Der Therapeutin von IQ-Test erzählen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Dampfnudel
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 13:01

*AufdemWeg* hat geschrieben: Machen die betreffenden Personen das nicht selbst aus ihrer oder mit ihrer HB?
Denn wenn ich selbst von mir in diesem Punkt gefestigt wäre,
könnte ich dann die Vorverurteilung oder den Neid anderer Menschen
nicht anders für mich einordnen?
Nö, wieso? Vorurteile oder ungerechtfertigter Neid wegen anderer Dinge tut doch auch weh. Wieso also nicht hier?
Alles hat seine Zeit.

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*AufdemWeg*
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 13:03

Naja, wenn ich von mir selbst ein ganz bestimmtes Bild habe
z.B. ich bin hässlich
dann nehme ich doch auch die Reaktionen, die mein Umfeld auf mich hat
u.a. auch durch diese Brille war.

Wenn du jetzt also
ganz selbstvertsändlich zu deiner HB stehen würdest
bzw. dir nicht zu viele Gedanken drum machen würdest
wäre die Wahrnehmung des Umfeld auf die HB vielleicht auch eine andere
bzw. wenn nicht, so könntest du es für dich doch anders einsortieren.

Aber wahrscheinlich funktioniert das bei vielen HBs nicht
sich eben mal keine Gedanken zu machen...

Danu, ich weiss es doch nicht
ich schreib so was mir in den Sinn kommt
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955


montagne
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 13:04

@geronimos secret:
Die "hochbegabten" Herdentiere und Mitläufer fallen dir nur nicht auf, daher entsteht der Eindruck Hochbegabte seien Sonderlinge oder sonst wie anders oder besonders.


Ich denke auch das ist das Dilemma von Hochbegabten. Exponiert man sich zu sehr steht man allein da, weil es nunmal an jeder expnierten stelle einsam ist und weil man sich eben vllt. auch nicht grad Freunde macht, sei es wegen Ängsten oder Neid der anderen, sei es wegen eigenem Klugscheißerverhalten. Dabei will doch jeder sozial eingebunden sein.

Schwimmt man mit der Masse mit und versteckt wa sman hat, läuft das dem Bedürfnis zu wieder als ganzer Mensch gesehen und anerkannt zu werden und sein Potential auszuschöpfen.

Ich denke die Balance ist da total wichtig, aber wirklich sehr schwierig. Klasse ist natürlich wenn diese Balance von Kindertagen an vermittelt wird.

Letzlich gilt für Hochbegabte das gleiche wie für normal begabte oder minder Begabte: Das Glück und die Zufriedenheit des Mittelmaßes! Ein normales Leben. Und um da überhaupt hinzukommen ist so viel mehr nötig...

Aber nachdenken kann man ja mal und es in der Therapie ansprechen halte ich persönlich für eine sehr gute Möglichkeit, zu lernen damit produktiv umzugehen.
amor fati

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*AufdemWeg*
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 13:05

Nö, wieso? Vorurteile oder ungerechtfertigter Neid wegen anderer Dinge tut doch auch weh. Wieso also nicht hier
Klar aber wie für andere Dinge gilt vielleicht auch für die HB
wie ich solche Verletzungen für mich einordne.
Wenn ich mir in mir sicher bin
dann tun solche Dinge zwar weh
aber nicht nachhaltig
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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titus
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 13:08

Dampfnudel, ganz ehrlich: Ich kenne das nicht, dass ein guter Redner irgendwo erwähnt, dass er gut reden kann. Und ein guter Koch bietet vielleicht auf einer Party an, sich beim Catering reinzuhängen, aber das verkauft er dann sicher eher als Hobby und nicht als eine persönliche Eigenschaft.

Natürlich kenne ich das auch, dass es im öffentlichen Diskurs immer heißt: "Die Hochbegabten sind arrogant und halten sich für was Besseres" oder dass man das mit Wunderkindern verbindet. Aber man muss das doch nicht an sich ranlassen, oder? In unserer Familie fühlt sich niemand angesprochen, wenn über DIE Hochbegabten, die ja alle irgendwie doof sein sollen, gesprochen wird. Einfach weil diese Eigenschaft hier für niemanden so wichtig ist. ICH weiß doch, dass diese Aussagen auf Unwissenheit oder Neid beruhen. Daher kann ich sie auch nicht ernstnehmen und auf mich bzw. meine Familie beziehen.
Meine Beiträge spiegeln meine persönliche Einstellung wider. Sie sind nicht allgemeingültig; was ich schreibe, muss nicht auf andere Menschen zutreffen. Ich möchte das nicht in jedem Beitrag wiederholen, weil ich es für selbstverständlich halte.


Waldschratin
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 13:10

Machen die betreffenden Personen das nicht selbst aus ihrer oder mit ihrer HB?
Denn wenn ich selbst von mir in diesem Punkt gefestigt wäre,
könnte ich dann die Vorverurteilung oder den Neid anderer Menschen
nicht anders für mich einordnen?
Besser einordnen kann mans dann schon - aber weh tuts trotzdem...Weil einfach immer irgendwo ein Teil von mir "draußen" bleiben muß,wenn ich mit Leuten mit solcher Denke zusammensein möchte...

Ich denk jetzt ja nicht,daß ich hochintelligent bin,sondern eben in einem speziellen Punkt hochbegabt - und da hab ich schon die Tendenz,das eher nicht weiter publik zu machen oder entsprechend zu "verpacken",damit mein Gegenüber erstens nicht dran kirre wird - und zweitens mich nicht gleich als "abgehoben" in ne Schublade wegsortiert,aus der ich dann nie wieder wirklich rauskommen kann.

Ich denke,es ist schon ne eigene innere Haltung...Wenn ich "mords stolz" auf das bin,was ich "mehr" zu haben scheine als viele andere,dann werd ich auch "egoistischer" damit nach außen hin umgehen.
Aber wenn mir am Miteinander mehr liegt,dann werd ich eben drauf achten,was,wie und wie viel kann/soll ich jetzt davon "pur" ausleben,auch wenn sich mein Gegenüber dann "wehren" müßte gegen die Überforderung.
Und treff ich dann noch auf jemanden,der da eh schon massig Vorurteile und "Aburteile" dazu hat - dann machts doch gar nicht erst Sinn,dem meine "Mehrbegabung" explizit wissen zu lassen.


montagne
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 13:19

Sehe ich auch so wie adw...
Bzw weiß, dass es so ist. (was ich aber eben auch erst in der Therapie gelernt habe.) Seit ich meinen Standpunkt gefunden habe, mich damit auseinandergesetzt habe (bisschen tue ich es ja imemr noch), sind die Reaktionen, die ich wahrnehme andere. Weil ich eben etwas anderes ausstrahle als früher.
Und weil ich eben auch mit der Umelt anders umgehe, diesbezüglich.

Kann das eben besser austarieren... zu mir stehen, mich damit zeigen wie ich bin, ohne mich selbst in eine Sonderrolle zu manövrieren oder dem anderen gar zu vermitteln, ich könnte es besser, wüsste es besser usw.

Ich denke das ist irre wichtig für die Stimmung: Sage ich etwas, um allen zu zeigen, dass ich es besser weiß, besser verstanden habe oder ich überhaupt die einzige in der Runde bin, die das verstanden hat? Oder sage ich etwas, weil ich Spaß an dem konkreten Inhalt habe oder etwas zum gelingen der Diskussion beitragen will (letzteres redet man sich vllt. öfters auch ein, obwohl es eher um mentales Gorilla-Gehabe geht).

Und auch.. wie stehe ich zu Reaktionen? Muss ich die so dicht an mich ranlassen? Und warum sind die unbrechtigt? Der andere hat doch ein Recht auf seinen Neid. Was ist so schlimm an Neid? Sind wir nicht alle mal neidisch, auf etwas, auf jemanden? Weil es imemr Menschen geben wird, die von etwas mehr haben als wir, die vom Schicksal begünstigter sind, die in einem Bereich mehr könnne usw.
amor fati

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*AufdemWeg*
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 13:22

Ich denke,es ist schon ne eigene innere Haltung...Wenn ich "mords stolz" auf das bin,was ich "mehr" zu haben scheine als viele andere,dann werd ich auch "egoistischer" damit nach außen hin umgehen.
Aber wenn mir am Miteinander mehr liegt,dann werd ich eben drauf achten,was,wie und wie viel kann/soll ich jetzt davon "pur" ausleben,auch wenn sich mein Gegenüber dann "wehren" müßte gegen die Überforderung.
Und treff ich dann noch auf jemanden,der da eh schon massig Vorurteile und "Aburteile" dazu hat - dann machts doch gar nicht erst Sinn,dem meine "Mehrbegabung" explizit wissen zu lassen.
Ja, aber tust du dann nicht genau das: nämlich dich über die Anderen zu stellen?
Ist das nicht eben eine (Selbst)-bewertung?
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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carö
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 13:27

seh ich auch so, wie ADW.

mir scheint das nur die andere seite der medaille zu sein
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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carö
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 13:39

mit leuten, die mir nichts geben können, gebe ich mich nicht ab.
wenn ich anfangen muss, mich selbst zu verstellen, um ein miteinander zu ermöglichen, dann mag ich das nicht weiterführen... man kann sich sehr viel einander geben, ohne die ausgeburt an hochintelligenz zu sein.. wenn ich mitbekommen würde, dass sich jemand für mich zurücknimmt, um mich nicht zu überfordern (ausser jetzt in der therapie, das ist was anderes) dann hätte ich damit echt ein problem. weil sich die person damit über mich stellen würde. auch wenn sie es nicht so meint oder nicht erkennt.

für mich steckt da ne enorme angst dahinte, sich so zu zeigen, wie man nunmal ist... eine reaktion oder ein miteinander, das nur zustande kommt, weil man sich zurücknimmt oder verstellt oder was weiss ich, kann doch eigentlich gar nicht wirklich zu einem echten zwischenmenschlichen kontakt führen, weil man sich gar nicht wirklich begegnet.

und mal etwas auf die spitze getrieben: wenn man es nicht schafft, trotz vermeintlicher hochbegabung, die dinge verständlich auszudrücken, dann kann es mit der hochbegabung auch nicht so weit her sein...
Zuletzt geändert von carö am Fr., 09.12.2011, 13:44, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Dampfnudel
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 13:44

OK, jetzt ist der Thread wieder genau an dem Punkt, den ich so schlimm finde. Ich lasse ihn nun schließen.
Alles hat seine Zeit.

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geronimos secret
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 13:48

Also ich finde jetzt reagierst du wirklich über, dampfnudel. Bei all dem muss es doch möglich sein, auch die eigenen Anteile einmal kritisch zu hinterfragen.
Eat Pray Love


montagne
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 13:48

Ich finde es gehört zu einem gesunden Selbstbild sich zu bewerten in den einzelnen bereichen, sehen wo man steht, sich damit auseinnadersetzen.

Unangenehm für andere und damit auch zum Problem für einen slebst wird es vllt. wenn man das zu hierarchisch denkt. Vllt. sollte man es eher clusterartig oder fraktal denken, was sicher schwierig ist, weil in der Gesellschaft ja schon sehr hierarchisch gewertet wird.

Und wenn man eben dem anderen die Kompetenzen oder Berechtigung abspricht mit dem umzugehen. Dann isoliert man sich irgendwo selbst.


trotz vermeintlicher hochbegabung, die dinge verständlich auszudrücken, dann kann es mit der hochbegabung auch nicht so weit her sein...
Da fühl ich mich jetzt etewas unangenehm berührt...
Ich kann mir vllt. vorstellen wie du es meinst.. aber es ist einfach so.. das das eine, das andere nicht automatisch einschließt.
Was ja eben wieder darauf verweist, dass es allein kognitiv-intellektuell so viele Kompetenzbereiche gibt, dass eine Hierachisierung nur selten Sinn macht. Und Kommunikation ist auch nochmal so emotional beeinflusst und das ist nun wirklich ziemlich unabhängig von der Intelligenz.

Wenn man dann ben all die anderen Kompetenzbeeiche hinzu nimmt.. emotional-sozial, praktisch, körperlich, psycho-motorisch usw. dann relativiert sich die vermeintliche Hochbegabung wieder. Bzw. dann sieht man welch kleiner Ausschnitt vom gesamtpaket das nur ist.
amor fati

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titus
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 13:50

'Schlimm' finde ich das überhaupt nicht. Hochbegabung ist doch keine Heilige Kuh! Es ist EIN Aspekt des eigenen Lebens, so wie hundert andere Aspekte auch. Wenn das so wichtig wird, dass man es nicht aushält, dass andere Leute damit lockerer umgehen, dann ist das doch gerade ein Grund, sich mit der Frage "warum ist mir das so wichtig?" auseinanderzusetzen, oder?
Meine Beiträge spiegeln meine persönliche Einstellung wider. Sie sind nicht allgemeingültig; was ich schreibe, muss nicht auf andere Menschen zutreffen. Ich möchte das nicht in jedem Beitrag wiederholen, weil ich es für selbstverständlich halte.

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Beitrag Fr., 09.12.2011, 13:51

Vllt. sollte man es eher clusterartig oder fraktal denken, was sicher schwierig ist, weil in der Gesellschaft ja schon sehr hierarchisch gewertet wird.
Ja, ja, ja und JA!
Das konnte ich nicht on Worte fassen.
Danke
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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