigen Therapeuten suchst, z. B. jemand, der auf Trauma spezialisiert ist. Viele Psychotherapeuten veröffentlichen Artikel und Bücher, lies Dich mal durch, vielleicht findest Du auch über die Suchmaschine noch weitere Infos. Ich hab das so gemacht und jetzt ist der Thera wirklich so, wie ich es "geplant" habe. Ich sagte auch gleich, dass ich eigenwillig sei.

Nur Mut!
Lieben Gruß
elana

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 23:43

Therapietrauma hat geschrieben: Es stimmt, dass kaum einer, der nicht selbst betroffen ist, wirklich verstehen kann, was mit einem traumatisierten Menschen los ist. Das habe ich hier ganz deutlich gemerkt..


Also ich bin auch traumatisiert.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Mo., 30.01.2012, 23:52, insgesamt 1-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 23:47

Violetta 2009 hat geschrieben:
Aber Therapietrauma du kannst dich hier doch auch ausgezeichnet wehren und verteidigen.
Moment mal, das ist aber was anderes. Sich online schriftlich zu wehren ist nicht das selbe wie einer abwertenden, fordernden oder beleidigenden Person Auge in Auge gegenüberzustehen.


Ich kann das auch schriftlich recht gut, von Angesicht zu Angesicht kann ich das zwar manchmal auch aber selbst wenn ich es hinbekomme (bei Leuten bei denen keine persönliche Abhängigeit besteht kann ich das meist) bin ich hinterher ein zitterndes emotionales Wrack und brauche ein paar Tage um mich wieder zu fangen, weil mich das ganze so stresst..

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Wandelröschen
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 23:57

münchnerkindl hat geschrieben: Ich kann das auch schriftlich recht gut, von Angesicht zu Angesicht kann ich das zwar manchmal auch aber selbst wenn ich es hinbekomme (bei Leuten bei denen keine persönliche Abhängigeit besteht kann ich das meist) bin ich hinterher ein zitterndes emotionales Wrack und brauche ein paar Tage um mich wieder zu fangen, weil mich das ganze so stresst..
@ Müki,
geht mir exakt genauso
Gruß
Wandelröschen

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(e)
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Beitrag Di., 31.01.2012, 08:29

Es gibt auch Leute, die sich überhaupt nicht wehren können, weder mündlich noch schriftlich. Es ist doch schon mal Zeichen einer gewissen Stärke, wenn jemand schriftlich dazu Stellung nehmen kann. Auch wenn es schon etwas borderlinemäßig rüberkam, finde ich Therapietrauma´s Wehrfähigkeit an sich sehr erfrischend, aber ich glaube, die Theras haben es evtl. wirklich manchmal mit seeehr Verrückten zu tun, sodass auch schon ein kleiner Mucks bedrohlich wirkt. Das hab ich bei meinem Thera gesehen, er wollte was in seinen PC eingeben, ich brachte ihm meine Karte dafür und stand hinter ihm. Also irgendwie empfand er das im ersten Moment als sehr bedrohlich, sodass ich ihn zur Beruhigung anlächelte und einen Schritt zurückwich. Das war wirklich sehr lustig. Der arme Mann!

Ich hab sogar einen Artikel gelesen, wo Ärzten zur Selbstverteidigung geraten wird gegen übergriffige Patienten, das komme sehr oft vor. Was muss Therapietrauma´s Thera also für Ängste entwickelt haben bei solchen Erfahrungen. Da muss man schon auch etwas Verständnis aufbringen, Therapietrauma. Das wirkt dann alles wie Stalking und Drohbrief!
Lieben Gruß
elana

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Justus
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Beitrag Di., 31.01.2012, 09:42

@ ***elana***

Die Therapeuten sind ja den ganzen Tag krankmachenden Einflüssen ausgefliefert (Stichwort: sekundäres Trauma)...

...das hinterlässt definitv Spuren... (siehe auch Suizidstatistik nach Berufsgruppen)

Außerdem können sie auch nicht mit jedem Patienten Missverständnisse besprechen und aus dem Weg räumen!

Ich meine, wie fühlt sich die Therapeutin von Therapietrauma jetzt? Wie verabeitet sie das Erlebte? Wie wirkt sich das auf ihre Arbeit aus?

...also ganz ehrlich ich würde das nicht machen wollen, mir reicht schon meine Ursprungs-Familie...

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Beitrag Di., 31.01.2012, 10:02

Tja, genau das hab ich auch gedacht, aber wenigstens ist es dann nicht so öde, muss doch auch ziemlich langweilig sein, sich tagaus tagein dasselbe Gejammer anzuhören. Es erklärt jedenfalls die feinen, sensiblen Züge meiner Theras, wo ich so gar nicht mehr den Mut habe, irgendwie aufzubegehren. Ich will doch nicht "böse" sein.
Lieben Gruß
elana

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