Therapeutin verunsichert mich

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag So., 20.06.2021, 14:06

diesoderdas hat geschrieben: So., 20.06.2021, 11:53 Manche finden das bestimmt super spannend.
Da ist wohl mehr der Wunsch daran Vater des Gedanken und die Sehnsucht ganz besonders zu sein. Ich denke das nicht. Wenn ich denke wie ich das handhaben wollte wäre ich Therapeut, dann hätte ich nach Feierabend sicher keine Lust hier zu lesen.
Gut, vielleicht ein paar "unseriöse" Therapeuten, die selber mit der Psyche zu kämpfen haben und deshalb Therapeuten werden wollten, kann ich mir noch vorstellen. Vielleicht ein paar Studenten, die hier meinen was finden zu können? Aber sonst?

candle
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Sun_Shine
Helferlein
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Beitrag So., 20.06.2021, 14:08

Montana, nein ich will eigentlich auf etwas Anderes hinaus. Natürlich sind eine falsche Behandlung, Übergriffe d.Therapeuten oder von wem auch immer, etc…nicht die Schuld v. Betroffenen!!!

Es geht hier um eine Dynamik, die ich nicht so fassen kann. (Deshalb sollte ich vorsichtig sein mit solchen Formulierungen) Ich denke einfach- so wie es gerade jetzt läuft: da ist Wachsamkeit geboten. Und der neue Therapeut sollte hinschauen, mit professioneller Distanz, da-sein,…ich hab den Eindruck dass er sehr mächtig grad etwas überstülpt.

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Solage
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Beitrag So., 20.06.2021, 23:04

Forum Psychotherapie: Frust abgelassen
Dtsch Arztebl 2001; 98(39): A-2487 / B-2141 / C-1990
Bühring, Petra

ArtikelKommentare/BriefeStatistik
LNSLNS Viele Psychologen und Ärzte liefern sich im Internetforum Psychotherapie des DÄ erbitterte Auseinandersetzungen. Doch einige
appellieren an Kollegialität und betonen die gute Kooperation.


Die Redaktion entschied Anfang Juli, auf den Internetseiten des Deutschen Ärzteblattes das Forum „Psychotherapie“ einzurichten. Die Beiträge von Ärzten und Psychologischen Psychotherapeuten im Forum „Mobbing“ ließen Diskussionsbedarf erkennen. Beabsichtigt war, Raum für sachliche Auseinandersetzungen zu schaffen zu den Themen: Integration der Psychologischen Psychotherapeuten in die kassenärztliche Versorgung, Verhältnis Ärzte/Psychologen, Psychotherapeutenkammern und Qualitätssicherung. Keineswegs hat das DÄ die im Forum stattfindende „gegenseitige verbale Zerfleischung beabsichtigt“, wie ein Forumschreiber („kein PP“*) vermutete.
Internet-Foren sind anonym, bieten die Möglichkeit, Decknamen zu benutzen und sich als jemand anderes auszugeben. All dies wurde im Psychotherapie-Forum ausgenutzt. Viele Beiträge sind polemisch und polarisierend: Psychologen auf der einen Seite, Ärzte auf der anderen. Die Atmosphäre ist oft feindselig; einzelne zur Kollegialität und differenzierteren Diskussion aufrufende Forumsteilnehmer werden diffamiert. Wenig Sachliches ist zu finden. Die Stimmung zusätzlich anzuheizen versucht unter anderem ein „destruktiver Kotzbrocken in vielen Masken“, so bezeichnet von einem „anonymen PP“. Dieser schlüpft in verschiedene Rollen, beispielsweise in die des Facharztes für Neurologie und Psychiatrie, der provoziert mit Sätzen wie: „Wenn diese jesus-belatschten Öko-Spinner, die ihr ganzes Studium über nur debattierend in der Uni-Cafeteria herumgelungert haben, nun tatsächlich medizinische Verantwortung übertragen bekämen, wäre es schlecht um unser Gesundheitssystem bestellt.“
Viel Frust hat sich angestaut nach mehr als zwei Jahren Psychotherapeutengesetz, den einige Psychologische Psychotherapeuten damit kompensieren, indem sie den ärztlichen Psychotherapeuten Inkompetenz vorwerfen. Zum Beispiel: „Sie werden zugeben, dass eine systemische Ausbildung, die Sie vermutlich an drei Wochenenden am Bodensee absolviert haben, keine zureichende psychotherapeutische Ausbildung ist, besonders, wenn Ihnen die wissenschaftliche Grundlage eines Psychologie-Studiums fehlt“, schreibt ein „Psychologischer Psychotherapeut“. Vorgeworfen wird den Ärzten auch, die Psychologen auszugrenzen, „um die überaus reich gefüllten Pfründe zu sichern“, so ein „Dipl.-Psychologe Dr. phil.“. Aber auch die Ärzte geizen nicht mit Vorwürfen. Ein „Allgemeinarzt“ schreibt beispielsweise: „Wer sorgt denn bei euren geliebten Patienten dafür, dass sie sich in der Wartezeit auf einen Therapieplatz nicht vor den Zug werfen? Wir Hausärzte schaffen das – ohne Psychologie-Studium. Eure tolle Zunft bringt es nicht fertig, Patienten in vernünftigen Zeiträumen in Behandlung zu bringen.“ Diesem Vorwurf folgte ein Sturm verständlicher Entrüstung.
Man könnte das Psychotherapie-Forum als „Tummelplatz profilneurotischer Psychopathen“ abtun, wie ein „Nervenarzt“ vorschlägt, gäbe es nicht auch konstruktive Beiträge. „Wenn man Ärzten generell die Kompetenz zur psychotherapeutischen Behandlung abspricht oder PPs zu esoterisch veranlagten Händchenhaltern diskriminiert, kommt man eben nicht weiter“, schreibt „Dr. K.“. Eine „PPin“ ruft zur Kollegialität auf: „Können wir nicht unseren wunderbaren Beruf gemeinsam mit den Kollegen unterschiedlichster Herkunft, ob ärztlich, psychologisch oder sozialtherapeutisch, ausüben. Ich empfinde den Austausch mit den ärztlichen Psychotherapeuten (zum Beispiel in den Qualitätszirkeln) als sehr inspirierend.“ Viele Erwartungen werden auch in die im Entstehen begriffenen Psychotherapeutenkammern gelegt; die Psychologen hoffen insbesondere auf berufsrechtliche Unabhängigkeit.
Einige Beiträge betonen, dass die Kooperation von Ärzten und Psycho-logischen Psychotherapeuten in der Praxis sehr gut funktioniere. Ein niedergelassener „Dipl.-Psychologe und PP“ beschreibt die Zusammenarbeit mit ärztlichen Praxen in seiner Umgebung, von denen er den Großteil seiner Patienten zugewiesen bekommt, als „ausgezeichnet“. Auch „Dr. Sabrina H.“ ruft dazu auf, die provokanten und polemischen Beiträge als nicht repräsentativ zu betrachten.
Petra Bühring


* PP steht für Psychologischer Psychotherapeut; die in Anführungszeichen gesetzten Namen geben die vom Forumsteilnehmer gewählte Bezeichnung an.


Im Internetforum „Psychotherapie“ des Deutschen Ärzteblattes wurde heftig gestritten.

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Solage
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Beitrag So., 20.06.2021, 23:13

Vielleicht haben wir einen zu hohen Anspruch an unsere Psychotherapeuten. Wenn die sich im o.g. Forum so verhalten…
Kann auch entlastend sein ;)

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chrysokoll
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Beiträge: 3983

Beitrag Mo., 21.06.2021, 07:57

naja der Bericht ist 20 Jahre alt, da war sowohl der Umgang mit Internet und Foren ein anderer als auch die Lage von Psychotherapeuten.
Zudem sind Foren ja auch nicht repräsentativ.

Und ja ich habe einen "hohen" Anspruch an meine behandelnden Psychotherapeuten, das ist für mich die Grundlage für meine Behandlung. Dazu gehört aber nicht die Frage wie die sich irgendwo im Internet verhalten (darüber bin ich zum Glück auch nicht informiert)

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Sydney-b
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Beitrag Mo., 21.06.2021, 08:10

Außerdem war der auch anonym.
Trolle über Trolle
Wer sich da mit wem "gebattlet" hat?
Steht doch drin:

Die Möglichkeit, sich als jemand anderes auszugeben...

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lisbeth
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Beiträge: 4023

Beitrag Mo., 21.06.2021, 08:15

Ich fände es sehr befremdlich, wenn ich feststellen würde, dass eine meiner Therapeutinnen in diesem (oder einem ähnlichen) Forum für Peer-Support unterwegs bzw. aktiv wäre. Egal was der Grund dafür ist, das hätte für mich einen befremdlichen Beigeschmack.

@phoenaxa: Wie hast du denn rausgefunden, dass deine ehemalige Therapeutin hier ist/war?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Montana
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Beiträge: 3360

Beitrag Mo., 21.06.2021, 09:03

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das für Therapeuten auch interessant ist, hier mal zu lesen. Für eine Woche oder so. Dann hat man einen ganz guten Überblick, glaube ich, was hier so für Leute sind, was die wichtigsten Themen sind und wie es hier so zugeht. Ab dann wird es weniger interessant, wenn es nicht die eigenen Themen sind.

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peponi
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Beiträge: 908

Beitrag Mo., 21.06.2021, 10:14

Solage hat geschrieben: So., 20.06.2021, 23:13 Vielleicht haben wir einen zu hohen Anspruch an unsere Psychotherapeuten. Wenn die sich im o.g. Forum so verhalten…
Kann auch entlastend sein ;)
sorry für den Offtopic, aber ich schmeiß mich gerade weg :lol: "destruktiver Kotzbrocken in vielen Masken", das ist zu gut. auch wenns schon zwanzig Jahre alt ist. selbst PsychotherapeutInnen trollen sich gegenseitig... herrlich. danke fürs Teilen, das hebt meine Stimmung gerade deutlich :D
silence like a cancer grows.

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Montana
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Beiträge: 3360

Beitrag Mo., 21.06.2021, 14:25

Die sind doch privat genau besch* wie andere Leute auch. Ich habe mal in einer somatischen Reha in einem Labernd-Rumsteh-Grüppchen mitbekommen, wie blöd das doch ist, wenn man als Klinik-Therapeutin mittags mit Patienten essen muss und die nicht merken sollen, dass man selber eine Essstörung hat. Da hatten gleich mehrere unabhängig voneinander dieses Problem schon gehabt (sahen auch so aus).

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Tristezza
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Beitrag Mo., 21.06.2021, 16:49

Bitte das OT beenden. Es ist kein Bezug zum ursprünglichen Thema mehr erkennbar. Danke.

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Thread-EröffnerIn
Phoenaxa
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Beiträge: 68

Beitrag Mo., 21.06.2021, 18:51

Tristezza hat geschrieben: Mo., 21.06.2021, 16:49 Bitte das OT beenden. Es ist kein Bezug zum ursprünglichen Thema mehr erkennbar. Danke.
So, jetzt haben wir den.....

Was ist eigentlich ein OT?
Original Trade?
Schön, dass es mich gibt

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Sun_Shine
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Beiträge: 99

Beitrag Mo., 21.06.2021, 18:54

Off topic…abgeschweift vom Thema

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Solage
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Beiträge: 2887

Beitrag Di., 22.06.2021, 20:18

Hallo Phoenaxa,

mich würde jetzt auch interessieren, woher du weißt, dass deine ehemalige Therapeutin hier im Forum liest.

Ich habe tatsächlich in einem wissenschaftlichen Aufsatz (?) gelesen, dass sich ein Therapeut auf dieses Forum bezogen hat. Der hatte tatsächlich einzelne Beiträge von hier zitiert und in seinen Aufsatz eingearbeitet. So abwegig ist das nicht.

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Forums-Gruftie
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Beiträge: 709

Beitrag Mi., 23.06.2021, 13:14

Solage hat geschrieben: Di., 22.06.2021, 20:18 mich würde jetzt auch interessieren, woher du weißt, dass deine ehemalige Therapeutin hier im Forum liest.
mich auch.
Aber ich bin grad auf einen reizvollen Gedanken gekommen.
Stellt euch mal vor, es gäbe ein Forum wo sich Psychotherapeuten austauschen.
Und da gäbe es ein Unterforum "Erfahrungsaustausch über Psychotherapie-Patienten" :->

Hey da würde ich gern mitlesen. :->
Wenn da einer postet:
"Ja, also ich habe da diese Patientin. Und ich bin total ratlos weil die immer XY macht. Was soll ich tun?"
Und alle Kollegen dann: "ansprechen!!"

:lol: ;)

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