Also...
Zum Thema Freiwilligkeit:
Ich trage die Maske nicht freiwillig. (Mit Maske meine ich den MNS)
Ich trage sie, weil es mir einleuchtet, dass sie andere schützt, vor etwas was ich haben kann, ohne es zu wissen.
Wenn ich mich allerdings krank fühle, bleibe ich sowieso zuhause, deswegen bräuchte ich keine Maske (in der Öffentlichkeit, wo ich dann eh nicht zu finden bin) tragen, wenn ich krank bin, da ich dann keinem begegne.
Ansonsten trage ich die Maske, wenn ich anderen nicht großzügig ausweichen kann, im Freien.
Sobald ich allerdings auf weiter Flur alleine bin und keiner durch meinen Atem laufen könnt, nehm ich sie ab. Vor allem bei dem Wind kann ich mir nicht vorstellen, dass sich hier Aerosole "aufhalten", die meiner Meinung nach weggeweht werden.
Was ich mir allerhöchstens vorstellen könnte ist, die Maske während der nassen Herbsttage zu tragen, wenn die meisten Leute krank werden, dann allerdings aus Selbstschutz (weil ich krank ja daheim bleibe).
Für mich ist Mimik unglaublich wichtig, was die Maske (mir) extrem erschwert.
Ich habe Probleme mit einer Gesellschaft, deren Mimik ich nicht lesen (und deuten) kann, deswegen wäre ich mega gestresst und genervt und auch betrübt, wenn sich sowas für die Mehrheit der Menschheit durchsetzen würde.
Ich "funktioniere" momentan in der Öffentlichkeit, ich mache etwas, weil es notwendig ist. Ich gehe einkaufen, weil es notwendig ist. Aber Leuten begegnen ist, als würde man durch Grießbrei laufen. Jedes Korn sieht gleich aus, nur noch Augen, Klamotten, hier und da mal ne Nase... Das wars. Grießbrei halt. Einheitsbrei. Kein Lächeln, könnt genau so gut ein Gähnen unter der Maske sein. Die Leute nuscheln oder brüllen, wenn sie sprechen, man versteht nur die Hälfte, darf aber nicht näher kommen, brüllt zurück: HÄÄ??
Das ist elendig, auf Dauer halte ich so ein Leben nicht aus. Mir fehlt die Menschlichkeit im Ganzen. Das peinliche Lächeln, wem ein Radieschen aus dem Bund rutscht, welches um sein Leben kullert.
Die Grimassen, bevor jemand niesen muss.
Der schmachtende Gesichtsausdruck, wenn jemand was Leckeres sieht.
Evtl auch der verzerrte Gesichtsausdruck von wem, der schlechtes Obst entdeckt hat, wo man dann genauer hinschaut was man kauft.
Der geschockte Gesichtsausdruck von Leuten in der Parfümabteilung, die dachten, sie hätten was Tolles in der Hand, was dann aber riecht wie ein Strauß Píssnelken...
Das fehlt mir alles schrecklich.
Ebenso der Händedruck. Die Art, wie jemand mir die Hand gibt, gibt mir viel Info, auf die ich gerade verzichten muss.
Insofern...
Ich halte mich an die Regeln, weils vernünftig klingt und ich mir keine Schuld aufladen will, dass jemand durch mich krank wird. Ich sehe ein, dass ich das machen muss und ich füge mich. Aber niemals freiwillig und mit Freude, denn dazu vermisse ich Mimik, Haptik und Gestik viel zu sehr.