Ich-Gefühl bei multiplen Persönlichkeiten

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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ENA
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Beitrag Fr., 18.02.2011, 23:51

Okay, das heißt, Du betrachtest mich jetzt nicht mehr als jemand, der Dir was will?

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gesprungenesWasser
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Beitrag Sa., 19.02.2011, 00:10

Nein ENA. Ich habe mich wieder vollkommen beruhigt und bin auch jetzt wieder friedlich. Und ich werde ein schwarzes Brett in mir aufhängen so daß es sich auch wirklich bei allen herumspricht

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ENA
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Beitrag Sa., 19.02.2011, 00:23



...und ich habe eben das erste Mal gedacht, dass ich vielleicht wirklich mal mit einem anderen Persönlichkeitsanteil geschrieben habe!...Einem, der sich angegriffen fühlte, verteidigen musste und mich als Böse sah, oder sowas... .

Schön, dass Du wieder da bist g. Wasser! Vielleicht kannst Du den anderen Anteil auch noch beruhigen! So böse bin ich nämlich gar nicht!!!

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gesprungenesWasser
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Beitrag Sa., 19.02.2011, 00:47

ENA hat geschrieben:...und ich habe eben das erste Mal gedacht, dass ich vielleicht wirklich mal mit einem anderen Persönlichkeitsanteil geschrieben habe
Keine Chance. Wenn erst einmal einer meiner Lieben übernommen hat welcher einen gewissen Überblick über dieses System hat, so herrscht „hoffnungslose Diktatur“ (O-Ton meines Psychologen ) Und ICH, gesprungenesWasser!, habe den Überblick

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gesprungenesWasser
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Beitrag Sa., 19.02.2011, 10:46

Hallo H&K,
heissundkalt hat geschrieben:ich weiß nicht, ob es hilfreich ist, es könnte auch sein, dass bei so weit auseinandergetriebenen inneren anteilen, die eigene standpunkte vertreten, es könnte auch sein, dass krieg entsteht, wenn ihr euch sagt, dass diese geschichten nicht existieren, sondern nur EINE, nämlich eure lebensgeschichte!
das ist ein Mißverständnis. Diese Geschichten existieren. Alle. Diese Geschichten zusammen SIND meine Lebensgeschichte. Jeder meiner "Persönlichkeitsanteile" erinnert aber lediglich einen Teil meiner Gesamt-Geschichte. Doch, heissundkalt, diese Geschichten existieren - und wie
heissundkalt hat geschrieben:naja, könnte noch ewig schreiben, ...
Sehr gerne!

LG gW

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elpida
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Beitrag Sa., 19.02.2011, 10:56

so, jetzt habe ich einen so langen Beitrag geschrieben, dass ich in der Zwischenzeit auf offline geschalten wurde .. und nun ist alles weg .. werde es später noch mal angehen ..

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MrN
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Beitrag Sa., 19.02.2011, 11:01

Oh je, das Thema läuft mir immer davon...

Zum "Beobachter" habe ich mich in einem anderen Thema kürzlich geäußert:
Betreff: Einen inneren Anteil bewusst gehen/sterben lassen.

Es ist jedenfalls sehr wichtig, wenn er da ist...

Irgendwann hat hier mal jemand gefragt, wie man mit abgespaltenen Persönlichkeitsanteilen träumt. Ich hatte gerade wieder ein Traumerlebnis, weshalb ich meinen Eindruck davon kurz schildern möchte:

Mir ist dabei aufgefallen, daß ich hin und wieder von Träumen heimgesucht werde, worin ich mich an Träume erinnere, welche ich früher mal geträumt habe. In diesen Träumen lebe ich in einer geträumten Realität, welche mit meinem tatsächlichen Leben wenig gemein hat. Es entsteht aber im Traumverlauf ein starkes Deja-vu-Gefühl, welches mir deutlich bewußt wird, weshalb ich solche Träume stärker erlebe, als gewöhnliche Träume. Ich glaube, eine Gemeinsamkeit besteht noch darin, daß ich in solchen Träumen unruhig nach irgend etwas suche, was ich vor langer Zeit wohl einmal kannte und womit ich gut vertraut war. Interessant dabei ist, daß ich mich nach dem Aufwachen kaum mehr an Einzelheiten erinnern kann. Es bleibt nur ein unbestimmtes Gefühl und vielleicht noch letzter Eindurck, vielleicht ein "Thema" zurück. Eigentlich kann ich mich nur sicher erinnern, daß es solche Träume bei mir gibt, und daß sie mich emotional bis aufs Mark erschüttern.

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(V)
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Beitrag Sa., 19.02.2011, 12:35

heissundkalt hat geschrieben: ich denke nur, dass es vom grad der innneren spaltung bzw zerrissenheit abhängt, inwieweit man das umsetzen kann. du hast keine erinnerungslücken und bist dir immer bewußt, wer was in dir denkt.
Ja, dessen bin ich mir bewusst. In meinen langen Ausführungen vlt. etwas untergegangen, aber ich schrieb ja betont, dass ich erstmal soweit wieder ein Ich-Gefühl haben musste, damit ICH diese Entscheidungen treffen kann!

Dass es bei mir nicht ganz so stark ausgeprägt ist, hat allerdings den Vorteil, dass ich mir sowohl des Werdegang als auch ein paar Aspekte eher bewusst bin, womit ich das abdriften eher gefördert habe, womit eher geschwächt.
Auch wenn's leider falsch angekommen ist, war es für mich wichtig, dies weiterzutragen. Um Anregungen und vielleicht auch Hoffnung zu geben. Dass man eben dem ganzen nicht ganz so hilflos ausgeliefert ist, wie man meinen könnte.

Was bei meinen Formulierungen wohl Stein des Anstoßes ist, ist, dass ich das ganze als einen AKTIVEN Prozess sehe, was aber NICHT heißt, dass ich es für erfunden halte. Das sei nochmals explizit betont. Die Seele tut es, das Unterbewusstsein tut es. Darauf hat man gerade nach einem Trauma keinen willentlichen Einfluss, das ist mir schon klar.
Und das scheint ein wunder Punkt zu sein, sodass ich metaphorischen Schweiß auf der Stirn habe, wie ich mich möglichst ausdrücke, ohne dass es wieder falsch ankommt.
Ich spekuliere: Der wunde Punkt ist die Hilf- und Machtlosigkeit, die man empfindet. Man tut nicht, es geschieht einem. Man hat keinen Einfluss darauf, fühlt sich als Opfer der Umstände. MAN spaltet nicht, man wird gewaltsam gespalten. Und an dem essentiellen Gefühl habe ich wohl aus Versehen gekratzt (Spekulation), da ich es als einen UNBEWUSSTEN (willentlich nicht steuerbaren) aktiven Prozess ansehe, auf dem man zumindest im Nachhinein stärkenden oder mildernen Einfluss nehmen kann.

Denn...
es war eine schutzfunktion und absolut wichtig.
Ich glaube, es ist für Betroffene ganz schwer, zu sagen: "MEINE Seele hat sich gespalten als Schutzfunktion" statt "Ich wurde (durch das Trauma) gespalten." Ich kenn das bei mir in anderer Hinsicht, wie schwer das ist und wie himmelweit die Unterschiede sein können.

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heissundkalt
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Beitrag Sa., 19.02.2011, 20:54

gesprungenesWasser hat geschrieben: Doch, heissundkalt, diese Geschichten existieren - und wie
nein, dieses mal hast du mich mißverstanden... NATÜRLICH existieren diese geschichten der einzelnen anteile... aber sie sind alle teil EINER geschichten.... nämlich DEINER als gesamtheit. ich wollte ganz vorsichtig darauf hinaus, dass diese DU SIND. dass sie nicht als einzellebewesen "existieren" (ich weiß, wieder mißverständlich... ja, sie existieren... aber... als teil von DIR als gesamtheit). und ich glaube, das muß unglaublich schwer sein zu akzeptieren... besonders, eben weil sie namen haben.
hmm... und was diese namen angeht...kennst du eigentlich andere leute oder weißt von leuten ,die so oder ähnlich heißen? denn, dass dich psyche sich aufspaltet ist verständlich... aber woher die namen kommen...
gesprungenesWasser hat geschrieben: Diese Geschichten zusammen SIND meine Lebensgeschichte.
siehst du, das genau meine ich
heissundkalt hat geschrieben:naja, könnte noch ewig schreiben, ...
Sehr gerne![/quote]

danke ich muß da noch für mich ein bisschen sortieren... ob ich nun DIS hab oder nicht... so wißt ihr, dass man auch als eine person nicht unbedingt eins mit sich ist ist aber wirklich abgefahren zur zeit. ich muß erstmal los... bis später...

H&K
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heissundkalt
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Beitrag Sa., 19.02.2011, 20:59

Gothika hat geschrieben: MAN spaltet nicht, man wird gewaltsam gespalten. Und an dem essentiellen Gefühl habe ich wohl aus Versehen gekratzt (Spekulation), da ich es als einen UNBEWUSSTEN (willentlich nicht steuerbaren) aktiven Prozess ansehe, auf dem man zumindest im Nachhinein stärkenden oder mildernen Einfluss nehmen kann.
letzteres kann ich mir durchaus vorstellen. doch es kommt eben darauf an an welchem punkt der zersplitterung man sich überhaupt dieser verschiedenen anteile bewußt wird... ich denke, es ist sehr viel schwieriger, wenn der überblick nicht ganz da ist bzw einige anteile eben ein eigenleben führen, ohne das der "rest" bescheid weiß.
genrell ist eine aktive haltung , glaube ich in jedem fall die beste... egal ob bei depressionen, persönlichkeitsstörungen oder wie auch immer... sobald man eine siaution als gegeben ansieht und sie zu sehr "akzeptiert" beginnt man sich damit zu arrangieren und abzufinden und passiv zu "ertragen".
manchmal kann ein "arrangieren" mit dne umständen allerdings auch schon ein aktiver schritt sein.

H&K
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ENA
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Beitrag So., 20.02.2011, 00:17

gesprungenesWasser hat geschrieben:Und ICH, gesprungenesWasser!, habe den Überblick
Da hätten wir doch schon des "Pudels Kern" bzw. das Ich gefunden: Du bist das ich!!!

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heissundkalt
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Beitrag So., 20.02.2011, 03:05

...stimmt

aber hast du nicht vorher mal geschrieben, dass sogar gW nicht alle anteile kennt? oder verwechsel ich da was?
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN


Zerrissene
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Beitrag So., 20.02.2011, 09:47

heissundkalt hat geschrieben:
ich muß sagen, mir war neu, dass gW (also die innenperson vom system) erst mit der anmeldung hier entstanden ist. sie ist also entstanden, weil das system jemanden extra "brauchte" für diese "aufgabe?
gw schrieb: "Und ICH, gesprungenesWasser!, habe den Überblick"

Guten Morgen,

wißt ihr eigentlich, WIE kompliziert das alles ist?
Ich kann nicht mehr folgen.
Manchmal sollte man die Komplexität WIRKLICH Therapeuten überlassen, die sich auf dem Gebiet der dissoziativen Störungen auskennen und Jahre brauchen, bis sie sich immer besser auskennen.

Liebe gW, ich weiß nicht mehr, wie ich dich verstehen soll. Einerseits schreibst du, dass du erst hier mit der Anmeldung entstanden bist (mit eigener "Identität"; verbunden mit eigenen Emotionen, Erinnerungen, Eigenleben...), andererseits wiederum behauptest du, den Überblick über euch zu haben. Wie soll das funktionieren?

Nicht umsonst habe ich mal geschrieben, ich habe aufgegeben den Überblick über mich zu bekommen, überlasse diese Aufgabe meinem Therapeuten, der mich eh viel besser kennt, als ich mich selber. Vielleicht hat er mich auch in diese Richtung gelenkt, nämlich mich immer in der Gesamtheit zu betrachten, und das von Anfang an.

Ich habe Gothikas Ausführungen keinesfalls als verletzend empfunden, weil sie mich an meinen Thera erinnerte, der in vielem ähnlich denkt, wie sie...

Wir sind nur dahingehend anders, als die "bunten Menschen" unter uns, und bunte Menschen können sich freuen, so gestrickt zu sein, nämlich ihre innere Vielfalt zu erkennen..., dass wir aus dissoziierten Anteilen bestehen.

Und das reale Leben gibt uns Gott sei Dank genügend viel Anlass uns als "nur" ein ICH zu sehen, ich denke an den Namen, der im Personalausweis, im Mietvertrag, im Arbeitsvertrag etc. steht. In der Öffentlichkeit werden wir als eine Identität betrachtet, und das ist gut so.

Gothikas Schilderungen haben mich sehr überzeugt, nämlich dahingehend, dass wir so verschieden gar nicht sind...

Liebe Grüße von Zerrissene

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ENA
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Beitrag So., 20.02.2011, 10:11

heissundkalt hat geschrieben:...stimmt
aber hast du nicht vorher mal geschrieben, dass sogar gW nicht alle anteile kennt? oder verwechsel ich da was?
Ich?...Weiß ich jetzt nicht.
Spielt aber auch hier keine Rolle, denn bei dem Thread-Titel geht es ja hier um die Suche nach dem Ich - und das ist ja jetzt gefunden!
gesprungenesWasser hat geschrieben:Und ICH, gesprungenesWasser!, habe den Überblick
Ich= gesprungenes Wasser!!!

...und wenn ICH= gesprungenes Wasser den Überblick hat, scheint es doch genau so zu sein, wie bei meinem Beispiel vor X-Seiten mit der Beobachterin von Protagonisten auf einer Bühne. ...aber sie, das eigentliche ich, gesprungenes Wasser hat den Überblick!!!
Also ist sie das ich!...und alles andere sind Anteile. Ob sie jetzt Personen oder Persönlichkeitsanteile genannt werden, ist mir an dem Punkt jetzt egal. Es ging ja um das Ich.
Das ICH ist gesprungenes Wasser!...

Wir haben (bzw. sie hat) es gefunden!!!

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gesprungenesWasser
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Beitrag So., 20.02.2011, 12:20

ENA hat geschrieben:Ich= gesprungenes Wasser!!!

Wir haben (bzw. sie hat) es gefunden!!!
Wäre schön wenn es so einfach wäre...
heissundkalt hat geschrieben:aber hast du nicht vorher mal geschrieben, dass sogar gW nicht alle anteile kennt? oder verwechsel ich da was?
Du liest aber sehr aufmerksam! Das war allerdings ich soweit ich mich erinnern kann. Jedenfalls aber ist es tatsächlich so. Es gibt niemanden in mir, der den vollständigen Überblick hat - leider.

Gothika hat geschrieben:Dass man eben dem ganzen nicht ganz so hilflos ausgeliefert ist, wie man meinen könnte.
Es gibt Situationen und Augenblicke da bin ich wirklich total ausgeliefert, eben so wie man Reflexen ausgeliefert ist. Man kann dagegen nichts tun. Das meinst du aber nicht. Du meinst wahrscheinlich den übergeordneten Prozeß? Und:
Gothika hat geschrieben:Der wunde Punkt ist die Hilf- und Machtlosigkeit, die man empfindet. Man tut nicht, es geschieht einem. Man hat keinen Einfluss darauf, fühlt sich als Opfer der Umstände. MAN spaltet nicht, man wird gewaltsam gespalten. Und an dem essentiellen Gefühl habe ich wohl aus Versehen gekratzt (Spekulation), da ich es als einen UNBEWUSSTEN (willentlich nicht steuerbaren) aktiven Prozess ansehe, auf dem man zumindest im Nachhinein stärkenden oder mildernen Einfluss nehmen kann.
(...)
Gothika hat geschrieben:...sodass ich metaphorischen Schweiß auf der Stirn habe, wie ich mich möglichst ausdrücke, ohne dass es wieder falsch ankommt.
Brauchst du nicht Ich habe jetzt verstanden. Und ich bin deiner Meinung. Denn genau dieses "Einfluß-Haben" ist ja das was uns Hoffnung gibt und die Arbeit mit uns möglich macht. Und das Vorankommen gibt uns Recht. Man muß sich vielleicht einfach nur klar werden darüber daß man ein Teil im Ganzen ist. Daß ich mit meiner Geschichte am Anfang dieses ganzen Prozesses bin.

Liebe Grüße
gW

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