Corona - Der Thread zum Virus 7

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peponi
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Beitrag Mo., 19.04.2021, 14:19

diesoderdas hat geschrieben: Mo., 19.04.2021, 13:17
peponi hat geschrieben: Mo., 19.04.2021, 13:13 Hmm, ich erinnere mich an einen Fall in Hamburg, bei dem die Polizei im Auto Jugendliche durch den Stadtpark gejagt hat, weil sie in einer größeren Gruppe unterwegs waren und das Abstandsgebot nicht eingehalten haben.
Und?
Ist das verhältnismäßig? Einen Jugendlichen mit dem Auto zu jagen, weil er andere umarmt hat, und ihn dabei massiv zu gefährden?
Ich habe nicht gesagt, dass man das nicht anerkennt. Es ging hier aber darum jemandem (dem Staat) die Schuld dafür zu geben. Du schreibst aber doch selbst: die Leute machen es freiwillig.
Freiwilligkeit ist in dem Kontext ein schwieriger Begriff. Im Wesentlichen übt der moderne Staat Macht auf zwei Arten aus: Fremdregierung und Selbstregierung, wobei Fremdregierung jegliche Praktiken vereint, die unmittelbar vom Staat vorgegeben werden (Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen etc.). Selbstregierungen sind da schon etwas komplexer, aber meint im Grunde genommen die Praktiken, die das Individuum ganz im Sinne der Regierung gegen sich selbst anwendet, die also vermeintlich freiwillig und von sich ausgehend stattfinden - wie der Verzicht auf Umarmungen.
Das ist vielleicht eine (zu) sehr politikwissenschaftliche Perspektive, aber illustriert gut, dass es eben nicht freiwillig ist, auch wenn es so scheint und auch wenn es kein unmittelbares Verbot gibt. Ich verzichte nicht freiwillig darauf, meine Freunde zu umarmen, aber ich verzichte darauf. Um Schuldfragen geht es mir hier übrigens überhaupt nicht.
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diesoderdas
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Beitrag Mo., 19.04.2021, 14:32

@ peponi:
ich meine mit freiwillig wirklich freiwillig.

Und das ist bei vielen so, so meine Erfahrung.
Ich persönlich reize auch nicht aus, was erlaubt ist. Ich trug z.B. schon Maske, da war es nich gar nicht Pflicht. Und auch damit war ich nicht allein.

Dass jetzt so viele "gezwungen freiwillig" verzichten, halte ich für ein Gerücht.
Zuletzt geändert von diesoderdas am Mo., 19.04.2021, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.

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peponi
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Beitrag Mo., 19.04.2021, 14:48

das sind anekdotische Evidenzen. in deinem Fall mag das so sein, in meinem Fall ist es das nicht, daraus lassen sich aber keine allgemeingültigen Rückschlüsse ziehen und erst recht nicht die Schlussfolgerung, dass es sich dabei um ein Gerücht handelt.
mir ist keine Studie zu dieser Thematik bekannt, würde mich aber interessieren. was mir aber bekannt sind, sind Studien, die den Anstieg der Einsamkeit und psychischen Belastungen insbesondere bei jüngeren Menschen belegen und damit ziemlich deutlich zeigen, dass es viele gibt, die darunter leiden. ob sie gezwungen freiwillig oder von sich aus verzichten, ob sie objektiv eine Grundlage für ihre Einsamkeit haben, ist dabei aus meiner Sicht egal, denn Gefühle sind nun mal subjektiv. Fakt ist aber, viele Menschen leiden unter den Maßnahmen. und das erzeugt viel Stress und ich störe mich daran, wenn das klein geredet wird und der Fokus einzig und allein auf Covid liegt und nicht auf Gesundheit.
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thundercook
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Beitrag Mo., 19.04.2021, 15:08

Dir Maßnahmen sind allerdings sehr, sehr gut für Menschen, die auch vor Corona schon einsam waren oder es bevorzugen alleine zu sein, da sie weniger eine Außenseiterrolle einnehmen als vor der Pandemie. Das sollte man auch nicht vergessen..

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stern
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Beitrag Mo., 19.04.2021, 15:28

Ich fände es sogar gut, wenn Masken salonfähig bleiben, selbst wenn die Maskenpflicht fällt. 🤓 In Asient war das ja schon immer üblicher. Macht man ja nicht für die Regierung.
Liebe Grüße
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thundercook
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Beitrag Mo., 19.04.2021, 15:41

Ich bin auch riesen Masken-Fan und hoffe dass sie niemals wieder verschwinden.
Unter der Nase trage ich meine aber trotzdem (Brillenträger)

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Beitrag Mo., 19.04.2021, 15:54

Es wird die Zeit kommen, wo das jeder wieder selbst entscheiden kann. 🤓 Und dann kann man sie meinetwegen an die Ohrringe hängen oder als Haarschleife benutzen.
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Noenergetik
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Beitrag Mo., 19.04.2021, 16:24

Ich finde Masken auch toll, am liebsten fünf übereinander!

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Malia
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Beitrag Mo., 19.04.2021, 16:29

Ich trage keine Maske, nur einen Mund-Nasen-Schutz und werde das auch nach "Corona" in der Öffentlichkeit beibehalten.
("Corona" war erst der Anfang)
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka

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Letterlove
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Beitrag Mo., 19.04.2021, 18:09

Also...
Zum Thema Freiwilligkeit:

Ich trage die Maske nicht freiwillig. (Mit Maske meine ich den MNS)

Ich trage sie, weil es mir einleuchtet, dass sie andere schützt, vor etwas was ich haben kann, ohne es zu wissen.
Wenn ich mich allerdings krank fühle, bleibe ich sowieso zuhause, deswegen bräuchte ich keine Maske (in der Öffentlichkeit, wo ich dann eh nicht zu finden bin) tragen, wenn ich krank bin, da ich dann keinem begegne.

Ansonsten trage ich die Maske, wenn ich anderen nicht großzügig ausweichen kann, im Freien.
Sobald ich allerdings auf weiter Flur alleine bin und keiner durch meinen Atem laufen könnt, nehm ich sie ab. Vor allem bei dem Wind kann ich mir nicht vorstellen, dass sich hier Aerosole "aufhalten", die meiner Meinung nach weggeweht werden.

Was ich mir allerhöchstens vorstellen könnte ist, die Maske während der nassen Herbsttage zu tragen, wenn die meisten Leute krank werden, dann allerdings aus Selbstschutz (weil ich krank ja daheim bleibe).

Für mich ist Mimik unglaublich wichtig, was die Maske (mir) extrem erschwert.
Ich habe Probleme mit einer Gesellschaft, deren Mimik ich nicht lesen (und deuten) kann, deswegen wäre ich mega gestresst und genervt und auch betrübt, wenn sich sowas für die Mehrheit der Menschheit durchsetzen würde.
Ich "funktioniere" momentan in der Öffentlichkeit, ich mache etwas, weil es notwendig ist. Ich gehe einkaufen, weil es notwendig ist. Aber Leuten begegnen ist, als würde man durch Grießbrei laufen. Jedes Korn sieht gleich aus, nur noch Augen, Klamotten, hier und da mal ne Nase... Das wars. Grießbrei halt. Einheitsbrei. Kein Lächeln, könnt genau so gut ein Gähnen unter der Maske sein. Die Leute nuscheln oder brüllen, wenn sie sprechen, man versteht nur die Hälfte, darf aber nicht näher kommen, brüllt zurück: HÄÄ??


Das ist elendig, auf Dauer halte ich so ein Leben nicht aus. Mir fehlt die Menschlichkeit im Ganzen. Das peinliche Lächeln, wem ein Radieschen aus dem Bund rutscht, welches um sein Leben kullert.
Die Grimassen, bevor jemand niesen muss.
Der schmachtende Gesichtsausdruck, wenn jemand was Leckeres sieht.
Evtl auch der verzerrte Gesichtsausdruck von wem, der schlechtes Obst entdeckt hat, wo man dann genauer hinschaut was man kauft.
Der geschockte Gesichtsausdruck von Leuten in der Parfümabteilung, die dachten, sie hätten was Tolles in der Hand, was dann aber riecht wie ein Strauß Píssnelken...

Das fehlt mir alles schrecklich.
Ebenso der Händedruck. Die Art, wie jemand mir die Hand gibt, gibt mir viel Info, auf die ich gerade verzichten muss.

Insofern...
Ich halte mich an die Regeln, weils vernünftig klingt und ich mir keine Schuld aufladen will, dass jemand durch mich krank wird. Ich sehe ein, dass ich das machen muss und ich füge mich. Aber niemals freiwillig und mit Freude, denn dazu vermisse ich Mimik, Haptik und Gestik viel zu sehr. :cry:
Wer den Schmerz nicht kennt, der macht sich über Narben lustig.
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reddie
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Beitrag Mo., 19.04.2021, 18:51

Du kannst immer alles so gut beschreiben, letter! Soooo viele schauen nur auf ihr Smartphone. Du siehst die Kleinigkeiten, die großen Kleinigkeiten. Sehr achtsam.

Ich bin auch so ein Mensch, der sich seine Mitmenschen genau ansieht, besonders die Mimik ist mir wichtig.

Vor 4 Jahren sind meine letzten beiden liebsten Menschen gestorben und ich musste mich danach schon immer ein bisschen rausquälen. Zum Beginn der Pandemie hat mich dieses "Bleiben Sie zu Hause" richtig fertig gemacht. Hab mir dann die Lebensmittel liefern lassen und war kaum noch draußen. Dann eben nicht. Es ging mir auch körperlich immer schlechter. Teilweise war ich 4Wochen am Stück zu Hause.

Erst jetzt versuche ich es wieder. Und ja, die Mimik der Menschen fehlt mir ungeheuer.

Liebe Grüße
reddie

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Kellerkind
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Beitrag Mo., 19.04.2021, 19:55

@Letterlove
Wenn ich mich allerdings krank fühle, bleibe ich sowieso zuhause, deswegen bräuchte ich keine Maske (in der Öffentlichkeit, wo ich dann eh nicht zu finden bin) tragen, wenn ich krank bin, da ich dann keinem begegne.
Ich hoffe ja mal für dich, dass du wenn du dich krank fühlst, du zum Arzt und/oder ins nächste Testzentrum gehst!
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Thread-EröffnerIn
stern
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Beitrag Mo., 19.04.2021, 20:28

Also vor Corona habe ich mich schon manchmal erst beim Arzt angesteckt, behaupte ich. Wenn ich selbst wegen ganz anderem dort war. Überhaupt mag ich keine Wartezimmer, die vor Corona manchmal auch voll besetzt waren. Vielleicht gibt es mit Corona mehr Sensibilität. Das Virus ganz auszurotten wird als unwahrscheinlich angesehen. Eine Impfung schützt bislang auch nicht perfekt. Ich sehe jedenfalls für mich schon Situationen, wo eine Maske sinnvoll sein könne, ganz freiwillig.
Liebe Grüße
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Kellerkind
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Beitrag Mo., 19.04.2021, 21:17

Ich wollte darauf hinaus, dass es "Unsinn" ist, dass wenn man krank ist, dass man dann GAR NIEMANDEN sähe oder GAR NICHT das Haus verlasse, so wie Letterlove es uns weiß machen wollte.

Anders gesagt: sobald man Sympomte hat oder den Verdacht, dass man evtl. mit einem Infizierten zusammen gekommen ist oder die Warnapp ROT zeigt, genau DANN ist es um so wichtiger Masken zu tragen auf dem Weg ZUM Arzt oder ZUM Testzentrum. Und dann muss sich im Zweifelsfall ja auch noch aus der Quarantäne freitesten...

Die Logik "Wenn ich krank bin, geh ich eh nicht raus, dann brauch ich keinen MNS" greift hier einfach nicht.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "

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saffiatou
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Beitrag Mo., 19.04.2021, 21:36

Aber das hat letter doch auch nicht behauptet, sondern, dass sie bei Symptomen jeder Art lieber zu Hause bleibt, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Ich mache das auch so und kontaktiere dann den Arzt.

Wenn man krank ist, bedeutet es ja auch heute nicht immer nur covid, es gibt unendlich viele andere Erkrankungen..

Sie hat auch geschrieben, dass sie immer ihre Maske trägt, weil sie die Wichtigkeit einsieht, aber die gerne loswerden möchte. So habe ich letter verstanden. Und auch ich freue mich, wenn wir wieder sicher und fröhlich ohne Maske herumlaufen dürfen.
never know better than the natives. Kofi Annan

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