Neuerdings lehnt sie Oralsex ab! Und warum?

[wildewanda]

Hallo Frusti, also wenn ich dein letztes Posting so lese habe ich ehrlich gesagt das Gefühl, dass da nix mehr draus wird. Wenn das gegenseitige Begehren nicht mehr da ist, ist das eine müde Geschichte. Sex ist sicher nicht alles in einer Beziehung, aber doch eine wichtige, (wenn nicht die Wichtigste) Grundlage. Durch taktische Spielchen unw kann kaum echte Leidenschaft erzeugt werden.

[Frusti]

Hallo,

Hallo Frusti!

Gestern versuchte sie erstmalig mir körperlich näher zu kommen, heute auch, ich sage ihr dann allerdings auch ehrlich, daß ich "kein Lust" habe...
Warten wir's also ab....

Hattest du denn dann wirklich keine Lust auf Sex, oder läßt du es einfach nicht zu weil du weißt wie der Sex dann stattfindet?
Ich kann mir vorstellen, daß du zwar generell Lust auf Sex hättest, aber nicht auf diese Art Sex. Und deswegen dann lieber gar nicht?

Mandy, Du hast ins Schwarze getroffen! Ja, genau so ist es bei mir. Ich sitze also in der Tat zwischen diesen beiden von Dir genannten Stühlen.

Auch hast Du, Pitt, recht, daß in dieser "stummen Auseinandersetzung" ein Grundstein für eine mögliche (spätere) Trennung liegen könnte...
Aber, was soll ich tun? Ich bin mir sicher, wenn ich generell das Thema Sex und speziell das Thema OV, versuche sachlich zu erörtern in einer entspannten Atmosphäre z.B. bei einem Spaziergang, werde ich garantiert verbal abgestraft ("Dann such Dir doch eine andere" oder "Ich habe den Eindruck, wir passen doch nicht so richtig zusammen" oder "Immer fängst Du mit diesem Kapitel an, hast Du kein anderes Gesprächsthema?!").
Sie ist doch diejenige, die nicht mit mir reden will. Also muß ich sie dazu bringen, daß sie mit mir das Gespräch sucht ("Sag mal, was ist denn eigentlich los?").
Das wird sie aber vermutlich nicht, wenn ich lächelnd zur Tagesordnung über gehe und damit signalisiere, daß ich mit allem einverstanden bin, gern auf alles verzichte und nur sie die Modalitäten unseres Umgangs miteinander sozusagen per ordre de Mufti bestimmt.
Durch Nichtstun und Rückzug habe ich - so hoffe ich - das Gesetz des Handelns wieder an mich gezogen. Nun ist sie dran. In dieser langweiligen und langatmigen Geschichte scheint das Pokern die einzige Spannung darzustellen...

Sonntagliche Regengrüße
Frusti

[Katzenmama]

die zitate von ihr machen irgendwie den eindruck, dass sie dich provozieren will, sich zu trennen. sie hält dich so lange auf abstand, bis es dir reicht, und steht dann vor sich selber aber immer noch sauber da, weil DU ja der böse bist, der sich verabschiedet, weil sie nicht sexuell willfährig ist.

wäre interessant, wie sie reagieren würde, wenn du eine offene beziehung vorschlägst, da sie ja der meinung ist, dass ihr sexuell nicht zusammenpasst. oder du könntest sie offen darauf ansprechen, ob sie sich trennen will, wenn sie solche kommentare macht.

[Angela]

Hallo Frusti,

mir scheint, du bist konfliktscheu. Wenn du deinen "Rückzug" als einzige Möglichkeit siehst deine Bedürfnisse durchzusetzen, dann verschlimmert sich meiner Meinung nach die Situation. Besser wäre es denke ich, das "Gespräch" neu anzusetzen und deinen Standpunkt klar zu machen. Auch mit allen Konsequenzen. Dieser Eiertanz ist manipulativ und schon gar nicht offen und ehrlich. Das verschiebt die Problematik auf die Machtkampf Ebene. Aber das ist ja gar nicht was du möchtest? Und ohne darüber zu sprechen, auch wenn sie nicht sprechen möchte, und du dich abgebügelt fühlst, so würde ich genau dieses abgebügelt werden thematisieren. Oder ist es so, dass du der Abhängigere in der Beziehung bist? Dann wäre es gut, wenn du das mal reflektierst. Höre in dich hinein und ziehe dann deine Schlüsse. Die Echtheit deiner Bedürfnisse und die Ernsthaftigkeit der Problematik wird ihr dadurch auch bewusster. Klar, am Ende kann es die Beziehung sprengen. Aber die geht sowieso den Bach runter, wenn die jetzige Ebene bestehen bleibt. Ihr tauscht euch nicht mehr echt aus. Und somit entfernt ihr euch voneinander.

Seinen Willen durch Manipulation durchsetzen zu wollen geht meiner Meinung nach nach hinten los.

Gruß
Angela

[stern]

Ganz und gar nicht geht es um „Machtkampf“

Neeeeeein, natüüüüürlich nicht ... wie kommen wir nur daaaarauf.

[Mandy096]

Stern, wieso siehst du es als Machtkampf?
Ist es so unnormal sich etwas von seinem Partner zu wünschen was einem gefällt, was man kennt, was man schätzt, was man hatte, worauf man nicht einfach so verzichten möchte, und was man als das Normalste beim Sex sieht?

[Eve...]

Zu wünschen - durchaus, aber nicht, mit allen Mitteln - von sanfter Überredung bis zum emotionalen Rückzug - durchzusetzen!

[Mandy096]

Zu wünschen - durchaus, aber nicht, mit allen Mitteln - von sanfter Überredung bis zum emotionalen Rückzug - durchzusetzen!

Dennoch sehe ich dies nicht als Machtkampf.
Wie sonst noch kann/soll man seine Wünsche den Anderen mitteilen, verständlich und auch "schmackhaft" machen?

[Angela]

Hallo Mandy,

Dennoch sehe ich dies nicht als Machtkampf.
Wie sonst noch kann/soll man seine Wünsche den Anderen mitteilen, verständlich und auch "schmackhaft" machen?

...indem man zum Beispiel bereit ist die Konsequenzen zu ziehen? Frusti aber versucht es durch Frust erzeugen. Er übt Druck aus. Es fehlt ihm da an sozialer Kompetenz. Wenn er damit nicht leben kann, dann muss ihm klar sein, das außer der Trennung kein Ausweg bleibt. Was hat er davon, dass sie widerwillig wieder mitmacht. Dann sind beide gefrustet.

Und wenn er nichts in der Beziehung zu melden hat (seine Bedürfnisse), sind Druckmittel doch kontraproduktiv und egoistisch.

Wenn er sie so liebt wie er sagt, muss er wohl oder übel verzichten und hoffen, dass sie es sich irgendwann anders überlegt oder entwickelt. Es gibt ja auch Schicksalsschläge wo die Partner trotzdem zusammen bleiben, auch wenn sie sich nicht mehr alle Wünsche erfüllen können.
Ich finde es schon ein Ding, das der Geschlechtsakt ohne OV in diesem Thread teilweise so abgewertet wird als "nur noch Penetration" (weiß nicht wer das gesagt hat).

Das geliebt werden an OV zu knüpfen finde ich gelinde gesagt als unreif. Dann könnte man ja alle seine Interessen durchsetzen und noch tausend andere Bedingungen heranziehen.

Du bist mir wirklich in deiner Argumentation zu einseitig und nicht differenziert genug. Aber vielleicht liegst du deshalb so gut auf einer Ebene mit Frusti. Ist nicht böse gemeint. Töpfchen und Deckelchen können ja manchmal gut passen. Frusti bräuchte eine Frau wie dich vielleicht.
Gruß
Angela

[stern]

Stern, wieso siehst du es als Machtkampf?

=>

... und nur sie die Modalitäten unseres Umgangs miteinander sozusagen per ordre de Mufti bestimmt.
Durch Nichtstun und Rückzug habe ich - so hoffe ich - das Gesetz des Handelns wieder an mich gezogen.

Könnte man auch so formulieren...: Sexverweigerung, um wieder Macht zu erhalten. Jo... und das ist auch manipulativ, weil eben durch Sexverweigerung und nicht durch direktes äußern seiner Unzufriedenheit über das Verhalten seiner Partnerin.

Angela hat das - so finde ich - bereits so treffend formuliert, dass ich meine Zeilen (obwohl ich ursprünglich ein paar mehr geschrieben hatte) dann wieder gelöscht habe. Im übrigen vgl. Eve.

Das wird sie aber vermutlich nicht, wenn ich lächelnd zur Tagesordnung über gehe und damit signalisiere, daß ich mit allem einverstanden bin, ...

Zwischen lächelnd zur Tagesordnung übergehen / Signalisieren von Einverständnis und Sexverweigerung (als Machtkampf) sehe ich jedenfalls noch viele Graustufen der Kommunikation . Du nicht? Und btw. @ Frusti:

[Frustis Partnerin sagt:]"Ich habe den Eindruck, wir passen doch nicht so richtig zusammen"

Eigentlich interessante Frage. Denn wo siehst DU eigentlich sex. Gemeinsamkeiten/Passendes. Denn du magst keinen (reinen) Penetrationssex, vgl.:

Dieses fällt mir insbesondere deshalb leicht, da ich den reinen = mechanistischen "Penetrationssex" ("Rein raus, rein, raus - fertig ist der kleine Klaus") ohnehin verwerfe.

Und sie keinen Oralsex. Gibt es (noch) eine gemeinsame (sex.) Schnittmenge?

Aber however: Mittlerweile spricht eeeeeeeiniges dafür, dass euer eigentliches Problem kein sexuelles ist, sondern ein ausgewachsenes Beziehungsproblem. Daher

Die anderen Register (Paartherapie, Sexualtherapie, Mediation) kann man ja immer noch ins Auge fassen...

würde ich mit diesen Registern nicht warten bis die Fronten restlich verhärtet sind... meine unmaßgebliche Meinung.

[Eve...]

Zu wünschen - durchaus, aber nicht, mit allen Mitteln - von sanfter Überredung bis zum emotionalen Rückzug - durchzusetzen!

Wie sonst noch kann/soll man seine Wünsche den Anderen mitteilen, verständlich und auch "schmackhaft" machen?

Das meinst du ernst? Schmackhaft durch Überredung bis Rückzug? Dass sich durch sanftes bis nachdrückliches Drängen WIDERSTAND aufbaut, kannst Du nicht nachvollziehen? Ich glaube aber doch, denn Du schreibst ja "schmackhaft, also in Gänsebeinchen.

[Pitt]

mir scheint, du bist konfliktscheu.

Also, ich finde diesen Beitrag Angelas überaus interessant.
Die Diskussion gewinnt meines Erachtens eine neue Dimension.
Frusti meint das "Heft des Handelns" in der Hand zu haben, indem er sein Verhalten ändert. Indem er seine Frau nötigen möchte, ihre Unzufriedenheit
zu verbalisieren.
Aber, - er hat offenbar das Heft des Handelns nicht in der Hand. Denn er scheut das Risiko der Trennung wie der Teufel das Weihwasser.
Ich meine auch, dass es nicht ausreicht, dass Frusti seine Unzufriedenheit per "Liebesentzug" deutlich macht. Auch ich denke, er sollte ganz klar Stellung beziehen und sagen, dass Erotik ohne Oralität für ihn nicht in Frage kommt.
Oralsex gehört quasi zu seiner sexuellen Orientierung. Er sollte sich hinsichtlich seiner sexuellen Orientierung "outen".
Happy outing
Pitt

[Mandy096]

Zu wünschen - durchaus, aber nicht, mit allen Mitteln - von sanfter Überredung bis zum emotionalen Rückzug - durchzusetzen!

Mandy096 schrieb:

Wie sonst noch kann/soll man seine Wünsche den Anderen mitteilen, verständlich und auch "schmackhaft" machen ?

Eve... dies war eine Frage, keine Behauptung.

[wildewanda]

Ich finde es schade, dass hier teilweise richtig abwertend über Frusti hergezogen wird, nur weil er sich was ganz normales wünscht. Es ist ganz und gar nicht leicht, auf sexuelle Vorlieben zu verzichten. Es würde zB niemand auf die Idee kommen von einem Schwulen zu verlangen, er solle sich lieber eine Frau nehmen und auf den Sex mit Männern verzichten.

[Mandy096]

Du bist mir wirklich in deiner Argumentation zu einseitig und nicht differenziert genug. Aber vielleicht liegst du deshalb so gut auf einer Ebene mit Frusti. Ist nicht böse gemeint. Töpfchen und Deckelchen können ja manchmal gut passen. Frusti bräuchte eine Frau wie dich vielleicht.

... dann könnte man auch sagen Frusti bräuchte eine Frau wie manch andere Frauen
Er liebt seine Frau, und möcht gerne mit ihr ein zufriedenes Sexleben haben. Ist dies nicht verständlich?

Ich kann es nachvollziehen daß der Wunsch nach Oralsex und nach zufriedenen Sex gewiss nichts Außergewöhnliches ist. Und ich kanns verstehen daß man nicht gern auf Dauer auf eine Praktik verzichten möchte,welche man hatte und schätzte.

Und ich finds ok wenn sich Frusti über dieses Problem Gedanken macht, sich Rat einholen will.
Es gibt auch Menschen die schmeissen die Flinte gleich ins Korn wenn etwas im Beziehungs-Sexleben nicht paßt und suchen nicht erst Gespräche oder Hilfe in einem Forum.
Es gibt sogar Menschen die unfähig sind über das Thema Sex mit ihrem Partner überhaupt zu sprechen. Und ich denke schon daß er das Gespräch gesucht hat, vielleicht zu wenig oder auf die für sie nicht richtige Art, das wissen wir nicht.